'Im Tal des Fuchses' - Seiten 476 - Ende

  • Auch ich fand das Buch insgesamt gut - und war sehr überrascht, als sich Ken als Verursacher von Alexias Verschwinden herausstellte. Ken ist psychisch labil, Jenna ist wiederum ein Zufallsopfer. Ich fand die Szene in und außerhalb der Höhle gut beschrieben, auch wenn ich mir die Steilwand, an der Jenna hochgeklettert ist, nicht so recht vorstellen kann. Mal abgesehen davon, dass es doch sehr unrealistisch ist, dass sich eine völlig erschöpfte, vollkommen durchnässte, durch einen Schlag lädierte und dazu absolut untrainierte Frau mal eben so da hoch klettert. Aber es war sehr spannend beschrieben und die Rettung durch Bran rundete die ganze Szene ab. Besonders schön finde ich, dass die Cover-Gestaltung anscheinend auf die Klippe Bezug nimmt.


    Allerdings war ich auch eher enttäuscht, dass die beiden Handlungsstränge am Schluss doch nicht so stark zusammenlaufen, wie ich das zunächst gedacht hatte. Debbies Vergewaltigung und Corinnes Entführung wurden durch Damon verursacht und dienten ausschließlich Ryans Einschüchterung. Insofern bin ich mit dem Ende dann doch nicht so ganz zufrieden. Auch die Szene mit Corinne und Nora am Schluss finde ich etwas befremdlich - auf der einen Seite Corinne, die unterschwellig Nora verantwortlich für Ryans Situation macht, da Nora ihn ja an die Polizei "verraten" hat, und auf der anderen Seite Nora, die immer noch an Ryan hängt und ihm weiterhin beistehen will. Beides habe ich als seltsam empfunden (und passte für mich nicht als Schluss, der beim Leser nachklingen soll).

  • Ich habe auch abgebrochen. Früher fand ich Charlotte Link mal gut, aber jetzt :gruebel
    Mir waren es zuviele Namen und das noch hören war echt heavy.
    Ausserdem habe ich irgendwann den Faden verloren, und sehe das es eigentlcih auch keinen gab.


    Fazit ich werde keinen Charlotte Link mehr lesen oder hören.

  • Das mit dem Rösner wollte ich auch gerade posten. Erschreckende Parallele. Nicht jeder Fall ist ja so prominent wie diese Entführungsgeschichte und so vermute ich, dass es solche Fälle noch viel öfter gibt.


    Off-Topic: Wisst ihr eigentlich, dass der heute so beliebte Frank Plasberg einer der Journalisten war, der dort in der Kölner Innenstadt "hart aber fair" die Entführer interviewte?. Ich habe die Bilder alle noch vor Augen, auch wenn es bereits 24 Jahre her ist.

  • Zitat

    Original von xexos
    Off-Topic: Wisst ihr eigentlich, dass der heute so beliebte Frank Plasberg einer der Journalisten war, der dort in der Kölner Innenstadt "hart aber fair" die Entführer interviewte?. Ich habe die Bilder alle noch vor Augen, auch wenn es bereits 24 Jahre her ist.


    Nein, das wußte ich nicht. Die Bilder von dem Auto mit dem Entführer am Steuer und der (später getöteten) Geisel auf dem Rücksitz habe ich auch noch vor Augen. So was kann man nicht vergessen, klick .

  • Zitat

    Original von xexos
    Das mit dem Rösner wollte ich auch gerade posten. Erschreckende Parallele. Nicht jeder Fall ist ja so prominent wie diese Entführungsgeschichte und so vermute ich, dass es solche Fälle noch viel öfter gibt.


    Off-Topic: Wisst ihr eigentlich, dass der heute so beliebte Frank Plasberg einer der Journalisten war, der dort in der Kölner Innenstadt "hart aber fair" die Entführer interviewte?. Ich habe die Bilder alle noch vor Augen, auch wenn es bereits 24 Jahre her ist.


    puh aber wirklich! Es gibt wohl noch mehr "Noras" aus der Welt :(

  • Wow, Ken ist also ausgeflippt (man kann ja auch gar nicht anders, wenn man wie ein geschlechtsloser Barbie-Mann heißen muss) und es ist noch so einiges im letzten Abschnitt geschehen.


    Dennoch ging mir Auflösung und Ende irgendwie zu schnell. Ich kann nichts unbedingt kritisieren, außer, dass Nora immer noch in Ryan verliebt ist, aber das passt ja zur Figur. Irgendwie hätte ich mir das Ende nach dem tollen Buch noch etwas spektakulärer und überraschender vorgestellt. Enttäuscht bin ich also nicht aber auch nicht so 100 %ig zufrieden.


    All in all aber ein super Buch. Hatte viel Spaß und Spannung und mehr kann man sich doch nicht wünschen :-)

  • Also doch 2 Täter. Damon bei Debbie und Corinne und Ken bei seiner eigenen Frau Alexia.
    Wenn auch wohl nur im Affekt und nicht unbedingt als Mord gedacht. Aber in ihm muss es ja schon heftig gebrodelt haben.
    Und dann reagiert er ziemlich eiskalt, entsorgt die Leiche, spielt noch ein paar Tage den verzweifelten Ehemann und will sich dann absetzen, betäubt seine Kinder... und dann rennt ihm dummerweise noch Jenna über den Weg und kommt ihm letztlich auf die Schliche... warum ist er überhaupt mit ihr auf diesen Ausflug gefahren? Er hätte sie einfach nur wieder abwimmeln und abhauen müssen!


    Garrett ist letztlich der Held, der die Kinder gerettet hat - bei dem war ich ja auf der völlig falschen Spur. Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen, dass man in Urlaub fährt ohne dass der Arbeitgeber davon weiß. Aber ihm war die Kündigung anscheinend egal. Naja!


    Dass Jenna am Ende die Versöhnung mit ihrer Mutter wieder herbeiführt, hätte ich auch nicht unbedingt gebraucht.


    Ryan und Nora... dazu wurde ja schon alles gesagt. Ich bin echt ein wenig fassungslos, dass sie ihn immer noch nicht aufgibt.
    Dass seine Mutter (wieder) zu ihm hält, ist ja noch irgendwo verständlich, das ist ja Familie.
    Aber Nora hat für mich echt nicht mehr alle Tassen im Schrank, sorry. Sooo dringend kann eine Frau doch keinen Kerl brauchen? Mal abgesehen davon, dass sie nun eh erstmal 20 Jahre auf ihn warten darf. Ich find sie echt total gestört!
    Umso gruseliger, dass es solche Frauen auch wirklich gibt...

  • Mit diesem Ende und dieser Auflösung hatte ich absolut nicht gerechnet. Wenn man ehrlich ist, so ein paar Hinweise gab es ja schon.


    Ich habe jetzt keinen Vergleich zu anderen Charlotte Link Büchern, aber mir hat dieses sehr gut gefallen. Auch die Art, wie sich die Handlungsstränge letztendlich alle zusammenfügen.


    Und oh ja, an das Geiseldrama von Gladbeck erinnere ich mich auch noch sehr gut und war auch geplättet, als ich es diese Woche im Radio hörte, dass der Rösner heiraten möchte.


    Das Frank Plasberg einer der Journalisten damals war, das war mir allerdings nicht bewusst. Das Interview ist aber nicht gesendet worden.


    Manchmal holt die Wirklichkeit einen ganz schön schnell ein, nachdem man so ein Buch gelesen hat. Das ist doch etwas erschreckend.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Mich hat das Ende auch überrascht. Auf Ken wäre ich nicht gekommen, obwohl es jetzt im Nachhinein schon Sinn macht.
    Ich finde, dass Charlotte Link mit "Im Tal des Fuchses" ein spannender Roman gelungen ist, denn es hat mir wirklich Spass gemacht.
    Ich findes es gut, dass am Ende keine offenen Fragen geblieben sind.
    Noras Verhalten finder ich allerdings auch ziemlich strange. :pille

  • Also ich habe zu den letzten beiden Abschnitten gar nichts gepostet, weil ich das Buch fast in einem Rutsch fertig gelesen hatte..


    Mir hat es eigentlich ziemlich gut gefallen. Dass Ken der Täter ist, dachte ich mir eigentlich erst, als er mit Jenna bei seiner alten Werft war.. Da erschien er mir schon bisschen komisch..
    Erschreckend finde ich es, dass Alexias und Kens Ehe nur eine Fassade war. Und noch dazu, dass wirklich niemand von ihrem eigentlichen Unglück was geahnt hat. Da hat Charlotte Link wirklich ein aktuelles Thema ausgewählt. Leider liest man ja immer wieder von solchen Familienunglücken - und das nur, weil ein Ehepartner mit dem Leben nicht zurechtkommt...
    Hierbei hat mir noch gefallen, dass Garrett schon immer dachte, dass bei den beiden irgendwas nicht stimmen kann - er scheint eine gute Menschenkenntnis zu haben..


    Nora hat für mich total einen an der Klatsche. Sie hat wohl irgendeinen Komplex. Und dabei geht es nicht nur darum, dass sie sich einsam fühlt. Obwohl ich auch denke, dass sie vielleicht irgendwann zur Besinnung kommen wird.


    Und Ryan - nun ja, er wird wohl seine gerechte Strafe erhalten..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Was für ein Finale!


    Ryan ist mit Vivian auf der Flucht und wird durch einen Unfall von der Polizei geschnappt.
    Nora kommt mit Corinne im Krankenhaus in Kontakt. Ryan möchte Nora nicht sehen. Nora kann aber Corinne umstimmen und diese versucht, das Verhalten Noras Ryan gegenüber zu erklären. Wie es ausgeht, wird in dem Buch nicht beschrieben.


    Jenna möchte mit Ken spazieren gehen und fährt mit ihm in Garrets Auto weg. Während des Gespräches stellt sich heraus, dass Ken in einer totalen Depression steckt und er Alexia umgebracht hat. Er verschleppt Jenna in einer Höhle am Meer und verschwindet. Überlässt Jenna ihrem Schicksal. Dieser gelingt es aber, noch rechtzeitig aus der Höhle zu verschwinden und klettert die Felsenwand hoch. Gott sei Dank macht der Hund von Bran auf Jenna aufmerksam und dieser rettet dann Jenna.
    Für mich war es sehr überraschend, dass Ken hinter Alexias Verschwinden steckt. Hätte ich nie vermutet!


    Ken wird geschnappt und verhaftet und wird wohl für 15 Jahre ins Gefängnis kommen.


    Die Leiche von Alexia wird auch gefunden.


    Garret wartet auf der Terrasse bei Ken auf Jenna und hört ein Stöhnen aus dem Haus. Er bricht in das Haus ein und findet die vier Kinder im Kinderzimmer. Diese hat Ken mit Schlafmittel ruhig gestellt. Die drei ältesten Kinder hätten es wohl überlebt, das Baby aber nicht, wäre Garrent nicht rechtzeitig aufgetaucht.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Fassungslos las ich heute diese Schlagzeile: Glladbecker Geiselgangster Rösner will heiraten :yikes


    Ich weiß nicht, ob ihr euch an den Fall damals erinnert. Ich dachte schon während des Lesens der Szene, in der Ryan mit Vivian flüchtet, an die Parallelen. Mir fiel nur der Name Rösner nicht ein. Und jetzt das. Es scheint sich immer eine "Nora" zu finden :-(


    Ja, unglaublich, habe den Artikel gerade gelesen...
    Dass er da nicht nein sagt, kann man ja noch verstehen, die Hoffnung, dadurch vielleicht eher freizukommen...


    Besonders tragisch in diesem Buch fand ich übrigens die Geschichte von Ken. Eigentlich ein Unfall. Überfordert und in Panik reagiert er dann völlig falsch.

  • Zitat

    Original von LyFa
    Besonders tragisch in diesem Buch fand ich übrigens die Geschichte von Ken. Eigentlich ein Unfall. Überfordert und in Panik reagiert er dann völlig falsch.


    Hm, bei Alexia kann ich das vielleicht noch als tragisch und ungewollt nachempfinden.
    Aber als er dann versucht, Jenna eiskalt ertrinken zu lassen, sogar oben an der Klippe stehenbleibt, um sicherzugehen... neee, da bekommt er von mir kein Mitgefühl mehr!

  • :wow Stört sich wirklich keiner an dieser Auflösung?! Ich hab mich sowas von verarscht gefühlt, es las sich beinahe so, als hätte die Autorin im letzten Drittel mal schnell ausgewürfelt, wer der Täter sein soll und dazu dann eine Geschichte gebastelt. Zu einer gut konstruierten Geschichte gehört, dass alle handlungstragenden Elemente bereits rechtzeitig eingeführt werden. Der Perspektivenwechsel zu Ken und Garret am Schluss ist ärgerlich, weil es offensichtlich ist, dass die Autorin sie nur verwendet, um eine neue Handlungsebene reinzubringen, die sie dem Leser vorher quasi vorenthalten hat. Das ist ein schriftstellerischer Taschenspielertrick untersten Niveaus. Es gibt dieses schöne Beispiel aus dem Theater: wenn im ersten Akt eine Pistole zu sehen ist, kann man sicher sein, dass im letzten Akt geschossen wird. Übertragen auf diesen Roman hieße das, die Pistole wurde im dritten Akt von einem bis dato nicht in Erscheinung getretenen Akteur auf die Bühne gebracht, damit der Schuss fallen kann. Ich hatte mir aufgrund der vorigen Abschnitte eine intelligentere Konstruktion erhofft als das hier.

  • Da muss ich Tilia zustimmen. Ich bin auch nicht glücklich mid dem Ende. Die Idee und Entwicklung der ganzen Situation um Ryan war meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Die verschiedenen Handlungstränge machten das ganze wie immer sehr spannend, aber das Ende will einfach nicht dazu passen =(


    Genau wie Tilia es schreibt, man hat das Gefühl die Autorin hat einfach geschaut, wer an bekannten Personen noch übrig ist und einen zum Täter gemacht. Schade ich hatte mir vom Ende doch so viel mehr versprochen. Wo man doch lange nicht wusste wie es Vanessa ergangen ist. Trotzdem ein schöner Krimi der mir, bis auf einige kleine Längen und das Ende, sehr gut gefallen hat.

  • Jetzt bin ich durch. Das Ende ist eine ziemliche Überraschung für mich, wirkt ein bisschen zusammengeschustert, aber durchaus schlüssig. Bei Charlotte Link hat jeder der nicht im Beruf seine Erfüllung findet schlechte Karten. :grin

  • Der letzte Teil war doch noch recht spannend. Wer hätte das hinter Ken vermutet? Und wie Jenna knapp den Fluten entkommen ist, war auch sehr gut beschrieben!!


    Das danach fand ich dann aber nicht mehr so toll... Der neue Kontakt Jennas mit ihrer Mutter, dass der Brief dann von ihr ankommt und sie nur noch heult und von Matthew getröstet wird. Dann Nora,die von Ryan nicht ins Krankenzimmer vorgelassen wird, aber ihm die nächsten 15 Jahre im Gefängnis wieder beistehen will... Ryans Mutter, die Nora auf ihren Verrat anspricht - und dann zwischen Nora und ihrem Sohn vermitteln will, Garrett, der plötzlich doch noch zu einem guten Freund von Jenna wird und sie sich doch ganz toll verstehen... Na ja, das fand ich dann doch alles eher überflüssig.


    Aber ansonsten eine insgesamt gelungene Geschichte mit unerwartetem Ende!