'Das Lied der Dunkelheit' - Seiten 392 - 492

  • In diesem Abschnitt - diesmal ein Zeitsprung von fünf Jahren - geht es dann mit Leesha weiter.
    Gared ist mir nun leider nicht mehr so sympathisch. Anscheinend hat seine Entwicklung keine gute Richtung genommen. Leesha allerdings hat viel Wissen angesammelt und die Gesundheit von Bruna hat sich durch ihre Pflege deutlich verbessert. Nun reist Leesha zu einer anderen Heilerin um noch mehr zu lernen. Ich mag sie wirklich gerne, sie ist eine starke Frau geworden, sie sich ihrer selbst sicher ist und weiß was sie will. Außerdem weiß sie sich zu wehren und durchzusetzen.


    Im nächsten Teil wird es dann fast anspruchsvoll den Überblick zu behalten wo und in welcher Zeit wir uns gerade befinden, denn nun springen wir ein Jahr zurück und landen bei Rojer. Diesen Blickwinkel finde ich momentan am wenigstens interessant, aber gelangweilt habe ich mich nicht. Ich bin immer am überlegen, wie die Fäden irgendwann zusammengeführt werden könnten. Bei Rojer kann man sich natürlich gut vorstellen, dass er vielleicht der "Jongleur" (oder eher Musiker) von Arlen wird. Aber vielleicht denke ich hier auch zu einseitig.


    Dieser Teil um Arlen war recht kurz, oder kam mir jedenfalls so vor, weil so viele Jahre in Arlens Leben auf wenigen Seiten zusammengefasst wurden. Trotzdem hat mir der Abschnitt gut gefallen. Ich kann Arlen verstehen und bedauere nur, dass er und Mery sich nicht mehr vertragen konnten. Ich hoffe, dass er irgendwann zurückkommt und sich Merys Vorahnung / Angst, dass sie ihn nie wiedersieht nicht bewahrheiten wird.
    Ich hätte es auch spannend gefunden, wenn sie ihm nachgeritten wäre und ihn eingeholt hätte und dann vielleicht die eine Reise mit ihm zusammen unternommen hätte. Aber der Autor hat wohl eine andere Richtung der Ereignisse geplant. ;-)
    Ich fand es schade, dass Jaik Arlen nicht begleitet, hatte aber von Anfang an den Eindruck, dass es ihm nicht sooo ernst damit ist Jongleur zu werden. Dennoch hätte ich es schön gefunden, wenn Arlen eine Begleitung gehabt hätte. Wobei Ragen auf seinen Reisen ja auch keine hatte. Man scheint das ja nur für die kleinen Dörfer wirklich zu benötigen.

  • Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass Arlen als Einzelgänger angelegt ist, seine Beziehungen keinen Bestand haben. Er hat ein Ziel vor Augen und läßt sich durch nichts davon abbringen.


    Die Kurier-Ehefrauen sind den Ehefrauen von Kommissaren ähnlich: kein Verständnis für den Job ihrer Männer :grin


    Ich habe den Einarmigen vermisst :-). Wo ist der denn abgeblieben?

  • Ich glaube nicht, dass Arlen einen Typ Frau wie Mery überhaupt möchte. Entweder er braucht eine, die an seiner Seite kämpfen will oder gar keine. Denn die Dämonen bekämpfen und bloß nicht so feige wie sein Vater sein und nichts gegen die Dämonen tun, das ist doch sein Lebensinhalt. Helden brauchen keine keifenden Ehefrauen, die ständig fordern. Und ein Held will er wohl werden. :lache


    Ich mag den kleinen Rojer sehr. Er könnte einen guten Freund für Arlen abgeben. Ich bin sowieso gespannt, ob und wann die drei Hauptpersonen sich endlich einmal begegnen.
    Dass Arrick sich Rojers angenommen hat, hat mich doch ein wenig verwundert. Nach seinem Verhalten im Haus von Rojers Eltern, hätte ich ihm das nicht zugetraut. Er scheint ja doch etwas wie ein Gewissen zu haben.


    Für Leesha bin ich einfach froh, dass sie endlich einmal aus diesem Dorf herauskommt. Die Reise mit dem Kurier fand ich aber doch ein wenig heftig. Einerseits musste ich natürlich schmunzeln, wie sie ihn übers Ohr gehauen hat. Andererseits ist der Gedanke daran, jede Nacht mit dem eigenen potentiellen Vergewaltiger in einem Zelt inmitten eines Dämonenangriffs zu verbringen, sich jede Nacht betatschen zu lassen und dann auch noch das Versager-Geheule zu ertragen, schon ziemlich beklemmend.

  • ja ich glaube einfach, dass Arlen erstmal die Dämonen beseitigen will und dann kommt der ganze Rest. Da ist er eigentlich Leesha sehr ähnlich. Frage mich da auch phasenweise, wann sich die beiden mal treffen und ob da dann was geht. Mit Rojer sehe ich sie nämlich nicht. :gruebel

  • Ich denke, Arlen, Leesha und Rojer werden sich auf freundschaftlicher Basis begegnen. Ob dabei etwas herauskommt, dass über blosse Freundschaft hinausgeht, ist in meinne Augen fraglich. Für mich läuft es darauf hinaus, dass sie gemeinsam gegen die Dämonen kämpfen und jeder seinen Teil im Team dazu tut.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Für Leesha bin ich einfach froh, dass sie endlich einmal aus diesem Dorf herauskommt. Die Reise mit dem Kurier fand ich aber doch ein wenig heftig. Einerseits musste ich natürlich schmunzeln, wie sie ihn übers Ohr gehauen hat. Andererseits ist der Gedanke daran, jede Nacht mit dem eigenen potentiellen Vergewaltiger in einem Zelt inmitten eines Dämonenangriffs zu verbringen, sich jede Nacht betatschen zu lassen und dann auch noch das Versager-Geheule zu ertragen, schon ziemlich beklemmend.


    So ganz uncharmant war Marick ja nicht. Aber sich jede Nacht gegen diese Übergriffe zu wehren (und dann auch noch eine Drohung zu erhalten, ja kein Wort darüber zu verlieren, dass er es nicht geschafft hat, sie flachzulegen,) hm, also da hätte ich schon Lust gehabt, mich anders zu wehren, als ihm ein paar Kräuter, wenn auch sehr wirksame, in den Topf zu tun. Eigentlich passte es nicht so recht zum sonstigen Verhalten der Leute, dass Leesha da ohne Anstandswauwau mit Marick reisen durfte. Andererseits hat sie ja recht deutlich klargemacht, dass sie alleine klarkommt.
    Ich würde gern mehr über sie lesen, aber der Abschnitt war sehr kurz.


    Ich befürchte, ich werde vor dem Wochenende dieses Buch nicht mehr schaffen und danach habe ich erst einmal kein Internet mehr. Nur mal so am Rande...
    Eigentlich würde ich gern den ganzen Tag lesen... :rolleyes :-)

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Leesha scheint in ihren Lehrjahren wirklich viel Wissen von Bruna erworben zu haben und sie hat sich deutlich weiterentwickelt und ist viel reifer geworden. Ich finde es sehr schön für sie, dass sie nun die Gelegenheit bekommt, aus ihrem kleine Dorf fortzugehen und in einer Stadt bei einer anderen Heilerin weiter zu lernen.


    Zitat

    Original von killerbinchen


    Ich würde gern mehr über sie lesen, aber der Abschnitt war sehr kurz.


    :write Ich hätte auch noch gerne weiter über sie gelesen, wie es ihr nun in der Stadt ergeht.
    Sie hält sich ja jetzt in der gleichen Stadt auf wie Rojer. Ich denke die Wege der beiden werden sich dann mal hier kreuzen?? Vielleicht trifft sie auch als Heilerin auf einen der beiden anderen Protagonisten, wenn diese krank oder verletzt sind? :gruebel


    Das Arrick sich nun um Rojer wie einen Ziehsohn kümmert und ihn als Jongleur-Lehrling ausbildet finde ich gut. Als Arrick das erste mal in dem Buch aufgetaucht ist mochte ich ihn überhaupt nicht und fand ihn nur unsympathisch und gemein. Aber anscheinend hat er doch auch gute Seiten an sich. Den Jungen Rojer finde ich total nett und er scheint ja eine aussergewöhnliche Begabunb für die Musik zu haben.


    Das Arlen sich in der Stadt wie in Gefangener vorkommt kann ich auch gut verstehen. Und ich denke auch nicht, dass er auf Dauer mit Mery als Frau glücklich geworden wäre. Ich kann ihn mir gar nicht als Familienvater im trauten Heim vorstellen. Er ist schon der Typ Einzelkämpfer und Abenteurer

  • Zitat

    Original von BelleMorte
    ja ich glaube einfach, dass Arlen erstmal die Dämonen beseitigen will und dann kommt der ganze Rest. Da ist er eigentlich Leesha sehr ähnlich. Frage mich da auch phasenweise, wann sich die beiden mal treffen und ob da dann was geht. Mit Rojer sehe ich sie nämlich nicht. :gruebel


    Nachdem Jaik als Jongleursaspirant einen Rückzieher gemacht hat, sehe ich Rojer an seiner Stelle. Und Lessha und Arlen dürften eine interessante Kombo abgeben. Was bin ich froh, dass er nicht an Mery kleben geblieben ist. Ich kann zwar nachfühlen, wie schlecht es ihr geht, da sie nicht noch einmal mit ihm hat reden können, aber ich bewundere Arlen dafür, dass er seinem Ziel, das ihm ja eher ein tiefes Bedürfnis ist, treu geblieben ist. Ich denke, wenn er Merys zuliebe geblieben wäre, hätten sich die beiden über kurz oder lang zerfleischt. Etwas brodelt in Arlen und dieses Etwas muss sich erst ausleben, bevor er sesshaft werden könnte und Leesha passt in dieses Konzept viel besser als Mery.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ich glaube nicht, dass Arlen einen Typ Frau wie Mery überhaupt möchte. Entweder er braucht eine, die an seiner Seite kämpfen will oder gar keine. Denn die Dämonen bekämpfen und bloß nicht so feige wie sein Vater sein und nichts gegen die Dämonen tun, das ist doch sein Lebensinhalt. Helden brauchen keine keifenden Ehefrauen, die ständig fordern. Und ein Held will er wohl werden. :lache


    Ich mag den kleinen Rojer sehr. Er könnte einen guten Freund für Arlen abgeben. Ich bin sowieso gespannt, ob und wann die drei Hauptpersonen sich endlich einmal begegnen.
    Dass Arrick sich Rojers angenommen hat, hat mich doch ein wenig verwundert. Nach seinem Verhalten im Haus von Rojers Eltern, hätte ich ihm das nicht zugetraut. Er scheint ja doch etwas wie ein Gewissen zu haben.


    Für Leesha bin ich einfach froh, dass sie endlich einmal aus diesem Dorf herauskommt. Die Reise mit dem Kurier fand ich aber doch ein wenig heftig. Einerseits musste ich natürlich schmunzeln, wie sie ihn übers Ohr gehauen hat. Andererseits ist der Gedanke daran, jede Nacht mit dem eigenen potentiellen Vergewaltiger in einem Zelt inmitten eines Dämonenangriffs zu verbringen, sich jede Nacht betatschen zu lassen und dann auch noch das Versager-Geheule zu ertragen, schon ziemlich beklemmend.


    Ehrlich gesagt bin ich froh, dass Arlen nun Mery erstmal los hat! Die hing ja schon ein wenig an seinem Rockzipfel. Es wurde immer erwähnt, dass sie so viel wisse, weil sie so viel liest, aber wie kann sie dann so verschlossen der Welt gegenüber sein? Also nee. Jmd wie Arlen kann man nicht einfach in ner Stadt einsperren.
    Übrigens hat es mich gefreut, das Elissa doch noch ein Kind bekommen hat. So bleibt Arlen nicht der Aushilfssohn. Daher hoffe ich, dass das KInd nicht bald stirbt oder so!
    Ich bin gespannt, ob Arlen bald in die Stadt kommt, wo die anderen beidne sind, oder ob das noch dauert!


    Rojer tut mir eher ein wenig Leid im MOment. Es sieht so aus, als ob er bisher das schlechteste "Schicksal" abgekriegt hätte, aber er ist ja auch der jüngste von den 3. Er hat also auch noch viel vor sich.
    Ja gut, Arrick hat sich ihm angenommen. Aber an den meisten Tagen scheint er Rojer eher das Leben schwer zu machen. Ich mag Arrick daher überhaupt nicht. Und dass der Junge gut fiedeln kann scheint er ja bisher auch nicht bemerkt zu haben! >.<
    Ob er die Dämonen in den Schlaf fiedeln kann? :lache


    Bei Leesha bin ich auchfroh, dass sie da raus kommt und fand aber den Kurier dann doch ganz schön heftig. Dass er es jede Nacht probiert hat. Oh man. Dabei fand ich ihn am Anfang eig ganz nett. So ein Idiot! Ob Leesha noch viel lernen kann nachdem sie bei Bruna so lange war? Ich bin gespannt!

  • Arlen zieht in die weite Welt - darauf bin ich schon gespannt wie ein Flitzebogen. Es ist zwar schade, dass wir Ragen und Elissa nun verlassen, aber die beiden haben mit ihrem Nachwuchs ja hoffentlich ihr Glück gefunden. Merys Klammerei in diesem Abschnitt war ein Stück weit nervig und ich bin froh, dass Arlen sich so entschieden hat. Er wäre arg unglücklich gewesen, wenn er in seinem "Gefängnis" geblieben wäre.


    Leesha verlässt ihr Dorf im Tal der Holzfäller und soll nun bei einer anderen Heilerin in einem Hospital ihre Fähigkeiten verbessern. Ich habe so das traurige Gefühl, dass wir Brunna zum letzten Mal gesehen haben :-( Wer wird dann nur den idiotischen Männern und Frauen im Tal auf die Finger klopfen?


    Was das Thema Sexualität in dieser Welt angeht, blicke ich noch nicht so recht durch. Es bestehen anscheinend Unterschiede zwischen Dorf und Stadt, dann scheint es Gegenden zu geben, die deutlich prüder sind als andere. Was mich schockiert ist die Selbstverständlichkeit, mit der hier männliche Dominanz durchgedrückt werden soll. Als Leesha mit ihrem Kurier aufbricht, sind sich sowohl sie als auch Brunna vollkommen im Klaren darüber, dass er versuchen wird, sie zu vergewaltigen. Dass diese Haltung von Männern offenbar Standard ist, ist schon gruselig.


    Und dann sind da noch Rojer "Achtfinger" und Arrick. Rojer hat sich ganz schön entwickelt und scheint auf einem guten Weg zu sein, ein Jongleur zu werden. Er kann zwar nicht singen, dafür aber gut fideln. Bin gespannt, wo die Beiden nach dem unliebsamen Zusammentreffen mit der Gilde nun landen.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Kurier sein ist wohl wirklich ein denkbar schlechter Job, um eine gute beziehung zu führen, umso mehr freut es mich für Ragen und Elissa, dass sie doch noch Nachwuchs bekommen. Vor allem, nachdem Arlen klar gemacht hat, dass er sich von niemandem in der Stadt einsperren lässt.
    Jaiks Jongleur-Pläne habe ich eigendlich von Anfang an für Träumereien gehalten.


    Zitat

    Original von Susannah
    Was das Thema Sexualität in dieser Welt angeht, blicke ich noch nicht so recht durch. Es bestehen anscheinend Unterschiede zwischen Dorf und Stadt, dann scheint es Gegenden zu geben, die deutlich prüder sind als andere. Was mich schockiert ist die Selbstverständlichkeit, mit der hier männliche Dominanz durchgedrückt werden soll. Als Leesha mit ihrem Kurier aufbricht, sind sich sowohl sie als auch Brunna vollkommen im Klaren darüber, dass er versuchen wird, sie zu vergewaltigen. Dass diese Haltung von Männern offenbar Standard ist, ist schon gruselig.


    Das Verhältnis der Geschlechter zueinander in dieser Welt finde ich auch gruselig. Frauen haben im Prinzip nichts zu melden und selbst das hohe Ansehen der Mütter in Miln hat für mich eher was von "Gebärmaschinen"

  • Ein toller, wenn auch ziemlich dämonen-armer Abschnitt!


    Leesha ist fast mit ihrer Ausbildung fertig. Sie hat viel gelernt bei Bruna, aber was mir besonders aufgefallen ist, ist, dass sie in dieser Zeit nicht nur ihr Wissen erweitert hat, sondern auch ihren Horizont. Brunas Welt ist umfassender, als ihre eigene es vorher war. Und Cutter’s Hollow wirkt auf Leesha jetzt sehr klein und beengt.
    Arlen geht es ähnlich. Er findet auch, dass Miln nicht alles ist, dass das Leben noch mehr bereithält.


    Mit dieser Auffassung heben sich die beiden deutlich von den meisten ihrer Mitmenschen ab, die mit den ihnen scheinbar vorgegebenen Lebensentwürfen zufrieden sind, sie nicht hinterfragen und keinerlei Motivation verspüren, neue Wege zu betreten. Dementsprechend stoßen die Pläne der beiden, ihre Absichten, Cutter’s Hollow bzw. Miln zu verlassen, nicht überall auf Verständnis und lösen zum Teil heftige Reaktion aus (in Leeshas Fall bei Elona, in Arlens Fall bei Mery und Elissa). Diese Parallelen zwischen Leesha und Arlen sind bemerkenswert, und ich finde sie auch sehr gut geschildert. Ich kann sowohl Leeshas als auch Arlens Sehnsucht nach „mehr“ nachvollziehen, aber auch die Reaktion der Menschen, denen dieses Nachvollziehen schwerfällt oder nicht möglich ist.


    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang das Verhalten von Elissa. Aus Sorge um Arlen würde sie am liebsten verhindern, dass er Kurier wird. Gleichzeitig weiß sie aber, wohl durch ihre Ehe mit Ragen, worin eine derartige Abenteuerlust begründet ist (oder was zumindest dazu beiträgt). Und obwohl sie Arlens Pläne nicht gutheißen kann, spricht sie sogar mit Mery darüber und wirbt bei ihr um Verständnis für Arlen.


    Und Mery – mei, die Gute hat es aber sehr eilig! :lache Kaum haben sie und Arlen das erste Mal ein bisschen rumgeknutscht, spricht sie von Heirat und Familiengründung! :wow Sie sieht in Arlen offensichtlich den idealen Ehemann, ohne seinen Charakter, das, was ihn ausmacht, überhaupt zu erkennen. Sie projiziert ihre Erwartungen auf ihn und fordert, dass er sich und seine Lebensplanung an diese Vorstellungen anpasst – keine gute Grundlage für eine Beziehung! Die Trennung ist da nur folgerichtig. Merys Verhalten fand ich hier sehr anstrengend und zickig, aber eben auch wieder sehr glaubhaft und realistisch dargestellt. Und Arlens Aufbruch von Miln gleicht dann schon fast einer Flucht – vor der Stadt, die nicht frei ist, sondern einengt, vor all der Liebe, die ihn einengt …


    Und dann geht’s in diesem Abschnitt auch immer wieder um Mutter-Beziehungen. Leesha hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter, versteht sich gut mit ihrem Vater und hat in Bruna so etwas wie eine mütterliche Bezugsperson gefunden. Arlen hat seine geliebte Mutter verloren, ist nicht sonderlich gut auf seinen Vater zu sprechen und wurde von Elissa als eine Art Ziehsohn gefunden. All diese Parallelen und Unterschiede zwischen Arlen und Leesha finde ich ziemlich faszinierend und interessant.


    Überhaupt empfinde ich die ganze Geschichte als sehr vielschichtig!


    Tja, und Rojer: Der entdeckt sein musikalisches Talent und kann sogar trotz seiner demolierten Hand ein Instrument spielen. Ansonsten bleibt er für mich noch eine sehr blasse Figur.


    Allgemein muss ich sagen, dass ich (mittlerweile) wirklich gefangen bin in der Geschichte und es mir sehr gut gefällt, wie der Herr Brett erzählt und schreibt.
    Besonders gefallen mir auch die Dialoge, die meistens so erfrischend und zum Teil humorvoll daherkommen.
    Aber auch andere schöne Stellen sind mir aufgefallen, zum Beispiel Leeshas Erkenntnisse in Bezug auf ältere Menschen:
    «Living with Bruna had taught her that the eccentricities of age were a small price to pay for having a lifetime of experience to draw upon.» – Wie wahr, wie wahr!


    Oder auch, wie Brett (unter Bezugnahme auf Rojers Puppenfigur mit der Haarsträhne seiner Mutter) die Alkoholsucht von Arrick beschreibt:
    «His master was slumped over an empty bottle, his hand wrapped tightly around ist neck as if to choke a few last drops from it.
    They both had their talismans.»
    – Bitterkeit, mit einer Prise kindlicher Leichtigkeit.


    Oder die Weisheit von Bruna (beruht vielleicht auf der erwähnten „lifetiime of experience“ :chen):
    «Boys will be boys. Even when they’re men.»

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass Arlen als Einzelgänger angelegt ist, seine Beziehungen keinen Bestand haben. Er hat ein Ziel vor Augen und läßt sich durch nichts davon abbringen.


    Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen!


    Zitat

    Original von Saiya
    Ich bin sowieso gespannt, ob und wann die drei Hauptpersonen sich endlich einmal begegnen.


    Dito. Nachdem es mehrere Bände gibt, könnte ich mir vorstellen, dass es noch eine ganze Weile dauert, bis sie aufeinandertreffen, aber dass sie sich irgendwann begegnen, davon gehe ich zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich schon aus.


    Zitat

    Original von killerbinchen
    Aber sich jede Nacht gegen diese Übergriffe zu wehren (und dann auch noch eine Drohung zu erhalten, ja kein Wort darüber zu verlieren, dass er es nicht geschafft hat, sie flachzulegen,) hm, also da hätte ich schon Lust gehabt, mich anders zu wehren, als ihm ein paar Kräuter, wenn auch sehr wirksame, in den Topf zu tun.


    :write Diese Übergriffe fand ich heftig. Vielleicht auch gerade deswegen, weil sie nicht näher beschrieben wurden, das hat sie auf mich noch viel übler wirken lassen.


    Zitat

    Original von Nightflower
    Es wurde immer erwähnt, dass sie so viel wisse, weil sie so viel liest, aber wie kann sie dann so verschlossen der Welt gegenüber sein?


    Ich bin mir nicht sicher, ob sie wirklich so verschlossen der Welt gegenüber ist. Vorrangig will sie einfach nicht, dass Arlen als Kurier in der Weltgeschichte herumreist und der Dämonengefahr ausgesetzt ist, und das ist wohl eine Kombination aus Sorge um ihn und eher egoistischeren Motiven …

  • Vorhin habe ich noch gesagt, dass ich mehr von Mery lesen will, aber wenn sie sich zu so einem Klammeräffchen entwickelt wäre Arlen wohl eh nie wirklich mit ihr glücklich geworden.


    Ich bin froh, dass nicht nur er aus der Stadt raus kommt, sondern auch Leesha aus ihrem Dorf. Aber dass die Reise mit diesem Kuriertypen nicht ganz glatt ablaufen würde, war ja vorauszusehen. Glücklicherweise hat Leesha das entspechende Wissen um sich einigermaßen zu schützen.

    Es gibt keine Tasse Tee die groß genug- und kein Buch das lang genug für mich ist. - Lewis Carroll

  • Zunächst muss ich sagen, dass mich in diesem Abschnitt ein wenig gestört hat, dass wir in der Zeit gehüpft sind: Leeshas Kapitel spielten im Jahr 326, Rojers im Jahr 325 und Arlens Abschnitt in den Jahren 323-325. Hier hätte für mich ein chronologisches Vorgehen irgendwie mehr Sinn gemacht, man hätte ja einfach nur die Reihenfolge ein wenig drehen müssen.


    Ansonsten liest sich die Geschichte sehr gut. Arlen und Leesha sind mir schon richtig ans Herz gewachsen und auch der kleine Rojer, von dem wir bisher am wenigsten gelesen haben macht sich gut. Alle drei werden so langsam erwachsen und entwachsen damit auch mit und mit ihrem bisherigen Leben. Leesha macht sich auf nach Angiers und Arlen begibt sich auf die Reise nach Lakton. Da Angiers wenn man auf die Karte schaut mehr oder weniger auf dem Weg von Miln nach Lakton liegt, hatte ich schon mal die Vermutung, dass Arlen dort auch auf die anderen beiden trifft. Ich könnte mir die drei gut vorstellen, wie sie zusammen die Welt bereisen.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Wie von mir gewünscht, kehren wir zu Leesha und Rojen zurück :lache


    Leesha hat ihr Lehrzeit so gut wie hinter sich gebracht, entwickelt Fernweh und erhält die Gelegenheit zu einem Austausch mit einer Schülerin aus Angiers. Gefällt mir sehr gut, dass sie die Gelegenheit erhält, sich weiterzubilden und etwas mehr von der Welt zu sehen. Ich glaube ja nicht, dass sie zurückkommt.


    Männer werden hier sehr oft als triebgesteuert dargestellt. Gut, dass Leesha sich zu wehren weiß und dadurch den Kurier, der sie mitnimmt, an der Kandare hält. Der hätte sie doch glatt vergewaltigt. Allerdings wird er wohl schnell merken, dass sie dahinter stecken muss, wenn er die Kräuter nicht mehr bekommt und alles wieder funktioniert ...


    Ich bin sehr gespannt, wie es mit Leesha weitergeht, doch erst einmal erfahren wir nicht mehr.


    Rojen erleben wir ein Jahr früher, in Angiers (ob er der Junge ist, der so krank ist?) Er hat es bei dem Jongleur nicht schlecht getroffen (mir hat gut gefallen, wie der damit umging, als Rojen die Handschuhe nicht mehr tragen wollte), auch wenn der sich zum Trinker entwickelt hat. Süß und traurig die Puppe, die er mit dem Haar seiner Mutter geschmückt hat. Rojen kann offenbar begnadet fiedeln und wird wohl Jongleur werden - vielleicht später der Jongleur Arlens?


    Den treffen wir noch etwas früher wieder. Er übernimmt nach und nach Kurierdienste was weder Elissa noch Mery gefällt. In letztere hat sich Arlen verliebt, als diese aber nicht will, dass er Kurier wird und sich von ihm trennt, verlässt er - wohl auf Dauer - die Stadt, Merys Einlenken kommt zu spät.


    Dass Elissa doch noch Mutter wird, gefällt mir, ich gönne es ihr.