'Treffen sich zwei Neurosen' - Seiten 001 - 041

  • Zitat

    von Enchantress: Ich glaube, Kinder können das komplette Fehlen eines Elternteils besser verkraften als ein Elternteil, das zwar da ist, sich aber nicht für das Kind interessiert. Grübeln


    Kinder können eine ganze Menge verkraften, wenn sie überhaupt irgendjemanden haben, der sie aufrichtig liebt und ehrlich mit ihnen ist. Und Freunde, mit denen sie spielen und reden können. Das heißt aber nicht, dass sie nicht leiden, wenn ihnen das gleichgeschlechtliche Vorbild fehlt. Nicht zu wissen, wie das geht, ein Mann zu sein, ist schon ganz schön sch...e, weil "richtige" Männer sowohl im Kindesalter als auch danach ständig herausfinden müssen, wer in der Rangordnung an welcher Stelle steht. Immer keine Ahnung zu haben wie man von den anderen anerkannt und bewundert wird, das ist schon ganz schön doof und kann sich auf alles weitere im Leben auswirken. Wenn ein Junge sich teilweie wie ein Mädchen benimmt und diese Rangordnungsrangeleien der Jungs um sich herum ignoriert, sichert er sich damit schon mal den Platz ganz unten und wird fürchterlich viel einstecken müssen.
    Interessant zu diesem Thema finde ich die Ausführungen von Marion Knaths in Spiele mit der Macht - Wie Frauen sich durchsetzen.


    Ich weiß nicht mehr, was ich vor anderthalb Wochen nun ganz genau gedacht habe, als ich Seite 1-41 gelesen habe, aber ich weiß noch, dass ich oft zustimmend genickt und manchmal gelacht habe.
    Psychologie so frech und locker, das gefällt mir!

  • Der Schreibstil gefällt mir wie beim ersten Buch wieder sehr gut. Locker und humorvoll, so dass es wirklich wie eine angenehme Plauderei und nicht wie ein Sachbuch wirkt.


    Diese Mann/Frau-Verallgemeinerungen stören mich auch oft. Allerdings muss man eingestehen, dass es schon Unterschiede gibt und die Verallgemeinerungen natürlich nur die Regel und nicht die Ausnahmen beschreiben.

  • Ich finde es wieder sehr spannend, wie Du Zusammenhänge erklärst, dass auch ein Laie wie ich sie verstehen kann, Andrea-Katerina. Und mir dabei noch ein Schmunzeln entlockst.
    Ich hatte ja schon lange den Verdacht, dass mein Übergewicht damit zu tun hat, dass ich früher so lange sitzen bleiben musste, bis der Teller leer war. Und dass meine Mutter mich immer mit Keksen ruhig gestellt hat, wenn ich am Wochenende mal wieder um fünf wach war.
    Und wer zum Teufel ist George Clooney?

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Frauen machen es so und Männer anders. Vor geraumer Zeit habe ich mal einen Bericht im Fernsehen gesehen über Männer und Frauen. Männer greifen hinten am Hals und ziehen ihr Shirt über den Kopf, während Frau und am Rand anfassen und das Shirt hochziehen. Ich konnte auf Anhieb gar nicht wirklich sagen, wie ich ein Shirt ausziehe :lache Ich habe mich danach beobachtet Ich glaubte von unten - aber tatsächlich mal so mals so. :lache


    Das könnte tatsächlich gut ein wirklicher Unterschied sein. Ich gehe mal nicht davon aus, dass Jungs grundsätzlich beigebracht wird, dass sie ihr Shirt nicht "wie ein Mädchen" ausziehen dürfen.

  • Zitat

    Original von xexos
    Diese Mann/Frau-Verallgemeinerungen stören mich auch oft. Allerdings muss man eingestehen, dass es schon Unterschiede gibt und die Verallgemeinerungen natürlich nur die Regel und nicht die Ausnahmen beschreiben.


    Ich gehe auch fest davon aus, dass es Unterschiede gibt. Ich ärgere mich nur über alles, was mit der Biologie null zu tun hat, sondern nur festlegt.
    Suri, die Tochter von Tom Cruise und Katie Holmes, lief mit vier (?) Jahren schon mit High Heels rum, und zwar nicht beim Spielen mit Mamas Schuhen, sondern in speziell für Kinderfüße gefertigten. Ebenso habe ich im Fernsehen mal eine Mutter sehen, die ihrem zweijährigen Töchterchen schon ein Gucci-Täschchen kaufen musste. Ich denke dann immer nur: Könnt ihr nicht abwarten? Vielleicht wollen die gar keine Tussen werden!

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ich hatte ja schon lange den Verdacht, dass mein Übergewicht damit zu tun hat, dass ich früher so lange sitzen bleiben musste, bis der Teller leer war.


    Ich stamme auch noch aus der Generation. Ich werde richtig sauer, wenn ich irgendwo eine kleine Portion bestelle und eine Riesenportion bekomme. Weil bei mir auch diese Koppelung da ist: aufessen. Wenn ich dann nachfrage, warum ich nicht das bekommen habe, was ich bestellt habe, kriege ich zur Antwort: "Wir haben es doch nur gut mit Ihnen gemeint. Und es hat ihnen ja offensichtlich auch geschmeckt."
    Und es hat keinen Sinn, dann erklären zu wollen, dass die Eltern der Kriegsgeneration entstammten, die gehungert hatten und für die es undenkbar war, Lebensmittel wegzuwerfen.

  • Zitat

    Original von Enchantress
    Ich glaube, Kinder können das komplette Fehlen eines Elternteils besser verkraften als ein Elternteil, das zwar da ist, sich aber nicht für das Kind interessiert. :gruebel


    Das unterschreibe ich voll und ganz. Lieber ein Elternteil fehlt als jemand da, der keinen Bock hat sich zu kümmern...

  • Den ersten Abschnitt habe ich ja heute eigentlich fast durchgerauscht. Ich wollte nur mal kurz rein lesen und schwupp war der erste Abschnitt schon durch.


    Mir ist George Clooney ehrlich gesagt mittlerweile zu alt. Dann lieber Matt Damon. :-)


    Warum wollen Jungs eigentlich nicht die Glitzermähne eines Plastikponys kämmen? Ich hab das früher voll gern gemacht und war kurz nach der Wende so etwas von stolz auf meine zwei Plastikpferde. Ich glaube, die gibt es sogar noch...


    Ähm hallo Mädels, hat jemand von euch Penisneid? Ich sehe es da wie Andrea es beschrieben hat: ihh was ist das da komisches zwischen seinen Beinen? Der Arme, so gestraft... :rofl


    Der erste Abschnitt hat mich schon arg ins Grübeln gebracht und ich fange schon an die Verhaltensweisen meines Mannes zu analysieren. War das Absicht liebe Andrea? Ich hoffe wir bekommen psychologischen Beistand, wenn wir nach dem Lesen des Buches Probleme haben?


    Einfach köstliche Lektüre...

  • Verallgemeinerungen finde ich auch bedenklich. Es gibt ja zu jeder Sache 1000 Gründe, wie sie entstanden ist. Glitzerbarbie und Carrerabahn können dabei nur marginal prägend wirken.


    Interessant ist die Theorie mit der Mutter als Bezugsperson im Kleinkindalter. Die meisten Eltern verkraften es finanziell nicht, dass beide zwecks Erziehung gleichzeitig zu Hause bleiben. Meist ist es die Frau, die die ersten Jahre komplett übernimmt. Die geteilte Elternzeit gibt es ja noch nicht so lange. Viele Kinder erleben ihren Vater nur an den Wochenenden. Wie schnell nehmen die kleinen Jungs ihre Vorbilder auf? Wie schnell geht es, dass dieses Vorbild wieder abgelegt wird?


    Auch das Thema "Erlebte Situationen" und das Abspeichern im Gedächtnis ist interessant. Vermutlich gibt es Millionen Eindrücke, die uns beeinflussen, die wir nichtmal ansatzweise fassen können. Schon allein daher ist es schwierig, daraus ein typisch männliches oder weibliches Verhalten abzuleiten.


    Ich finde Clooney übrigens cool. Schon allein, weil er sich neben der Schauspielerei für wichtige Themen um Politik und Gesellschaft einsetzt, ohne dabei allzu viel Gewese zu machen. Er nutzt seine Prominenz, um Aufmerksam zu machen, ohne die Werbung für seinen nächsten Film in den Vordergrund zu stellen.


    Lesebiene
    Ich habe gerade mal die männlichen Familienmitglieder vorführen lassen, wie sie ihre T-Shirts ausziehen. Meine Güte, so würde ich das ja nie machen! :lache

  • Zitat

    Original von nicigirl85
    Ähm hallo Mädels, hat jemand von euch Penisneid? Ich sehe es da wie Andrea es beschrieben hat: ihh was ist das da komisches zwischen seinen Beinen? Der Arme, so gestraft... :rofl


    Dauert ja auch noch einiges an Jährchen, bis man dem Teil als Mädel was Nutzbringendes abgewinnen kann. :grin


    Zitat

    Einfach köstliche Lektüre...


    :-)

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Ich finde Clooney übrigens cool. Schon allein, weil er sich neben der Schauspielerei für wichtige Themen um Politik und Gesellschaft einsetzt, ohne dabei allzu viel Gewese zu machen. Er nutzt seine Prominenz, um Aufmerksam zu machen, ohne die Werbung für seinen nächsten Film in den Vordergrund zu stellen.


    Ich finde George Clooney doof, der wirbt für diesen Kapselmüll.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Verallgemeinerungen finde ich auch bedenklich. Es gibt ja zu jeder Sache 1000 Gründe, wie sie entstanden ist. Glitzerbarbie und Carrerabahn können dabei nur marginal prägend wirken.


    Am wichtigsten ist sicher das Beispiel der Eltern, umso mehr, je besser die Beziehung zu ihnen ist.


    Zitat

    Interessant ist die Theorie mit der Mutter als Bezugsperson im Kleinkindalter. Die meisten Eltern verkraften es finanziell nicht, dass beide zwecks Erziehung gleichzeitig zu Hause bleiben. Meist ist es die Frau, die die ersten Jahre komplett übernimmt. Die geteilte Elternzeit gibt es ja noch nicht so lange. Viele Kinder erleben ihren Vater nur an den Wochenenden. Wie schnell nehmen die kleinen Jungs ihre Vorbilder auf? Wie schnell geht es, dass dieses Vorbild wieder abgelegt wird?


    Die größte Rolle spielt sicher, wie stark an eine Person gebunden ein Kind ist. Ist die Beziehung sehr gut, werde ich eher viel von ihr übernehmen, ist sie schlecht, werde ich eher die Umwegidentifikation wählen und das Gegenteil tun.
    Dass Eltern das finanziell nicht verkraften, hängt natürlich zum großen Teil mit der mangelnden Flexibilität der Arbeitsbedingungen zusammen. Viele Firmen kommen ja nicht mal auf die Idee, auch Männer flexiblere Arbeitszeiten anzubieten.
    In meinem Freundeskreis gibt es zwei Paare, in denen beide Psychotherapeuten sind. Bei beiden Paaren wurde die Kinderbetreuung fifty/fifty geteilt. Mittlerweile sind die Kinder erwachsen. Sicher gibt es dafür auch noch ein paar andere Ursachen, aber man kann nur sagen, dass sie extrem gut geraten sind. :-)


    Zitat

    Auch das Thema "Erlebte Situationen" und das Abspeichern im Gedächtnis ist interessant. Vermutlich gibt es Millionen Eindrücke, die uns beeinflussen, die wir nichtmal ansatzweise fassen können. Schon allein daher ist es schwierig, daraus ein typisch männliches oder weibliches Verhalten abzuleiten.


    Und gerade deshalb ist es so wichtig, sich bewusst zu machen, wie manipulierbar wir auch sind durch etwas, das dauernd direkt in unser Unbewusstes (das mindestens 95 Prozent unserer Erinnerungen ausmacht) marschiert, einfach, weil es da ist. Da könnt ich manchmal schon die Motten kriegen, wenn jemand zum Beispiel im Fernsehen mal wieder meint: "Jede Frau braucht unbedingt mindestens ein Paar High Heels/ein Dirndl". Und ich denke: Hä??? Okay, Mao hatte sicher seine Gründe, alle Leute in den blauen Anzug zu stecken. Aber warum um alles in der Welt brauch ich Schuhe, in denen meine Füße wehtun? Oder die Tracht einer Gegend, in der ich nicht wohne? :gruebel Wenn jemand das individuell für sich so entscheidet - nur zu. Ich mag Individualität.


    Zitat

    Ich finde Clooney übrigens cool. Schon allein, weil er sich neben der Schauspielerei für wichtige Themen um Politik und Gesellschaft einsetzt, ohne dabei allzu viel Gewese zu machen. Er nutzt seine Prominenz, um Aufmerksam zu machen, ohne die Werbung für seinen nächsten Film in den Vordergrund zu stellen.


    Gegen den Mann hab ich nix. Nur gegen Verallgemeinerungen. Er kann ja nichts dafür, dass er zum wandelnden Klischee gemacht wird.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Die Frage stellt sich mit dem Alter- ich war der Meinung alle Frauen stehen auf Sir Shean Connery.


    In das Schema habe ich gepasst, ich fand den früher total cool. Die jüngeren Mädels werden den wahrscheinlich kaum noch kennen.


    Zitat

    Original von Lesebiene
    Frauen machen es so und Männer anders. Vor geraumer Zeit habe ich mal einen Bericht im Fernsehen gesehen über Männer und Frauen. Männer greifen hinten am Hals und ziehen ihr Shirt über den Kopf, während Frau und am Rand anfassen und das Shirt hochziehen


    Ja, das ist in ganz vielen Dingen so.
    Frauen sind (nicht immer, aber oft) sehr viel ängstlicher mit ihren kleinen Kindern als Männer. Auch deshalb tut es Kindern gut, gelegentlich einen männlichen "Erzieher" um sich zu haben.
    Die Sache mit dem Pullover ausziehen trifft auch ganz oft zu. Das habe ich auch vor einiger Zeit mitgekriegt und seitdem achte ich darauf, wenn es sich ergibt.


    Zitat

    Original von KaterinaAber warum um alles in der Welt brauch ich Schuhe, in denen meine Füße wehtun? Oder die Tracht einer Gegend, in der ich nicht wohne?


    Auf jeden Fall :write :write :write!
    Von so was lasse ich mich auch schon lange nicht mehr beeinflussen. Eines der Dinge, die man mit zunehmendem Alter lernt ;-).

  • Damit es nicht zu unübersichtlich wird, fange ich einen neuen Betrag an ;-).


    Gleich auf der ersten Seite (7) steht, dass allein in Deutschland zwischen 80.000 und 100.000 Menschen leben, die nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen sind. :wow, echt so viele?
    Zu dem Thema habe ich "Mit dem Kopf zuerst" von Noelle Chatelet gelesen, das hat mich damals sehr beschäftigt, bedeutet es einen ungeheuren Leidensdruck für diese Menschen.


    "...Sobald man anfängt, sich mit einem Thema zu beschäftigen, taucht es plötzlich überall auf". Das kann ich bestätigen, diese Erfahrung habe ich schon öfter gemacht.


    Das Buch gefällt mir! Unterhaltsam und informativ geschrieben, auch für einen "Nicht-oder-nur-sehr-selten-Sachbuchleser" wie mich ein Lesevergnügen.
    Allerdings hat mich das Thema unterschiedliche Verhaltensweisen von Männern und Frauen schon länger interessiert und ich habe schon das ein oder andere dazu gelesen.
    Und ich muss sagen, die Erkenntnisse, die ich daraus gewonnen habe, wenn auch oft klischeehaft, waren äußerst hilfreich für mich in Bezug auf meine Partnerschaft :-).

  • Zitat

    Original von Lumos
    ...
    "...Sobald man anfängt, sich mit einem Thema zu beschäftigen, taucht es plötzlich überall auf". Das kann ich bestätigen, diese Erfahrung habe ich schon öfter gemacht.
    ...


    Das ist tatsächlich so mit der Wahrnehmung. Letztes Jahr ist es mir besonders aufgefallen, als ich den Kindern ihre Autos gekauft hatte. Die ganze Welt schien nur auch aus gleichfarbigen Fahrzeugen zu bestehen, die ich vorher überhaupt nicht bemerkt hatte. Oder seinerzeit als die erste Werbung mit Hyaloronsäure in den Medien war. Nachdem ich den Begriff nachgeschlagen hatte, las ich ihn plötzlich in allen möglichen Artikeln. Ich unterstelle mal, dass es keine neue Wortschöpfung war.


    Manchmal glaube ich allerdings auch, dass bestimmte Dinge mit zeitlichen Trends einhergehen. Wenn die Welle vorüber ist, tauchen auch die Begriffe nicht mehr auf.

  • Zitat

    Original von Nachtgedanken


    Ich finde George Clooney doof, der wirbt für diesen Kapselmüll.


    Bestimmt nur, weil er in einem komplizierten Knebelvertrag über Jahrzehnte verpflichtet wurde. Er kann selber gar nichts dafür und hat das damalige Management längst entlassen. ;-)

  • Also, George Clooney ist alt, aber gutaussehend. Im Kino läuft gerade "Monuments Men", da durfte ich ihn bewundern. :-)


    Es hängt wahrscheinlich nicht nur an der Zeit, die man mit Kindern verbringt. Ich habe den Eindruck, dass die seltenere Zeit mit einem Elternteil von den Kindern intensiver wahrgenommen wird, als wenn man fast dauernd bei ihnen ist.