Narbenkind - Erik Axl Sund

  • 2. Teil der Victoria Bergman-Trilogie


    Originaltitel: Hungerelden (2011)
    Goldmann Verlag 2014, 507 S.


    Über den Inhalt:
    Jeanette Kihlbergs Ermittlungen in einer Mordserie an Jungen in Stockholm werden vorübergehend auf Eis gelegt, als ein ranghoher Geschäftsmann auf bestialische Weise getötet wird. Man geht von einem Racheakt aus – doch Rache wofür? Psychologin Sofia Zetterlund soll ein Täterprofil erstellen, aber dann geschehen weitere Morde. Und diese scheinen in Verbindung mit Victoria Bergman zu stehen. Während die Ermittlungen nach Dänemark führen, hat Sofia immer häufiger Bewusstseinsstörungen ...


    Über den Autor:
    Erik Axl Sund ist das Pseudonym des schwedischen Autorenduos Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist. Håkan ist Tontechniker, Musiker und Künstler. Jerker ist der Producer von Håkans Elektropunkband "iloveyoubaby!" und arbeitet zurzeit als Bibliothekar in einem Gefängnis. Zusammen haben sie drei Romane geschrieben, die Victoria-Bergman-Trilogie, für die sie 2012 mit dem Special Award der Schwedischen Krimiakademie ausgezeichnet wurden.


    Meine Meinung:
    Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, diesen Teil ohne Kenntnis des Vorgängers zu lesen. Es handelt sich hier eher um ein sehr dickes Buch, dass in drei Teilen veröffentlicht wurde als um eine echte Trilogie. Daher beschränke ich mich auch auf eine äußerst knappe Inhaltsangabe.


    Obwohl Jeanette Kihlberg und ihr Kollege Jens Hurtig auf einen neuen Mordfall angesetzt werden, ermitteln sie heimlich im Fall der getöteten Kinder weiter. Immer häufiger taucht der Name Victoria Bergman auf, doch noch immer ist es nicht gelungen, sie ausfindig zu machen.


    Narbenkind schließt nahtlos an den Vorgänger „Das Krähenmädchen“ an. Zum Glück lösen die Autoren den Cliffhanger des ersten Bandes schnell auf.
    Und es geht auch im gleichen kühlen, distanzierten Stil weiter wie im ersten Teil. Einen sehr großen Anteil nehmen die Rückblenden in die Vergangenheit ein, die einige der Vermutungen aus dem 1. Teil in Gewissheit verwandeln. Auch ein Teil der Fragen, die nach dem ersten Teil offen blieben, werden hier geklärt und ein paar Andeutungen verdichten sich. Es können aber auch ein paar spektakuläre Hypothesen hinzugefügt werden, so dass die Spannung auf den letzten Teil der Trilogie recht hoch ist.

    Viele neue Personen tauchen auf und die Sprünge zwischen den verschiedenen Zeitebenen machen es nicht gerade einfach, den Überblick zu behalten. Der Einblick in die Psyche der Protagonisten wird vertieft, man lernt sie besser kennen und teilweise auch verstehen. Nicht alles ist für mich nachvollziehbar, ich hoffe auf Aufklärung im letzten Teil.
    Denn natürlich steigt die Spannung zum Ende hin so an, werden einige Überraschungen so platziert, dass man gar nicht anders kann, als dem nächsten Teil entgegen zu fiebern.

  • Narbenkind setzt nahtlos an den Vorgängerband Krähenmädchen an.
    Es geschehen zwar weitere Morde, jedoch handelt dieser Band sehr viel von Victoria, deren psychologisches Profil vertieft wird und der Vergangenheit, die ihre Schatten in die Handlung der Gegenwart wirft. Fragen aus dem ersten Band werden beantwortet, dafür andere aufgeworfen. Neue Personen kommen ins Spiel, die teils in so verwickelten Beziehungen zueinander stehen, dass ich versucht war, für mich persönlich ein Personenregister anzulegen. Dass die Autoren dies unterlassen haben, kann ich aber verstehen. Denn ein zufälliger Blick auf die falsche Person könnte durchaus die Spannung immens schmälern.
    Natürlich kommt auch Zwischenmenschliches nicht zu kurz. Leider kommt hier die Ermittlerin Jeanette eher in schlechtes Licht, sieht sie ja nur mehr durch die rosarote Brille und vernachlässigt darüber die Personen ihrer nächsten Umgebung.
    Dennoch hat mir auch dieser Band wieder sehr gut gefallen und ich fiebere der Fortsetzung entgegen.


    9 Eulenpunkte

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Jeanette Kihlbergs Ermittlungen in einer Mordserie stocken, bis der Horror weitergeht und ein Geschäftsmann auf brutale Weise regelrecht abgeschlachtet wird. Ein Täterprofil muss her. Zum Glück kennt Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund, deren Hilfe, die im Dunklen tappende Polizisten, in Anspruch nimmt. Immer wieder taucht der Name Victoria Bergmann auf. Doch die Frau scheint, wie vom Erdboden verschluckt. Und in Sofia Zetterlund gären Dinge, die die Normalität schwedischer Ikea Gemütlichkeit sprengen und ins Herz des Grauens führen.


    „Narbenkind“ spielt sich, wenn man mal von dem üblichen Krimigedöns absieht, auf zwei Ebenen ab. Da geht es zunächst, um Kindesmissbrauch, der in aller Brutalität und Realitätsnah geschildert wird. Täter, die ihren Nachwuchs zu Gebrauchsgegenstanden erklären und nach Lust und Laune schlagen, vergewaltigen und ausnutzen. Ihre Ehefrauen wirken, wie reine Staffage, tragen aber durch wegsehen maßgeblich Schuld an den Ereignissen, die sie nach Jahrzehnten mit aller Härte wieder einholen.


    Die zweite Erzählebene bildet ein psychologisches Verwirrspiel der Sonderklasse. Die seelische Zersplitterung der Opfer, lässt nur die Flucht in multiple Persönlichkeitsstrukturen zu, eine Schutzburg, in der das Opfer zum Täter mutiert. Oder kommt der Mörder aus einer ganz anderen Ecke der Vergangenheit? Im Grunde ist das erst ganz am Ende des Buches zu durchschauen. In der Romanform habe ich persönlich noch nichts Ähnliches zu dem Thema gelesen. Manchmal gibt es Filme zu dem Thema, aber nie mit dieser brachialen Intensität, die von einer waghalsigen Konstruktion getragen wird, von der wir wohl erst nach dem dritten Teil wissen, ob sie wirklich trägt. In „Narbenkind“ ist äußerst vielschichtig angelegt. Selbst die ermittelnde Kriminalbeamtin macht eine interessante Entwicklung durch, die ich phasenweise allerdings für eine dicke Spur zu dick aufgetragen empfand. Ansonsten ein richtig guter Thriller.

  • Der Cliffhanger aus Band 1 findet gleich zu Anfang seine Auflösung. Das ist das einzige, was in diesem Band wirklich aufgelöst wird. Ansonsten steigt die Verwirrung eher an, als das Fragen geklärt werden.


    Narbenkind sollte nicht als eigenständiges Buch gelesen werden. Ohne das Wissen aus dem Vorgängerband ‚Krähenmädchen‘ dürfte die Handlung nicht zu verstehen sein. Das eigentliche Werk bestand aus einen sehr dicken Buch, welches aus Gründen der Vermarktung gedrittelt wurde. Und das merkt man diesem 2. Band auch an. Es hat keinen richtigen Anfang und auch kein Ende.


    Es ist noch wichtig zu wissen, dass hier nichts geklärt wird. Ahnungen werden verstärkt oder verworfen, je nachdem. Der 3. Band muss, sofern man an der Auflösung interessiert ist, auf jeden Fall noch gelesen werden.


    Es empfiehlt sich der Übersichtlichkeit halber einen Zettel mit den Personen anzulegen. Teilweise kann man sonst schon mal den Überblick über die Zusammenhänge verlieren.
    Da ich das natürlich im Vorfeld nicht wusste, fiel mir das Folgen der Handlung teilweise etwas schwerer.


    Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und freue mich schon auf den abschließenden Band und die hoffentlich schlüssige Klärung aller offenen Fragen.

  • Man merkt dem Buch an, dass es auseinandergerissen wurde.
    Eigentlich sollte es ein Buch sein, welches aber in eine Trilogie gesplittet wurde.


    Deshalb bleiben natürlich viele Fragen aus dem ersten Teil offen, und es kommen weitere hinzu.


    Ich bin weder begeistert von diesem Buch, noch völlig enttäuscht.
    Die Protagonisten sind mir alle nicht sympathisch. Jeanette, die Ermittlerin wird seit der Trennung von ihrem Mann immer komischer. Um ihren Sohn scheint sie sich kaum zu kümmern.
    Der einzige Lichtblick ist ihr Kollege, Jens Hurtig. Von ihm erfährt man aber leider nicht so viel.
    Viel mehr steht natürlich Viktoria Bergmann im Mittelpunkt. Die Figur entwickelt sich in diesem Buch wahnsinnig weiter. Man erfährt neue Deteils aus ihrer Vergangenheit und wechselt zwischen Mitleid und Entsetzen.


    Ich empfehle niemanden "Narbenkind" zu lesen, der "Kärhenmädchen" noch nicht kennt. Es handelt sich hier nicht um eine Reihe, sondern einen fortlaufenden Thriller!


    Trotz einiger Mäkel habe ich das Buch gerne gelesen - was aber auch an der tollen Leserunde liegt -
    und freue mich schon auf den 3. finalen Teil & hoffe, dass dort dann alle losen Fäden zusammengeführt werden

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

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  • Ich schließe mich meiner Vorschreiberin an - am meisten Spaß gemacht hat mir an diesem Buch das gemeinsame Rätseln und Spekulieren in der Leserunde! :-)
    Ansonsten ging es mir wie den anderen auch: man merkt dem Buch deutlich an, dass es der Mittelteil eines langen Thrillers ist, der ursprünglich nicht als Trilogie gedacht war. Das hat die Lektüre für mich phasenweise ziemlich zäh gemacht, weil ja eh klar war, dass auch in diesem Band viele Fragen offen bleiben und noch mehr Fragen und Verwirrung hinzukommen würde. Erst im letzten Drittel nahm die Handlung wieder Fahrt auf, sodass ich jetzt doch ganz ungeduldig auf das Erscheinen des 3. Bandes warte! :grin


    Die Entwicklung von Sofia fand ich sehr interessant, während ich die von Jeanette eher frustrierend fand, menschlich (v.a. als Mutter!) wie auch professionell.


    Das Buch sollte wirklich nur im Zusammenhang mit den anderen beiden Bänden gelesen werden und auch da empfiehlt es sich meiner Meinung nach, die drei Bände nahtlos aneinander zu reihen, weil man sonst zu leicht den Faden verliert. Es kommen so viele Personen vor, die alle irgendwie zueinander in Beziehung stehen, doch diese Beziehungen sind so verschachtelt und werden erst nach und nach aufgedröselt, dass man leicht den Überblick verlieren kann. Wer die Zeit und Muße hat, sollte sich nebenbei einen Übersicht über alle Personen anlegen, denn sonst wird es irgendwann sehr schwer, alles richtig einzuordnen, zumal ja auch in den Zeiten hin - und hergesprungen wird.


    Es fällt mir wirklich schwer, dieses Buch zu bewerten, da es ja quasi nur der Mittelteil eines großen Ganzen ist und gerade hier habe ich den Eindruck, dass das Ganze mehr sein wird als die Summe seiner Teile!
    Um das Buch dennoch nicht unbewertet zu lassen, vergebe ich 7 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Bei Teil 1 dieser Reihe, Krähenmädchen, hatte ich ja das Problem, dass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um in die Geschichte reinzufinden.
    Auch hier bei Teil 2, Narbenkind, verspürte ich leider nicht die Spannungsmomente, die ich mir von einem guten Thriller erwarte. Nachdem der Cliffhanger vom Vorgänger schnell und nicht erschöpfend aufgelöst wurde, passierte eine ganze Weile nichts was die Auflösung der vielen Rätsel konstruktiv weiterbrachte. Es wurden viele neue Fragen aufgeworfen und die Untiefen der Hauptpersonen von allen Richtungen ausgelotet. Man erfuhr auch wieder einiges über die Vergangenheit von Sofia.
    Das Thema multiple Persönlichkeit wird in diesem Krimi bis auf die Spitze getrieben, so dass ich als Leser schon etwas die Orientierung verloren habe und gar nicht mehr weiß/wusste, wer ist jetzt wer und was.
    Diese Art der Erzählweise ist natürlich beabsichtigt aber mir war es in diesem zweiten Band bald zu viel des Guten. Und nicht jeder Punkt war für mich richtig gut überdacht und begründet.
    Bis fast zum Schluss habe ich mich durchgequält - wenn ich lieber ein anderes Buch lesen will und keine Neugierde aufkommt, ist das in einem Krimi/Thriller ein ganz schlechtes Zeichen. Erst im letzten Abschnitt gab es wieder Entwicklungen, die mir gefallen haben. Die Autoren haben einen angenehmen Schreibstil aber man hätte die Geschichte für meinen Geschmack leicht auf zwei Bücher kürzen können und etwas Beiwerk weglassen müssen.


    Nach zwei Büchern, von denen ich die Hälfte des Textes kein rechtes Vergnügen hatte, spare ich mir den dritten Teil und werde mich mit einem Blick in die Leserunde zwecks Auflösung begnügen. Dieser Teil bekommt von mir nur 5 Punkte.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich kann mich nur anschließen, dieses Buch zu lesen macht nur Sinn, wenn man auch den ersten Band kennt. Die Geschichte geht hier nahtlos weiter. Trotzdem habe ich etwas gebraucht, in das Buch hineinzukommen. Anscheinend hatte ich etwas den Faden verloren aus dieser düsteren Geschichte.
    So hat es ein wenig gedauert, bis wirkliche Spannung bei mir aufkam. Im ersten Band rätselt man ja lange, wer Victoria ist. Hier baut sich nach der Hälfte des Buches die Frage auf, wer denn nun in diesen neuen Fällen der Mörder sein könnte. Das Schema ist zu erkennen, die Autoren lassen uns Leser rätsel und führen uns in die Irre.


    Bedrückend ist wieder einmal die Stimmung des Buches. Auch dieses vielen Figuren, die alle ihre schwierigen und verstörenden Probleme haben, sind deprimierend.


    Trotz meiner anfänglichen Schwierigkeiten, wieder in die Geschichte zu finden und ich auch ein wenig ratlos war, wohin das ganze führt, hat er mir insgesamt doch gut gefallen. Ich finde das Konzept des Buch interessant und ungewöhnlich. Ich denke aber, das es vielleicht eine bessere Idee gewesen wäre, die drei Teile doch als ein einziges herauszubringen. Es gibt genug Leser, die vor dicken Büchern nicht zurückschrecken.


    Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf den dritten Teil.

  • Wer Narbenkind liest muss vor Krähenmädchen, Teil1 der Trilogie, gelesen haben sonst fehlt einem zumindest an Anfang das Verständnis für das Personengeflecht.
    Dieser Teil geht fast nur auf Viktoria/Sofia ein. Es werden viele Rückblicke dargestellt und ich für meinen Teil habe irgendwann den Überblick verloren welche Personen nun ein Teil von Sofia sind und welch real vorhanden sind bzw. waren.
    Protagonisten mit denen ich sympathisieren würde gibt es nicht. Sofia ist für mich die einzige die wegen ihrer Vielschichtigkeiten interessant ist.
    Personen die im 1. Teil eine durchaus wichtige Rolle gespielt haben kommen nun gar nicht mehr vor. Vieles hätte man straffen können.


    Auch wenn ich nicht ganz von dem Buch überzeugt bin möchte ich nun wissen wie sich das Geflecht auflöst.
    Mir hätte ein dickes Buch in diesem Fall auch besser Gefallen da die handelnden Personen so mit- und untereinander verflochten sind das man am Ende so halbwegs den Durchblick hat aber wenn man nach 2 Monaten erst weiterlesen kann sich erst einmal wieder mühevoll rein finden muss.

  • Ich habe dieses Buch in einer Leserunde mitgelesen.


    Nachdem ich gestern das Buch beendet und zugeklappt in den Händen hielt, war ich total hin und her gerissen, ob ich es aus Enttäuschung gegen die Wand werfe, oder ob ich mich auf Band 3 freuen soll.....


    Kann man überhaupt eine Rezi dazu schreiben, obwohl die drei Bände eigentlich ein Buch sind?


    Jedenfalls knüpft Band 2 direkt an den ersten an und dank der Rückblenden die es ab und zu gibt, ist man eigentlich rel. schnell wieder in dem umfangreichen Geschehen drin.


    Der Fall der ermordeten Kinder wird off. zu den Akten gelegt, was natürlich Kommissarin Kihlberg nicht davon abbringt, heimlich weiter zu ermitteln obwohl wieder grausame Morde geschehen.


    Die Erzählstränge mit den immer mehr werdenden Personen sind teilweise sehr verwirrend und ich habe manchmal das Gefühl, das ein paar Seiten weniger und dafür nur zwei Bände der Sache ganz gut getan hätten.


    Ich finde das Buch ganz gut, bin aber nicht hundertprozentig von den bisher gelesenen Bänden überzeugt. Trotzdem werde ich Band 3 lesen, weil ich natürlich wissen will, wie die ganze Geschichte ausgeht.
    Ich hoffe, ich kann mir die ganzen Namen und Verstrickungen bis November überhaupt merken…..


    Von mir gibt es 8 Punkte.

  • Ich habe den zweiten Band auch in der Leserunde mitgelesen. Er schliesst sich recht nahtlos an die Geschehnisse aus dem ersten Band an.
    Neueinsteiger (die ich auch nicht empfehle) jedoch werden kurz ins Vergangene eingeführt.
    Dem Folgeleser genügt dies, um der Handlung weiter zu folgen.
    Die Handlung ist um die beide Hauptpersonen Jeanette und Sofia aufgebaut. Die Kommisarin Jeanette muss die Fälle der ermordeten Kinder zu den Akten legen, und ermittelt in weiteren Mordfällen, die doch irgendwie zusammen hängen. Die Psychologin Sofia wird sich klar, daß sie selbst psychisch gestört ist, und etwas tun muss. Gleichzeitig bahnt sich zwischen den Beiden ein Verhältnis an, das keinen von beiden gut tun wird. Die Ermittlungen in den Mordfällen wird immer verzwickter, und schlägt den Leser voll in Bann. Mich störte jedoch die Vielzahl an Verdächtigen und Handlungsebenen, die mich doch recht irritiert haben.


    Nichtdesotrotz bin ich gespannt auf den letzten Teil....


    Ich bewerte mit 8 Punkte

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Meine Rezi fehlt auch noch...
    Dann mal los!
    Ich muss sagen, dass es schwer ist, hier eine Rezi zu schreiben, weil es eben der 2. Teil ist und weil es meiner Meinung nach unmöglich ist hier viel zu verstehen, wenn man Band 1 nicht kenn.
    Das Ende von Band 1 wird hier zumindest teilweise aufgelöst. Man erfährt auch viel Neues aus dem Leben von Victoria Bergman. Das ist echt sehr interessant! Arg viel mehr kann man dazu auch nicht sagen ohne zu spoilern.
    Auch in Jeanettes Leben geht es weiter. Das kann man mögen oder nicht.
    Vom 1. Teil werden die wenigsten Dinge geklärt, finde ich. Aber es kommt ja auch noch Teil 3.
    Spannend war dieser Teil auf jeden Fall!
    Jetzt bin ich gespannt auf Teil 3 und dann werde ich entscheiden, was ich von allen 3 Teilen insgesamt halte ;)


    Von mir gibts 8 Punkte!

  • Wie schon beim ersten Teil "Krähenmädchen" ist es auch bei "Narbenkind" schwer, etwas über das Buch zu sagen, ohne zu viel zu verraten. Wer es selbst gelesen hat, weiß sicher, was ich meine. Deswegen werde ich nicht viel zum Inhalt sagen.
    Die Hauptpersonen sind wieder die Polizistin Jeanette Kihlberg und die Psychologin Sofia Zetterlund. Auch geht es wieder um Viktoria Bergman, deren Name Jeanette im Laufe der Ermittlungen immer wieder begegnet. Was hat sie mit den toten Jungen zu tun und wie ist sie in die weiteren Morde verwickelt, die in Stockholm passieren? Die Suche nach Viktoria gestaltet sich schwierig, denn vor gut zwanzig Jahren verlor sich ihre Spur. Aber Jeanettes Instinkt sagt ihr, dass sie der Schlüssel zur Lösung des Falls ist.


    Wie schon nach dem Lesen des ersten Teils glaube ich, dass man eine wirkliche Meinung erst nach Lesen des dritten Teils äußern kann, weil erst dann - hoffentlich - die Zusammenhänge klar werden. Manchmal sind die vielen Namen und die Beziehungen der Personen untereinander ein wenig verwirrend, aber mir gefiel dieser zweite Teil besser als "Krähenmädchen", ich fand es spannender. Gut gefielen mir auch wieder die kurzen Kapitel und Perspektivwechsel. Allerdings ist es auch genauso düster und aufwühlend, besonders wenn über Viktorias Vergangenheit berichtet wird. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ein Mensch....ein Kind so viel Leid und Schmerz ertragen kann.


    Nun heißt es also warten auf Teil 3 "Schattenschrei", der am 17. November erscheint.


    Und an dieser Stelle auch nochmal ein dickes Dankeschön an den Goldmann Verlag und an die Büchereulen für das Gratis-Vorablese-Exemplar.

  • Ganz klar ist, dass man diesen zweiten Teil der Trilogie nicht lesen sollte, wenn man den ersten Teil nicht kennt.
    Ansonsten habe auch ich wieder einige Seiten gebraucht, um in der Geschichte drin zu sein.
    Dann war ich aber wieder voll in der Story um Sofia, Victoria, Jeanette usw. gefangen.
    Fragen werden in diesem zweiten Teil wenige beantwortet, dafür tauchen aber viele neue auf.
    Gut fand ich die kurzen Kapitel und Perspektivenwechsel.
    Hier haben mir besonders die zugesetzt, die "Damals" spielten. Unglaublich, was da so vor sich gegangen ist.
    Und auch in der Gegenwart noch passiert und vertuscht wird.


    Nun bin ich auf den abschliessenden dritten Teil gespannt und hoffe sehr, dass ich nicht enttäuscht werde.


    Dieser zweite Band bekommt von mir 8 von 10 Punkten.

  • Narbenkind
    Teil Zwei der Victoria Bergmann Trilogie
    Erik Axl Sund
    Übersetzt von Wibke Kuhn
    Goldmann, 498 Seiten


    ISBN 9783442481187


    Inhalt:
    Es handelt sich hier nicht um einen abgeschlossenen Roman, sondern um den zweiten Teil einer Trilogie. Neue Morde halten die Kommissarin Jeanette Kihlberg und ihren Kollegen Hurtig in Atem. Allerdings spricht immer mehr dafür, dass es zwischen den Morden Zusammenhänge gibt, die in der Vergangenheit der Mordopfer oder ihrer Familien zu finden sind. Immer wichtiger wird es, die untergetauchte Victoria Bergmann zu finden.
    Wieder spielt die Psychologin Sofia Zetterlund eine unklare Rolle und wird von Kommissarin Kihlberg in die Ermittlungen einbezogen.


    Meine Meinung
    In diesem zweiten Band erfahren wir eine Menge über Kindheit und Jugend von Sofia Zetterlund und Victoria Bergmann. Immer neue Details von Missbrauch und Demütigungen kommen ans Tageslicht und an Motiven für die neuen Morde besteht kein Mangel. Aber auch wenn einige wenige Fragen geklärt werden können: Es tauchen immer mehr neue Fragen, neue Probleme auf, als gelöst werden. Auf die Antworten zu all den aufgeworfenen Fragen muss ich wohl bis zum dritten Band warten.
    Fasziniert hat mich hier wieder einmal die Beschreibung von Sofia Zetterlund, deren seelische Entwicklung sehr einleuchtend und nachvollziehbar geschildert wird. Insgesamt liegt der Schwerpunkt der ganzen Geschichte weniger in der Aufklärung der Mordfälle als in der Darstellung von komplexen Lebensgeschichten, die sich an mehreren Stellen berühren und den Auswirkungen von lange in der Vergangenheit begangenen bösen Taten und Verbrechen.
    Letztlich erscheint mir eine abschließende Beurteilung der Trilogie erst nach dem letzten Band möglich. Zu viel ist offen geblieben und erscheint noch immer rätselhaft.

  • Ganz klar ist dies der Mittelteil der Trilogie.
    Sofies und Victorias Personen werden weiterentwickelt. Wir erfahren etwas über das Aufwachsen der beiden - was sie geprägt hat und Einfluss hat bis heute.
    Die Psychogramme der beiden gehen tief aber noch nicht tief genug.
    Das Zersplittern der Kapitel, das vor und zurück springen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, lässt kaum zu einen roten Faden zu finden. Immer wieder fragt man sich, aus welcher Sicht oder welche Person erzählt hier gerade etwas und aus welcher Zeit.
    Das ganze entwickelt bei mir als Leser aber auch einen Sog, den man sich schwer entziehen kann.
    Die Ermittlungen von Janette und ihrem Mitarbeiter wirken dagegen wie ein Seil, an dem man sich während des Lesens festhalten kann.
    Trotzdem bleib Janette für mich oberflächlich. Auch wenn sie am Schluss glaubt das Netzwerk entschlüsselt zu haben, wissen wir, es wird noch einen dritten Teil geben - dass kann noch nicht alles gewesen sein.
    Das Buch wirkt bei mir nur dann gut, wenn ich viel Zeit zum Lesen und verstehen habe. In sofern ist die Aufteilung auf drei Teile gut. Allerdings würde ich beim nächsten Mal warten bis alle Teile erschienen sind. Denn die Pause bis November wird meinen Lesefluss, wieder unterbrechen. Gerade bei so viel Personen und Persönlichkeiten viel es mir bei diesem zweiten Band schwer ins Buch hineinzufinden.
    Alles in allem gefällt mir Jussi Adler Olsen viel besser.
    Ich vergebe dem zweiten Teil 4 von 10 Punkte.
    Allerdings möchte ich zwecks Auflösung der Zusammenhänge und für ein rundes Bild der Personen den dritten Teil auch lesen.

    Altes Land - Dörte Hansen :lesend
    Hörbuch: Kai Meyer - Die Seiten der Welt 1

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  • Dies ist der zweite Teil der Victoria Bergmann Trilogie.


    Als ein hoher Geschäftsmann auf grausame Art und Weise getötet wird, denkt man an einen Racheakt und Jeanette Kihlberg darf vorübergehend nicht weiter in der Mordserie an den ermordeten Jungen in Stockholm ermitteln. Die Morde gehen weiter und die Spur führt nach Dänemark und zu Victoria Bergmann.


    In der Zwischenzeit soll die Psychologin Sofia Zetterlund ein Täterprofil erstellen und hat jetzt immer öfter Bewusstseinsstörungen...



    Das Buch fängt spannend an und als Gedächtnisstütze wird noch einmal auf die verschiedenen Personen aus dem ersten Band eingegangen.


    Man erfährt etwas über die laufenden Ermittlungen von Jeanette und Jens. Sie haben es nicht leicht, da ihnen jemand Steine in den Weg gelegt hat. Sie wissen noch nicht genau wer und warum.


    Zwischendurch erfährt man etwas über den aktuellen Zustand von Sofia und über ihre Ergebnisse der Therapiesitzungen mit den Patientinnen.


    Außerdem erfährt man viel über Victorias Vergangenheit.


    Fazit:


    Ein spannender zweiter Teil, den man sehr aufmerksam lesen sollte, da man sonst die vielen verschiedenen Personen und deren Zusammenhänge nicht mehr folgen kann.


    Immer wenn man gerade denkt, der Fall ist so gut wie gelöst, Pustekuchen. Es kommen neue Fragen auf und neue Puzzleteilchen hinzu und schon sieht der Fall schon wieder anders aus. Jetzt bin ich natürlich sehr neugierig auf den dritten Teil.


    Ich vergebe 10 Punkte.

  • Zum Inhalt wurde bereits einiges geschrieben, sodass ich mich auf meine Meinung beschränke.
    Als erstes: Man kann dieses Buch nicht verstehen, wenn man den ersten Teil (Krähenmädchen) nicht gelesen hat. Diese Vorkenntnis ist notwendig!


    Auch im zweiten Band sterben Menschen, wobei ich „glücklich“, war, dass es diesmal nicht so viele Kinder getroffen hat. Das offene Ende des ersten Bandes wird schnell erläutert, jedoch endet auch der zweite Band mit dem (von mir bereits erwarteten) Cliffhanger. :yikes


    Sollte man erwarten, alle handelnden Personen bereits im ersten Band kennengelernt zu haben wird man schnell eines Besseren belehrt :grin


    Die Spannung, die seit der ersten Seite des Krähenmädchens aufgebaut wurde, steigt auch im Narbenkind kontinuierlich an, und auch das Verwirrspiel bezüglich Sofia und ihren diversen Persönlichkeiten bleibt undurchsichtig.


    Alles in allem war das Buch aufgrund der Missbräuche und Misshandlungen für mich schwere Kost, und für die mitwirkenden Personen braucht man entweder ein gutes Gedächtnis oder aber einen großen Stammbaum an der Wand um den Überblick nicht zu verlieren.


    Ich vergebe 7 Eulenpunkte und bedanke mich dafür, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte. :anbet

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Meine Meinung:


    "Narbenkind" ist der zweite Teil der Victoria Bergmann- Trilogie. Und beim Lesen wird auch ganz schnell sehr deutlich, dass man bei dieser Trilogie auf die richtige Reihenfolge achten sollte. Denn Narbenkind schließt nahtlos an den Vorgänger "Krähenmädchen" an und der Leser ist wieder sofort im Geschehen.


    Obwohl der Fall der toten Jungen offiziell ad acta gelegt wurde, lässt es Jeanette Kihlberg und Jens Hurtig keine Ruhe und sie ermitteln auf eigene Faust heimlich weiter.
    Doch dann wird ihre volle Konzentration und ihr Einsatz an einem anderen Tatort gefordert. Ein Geschäftsmann wird auf brutalste Weise getötet.
    An diesen Mord schließen sich weitere äußerst brutale Morde an und bei Jeanette und Jens entsteht der Verdacht, dass alle Morde irgendwie miteinander zu tun haben könnten.
    Und egal ob sie sich mit den Jungenmorden oder den jüngsten Morden beschäftigen, ein Name taucht immer wieder auf: Victoria Bergmann! Sie scheint der Schlüssel zu sein. Doch die Frau scheint vom Erdboden verschluckt worden zu sein.


    Der zweite Band der Trilogie wirkt auf mich noch düsterer und brutaler als der erste Band. Die Morde sind äußerst brutal. Die Rückblenden wirken beklemmend, erschreckend und lassen den Leser in Victorias Vergangenheit schauen. So erhält der Leser einen kleinen Einblick in die Grausamkeiten, die Victoria von klein auf ertragen musste.


    Ständig tauchen neue Namen auf und mir als Leser fiel es teilweise sehr schwer die Namen zu bestimmten Handlungen, etc. zu zuordnen. Man muss das Buch schon sehr konzentriert lesen, um die Zusammenhänge im Auge zu behalten und nicht den Überblick zu verlieren.


    Wer hofft, dass dieser Band Fragen beantwortet, die Teil eins aufgeworfen hat, wird enttäuscht. Auch Band zwei wirft wieder neue Fragen auf. So bleibt der Leser mit vielen Fragen zurück, die alle hoffentlich im letzten Teil beantwortet werden.


    Alles in allem hat mir der zweite Teil gut gefallen. Eben auch, weil einem die Person Victoria Bergmann näher gebracht wird.


    Ich vergebe gute 7 Punkte und bedanke mich noch einmal recht herzlich für die Organisation der Leserunde und für die Großzügigkeit des Verlages, der die Leserunde möglich gemacht hat.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Mit "Narbenkind" hat das Autorenduo, das unter dem Namen Erik Axl Sund schreibt, den zweiten Band ihrer Thriller-Trilogie vorgelegt. Hat man den ersten Band nicht gelesen, dürfte es sehr, sehr schwer sein, der Handlung überhaupt folgen zu können.


    Mir selbst fiel es beim Lesen manchmal schwer, bestimmte Abschnitte einem bestimmten Charakter zuzuordnen (an dieser Stelle kann dazu nicht mehr gesagt werden, ohne zu viel vorweg zu nehmen), obwohl ich den ersten Band gelesen habe.


    Jeanette Khilberg und ihr Partner Jens Hurtig ermitteln in neuen, brutalen Mordfällen, während sich gleichzeitig weiterhin an den inzwischen offiziell eingestellten Ermittlungen in den Fällen der toten Jungen aus dem ersten Band arbeiten. Die Fäden beider Ermittlungen laufen in einer Person zusammen: Victoria Bergmann, die ist allerdings für das Ermittlerteam nicht aufzufinden.



    Meine Meinung


    Die düstere und beklemmende Grundstimmung der Handlung setzt sich auch im zweiten Band der Reihe fort. Es kommen wieder neue Fragen auf, neue Personen werden eingeführt, ohne dass man dies zuerst merkt.
    Manche Abschnitte sind so geschrieben, dass sie für mich wenig bis keinen Sinn ergeben, aber das soll wohl die fragmenthafte Persönlichkeit von Victoria darstellen.


    Es bleibt spannend bis zur letzten Seite, das Erzähltempo war in Ordnung - mir kam es gar nicht so vor als ob das Buch aus so vielen Seiten bestünde, es hat sich unglaublich schnell gelsen - und ich hoffe, dass der dritte Band endlich die Antworten auf die ganzen ungeklärten Fragen liefern wird.


    Ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkten und bedanke mich an dieser Stelle nochmal beim Verlag und bei buechereule.de, da ich das Buch hier im Rahmen der LR lesen durfte und mir mein Exemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend