Rosa Mord - Nadja Quint

  • 1. Verachte nicht den Tod
    2. Rosa Mord


    Nadja Quint wurde 1959 in Herford geboren. Sie lebt in Düsseldorf und arbeitet als Fachärztin für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Bevor sie sich dem Krimi widmete, veröffentlichte sie TV-Sketche, u.a. für die Serie »Sechserpack« (Sat1). »Verachte nicht den Tod« ist ihr Romandebut.


    Von Amazon geborgt:


    Der zweite Fall für Evelyn Eick
    Der Düsseldorfer Geschäftsmann und Schwulenrechtler Bernd Brook genießt hohes Ansehen für sein soziales Engagement. Eines Morgens liegt er erdrosselt im Park, den Mund voller rosa Farbe.
    Dies ist nur einer von zwei ritualisierten Mordfällen an homosexuellen Männern, mit deren Ermittlung die Düsseldorfer Hauptkommissarin Evelyn Eick vollauf beschäftigt ist. Sie vermutet bereits eine Serie, hinter der ein geistesgestörter Täter steckt, doch ein dritter Mord, nach ähnlichem Ritual ausgeführt, passt plötzlich nicht mehr in das Schema.
    Auch Evelyns Privatleben verläuft nicht ausschließlich harmonisch. Ihr Vater ist inzwischen verstorben, und ihre Beziehung mit Lars, dem Rechtsmediziner, wird von dessen Töchtern aus erster Ehe skeptisch betrachtet. Die beiden Teenager wünschen sich, dass ihre Eltern sich wieder versöhnen, und Evelyn fühlt ihre Liebe zu Lars bedroht.
    Als Evelyn schließlich glaubt, ihre drei Kriminalfälle gelöst zu haben, hört das Morden trotzdem nicht auf, und langsam aber sicher deckt sie ein menschliches Drama auf, dessen Wurzeln bis in die Fünfziger Jahre zurück reichen.
    ROSA MORD thematisiert die Grenzen der Toleranz zwischen Menschen mit unterschiedlichem Lebens ideal in ihrer Gier nach Geld, Macht und Liebe.


    Ich habe den ersten und zweiten Teil praktisch in einem Zuge wie einen richtig dicken Krimi durchgelesen. Diesen zweiten Teil habe ich direkt drangehängt, weil mich hier die Thematik interessierte und ich wissen wollte, wie es generell und speziell von der Autorin umgesetzt wurde.


    Ich nehme das Ende vorweg: Mir ist bis zum Ende die Ermittlungstruppe um Hauptkommissarin Eick nicht sympathisch genug geworden, als das ich einen weiteren Fall lesen würde. Sie legt ihren Figuren so ein paar Sprüche in den Mund, wo ich mir nur dachte, nee, Euch mag ich nicht.
    Es gibt wieder eine Reihe von Logikfehlern, es gibt Probleme mit der continuity vom ersten Fall und auch hier ist die Hauptfigur (für mich) eher unsympathisch angelegt. Außerdem mixt sie sich keine Apfelsaftschorle mehr :-(. Was ihre Beziehung angeht, ist sie unglaublich weinerlich, wieder ist eine jüngere Kollegin selbstsicherer, sie bringt eigentlich keinem ihrer Mitmenschen Mitgefühl oder Sympathie entgegen. Das kann von der Autorin so gewollt sein oder die Figuren sind eben einfach so angelegt, dass sie für eine längere Serie nicht zu mir passen. Andere Leser sehen das vermutlich anders.


    Der Schreibstil ist solide, nicht herausragend, die Ermittlungsarbeit in der Regel wieder eher langweilig. Diesmal ahnt man auch schon etwas früher, wer in den Mord involviert sein könnte.


    Alles in allem etwas unrund. Und ich will auch nicht immer alles auf ein Lektorat abwälzen, aber ich glaube, hier hätte ein strengerer Blick von außen auf alles sehr geholfen.


    Ich habe die Ausgabe für den Kindle gelesen, verlinke hier aber mal die Taschenbuchausgabe. Ich gebe gute 6 Punkte.


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  • Zitat

    Original von uert


    [...] oder die Figuren sind eben einfach so angelegt, dass sie für eine längere Serie nicht zu mir passen.


    Nur eine kurze Anmerkung, um Missverständnissen vorzubeugen:


    Es wird keine längere Serie um Evelyn Eick geben.
    Inzwischen bin ich bei einer Literaturagentur unter Vertrag, die mich mit meinem neuen Projekt an einen großen, sehr renommierten Verlag vermittelt hat. Dort soll der erste Band der geplanten neuen Krimireihe im Frühjahr 2015 erscheinen.


    Nadja Quint

  • Meine Meinung:
    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen.


    Das ist das erste Buch der Autorin das ich gelesen habe.


    Ich war auch schon direkt drin im Geschehen, jedoch war mir von Anfang an klar, das der Mörder nicht in der Homosexuellen - Szene zu finden war.
    Vielmehr hab ich ein persönliches Motiv hinter dem ganzen vermutet. Jedoch lag ich mit meinem ersten Verdacht , erstmal gründlich daneben.


    Irgendwann änderte dann das Buch seine Richtung, was mir persönlich sehr gut gefallen hat, da sowas in meinem Augen erst einen guten Krimi ausmacht.


    Die Auflösung am Schluss hat mich dann doch ziemlich erschüttert, mit sowas hatte ich selbst in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet.
    Aber daran sieht man auch mal wieder, wie tief die Abgründe der menschlichen Seele gehen und das nie etwas ist, wie es scheint.


    Die Ermittler waren mir sympathisch, wenn ich auch nicht von Anfang an eine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte, so konnten sie dennoch mein Herz im Laufe des Buches erwärmen. Einzig anmerken würde ich jetzt vielleicht dabei, daß mehr Ecken und Kanten den Ermittlern nicht geschadet hätten, war in meinen Augen zuviel Friede, Freude, Eierkuchen, gab irgendwie keine Konkurrenz oder Antipathie, sowas ist im wahren Leben eigentlich nicht zu finden, aber dafür wurde mein Schmunzelfaktor desöfteren mal erhöht.


    Insgesamt ein sehr tolles Buch, zunächst als einfache Geschichte getarnt, man wurde in eine Richtung gelockt und unversehens mit einmal in eine andere Richtung geschleudert, absolut brilliant.


    Ich denke ich werd mir von der Autorin noch mehr zu Gemüte führen.


    Ein gut geschriebener Kriminalroman der es geschafft hat, mich von Anfang an zu fesseln.


    von mir gibt es volle Punktzahl :-)

    :lesendMarlies Lüer - Melissas Welt:fruehstueck

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  • Ich habe bereits Evelyn Eicks ersten Fall "Verachte nicht den Tod" und den historischen Krimi "Mädchengrab" gelesen und mich dabei ebenso ausgezeichnet unterhalten gefühlt wie bei "Rosa Mord".


    Die Geschichte begann mit einem wirklich fulminanten Coup, bei dem der geneigte Leser gleich mehrfach an der Nase herum geführt wird.


    Verschiedene Fährten werden geschickt ausgelegt, Hinweise gestreut und Motive angeboten. Gleichzeitig erleben wir das Gefühlsleben der Protagonistin, die mit tickender biologischer Uhr Probleme mit ihrem Lebensgefährten hat.
    Ein vorerst nicht zuordenbares Tagebuch und weitere Tote bereichern den spannenden Cocktail.


    Das Ende ist zwar überraschend, aber logisch nachvollziehbar.


    Mir tut es leid, dass es keine Fortsetzungen um Evelyn Eick und ihren Bruder geben wird (und das von mir, die fast nie Fortsetzungen mag! :wow :lache), aber ich bin mir sicher, dass ich auch an anderen Büchern dieser Autorin Freude haben werde.


    9 von 10 Eulenpunkten


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Man erlebt die Ermittlungsarbeit aus der Sicht der Polizei, bekommt nach und nach Zeugenaussagen, Indizien und Vermutungen serviert und kann mitraten, welche Schlüsse daraus zu ziehen sind. Es wird in verschiedene Richtungen geschaut, denn mehr als eine Person macht sich verdächtig. Und als dann noch ein zweiter Mord passiert, hat man zwar das Gefühl, dass die beiden Fälle zusammen gehören, man weiß aber nicht so richtig, wie.


    Evelyn Eick ist zwar eine Person, mit der man nicht so schnell warm wird, irgendwie hat sie keine so herzliche Art. Ich mag ihr sachliches und ruhiges Auftreten aber trotzdem gern, mir erscheint sie total verlässlich und sie hat auch eine gute Menschenkenntnis. Als Sympathieträger eignet sich da eher ihr Chef Gercke oder auch ihr Bruder Stefan, der eine kleine Nebenrolle hat.


    Dieser Krimi gehört wie auch der Vorgänger „Verachte nicht den Tod“ (den man nicht zwingend vorher gelesen haben muss) eher zur ruhigeren Art. Nervenzerfetzende Spannung oder actiongeladene Verfolgungsjagden sucht man hier vergeblich. Man bekommt (soweit ich als Laie das beurteilen kann) realistisch die polizeiliche Ermittlungsarbeit präsentiert, wirft einen tiefen Blick in menschliche Abgründe und wird damit gut unterhalten, bis man am Ende die schlüssige, aber für mich trotzdem unerwartete Auflösung erfährt.

  • Es ist für mich als Leser schon ein Highlight, wenn mal erwähnt wird, was eine Mordkommission ist und wie sie funktioniert. Nicht wie im Fernsehkrimi zwei einsame Ermittler und eine Spurensicherung und Rechtsmedizin, sondern eine große Ermittlungsgruppe aus verschiedensten Beamten. Natürlich ist auch hier die Autorin nicht so irre, diese Personen alle in Aktion treten zu lassen, aber bei den Besprechungen, da sagt eben mal der unbenannte Kollege etwas und da wird auch drei Stunden diskutiert- zugegeben, nichts was im Fernsehen übertragen mehr als Gähnen verursachen würde, aber im Print ist es doch schön, das so etwas mal erwähnt wird und auch dass nicht der Rechtsmediziner nach der Obduktion die ganze Toxikologie herunterbetet und die DNA nach vier Minuten bestimmt hat. Ich mag "langsame" Krimis, bei Spannung nicht mit Knallaktionismus verwechselt wird. Daher gefällt mir auch dieses Buch. Mit der Ermittlerin muss ich keinen Kaffee trinken gehen, daher stellt sich mir gar nicht die Frage, ob sie mir sympatisch ist, sie ist realistisch, in sich logisch und dreidimensional dargestellt. Der Schluß ist überraschend, die Autorin schreibt keinen Krimi, bei dem man miträtseln kann, dazu werden wichtige Informationen von den Ermittlern nicht erkannt und daher dem Leser nicht mitgeteilt. Wäre ein wichtiges Detail aus dem Vorleben der Person, die die Morde vorgenommen hat vorher bekannt gewesen, wäre der Fall schneller gelöst worden. Mich hat das aber nicht gestört, im Gegenteil, die Auflösung war schlüssig und spannend. ein empfehlenswertes Büchlein, schade, dass es wohl keine Fortsetzung gibt.

  • Als ich mich zur Leserunde von "Rosa Mord" angemeldet habe, habe ich zuvor noch "Verachte nicht den Tod" gelesen, damit ich die Ermittlerin Evelyn Eick schon ein wenig kennenlerne. ;-) Während sie mir im ersten Band recht gut gefallen hat - besonders durch die Szenen bei ihrem Vater im Hospiz - bin ich, was ihre Person betrifft, bei "Rosa Mord" weniger euphorisch. Hier bleibt sie doch eher blass und geht mir tatsächlich auch bei ihrer Beziehungsgeschichte mit ihrer Art ziemlich auf den Keks.


    Das tat aber dem Lesevergnügen keinen großen Abbruch. Der Fall selbst war äußerst interessant und das ganze Buch wirkte für einen Krimi sehr entschleunigt. Man sah sich nicht gezwungen durch die Kapitel zu rasen, sondern konnte in aller Seelenruhe einfach in die Geschichte eintauchen. Die langsame, recht realistische Ermittlungsarbeit nimmt aber dennoch die Spannung nicht raus, so dass trotz der gemächlichen Erzählweise keine Langeweile aufkommt.


    Das Ende ist - wie hier schon mehrfach erwähnt - überraschend, aber schlüssig. Die Figuren sind lebendig und dreidimensional gezeichnet. Der Leser hat von allen Beteiligten eine klare Vorstellung.


    Von mir gibt es für diesen soliden rosaroten Krimi 7 von 10 Punkten.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • "Rosa Mord" ist der zweite Fall für die Düsseldorfer Kriminalkommissarin Evelyn Eick. Der stadtbekannte Geschäftsmann und Schwulenrechtler Bernd Brook wird auf seiner üblichen Joggingrunde überfallen, erdrosselt und ihm wird rosa Farbe in den Mund gekippt. Ein Hinweis darauf, dass ein schwulenfeindliches Motiv zugrundeliegt? Oder eine falsche Spur, die mit Absicht gelegt wurde? Evelyn und ihr Team ermitteln in alle Richtungen und schnell sind diverse Verdächtige gefunden, aber keine der Spuren erhärtet sich wirklich. Dann geschieht ein zweiter Mord, der dem ersten sehr ähnelt, aber es gibt auch Unterschiede, denn im Gegensatz zu Brook war das zweite Opfer nicht wohlhabend, was finanzielle Gründe wohl eher ausschließt. Ist die Gemeinsamkeit der beiden Opfer also doch ihre Homosexualität? Sind weitere Morde zu befürchten?


    Im Gegensatz zum ersten Teil "Verachte nicht den Tod" fand ich diesen Kriminalroman deutlich ausgereifter, was Handlung und auch Schreibweise angeht. Evelyn Eick ist immer noch keine Figur, mit der ich wirklich warmgeworden bin, aber ihr Privatleben spielt diesmal auch keine ganz so große Rolle. Es wird durchaus thematisiert, denn sie hat inzwischen eine Beziehung mit dem Rechtsmediziner Lars Herxheimer, die sich ja schon im ersten Band angedeutet hatte, und die beiden erleben gerade ihre ersten Schwierigkeiten. Dennoch liegt der Fokus hier viel mehr auf der Ermittlung und das hat mir gut gefallen.


    In Einschüben wird die Geschichte eines Kindes erzählt, dessen Identität und Zusammenhang mit den heutigen Ereignissen relativ lange unklar bleiben. Durch die Aufklärung, wer dieses Kind ist, ergibt sich am Ende ein Teil der Lösung des Falles, aber es gibt auch noch eine relativ unerwartete Wendung, die ich persönlich war etwas unrealistisch fand, die aber dennoch in sich stimmig war und somit zu einer befriedigenden Auflösung führte.


    Ich würde durchaus weitere Geschichten um Evelyn Eick lesen, allerdings wird sich die Autorin in Zukunft wohl anderen Projekten widmen, so dass diese Reihe nach zwei Bänden vorerst abgeschlossen ist.

  • Ich kannte das erste Buch um Evelyn Eick nicht und bin daher ohne Vorkenntnisse ihrer Geschichte an Lesen gegangen.
    Ich muss zugeben, mir hat es gefallen, dass sie und ihr Privatleben nicht so im Vordergrund standen sondern der Fall. Natürlich gab es auch private Einblicke, aber die hielten sich im Hintergrund, so mag ich das. Es gibt zu viele Bücher, in welchen die privaten Belange zu viel Raum einnehmen und so den eigentlichen Fall in den Hintergrund treten lassen, dies war hier nicht der Fall.
    Und dennoch blieb mir Evelyn nicht fremd, auch wenn ich mich erst an sie heran tasten musste. Und obwohl wir völlig verschieden sind mochte ich die Figur.
    Der Mordfall hat mir sehr gut gefallen, es gab immer wieder Anhaltspunkte, welche Schlussfolgerungen und Theorien zuliessen, allerdings wie bei mir üblich die falschen. :grin
    Gekonnte wurde dem Leser Einblick in die kriminalistische Arbeit gewährt ohne abgedroschen zu wirken, ebenso in die Arbeit der Rechtsmedizin.
    Der flüssige Schreibstil und die sympathscih dargestellten Figuren taten ihr übriges um mich für das Buch begeistern.
    Für mich war es durchweg spannend und unterhaltsam, es hat mir großen Spaß gemacht.
    Dies war mein erstes Buch von Nadja Quint, aber sicher nicht mein letztes.

  • Ich bin auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes an das Buch herangegangen, was aber kein Problem war - die notwendigen Informationen über die Protagonisten werden nach und nach eingeflochten, sodass man auch als Neu-Einsteiger keine Verständnisprobleme hat.


    Ich muss sagen, das Buch hatte mich schon gleich nach dem fulminanten Einstieg für sich gewonnen - da musste ich einfach weiterlesen. Zudem ist es so locker und flüssig geschrieben, dass man es wirklich gut lesen kann und die Seiten nur so dahinfliegen.


    Mir war Evelyn Eick durchaus sympathisch, auch wenn ich sie bei ihren Beziehungsproblemen gern mal ein bisschen in den Hintern getreten hätte! :grin
    Auch die anderen Figuren waren gut dargestellt und - ob nun sympathisch oder nicht - ich konnte sie gut vor meinem geistigen Auge lebendig werden lassen.


    Die eigentliche Ermittlungsgeschichte fand ich spannend und gut konstruiert - man rätselt und rätselt, es gibt immer wieder neue Spuren, und dann ist man von der Auflösung doch ziemlich verblüfft!


    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, es ist ein netter Krimi für zwischendurch, ohne allzu viele brutale Szenen, aber nichtsdestotrotz sehr spannend. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und ich werde bestimmt auch irgendwann den 1. Band noch lesen.


    Von mir gibt es 9 Eulenpunkte!


    LG, Bella

  • Nachdem ich im letzten Jahr schon an der Leserunde zu "Verachte nicht den Tod" teilgenommen hatte, musste ich natürlich auch bei "Rosa Mord" wieder dabei sein - schließlich wollte ich doch unbedingt wissen, wie es mit Evelyn Eick & Co. weitergeht. Und ich muss sagen: Dieser Krimi gefällt mir bedeutend besser als der vorherige.


    Ich mag Enchantress' Beschreibung: Der Krimi ist entschleunigt, treffender kann man es nicht ausdrücken. Die Story ist spannend, aber nicht nervenkitzelnd oder gar blutrünstig. Und vor allem: Man errät bis zum Schluss nicht, welches Motiv genau hinter den Morden steckt, obwohl man an der ein oder anderen Stelle schon mal eine vage Vermutung anstellen kann. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen.
    Natürlich darf ein Schuss Komik nicht fehlen (gerade die Anfangsszene ist klasse!), aber es passt insgesamt zur Krimihandlung und wirkt nicht klamaukartig.


    Auch auf das Privatleben der Ermittlerin wird wieder Bezug genommen, diesmal aber in einem weniger umfangreicheren Rahmen als noch im Vorgängerband (so kam es mir jedenfalls vor). Evelyns private Probleme oder besser: Evelyns Umgang damit waren mir persönlich aber ein wenig zu dramatisierend herausgestellt. Da hätte ich Evelyn ein wenig mehr Lässigkeit gewünscht. Die Szenen mit Evelyns Bruder Stefan sind jedoch klasse und fügen sich auflockernd in die Krimihandlung ein.


    Die Reihe um Evelyn Eick geht mit diesem Band zu Ende. Ich habe Evelyn nicht allzu sehr "ins Herz geschlossen", so dass ich nicht besonders traurig darüber bin. Von der Handlung und des dramturgischen Zusammenspiels her ist dieser Band in meinen Augen jedoch eine klare Steigerung im Vergleich zum ersten. Ich bin schon sehr auf die weiteren Projekte der Autorin gespannt!


    Von mir gibt's 8 Eulenpunkte.

  • Ich habe das Buch in der Leserunde gelesen und es hat mir sehr gut gefallen.


    Dieser Kriminalroman ist so anders, nicht nur des Themas wegen. Er kommt ohne blutrünstiges Gemetzel aus und ist trotzdem spannend bis zum Schluss. Die Ermittlerinnen sind sympathisch wie auch das ganze Polizeiteam.


    Evelyn Eick hat auch privat so ihre Probleme, auch das macht sie so sympathisch. Von mir bekommt dieses Buch die vollen 10 Punkte.


    Vielen Dank an Nadja für die tolle Begleitung durch die Leserunde, beim nächsten Buch bin ich dabei.


    Viele Grüße :wave

  • Da Nadja Quint mich bereits mit ihrem Debüt „Verachte nicht den Tod“ – und vor allem mit ihrem Mut, einen etwas anderen Krimi zu schreiben und auch sensible Themen aufzugreifen - für sich gewinnen konnte, war ich sehr auf Hauptkommissarin Evelyn Eick’s 2. Fall gespannt. Und die Autorin hat mich nicht enttäuscht – im Gegenteil! Den Plot von „Rosa Mord“ empfand ich als noch stimmiger und war von der ersten bis zur letzten Seite in sich schlüssig. Die Aufklärung, die auch für geübte Krimileser eine harte Knacknuss ist, hat mich trotz den logischen Zusammenhängen und Folgerungen überrascht.


    Mit ihrem zweiten Düsseldorf-Roman beweist Nadja Quint wiederum, dass spannende und unterhaltsame Krimistunden nicht von Sensationsmache und blutrünstigen Details abhängig sind. Auch wenn die Handlung eher gemächlich und ohne Hektik verläuft, kommt keine Langeweile auf. Und die flüssige Sprache, gepaart mit den klar gezeichneten Figuren (die manchmal etwas unnahbar, aber nicht unsympathisch erscheinen) und eine gesunde Prise Humor tragen zusätzlich zum Lesevergnügen bei.


    Ich brauche wohl nicht mehr zu betonen, dass mich dieses Buch überaus gut unterhalten hat und ich sehr gerne eine klare Leseempfehlung ausspreche. Nadja Quint – ein Autorenname, den ich auf jeden Fall im Auge behalten werde… ;-)

  • Tut mir leid, dass ich erst jetzt meine Meinung abgebe:


    Nach zahllosen Diskussionen über das Cover, gut dass jeder eine Meinung haben kann, danke Nadja :-) hat mich diese Kriminalgeschichte auf allen Ebenen überzeugt.


    Trotz der angenehmen Unaufgeregtheit versteht es Nadja Quint Spannung zu erzeugen, einien logischen Plot aufrechtzuerhalten und trotzdem einen für den Leser überraschenden Schluss zu finden.


    Die Personen wachsen einem zwar nicht ans Herz aber man kann ihre Beweggründe nachvollziehn. Einzig Evelyns private desaströse Beziehung zu Staatsanwalt Herxheimer, der sich letzendlich doch für seinen Familie entscheidet lässt mich etwas unzufrieden zurück.


    Ein solider Krimi mit Lokalkolorit und einem Faible für rosa ;-)


    Danke nochmall an Nadja für die engangierte Begleitung der Leserunde. :knuddel1


    Ich gebe 8 Punkte

  • Nachdem ich den ersten Teil der Reihe um die Düsseldorfer Kommissarin Evelyn Eick gelesen hatte, war für mich klar, dass ich auch um die Fortsetzung nicht herumkomme. So war ich ganz gespannt, wie es nun mit Evelyn Eick weitergeht. Da in „Verachte nicht den Tod“ alle wiederkehrenden Figuren vorgestellt wurden, stand nun in der Fortsetzung die Ermittlungsarbeit im Vordergrund. Am Rande spielt zwar Evelyns Privatleben eine Rolle, aber im Großen und Ganzen verzichtet Nadja Quint auf die Weiterentwicklung der Figuren. Damit alle Leser den gleichen Stand haben, werden zwischendurch die wichtigsten Hintergrundinformationen über die handelnden Personen noch einmal wiederholt. Daher braucht man den ersten Teil der Reihe nicht unbedingt zu kennen, was für Neueinsteiger sehr praktisch ist.


    Da es sich bei diesem Buch um einen Krimi handelt, verlaufen die Ermittlungen hier etwas ruhiger, was mich aber nicht im Geringsten stört. Ich bin froh, wenn ich einmal nicht durch ein Buch rase. Auch wenn es hier etwas langsamer zugeht, ist es mir während des Lesens nie langweilig geworden. Positiv hervorheben möchte ich, dass Nadja Quint auf sämtliche Aspekte einer Mordermittlung eingegangen ist; vom Auffinden der Leiche über die Obduktion bis hin zum Stillstand der Ermittlungen, weil sich einfach keine weiteren Spuren finden. Im Gegensatz zu vielen Krimiserien oder auch anderen Kriminalromanen, wo ein Fall möglichst schnell gelöst wird und der Zuschauer bzw. Leser durch die Handlung hetzt, darf in diesem Buch auch mal gar nichts passieren. Auf diese Weise bekommt die Geschichte auch einen größeren Bezug zur Realität, denn im wahren Leben dauert es auch oft Wochen oder sogar Monate bis sich neue Spuren auftun. Doch trotz dieser Ermittlungspausen wird es nicht langweilig. Meist geht Nadja Quint dann etwas näher auf die Figuren ein.


    Wie immer kann man sich über die Hauptpersonen streiten. So hat mir beispielsweise der Chef des Kommissariats besser gefallen als Evelyn Eicks. Irgendwie hat mich der Chef an einen anderen Kommissariatsleiter in einer Fernsehserie erinnert. Mit Evelyn hingegen bin ich schon im ersten Teil nicht richtig warm geworden. Aber da man im wahren Leben auch nicht alle Menschen mag, hat mir dies beim Lesen nicht so viel ausgemacht. Eventuell wäre ich von Evelyns und Lars Beziehungsproblemen unter anderen Umständen etwas weniger schnell genervt gewesen. Aber wirklich wissen, kann ich das nicht.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Bei mir hat es tatsächlich bis kurz vor Schluss gedauert bis der Groschen endlich gefallen ist und ich den Mörder herausgefunden hatte. So war mir beim Lesen nie langweilig. Da ich mit Evelyn, wie bereits erwähnt, nicht so richtig warm geworden bin, finde ich es nicht schade, dass dies der letzte Band der Reihe ist. Aber auf jeden Fall war dieses Buch sicherlich nicht das letzte, das ich von Nadja Quint gelesen habe.