Ursula Poznanski: Blinde Vögel

  • Ursula Poznanski: Blinde Vögel
    Inhalt (Quelle: Verlagsseite)
    Zwei Tote in Salzburg. Sie stranguliert, er erschossen. Die Tat eines zurückgewiesenen Liebhabers?
    Aber die beiden scheinen zu Lebzeiten keinerlei Kontakt miteinander gehabt zu haben. Oder täuscht der erste Blick? Das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger ist ratlos. Aber Beatrice mag die Sache nicht auf sich beruhen lassen und verfolgt die Spuren, die die Toten im Internet hinterlassen haben. Auf Facebook wird Beatrice fündig: Beide waren dort Mitglieder in einem Forum, das sich ausgerechnet mit Lyrik befasst. Gedichte werden hier mit stimmungsvollen Fotos kombiniert und gepostet. Ganz harmlos.
    Ganz harmlos?
    Bald ahnt Beatrice, dass die Gedichte Botschaften enthalten, die nur wenige Teilnehmer verstehen. Düstere Botschaften, in denen es um Angst und Tod geht. Und dann stirbt eine der Lyrik-Liebhaberinen...


    Autorin (Quelle: Verlagsseite)
    Ursula Poznanski wurde 1968 in Wien geboren. Sie war als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Inzwischen widmet sie sich ganz dem Schreiben und lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.


    Aufbau/Allgemeines
    "Blinde Vögel" ist nach "Fünf" der zweite Fall des Salzburger Ermittlungsteams Beatrice Kaspary und Florin Wenninger.
    Erscheinungstermin: 2.April 2013 im Wunderlich Verlag
    Broschiertes Taschenbuch mit 480 Seiten
    Erzählung aus der personalen Perspektive
    Der auf 20 Kapitel verteilten Haupthandlung sind ein Auszug aus einer Facebook-Diskussion und ein Prolog vorangestellt. Zwischen den Kapiteln befinden sich Abschnitte, in denen ein (zunächst) Unbekannter als Ich-Erzähler zu den Vorgängen Stellung nimmt.


    Zum Inhalt
    In Salzburg wird ein junges Paar tot aufgefunden, der Mann hat sich offenbar erschossen, nachdem er die junge Frau erdrosselt hat. Das Szenario deutet auf eine Beziehungstat hin, aber nach Auskunft seines Mitbewohners hat der Germanistikstudent Gerald Pallauf die aus Hannover angereiste Sarah Beckendahl bis vor wenigen Tagen gar nicht gekannt.
    Beatrice Kaspary, Florin Wenninger und ihrem Kollegen Stefan Gerlach gelingt es zunächst nicht, eine Verbindung zwischen den beiden Toten herzustellen, doch Beatrice glaubt nach der Vernehmung von Pallaufs Vater nicht mehr an die Täterschaft des schüchternen Studenten. Ihr Misstrauen scheint gerechtfertigt, als ein Anrufer, der bezeugen will, dass die beiden jungen Leute ermordet wurden, vor seinem geplanten Treffen mit Beatrice und Florin tot aus der Salzach gefischt wird. Der zum Schweigen gebrachte Mann verkehrte im Drogenmilieu. Während die offiziellen Ermittlungen sich auf dieses Umfeld konzentrieren sollen, meldet sich Beatrice sich mit einem Fake-Account als "Tina Herbert" in einer Lyrik-Gruppe auf Facebook an, denn sie hat inzwischen festgestellt, dass die Mitgliedschaft in dieser Gruppe die einzige dünne Verbindung zwischen dem jungen Paar war.
    Hoffmann, der bereits aus dem ersten Buch bekannte Chef der Abteilung "Leib und Leben", dem Beatrice ein Dorn im Auge ist, hält sich in diesem Fall mit Einmischungen zurück, da er wegen der Krebserkrankung seiner Ehefrau wenig im Präsidium anwesend ist. Umso gedeihlicher verläuft die Zusammenarbeit von Florin und Beatrice. Die Nachforschungen in der Facebook- Gruppe werden immer bedeutsamer, denn es scheint zwischen einigen Mitgliedern Kontakte jenseits der Lyrik-Gruppe zu geben. Schließlich wird die Gruppe durch neuerliche Todesfälle um zwei weitere Mitglieder dezimiert und ein Unbekannter hackt sehr geschickt "Tina Herberts" Account und postet unter ihrem Namen verstörende Beiträge.
    Im Laufe der Ermittlungen verdichtet sich der Verdacht, dass das Motiv für die Todesfälle weit in die Vergangenheit zurückreicht. Mit höchster Energie bemühen sich Beatrice und Florin, hinter den tieferen Sinn der im Lyrik-Forum geposteten düsteren Gedichte und Fotos zu kommen, bevor es zu spät ist...


    Eigene Meinung
    "Blinde Vögel" setzt die Geschichte des Ermittlerduos Kaspary/Wenninger fort, neben dem aktuellen Fall erfährt der Leser auch einiges über das Privatleben der beiden Hauptfiguren. Beatrice und ihr Ex-Ehemann Achim bemühen sich den beiden gemeinsamen Kindern Mina und Jakob zuliebe um einen friedlicheren Umgang. Achim hält sich mit seiner Kritik an Beatrices großem beruflichen Engagement zurück und nimmt die Kinder öfter zu sich, sodass seine Ex-Frau entlastet wird. Auch ihre Mutter und ihr Bruder kümmern sich um die Kinder, sonst wäre es Beatrice gar nicht möglich, solchen Einsatz bei der Arbeit zu leisten. Auch in Florins Leben gibt es Veränderungen: seine Fernbeziehung zu der Holländerin Anneke steckt in einer Krise, die offensichtlich mit Beatrice zusammenhängt. Seit dem dramatischen Finale des letzten Falls ("Fünf") entwickelt sich die Beziehung von Beatrice und Florin über ein rein kollegiales Verhältnis hinaus...
    Das Privatleben der Ermittler wird jedoch nicht so intensiv behandelt, dass die eigentliche Krimihandlung darunter leiden würde. Die Nachforschungen der Mordkommission werden sehr realistisch dargestellt, besonders die zahllosen Ausdrucke der Diskussionen auf Facebook vermitteln den selbst in Internetforen aktiven Lesern das Gefühl, alltägliche Situationen mitzuerleben. Die Mordfälle werden eher unblutig geschildert, sodass auch sensible Leser mit dem Buch keine Probleme haben werden. Aber dann folgen Rückblicke auf Kriegsereignisse, in denen unbeschreibliche Gräueltaten schonungslos geschildert werden. Diese Abschnitte sind äußerst fesselnd geschrieben, aber auch schwer zu ertragen.
    Diese beeindruckenden und bedrückenden Szenen lassen die aktuellen Ereignisse in Salzburg und die seltsame Dynamik im Lyrik-Forum in einem ganz neuen Licht erscheinen und werfen Fragen nach Schuld und Sühne im Zusammenhang mit jahrelang ungesühnten Verbrechen auf.
    Die Handlung des Romans ist intelligent konstruiert, glaubwürdig präsentiert und mit dem Schluss, der die Facebook-Diskussion der allerersten Seite wieder aufnimmt, perfekt abgerundet. Nachdem sich alle zuvor unverbundenen Puzzleteilchen zu einem komplexen Gesamtbild zusammengesetzt haben und der Leser jetzt alle Hintergründe kennt, fühlt er sich versucht, das Buch gleich noch einmal zu lesen.


    Fazit
    Eine gelungene Fortsetzung der Serie um das Ermittlerteam Kaspary/Wenninger, ansprechend geschrieben, intelligent und glaubwürdig konstruiert. Unbedingt lesenswert!
    10 Punkte

  • Danke für diese Rezi, €nigma :wave. Ich hatte gehofft, das eine Eule das Buch liest und rezensiert. Irgendwie hatte ich nicht so viel gutes darüber gehört. Aber jetzt bin ich sehr gespannt und werde es mir bestimmt bald zulegen (oder zum Muttertag wünschen :grin)

  • €nigma hat in ihrer ausführlichen Beurteilung ja schon so einiges zum Inhalt gesagt, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.


    „Blinde Vögel“ ist der zweite Band um das Ermittler-Duo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger. Die beiden waren mir aus dem Vorgänger „Fünf“ noch in bester Erinnerung, so dass ich mit dem Ermittlungsteam schnell wieder vertraut war. Die privaten Lebensumstände der beiden Ermittler wurden von der Autorin geschickt weiterentwickelt, ohne dass der eigentliche Fall in den Hintergrund gerückt wäre.


    Ursula Poznanski schafft es gekonnt, Spannung zu erzeugen - auch wenn sich die Ermittlungsarbeit hauptsächlich auf die Auswertung von Facebook-Postings konzentriert (nicht nur, aber sie nimmt schon einen großen Teil ein). Allerdings nimmt die Geschichte erst nach gut der ersten Hälfte so richtig an Fahrt auf. Vorher hatte ich eher das Gefühl, dass keine klaren Zusammenhänge zwischen den jeweiligen Vorkommnissen hergestellt wurden / werden konnten (manches basierte mehr auf Intuition; auch wenn sich diese später – natürlich – als richtig herausstellte). Außerdem war es mir zu Beginn doch „zu viel Facebook“, mir persönlich passierte zu wenig (im Vergleich zu dem Geocaching-Fall in „Fünf“, bei dem doch einiges aktives Handeln erforderlich war, plätscherte die Ermittlung hier für meinen Geschmack eher vor sich hin). Die handelnden Figuren sind dennoch vortrefflich gezeichnet, was insofern ein vielschichtiges Lesevergnügen bereitet.


    Der eigentliche Zusammenhang aller Begebenheiten ergibt sich erst ziemlich spät, es ist vorher für den Leser nicht ersichtlich, wie die jeweiligen (Selbst-)Morde miteinander verknüpft sind. Die Auflösung ist jedoch in sich schlüssig und lässt keine Fragen zurück, das Ende ist fulminant. Was mir daran allerdings weniger gefallen hat, war, dass

    Die Autorin folgt hier einem Schema, das sich bei vielen Thrillern schon bewährt hat und das zwar spannend, mir aber zu wenig innovativ ist.


    Insgesamt habe ich diesen Thriller gerne (und zügig) gelesen, das Niveau des Vorgängers erreicht er meines Erachtens jedoch nicht. Ich vergebe daher 7 von 10 Punkten.

  • Ich kann mich Lesebärs Urteil weitgehend anschließen. Mir war es zwischendurch allerdings doch ein wenig zu viel Privates. Beas schwierige Lebenssituation mag gut beschreiben, wie es einer Polizistin ergehen mag, die Beruf und Familie unter einen Hut bringen will und damit scheitert. Da das aber oft auf Kosten der Spannung geht, ist mir weniger lieber als mehr.


    Zudem dauert es geraume Weile, bis endlich so etwas wie ein roter Faden zu sehen ist. Bea muss viel Facebookarbeit leisten und viel in das Geschriebene hinein interpretieren. So tappt man mit ihr als Leser lange im Dunklen, worum es denn nun eigentlich gehen könnte und was dahinter steckt. Das macht den eigentlichen Reiz dieses Krimis aus. In meinen Augen ist der Aufbau einer vertrackten Handlung, von der man zu beginn gar nicht erkennen kann, wohin sie führt, eine der Stärken der Autorin. Damit hat sie mich auch bei diesem ansonsten recht langsam in Fahrt kommenden Krimi wieder überzeugt.


    Ich vergebe zufrieden 8 Punkte und warte auf den nächsten Fall von Bea und Florin.

  • Ja, ich habe es - Dank dem Regen- an einem Wochenende gelesen. Das Ende

    Aber ansonsten sehr gut.


    Edit: Ich habe den Satz gespoilert. LG JaneDoe

  • Ich hoffe zwar, dass es noch einen dritten Teil über das Ermittlerduo Kaspary-Wenninger geben wird, welches ich auch auf jeden Fall lesen werde, jedoch hat mich "Blinde Vögel" ziemlich enttäuscht.
    Während ich von "Fünf" noch gefesselt war, schien mir dieses Buch .. nun, wie soll ich sagen; ich fand es einfach nicht spannend. Es hat mich wirklich neugierig gemacht, was hinter den ganzen Morden steckte und die Auflösung war auch nicht ohne, aber überzeugt hat mich das Buch leider nicht, was ich schade finde.

    Destiny is for losers. It's just a stupid excuse to wait for things to happen instead of making them happen.


    -inaktiv-

  • Auf den ersten Blick scheint die Todesursache der beiden jungen Leute klar zu sein: Mord und anschließender Selbstmord. Doch als Beatrice Kaspary und Florin Wenninger die Ermittlungen aufnehmen, stellt sich heraus, dass die Toten sich kaum gekannt haben und ihre einzige Gemeinsamkeit eine Internetseite bei „Facebook“ ist, auf der eine Gruppe Lyrikfans Gedichte postet und diskutiert.
    Kaspary glaubt nicht an eine Beziehungstat und versucht über diese Internetseite an weitere Informationen über die Toten zu gelangen, denn eine andere Spur haben die Ermittler nicht. Erst als ein weiteres Mitglied dieser Gruppe ums Leben kommt, glauben auch ihre Kollegen an einen Zusammenhang.


    Beatrice Kaspary und Florin Wenninger hatten in „Fünf“ ihren ersten Auftritt und ermitteln nun erneut in Salzburg. Es empfiehlt sich, den Vorgänger gelesen zu haben, denn zum Verständnis der Beziehung der beiden Kollegen zueinander ist es hilfreich.


    Bis auf ein paar kurze Einschübe, in denen der Täter zu Wort kommt, ohne dass das irgendwelche Rückschlüsse auf seine Identität zulässt, ist das Buch aus der Sicht von Bea geschrieben, was einen genaueren Einblick in das Innenleben der anderen Personen verhindert. Vor allem Florin bleibt in dieser Geschichte blass.


    Als Leser nimmt man an Gesprächen der Gruppe teil, die vielen Gedichtausschnitte, deren Bedeutung nicht nur Beatrice ein Rätsel sind, die vielen Namen und Personen, das alles macht das Lesen etwas anstrengend und bringt die Geschichte nicht voran, so dass es sehr lange dauert, bis sich wirklich Spannung einstellt.


    Es mag an den seltsamen Gedichten und den blass bleibenden Figuren gelegen haben, dass mich dieses Buch nicht so packen konnte. Zu lange braucht die Geschichte, bis sie Fahrt aufnimmt und als es endlich so weit ist, ist es auch schon fast vorbei. Das Motiv wird erst ganz zum Ende hin deutlich, die Auflösung ist zwar schlüssig, es bleibt aber der leichte Beigeschmack, dass hier einiges zu arg konstruiert wurde.


    Ich vergebe 7 Punkte.

  • Ich habe das Buch schon seit geraumer Zeit bei mir liegen (hach ne auch noch ein Bibliotheksbuch, dass ich bald abgeben muss) und bin bisher noch nicht dazu gekommen, weil ich bei Saeculum (von derselben Autorin) ewig nicht weiter gekommen bin. Gestern habe ich es dann endlich mal geschafft an die 150 Seiten am Stück zu lesen, so dass ich nur noch knapp 100 Seiten habe, die ich mir für heute vorgenommen habe.


    Danach könnte dann "Blinde Vögel" dran kommen, meine Rezi werde ich hier dann natürlich auch posten.


    "Fünf" fand ich ganz gut, allerdings ging mir das viele Private der Protagonisten ein bißchen auf den Senkel...

  • Schauplatz Salzburg
    Es werden auf einem Campingplatz zwei Leichen gefunden. Allem Anschein nach handelt es sich um Mord mit anschließendem Selbstmord. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, daß sich die beiden im realen Leben erst kurz kannten, eine Verbindung bestand durch eine Lyrik-Gruppe bei Facebook. Dann wird in der Salzach ein Drogendealer und Informant tot aufgefunden.


    Für das Ermittlerduo Beatrix Kaspary und Florin Wennninger ist dies der zweite Fall.


    Bea will quasi undercover mehr herausfinden und meldet sich bei Facebook in der Lyrik-Gruppe an. Gefährlich wird es für sie, als sie sich immer mehr auf die Gedichte, gepostete Fotos und das persönliche Kennenlernen mit anderen Usern einlässt.



    Ich war von dem ersten Band der Autorin FÜNF so begeistert, daß ich den Nachfolger unbedingt lesen musste. Anfänglich hatte ich Schwierigkeiten in die Story reinzukommen, der Schreibstil war mir zu holprig und sehr kurze, abgehackte Sätze ließen keinen Lesefluß und Spannung aufkommen. Nach den ersten Kapiteln wurde es besser, aber mir fehlte der rote Faden. Die Bruchstücke der geposteten Gedichte und die Fotos machten es schwer mitzuraten, wohin die Story führen soll und wer hier der/die Böse ist. Die Rückblenden zu den Kriegserlebnissen wurden detailliert und daher sehr brutal geschildert und dadurch bekam die Geschichte plötzlich eine andere Richtung. Die Auflösung und Verknüpfung aller Fäden war nicht vorhersehbar, wirkte auf mich aber zu konstruiert.


    Von mir 7 Eulenpunkte

  • So nun hab ich es dann doch mal geschafft das Buch zu lesen (Abgabetermin bei der Bibliothek noch nicht überschritten :-)). Und hier nun meine Bewertung.


    Titel: Der zweite Fall für Bea und Florin


    Nachdem ich bereits den Vorgängerband "Fünf" mit einiger Begeisterung gelesen hatte, wollte ich natürlich erfahren, wie es mit Bea und ihrem Kollegen Florin weiter geht.


    Der neue Fall ist wieder einmal recht spektakulär. Zwei Leichen, eine männlich, die andere weiblich, werden in der Nähe eines Campingplatzes gefunden und alles sieht danach aus, als wenn es eine Liebestat mit anschließenden Selbstmord war, nur Beatrice Kaspary will daran nicht so recht glauben. Die beiden Toten kannten sich aus einer Lyrikgruppe bei Facebook, bei der immer häufiger Gedichte über baldiges Ableben und den Tod veröffentlicht werden. Auch der Begriff Panther fällt immer wieder. Bea glaubt einen Zusammenhang zu erahnen, als plötzlich ein weiteres Mitglied der Gruppe dran glauben muss. Ist Bea da wirklich an einem vertrackten Fall dran? Bald steckt sie sehr tief drin und gerät selbst in Gefahr...


    Seit Band eins wissen wir Leser, dass die Autorin ihr Augenmerk in erster Linie auf Bea, ihre Familie und ihren Kollegen Florin richtet und der eigentliche Fall ein wenig nebenher abläuft, was mich dieses Mal nicht so sehr gestört hat, da ich ja wusste worauf ich mich einlasse. Wir erfahren mehr über Bea und ihre Familie als in Band zwei und im Leser erblüht die Hoffnung (zumindest bei mir), dass vielleicht aus Florin und Bea noch etwas wird.


    Sehr realistisch beschrieben fand ich die Streitereien zwischen Bea und ihrem Ex Achim, sowie das Verhalten der Kinder.


    Ganz besonders gefallen hat mir, dass es sich hierbei um ein recht aktuelles Thema handelt, da sicher viele Jugendliche und auch Erwachsene immer mehr ihrem Hobby auch im Internet frönen. Auch die Erwähnung zahlreicher Gedichte, die doch sehr passend gewählt worden sind, sagte mir sehr zu.


    Die angewandte Sprache lässt sich leicht und flüssig lesen. Die einzelnen Kapitel sind recht lang gehalten (mit ca. 30 Seiten im Schnitt). Die Handlung bleibt immer geradeso spannend genug, dass man am Ball bleibt und wissen möchte, wie es weiter geht.


    Auch dieses Buch endete für mich völlig unerwartet und erst auf den letzten 50 Seiten werden die aufgeworfenen Fragen allesamt gelöst.


    Fazit: Wieder einmal ein guter Thriller von einer Jugendbuchautorin, die weiß wie man seine Leser fesselt. Ich empfehle das Buch gerne weiter und warte gespannt auf Fall Nummer drei.


    Bewertung: 8/10 Eulenpunkte

  • Ich fand das Buch ganz in Ordnung, wirklich gefesselt gefühlt habe ich mich allerdings leider nicht. Schön fand ich allerdings die Kommentare auf Facebook, die kamen teils ähnlich nervtötend wie im wirklichen Leben, halt Kommentare wie "ich unterschreibe...." oder "ich stelle meine Kerze neben....". Was meiner Ansicht nach dem Buch gut getan hätten, wären ein paar Perspektivwechsel (über die wenigen vorhandenen Einschübe) gewesen, vielleicht hätte ich so mehr Zugang zu dem Krimi und den Figuren gefunden. Den eigentlichen Fall dagegen fand ich mangels fehlender Ermittlungserfolge im ersten Teil dagegen recht lang. Ich denke mit 7 Punkten ist das Buch gut bedient.

  • Klappentext


    Zwei Tote in Salzburg. Sie stranguliert, er erschossen. Die Tat eines zurückgewiesenen Liebhabers? Aber die beiden scheinen zu Lebzeiten keinerlei Kontakt miteinander gehabt zu haben. Oder täuscht der erste Blick? Das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger ist ratlos. Aber Beatrice mag die Sache nicht auf sich beruhen lassen und verfolgt die Spuren, die die Toten im Internet hinterlassen haben. Auf Facebook wird Beatrice fündig: Beide waren dort Mitglieder in einem Forum, das sich ausgerechnet mit Lyrik befasst. Gedichte werden hier mit stimmungsvollen Fotos kombiniert und gepostet. Ganz harmlos. Ganz harmlos? Bald ahnt Beatrice, dass die Gedichte Botschaften enthalten, die nur wenige Teilnehmer verstehen. Düstere Botschaften, in denen es um Angst und Tod geht. Und dann stirbt eine der Lyrik-Liebhaberinnen... (© Amazon.de)



    Über den Autor


    Ursula Poznanski, geboren am 30. Oktober 1968 in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität – darunter Japanologie, Publizistik, Rechtswissenschaften, Theaterwissenschaften -, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Aufgrund des Erfolges ihres ersten Jugendbuchs »Erebos«, das in mehr als 23 Sprachen übersetzt und u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis (Jugendjury) gewann, wagte sie den Sprung ins hauptberufliche Autorenleben. Mit ihrer Familie lebt sie im Süden von Wien. (© krimi-couch.de)



    Inhalt


    Das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger wird zu einem Tatort mit zwei Toten gerufen. Alles sieht nach der Tat eines verschmähten Liebhabers aus, der zuerst die Frau und dann sich selber tötet. Aber Beatrice kommt das alles etwas zu einfach vor. Niemand hat den Schuss gehört, was auf einen Schalldämpfer schließen lässt, aber am Tatort wird keiner gefunden. Auf der Suche nach Hinweisen geraten die beiden Ermittler an eine Facebook-Gruppe in der beide Opfer vertreten waren. Zufall oder steckt da mehr dahinter? Um das herauszufinden meldet sich Beatrice Kaspary unter einem falschen Namen bei der Gruppe an. Doch die beiden Toten sollen nicht die letzten aus der Gruppe sein, die keines natürlichen Todes sterben....



    Eigene Meinung


    Ich habe dieses Buch gelesen ohne den Vorgänger "Fünf" gelesen zu haben und ich muss sagen, dass es sich ganz gut eigenständig lesen lässt. Es wird zwar ein paar mal auf den vorherigen Fall hingewiesen, aber das stört nicht weiter.


    Bereits im Prolog geht es spannend zur Sache, denn dieser ist allem Anschein nach aus der Sicht eines Opfers voller Todesangst geschrieben. Bereits auf den ersten paar Seiten begleitet man Bea und Florin zum Tatort an dem zwei Leichen gefunden wurden.


    Die Geschichte verläuft sehr spannend, konzentriert sich aber nicht ausschließlich auf die Morde, sondern auch auch Privatleben der Ermittler spielt eine Rolle. In vielen Thrillern wird das ganz normale Leben der Hauptfiguren sehr oft vernachlässigt, aber Poznanski hat hier genau den richtigen Grad an Ermittlungen und Privatleben gefunden, sodass es sich sehr gut lesen lässt und trotz allen "Nebensächlichkeiten" nicht langweilig wird.


    Die persönlichen Beziehungen zwischen Florin, Bea, ihrem Exmann Achim und den Kindern sind sehr realistisch dargestellt und gut nachvollziehbar.


    Im Laufe des Buches erlebt man so manche Verwirrungen und man fragt sich selber, warum wurde jetzt genau diese Person getötet? In vielen Thrillern kennt man irgendwann die Motive des Mörders und muss nur noch herausfinden wer es ist. Doch bei "Blinde Vögel" fällt das sehr schwer.


    Ich möchte nichts vorweg nehmen, aber soviel sag ich: Das Ende ist ganz anders als gedacht ;-)



    Fazit


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich würde es jederzeit wieder lesen. Es gab keine Stelle an die ich mich erinnere, an der ich es für langweilig hielt.
    Als Jugendbuch-Autorin konnte mich Ursula Poznanski nicht überzeugen, aber als Autorin von Erwachsenenbüchern ist sie ziemlich weit oben mit dabei. "Fünf" steht auch schon auf meiner Wunschliste.




    Empfehlung


    Empfehlen kann ich "Blinde Vögel" jedem der gerne Thriller liest und sich gerne von Tatsachen verwirren lässt. Lesern von Sebastian Fitzek & Marc Raabe wird es mit ziemlicher Sicherheit gefallen.




    Bewertung


    Da mir absolut nichts einfällt was an diesem Buch negativ ist bekommt es von mir die volle Punktzahl.

  • nachdem mich bereits "saeculum" und danach "fünf" in ihren bann gezogen hatten, war schnell klar, dass ich auch das neueste werk von ursula poznanski lesen muss! die hauptfiguren fand ich schon im ersten buch sehr sympathisch, weshalb ich mich gleich auf die geschichte einlassen konnte. wunderbar finde ich auch poznanskis schreibstil - in letzter zeit hatte ich oftmals bücher, die sich etwas holprig gelesen haben, aber ihre bücher lesen sich angenehm flüssig.


    die geschichte war unheimlich spannend, ich wollte das buch des öfteren nicht aus der hand legen. die beiträge auf facebook fand ich sehr authentisch. ich war schon in einige foren angemeldet und kenne dummschwätzerei und zickereien nur zu gut. :lache begeistert war ich auch von den brutaleren/ekligen szenen - so eine gute beschreibung kenne ich sonst nur von andreas franz (ich finde deutschsprachige autoren sonst nicht so prickelnd... ;-)). bis zum schluss war mir schleierhaft, welche verbindung zwischen facebook und den morden steht. die auflösung des rätsels war in meinen augen ebenfalls gelungen.



    insgesamt kann ich das buch jedem thriller-fan wärmstens empfehlen und freue mich auf eine fortsetzung der reihe! :wave

  • Die Autorin greift das aktuelle Thema Social Network am Beispiel von Facebook auf und fängt die dortige bzw. die allgemeine Stimmung in Internetforen sehr gut auf.


    Eine geschlossene Facebook-Gruppe steht im Mittelpunkt von Ermittlungen. Handelt es sich wirklich um Selbstmorde oder steckt doch mehr dahinter? Dieser Teil wird sehr lang erzählt, ich halte diese minutiöse Kleinarbeit im Verlauf einer Ermittlung aber für sehr authentisch. Die Ermittlungen kommen lange Zeit nicht richtig voran, bis so ca. im letzten Viertel des Buches eine nicht vorhersehbare, aber plausible und spannende Erklärung für die Ereignisse angeboten wird.


    Der Schluss ist leider ein wenig in die Länge gezogen und vom Ablauf schon vielmals bekannt. Trotzdem hat mir das Buch alles in allem recht gut gefallen.


    8 Punkte vergebe ich und den wohl sicher erscheinenden dritten Band werde ich wohl ebenso sicher lesen.

  • Mir hat "Blinde Vögel" sogar besser gefallen als "Fünf". Ich finde Beatrice Kaspary und Florin Wenninger sind ein tolles Ermittlerpaar und ich lese sehr gerne auch privates über sie. :grin
    Da ich erst in diesem Jahr in Salzburg war, konnte ich mich an viele Schauplätze erinnern. :-)
    Den Fall fand ich sehr spannend und die Auflösung ist schlüssig. Ein Püntchen Abzug gibt es für den Schluss, da ich die gleiche Sache bemängele wie Träumerle.
    Ich freue mich auf den nächsten Salzburg-Krimi.


    9 Punkte

  • Mich konnte dieses Buch nicht so richtig überzeugen.
    Hier war es mir zuviel Facebook und die Gedichte konnte ich leider kaum lesen.
    Fand es irgendwie sehr schwer.
    Im Zusammenhang mit Facebook dann zu den Kriegsgeschehen das war mir doch zu weit hergeholt.
    Ich fand es nicht passend.
    Die Spannung wie im Buch "Fünf" kam bei mir nicht auf.
    Schade.


    Ich gebe dem Buch 5 Punkte

  • ich hatte mich so auf das Buch gefreut und war doch ziemlich enttäuscht.....die Gedichte und die "Gespräche" bei fb haben mich doch zíemlich gelangweilt und einen roten Faden konnte ich für mich auch lange nicht entdecken.....
    Von mir gibt es daher nur 4 Punkte