'Elsa ungeheuer' - Seiten 094 - 162

  • Ich stecke mitten in Teil 2 und es hat sich nichts geändert: Wir sind immer noch in der Kindheit, einzelne Handlungsweisen werden mir immer weniger nachvollziehbar und noch immer Nichts vom im Rückseitentext angekündigten Geschehen zwischen den Erwachsenen Brüdern und Elsa in Sicht... :-(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich finde keinen Zugang zu Karl und Lorenz, obwohl es mich jetzt schon interessiert, wo Elsa und Lorenz mitten in der Nacht hingegangen sind und warum sie sich jetzt so seltsam verhalten.


    Auch sehr eigenartig ist, dass


    Habe nur gespoilert, falls hier jemand falsch reinguckt ;)


    Manche Dinge die passieren, kann ich einfach nicht nachvollziehen und ich frage mich, ob es nicht zu dick aufgetragen ist.

  • Im anderen Thread habe ich schon geschrieben, dass ich vom Umschlagstext etwas irritiert bin. Das halbe Buch ist gelesen und wir halten uns noch immer bei der Kinderfreundschaft auf. Die Kunstszene rückt zwar ein wenig näher, aber es müsste jetzt schon ein großer zeitlicher Sprung kommen, um dem was versprochen wird nahe zu kommen.


    Ich schwanke in meiner Buchbeurteilung immer noch zwischen Freude über wirklich schöne literarische Passagen und der Unglaubwürdigkeit mancher Szenen.

  • Mit Karl komme ich inzwischen besser klar.
    Elsa ist für mich ein armes Mädchen, so von ihrer Mutter abgeschoben und nicht mal einen Anruf oder Brief. Kein Wunder das sie etwas durchgeknallt ist.


    Irgenwie steht die Autorin auf Skurile Menschen. In Den Haag treffen wir auch nur solche.


    Das bis jetzt nur die Kindheit zur Sprache kommt stört mich nicht. Bis zum Schluss werde wohl alle erwachsen, denke ich.

  • Also ich finde irgendwie immer noch keinen Zugang zu dem Buch.
    Es ist ja ganz nett die Geschichte zu lesen, aber eigentlich hat das alles nichts mit der Geschichte hinten auf dem Klappentext zu tun.
    Dann Elsa, gut das arme Ding ist von ihrer Mutter abgeschoben worden und fühlt sich dort nicht wohl und dann wird sie auch noch von ihrem Onkel Missbraucht. Ganz ehrlich langsam fand ich das alles sehr Überzogen, erst recht als sie dann auch noch in die USA mit geht um dort zu heiraten und das in dem Alter. Also mal ehrlich das gab es nichtmal in den Achzigern geschweige denn in den Neunzigern.

  • Es wundert mich nicht, dass einige keinen Zugang zu diesem Buch finden, es ist schon ziemlich speziell, das mag nicht jeder. Vieles ist überzeichnet bis hin zum Grotesken, man sollte es nicht unbedingt auf Glaubwürdigkeit und kontinuierliche Entwicklung von Handlung und Protagonisten untersuchen, das macht nur unzufrieden ;-).
    Genießen - oder weglegen und ein anderes Buch nehmen.


    In diesem Abschnitt kommt das Trio (vor allem die beiden Jungs) erstmalig in Kontakt mit der "Kunstwelt". Weitere seltsame Typen gesellen sich zu den bereits vorhandenen.
    Hier wird kein besonders ansprechendes Bild der "Kunstverständigen" gezeichnet, was alle meine Vorurteile bestätigt (eingebildete Wichtigtuer.... ;-)).
    Cool wie Elsa im Haus der Kunstsammlerin auf S. 107 fragt bzw. sagt "....Ich dachte immer, Bilder hängt man auf".


    Mirbergs Charakterisierung der Kinder (S. 125/126) ist so was von böse und zynisch, trotzdem konnte ich mir auch dort ein Grinsen nicht verkneifen :grin.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Mirbergs Charakterisierung der Kinder (S. 125/126) ist so was von böse und zynisch, trotzdem konnte ich mir auch dort ein Grinsen nicht verkneifen :grin.


    Oh, das war eine Stelle, die mir auch ein Schmunzeln ins Gesicht zauberte... "Die Frankensteins" :grin

  • Ich hab den zweiten Abschnitt jetzt beendet. Mir gefällt die Geschichte sehr gut. Die Erzählweise, die sonderbaren, verschrobenen Charaktere, der Witz und die traurige Tragik. :-)
    Vorallem der letzte Satz des Abschnitts hat mich sehr bewegt: "Man kann über die Liebe eines kleinen, dicken Jungen lachen. Aber man sollte nicht." :anbet


    Erschütternd fand ich Elsas Wohnsituation mit den einhergehenden Vergewaltigungen von Gustav Gröhler, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber das erklärt Elsas Wut und Trotz sehr gut.
    Ich finde nicht, dass sie eine moderne Pippi ist, dazu ist sie zu ernst, zu wütend und in ihrer Seele wohnt eine zu große Traurigkeit vorallem auch durch das Verlassenwerden von ihrer Mutter. Diese finde ich wirklich unverantwortlich und ich kann ihr Handeln überhaupt nicht nachempfinden.


    Auch ihre Verlobung mit dem "Schweinemörder Willi" kam für mich überraschend, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich kann natürlich verstehen, dass sie den Verhältnissen dort entfliehen möchte, aber ob es für sie in Texas besser wird?


    Ich habe die ganze Zeit das starke Gefühl, dass sie mit Lorenz eine sehr innige Beziehung führt, die vielleicht auch schon intim geworden ist in ihren zweisamen Momenten ohne Karl. Die ganze Zeit erwarte ich, dass Karl das herausfindet und wie er reagiert, aber bis jetzt scheint er ja nichts zu ahnen.


    Ich denke, dass es für die Geschichte der erwachsenen Brüder wichtig ist, die Geschehnisse in der Kindheit so ausführlich zu beleuchten, weil das genau die prägenden Momente und Erlebnisse sind, die zu ihrem späteren Charakter und ihrer Entwicklung und Beziehung zueinander geführt haben bzw. führen werden.
    Die Kunstszene deutet sich stark an und ich denke der Funke für Lorenz' Künsterlaufbahn ist gelegt, als er darüber nachdenkt, wie man die "Ewigkeit" malen müsste.


    Zitat

    Original von Lumos
    Mirbergs Charakterisierung der Kinder (S. 125/126) ist so was von böse und zynisch, trotzdem konnte ich mir auch dort ein Grinsen nicht verkneifen :grin.


    Diese Szene fand ich super! Musste richtig grinsen, hatte ein bisschen was von Selbstironie der Erzählerperson, obwohl ja eigentlich Karl der Erzähler ist; schwierig zu beschreiben, wie ich das empfunden habe.

  • Das Buch lese ich auch gern. Ich war lediglich etwas enttäuscht/irritiert, weil ich erwartete, mehr über die Kunst lesen zu können. Die Geschichte des Kindertrios ist reizend und für den Verlauf der weiteren Handlung sicher nicht unbedeutend.


    Die Charaktere hat die Autorin sehr gekonnt beschrieben, immer wieder kommt es zu Geschehnissen, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Karl schwärmt für Elsa, aber altersmäßig sind sie zu weit auseinander, um eine Zukunft haben zu können. Solch ein Altersunterschied relativiert sich erst sehr viele Jahre später.


    Die Verlobung mit Willi sehe ich wie Cith auch als Flucht, aber auch als ein wenig fragwürdig.


    Astrid Rosenfeld erzählt auch ernste Begebenheiten mit einem Augenzwinkern. Manchmal mag einem das Lächeln einzufrieren.


    Jetzt geht es zum nächsten Abschnitt.

  • Mirbergs Charakterisierung der Kinder fand ich auch gut, er hat sie ja mal völlig falsch eingeschätzt.
    Murmelstein wird mir fehlen


    Das mit Elsas Onkel fand ich ziemlich heftig, armes Mädchen, erklärt aber einiges. Widerlich dieser Kerl.
    Das mit der Verlobung überzeugt mich auch nicht ganz, wenn sie schon 16 wäre, aber so ist es etwas unglaubwürdig. Auch das Vater und Onkel gleich einverstanden sind.

  • Mir hat auch dieser Abschnitt noch gut gefallen, aber irgendwie fidne ich ihn wenigre fesselnd und lebendig, als den ersten Abschnitt. Vielleicht, weil die Kinder größer wurden?


    Ich finde, dass das eines der Bücher ist, in denen besonderen Wert auf die Zeichnung der Charaktere gelegt wird. Jeder, sogar Nebenfiguren, haben vielfältige Eigenschaften und Eigenarten. Auch die Namen passen gut, gerade bei der kratzbürstigen Frau Kratzler und dem sympathischen, aber etwas skurilen Murmeltier.


    Wie es denn jetzt weitergehen soll, da Elsa nach Texas zieht, bin ich ja gespannt.

  • Zitat

    Original von LyFa
    Murmelstein wird mir fehlen.
    Das mit Elsas Onkel fand ich ziemlich heftig, armes Mädchen, erklärt aber einiges. Widerlich dieser Kerl.


    Ich liebe die Geschichte immer noch.
    Aber nun wurde sie ja noch trauriger und bedrückender.


    Dass der Onkel die Stiefel bezahlt hat, fand ich schon komisch, vor allem, da der Dialog zwischen Elsa und der Verkäuferin eindeutig darstellte, dass jemand Erwachsenes die Stiefel schon gesehen und verboten hatte.


    Was mit Elsa geschieht, wie sie sich benimmt, erklärt für mich ALLES. Ihr komplettes Verhalten, viele viele Sätze und das Bestreben, von dort fortzukommen; alles ist darauf ausgerichtet, was ihr vom Onkel angetan wird, und ich verspüre einfach nur kalten Hass, wenn ich so etwas lese! Wie schlimm auch für Karl, mit diesem Wissen leben und dann noch versprechen zu müssen, dass er nichts verrät...

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“


  • Nahezu alles, was du aufgeführt hast, kann ich so unterschreiben! :wave Wir scheinen einen ähnlichen Zugang zu dem Buch zu haben.


    Auf die Erkenntnis des Murmeltieres möchte ich noch eingehen. Die fand ich einfach grandios! Die ganzen Frauen in seinem Leben haben ihm seine Unschuld bewahrt. Das ist eine derart liebenswerte Sichtweise, dass sie mich beeindruckt hat.


    Ich liebe dieses Buch, es rührt mich zutiefst an. Ich zwinge mich ganz bewusst, langsam zu lesen, obwohl ich geradezu durch die Seiten hecheln möchte.


    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

  • In diesem Abschnitt ist ja einiges passiert.. Immer noch kann ich nicht genau sagen, ob mir das Buch nun gefällt oder nicht. Ich denke es ist etwas zwischendrinnen..


    Traurig fand ich den Tod vom Murmeltier... Er war ja schließlich der Einzige erwachsene Bezugspunkt für die Kinder - ich kann mir vorstellen, dass dies ziemlich schlimm für sie war..


    Das Elsa nun nach Texas geht, finde ich schon etwas merkwürdig.. Hat sie etwa regelmäßig mit Willi telefoniert?? Oder wie soll das zustande gekommen sein? Ich könnte mir vorstellen, dass ihr Getue, dass sie ihn nicht mag, nur eine Fassade war - andererseits frage ich mich wann sie denn näheren Kontakt mit ihm gehabt haben soll??
    Auch denke ich, dass sie bereits was mit Lorenz hatte - schließlich sind sie oft alleinge weggegangen und das würde auch erklären warum Karl sie öfter nachts über den Hof schleichen gesehen hat..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von killerbinchen:


    Was mit Elsa geschieht, wie sie sich benimmt, erklärt für mich ALLES. Ihr komplettes Verhalten, viele viele Sätze und das Bestreben, von dort fortzukommen; alles ist darauf ausgerichtet, was ihr vom Onkel angetan wird, und ich verspüre einfach nur kalten Hass, wenn ich so etwas lese! Wie schlimm auch für Karl, mit diesem Wissen leben und dann noch versprechen zu müssen, dass er nichts verrät...


    :write Ganz zu schweigen von ihrer Mutter.


    Hoffentlich kommt Elsa nicht vom Regen in die Traufe mit ihrem Willi.


    Zitat

    Original von verena:


    Das Elsa nun nach Texas geht, finde ich schon etwas merkwürdig.. Hat sie etwa regelmäßig mit Willi telefoniert?? Oder wie soll das zustande gekommen sein? Ich könnte mir vorstellen, dass ihr Getue, dass sie ihn nicht mag, nur eine Fassade war - andererseits frage ich mich wann sie denn näheren Kontakt mit ihm gehabt haben soll??


    Willi hat Elsa doch seine Adresse aus Texas gegeben. Ich denke sie haben sich geschrieben.

  • Zitat

    Original von Anahid
    obwohl es mich jetzt schon interessiert, wo Elsa und Lorenz mitten in der Nacht hingegangen sind und warum sie sich jetzt so seltsam verhalten.


    Oh, ich hab da so einen Verdacht:


    Die beiden scheinen sich ja öfters mal nachts heimlich getroffen zu haben, so oft wie Karl Elsa durch den Hof schleichen sieht...


    Zitat

    Original von Lumos
    Mirbergs Charakterisierung der Kinder (S. 125/126) ist so was von böse und zynisch, trotzdem konnte ich mir auch dort ein Grinsen nicht verkneifen :grin.


    und noch dazu so unzutreffend wie nur möglich :lache


    Zitat

    Original von Cith
    Die Kunstszene deutet sich stark an und ich denke der Funke für Lorenz' Künsterlaufbahn ist gelegt, als er darüber nachdenkt, wie man die "Ewigkeit" malen müsste.


    Diesen Gedankengang fand ich auch faszinierend :anbet


    Zitat

    Original von n8eulchen
    Elsa nach Texas zieht, bin ich ja gespannt.


    Ich schätze, jetzt kommt der Zeitsprung ins Jetzt/Erwachsenenzeit.


    Zitat

    Original von Rosha
    Auf die Erkenntnis des Murmeltieres möchte ich noch eingehen. Die fand ich einfach grandios! Die ganzen Frauen in seinem Leben haben ihm seine Unschuld bewahrt. Das ist eine derart liebenswerte Sichtweise, dass sie mich beeindruckt hat.


    Das hat mir auch außerordentlich gut gefallen, und auch der geänderte Schlusssatz seiner Gutenachtgeschichten - köstlich. Ich hätte ja zu gern noch gewußt, wie die Geschichte mit Gloria in Wheatley ausgegangen ist :chen



    Zitat

    Original von Rosha
    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    :write

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Besonders gut gefallen hat mir in diesem Abschnitt noch die Bemerkung:
    "Macht man das nicht ständig? Außer Acht lassen, dass die Menschen, die in unser Leben treten, bereits ihre Geschichten, Wunden und Geheimnisse besitzen, die rein gar nichts mit uns zu tun haben?" S. 105


    Und auch "... und mindenstens eines von ihnen hat in dieser Nacht das Ende der Welt erreicht" S. 74 + 137 Bin mal gespannt, ob sich dieser Satz auch in den kommenden Kapiteln wiederholen wird.

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Durch den zweiten Leseabschnitt bin ich flüssiger gekommen und fand gut, dass dieser gleich erst einmal in anderer Kulisse und mit weiteren Protagonisten startet. Weiterhin hat der Vater nicht aus seiner Lethargie gefunden und erst Murmelsteins Tod weckt ihn auf. Fand ich im ersten Kapitel noch beachtenswert, wie die Gröhlerbrüder (auch wenn einer der leibliche Vater ist,) die abgeschobene Elsa aufnehmen, hat man nun auf den Pädagogen Onkel Gustav einen erschreckten Blick werfen müssen. Elsa fügt sich dieser Tortur und flieht nun zum Ende des zweiten Kapitels noch nicht 16-jährig in eine Ehe mit Schweine-Willi in die USA. Die Brüder bleiben verwirrt in der dörflichen Atmosphäre zurück. Was wird nun wohl kommen?


    Astrid Rosenfeld kann gut schreiben, leicht spielt sie mit den Worten und fügt sie zu Sätzen. Ob ich mit dem Inhalt des Buches etwas anfangen kann, wem ich dieses Buch zu lesen empfehlen möchte, an der Stelle steht noch ein großes Fragezeichen!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Das Buch scheint ja wirklich zu polarisieren, entweder man liebt es oder man kann nicht viel damit anfangen. Ich schließe mich den Begeisterten an, auch wenn ich verstehen kann, dass der ein oder andere etwas anderes erwartet hat. Ich könnte mir vorstellen, dass wir im nächsten Teil in der Zeit der Erwachsenen landen (denn das Buch wird nicht ohne Elsa stattfinden und Karl wird ihr wohl kaum folgen und bin gespannt, wie sich Buch und Meinungen dann entwickeln.


    Vieles ist passiert in dem Abschnitt.


    Traurig der Verlust des Murmeltiers, das ich sehr ins Herz geschlossen hatte. Aber wenigstens konnte er seine Erkenntnis noch erlangen.


    Zitat

    Original von Waldmeisterin


    Das hat mir auch außerordentlich gut gefallen, und auch der geänderte Schlusssatz seiner Gutenachtgeschichten - köstlich. Ich hätte ja zu gern noch gewußt, wie die Geschichte mit Gloria in Wheatley ausgegangen ist :chen


    Das kann ich beides nur :write. Zumindest konnte er seine Selbstzweifel begraben und sein Leben so annehmen, wie es war, bevor er starb.


    Und dann müssen wir mit Karl Zeuge werden, wie Gustav Gröhler Elsa missbraucht.


    Zitat

    Original von Cith
    Erschütternd fand ich Elsas Wohnsituation mit den einhergehenden Vergewaltigungen von Gustav Gröhler, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber das erklärt Elsas Wut und Trotz sehr gut.
    Ich finde nicht, dass sie eine moderne Pippi ist, dazu ist sie zu ernst, zu wütend und in ihrer Seele wohnt eine zu große Traurigkeit vorallem auch durch das Verlassenwerden von ihrer Mutter. Diese finde ich wirklich unverantwortlich und ich kann ihr Handeln überhaupt nicht nachempfinden.


    Auch das kann ich wieder nur :write. Zweimal schon ist mir in dieses Zusammenhang aufgefallen, wie Karl Ihren Blick mit "untröstlich" bezeichnete. Elsa markiert die Starke, wie es in ihr aussieht, trägt sie nur selten nach außen. Doch Karl hat einenn Blick für das Verletzliche, ja das Verletzte in ihr. Ich fand es rührend, wie er sie aus dem Wasser zog, ihr seine Kleidung zur Verfügung stellte. Wie schwer muss es ihm fallen, über den Missbrauch zu schweigen? Aber er hat es geschworen, und so deutet er nur einmal gegenüber Gustav an, dass er Bescheid weiß. Damit Elsa nicht ins Heim muss, wohl die Drohung, mit der Gustav sie zum Schweigen bringt. :fetch


    Und nun also eine Heirat mit Schweine-Willi, da kommt sie vermutlich vom Regen in die Traufe und der Missbrauch wird weitergehen. Die Zustimmung kommt sicherlich von Gustav, der nach Karls Andeutung befürchtet, seine Taten könnten herauskommen. Also wird das Opfer nach Texas geschickt, um zu verhindern, dass sie es noch jemandem erzählt.


    Es gibt viele tolle Sätze in dem Buch.


    Zitat

    Original von Waldmeisterin
    Besonders gut gefallen hat mir in diesem Abschnitt noch die Bemerkung:
    "Macht man das nicht ständig? Außer Acht lassen, dass die Menschen, die in unser Leben treten, bereits ihre Geschichten, Wunden und Geheimnisse besitzen, die rein gar nichts mit uns zu tun haben?" S. 105


    Und auch "... und mindenstens eines von ihnen hat in dieser Nacht das Ende der Welt erreicht" S. 74 + 137 Bin mal gespannt, ob sich dieser Satz auch in den kommenden Kapiteln wiederholen wird.



    Diese sind mir auch besonders aufgefallen, ebenso wie der unten erwähnte:


    Zitat

    Original von Cith
    Ich hab den zweiten Abschnitt jetzt beendet. Mir gefällt die Geschichte sehr gut. Die Erzählweise, die sonderbaren, verschrobenen Charaktere, der Witz und die traurige Tragik. :-)
    Vorallem der letzte Satz des Abschnitts hat mich sehr bewegt: "Man kann über die Liebe eines kleinen, dicken Jungen lachen. Aber man sollte nicht." :anbet


    :write


    Auch eine erste Begegnung mit der Kunstszene hatten wir, und die kommt nicht gerade gut weg. Und doch scheint bei Karl der Funke übergesprungen zu sein, als er darüber nachdenkt, dass die Ewigkeit doch nur durch viele übereinandergelegte Bilder dargestellt werden kann.


    Über Mirbergs "Frankensteins"-Kommentar musste ich in diesem Zusammenhang auch schmunzeln.