'Untreue' - Seiten 079 - 164

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    Original von xexos
    Naja. Irgendwie ein Stoff, aus dem der HR wieder einen Tatort mit Ulrich Tukur machen könne.


    Vielleicht wird das Buch ja wirklich mal verfilmt, dann aber wahrscheinlich wirklich eine kleinere Produktion.
    Außer "Veronika beschließt zu sterben" scheint es sich bisher überwiegend um in Deutschland unbekannte TV-Produktionen oder Kurzfilme zu handeln.

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    Original von Regenfisch
    Naja, deine Sicht der Dinge. :-)
    Das würde mich schon sehr interessieren. :wave


    Das versteckt sich doch in dem "hinzufügen". Wenn ich da nach euren vielen Beiträgen kaum noch was finde, was neu ist, heißt es ja, dass ich dem bereits gesagten zustimmt.


    Nach dem ersten Abschnitt war ich ja noch auf der Spur mit Bore-Out. Nun kommen aber viele Dinge die zeigen, dass Linda schon immer mit ihrer Psyche gehadert hatte. Tierquälerei und Eifersüchtelei in der Kindheit und nun schnell ansteigender Hass nach einer Zurückweisung. Wobei alles andere als eine Zurückweisung auch seltsam gewesen wäre, da Linda Jacob ja nun nicht gerade verführt, sondern sich im einfach vor die Füße wirft und anbiedert.


    Coelho will uns aber sicher keine Liebesgeschichte erzählen, sondern wohl eher irgendwas Gesellschaftsphilosophisches. Leider wirkt es bislang alles etwas gezwungen auf mich.


    :wave


  • Danke! :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich hänge immer noch im 2. Abschnitt und quäle mich von Seite zu Seite. Wird das irgendwann nochmal besser??? ?( Mittlerweile finde ich das Buch nur noch langweilig und es fällt mir zunehmend schwerer, mich darauf zu konzentrieren und nicht ständig mit meinem SUB zu liebäugeln! :rolleyes


    Morgen habe ich einen ganzen Nachmittag Zeit zum Lesen (hoffe ich...), aber wenn die Sache dann nicht in Schwung kommt, könnte es sein, dass ich trotz Leserunde abbreche. Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt...


    LG, Bella

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    Original von belladonna
    Wird das irgendwann nochmal besser??? ?(LG, Bella


    Nein.
    Meiner Meinung nach jedenfalls.
    Ich hab dann nur noch quergelesen, um es endlich hinter mir zu haben. :-(

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • So, Abschnitt endlich geschafft, puh! Nachdem mir der Anfang des Buches wirklich gut gefallen hat, geht mir Linda mittlerweile wirklich auf die Nerven. Ich kann es einfach nicht verstehen, wie sich eine derart intelligente Frau (und das muss sie sein, sonst wäre sie nicht mit 31 beruflich schon derart erfolgreich, Geld hin oder her) so kreuzdämlich verhalten kann. Es sei denn, sie ist wirklich psychisch krank...


    Allerdings habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass sie sich ihre Depression nur einredet.


    Und sie kommt mir vor wie ein verwöhntes, unreifes Kind - gerade dieses "Haben müssen" in Bezug auf Jakob.


    LG, Bella

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    Original von Eliza08
    Mich kann das Buch leider auch überhaupt nicht überzeugen. Lindas Verhalten wird immer abgedrehter und vollkommen unlogisch. LIEBESWAHN trifft es auch meiner Meinung nach sehr gut.


    Mir geht es genauso... Ich finde es richtig mühsam und überfliege teilweise die Seiten nur.. Viel mehr kann ich jetzt auch gar nicht schreiben. Auch die ganze Sache mit den Drogen fand ich total abgedreht und unrealistisch.. Linda nervt mich einfach nur...


    Auch stellt sie sich immer als so liebevolle Mutter dar, die sich um ihre Kinder kümmert.. Na, davon kam in dem Buch aber noch absolut gar nichts rüber.. Ausser den Kindern mal eine Geschichte vorzulesen, hat sie sich mit denen noch nicht groß beschäftigt.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

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    Original von Belle Affaire
    Also so schlecht wie die meisten hier finde ich das Buch nicht, hab auch nicht dran gedacht, es abzubrechen.


    :writeIch unterschreibe mal bei dir. Auch deinen weiteren Ausführungen kann ich zustimmen.
    Linda hat ganz sicher schwere psychische Probleme. Und das seit längerer Zeit.


    Da es mein erstes Buch von Coelho ist, weiss ich nicht, ob sein Schreibstil immer so ist wie in diesem Buch.
    Denn gerade dieser Schreibstil ist mMn dafür verantwortlich, was und wie wir über Linda denken.
    Das kommt oft sehr abgehakt und theoretisch daher - ein richtig fesselnder Lesefluss kann da schwer entstehen.
    Trotzdem finde ich das Buch interessant.

  • bis Seite 120


    Ich bin mit Teil 2 noch nicht ganz durch, aber das sollte sich heute machen lassen.
    Ich mag das Buch immer noch und durch Lindas "Ziel" kommt die Geschichte nun auch mehr ins Rollen.
    Ihr Mann weiß nun zumindest wie es ihr geht, wobei er vom Anderen keine Ahnung hat.
    Linda wird sich nun wohl alles zerstören. Ihre Motivation macht sie mir auch nicht gerade sympathisch. Sie hat einen Mann, der sie liebt und trotzdem will sie um des Abenteuers Willen nun einen anderen erobern. Von Betrug halte ich sowieso gar nichts und Beziehungen zerstören geht auch gar nicht.


    Ich bin gespannt wie es weitergeht. Das Buch gefällt mir übrigens mit am besten von Coelhos Büchern. Mein Favorit bleibt aber "Der Dämon und Fräulein Prym".

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    Original von hasewue


    Linda wird sich nun wohl alles zerstören. Ihre Motivation macht sie mir auch nicht gerade sympathisch. Sie hat einen Mann, der sie liebt und trotzdem will sie um des Abenteuers Willen nun einen anderen erobern. Von Betrug halte ich sowieso gar nichts und Beziehungen zerstören geht auch gar nicht.


    :writeJa, man hat das Gefühl, sie will auf Teufel komm raus, etwas "erleben", verändern, was weiss ich.............es ist fast schon wie bei einem Zwang.

  • Die Sache mit den Drogen ging gar nicht, meiner Meinung nach. Ich dachte erst sie wäre einem Zivilpolizisten über den Weg gelaufen, weil er sich so komisch benommen hat. :lache


    Linda und ihre Gedanken werden immer abstruser. Jetzt ist sie auch noch von der verrückten Idee besessen Jacob zu erobern und die Konsequenzen sind ihr völlig egal. Sie braucht wirklich einen Psychiater. Oder soll sich ein Hobby suchen.

  • Ich finde es sehr interessant bei diesem Buch hinterher zu hinken :grin und Eure Gedanken zu lesen :-). Wobei ich sagen muß das ich wohl größtenteils Eure Meinungen nicht teile :knuddel1.
    Zuerst dachte ich an eine schwerer werdenen Depression bei Linda .. ihr fehlt Farbe im Leben, wirkliche Nähe und der Bezug zu sich selbst. Auch der Gedanke an eine manische Depression kam mir da sind diese abrupten Gefühlswechsel soweit ich weis normal. Aber auch gerade beim Lesen Eurer Postings kam mir dann nochmal ein Gedanke und zwar erinnert einiges was Linda so über sich erzählt irgendwie an eine Persönlichkeitsstörung (z B Borderline).
    Es scheint ja keine jetzt erst aufgetretene Depression zu sein die ihren Ursprung wohl in ihrer momentanen Lebenssituation hat sondern bereits in ihrer Jungend vorhanden war ( die Sache mit dem Hund).


    Ihr Mann scheint Angst davor zu haben das sie ihn als schwach empfindet, daher verbirgt er seine Schwächen vor ihr und scheint ihr auch immer nur eine stabile Perönlichkeit vorzuleben, aber was wirklich in seinem inneren passiert verbirgt er.


    Ein sehr wichtiger Aspekt ist das sie gemerkt hat das sie ein Problem hat und sie versucht es zu lösen sie sucht nach Möglichkeiten es anzugehen.


    Ich möchte ganz bewußt ihr Verhalten nicht *bewerten* sondern ich bemühe mich nur das zu sehen was in ihr passiert



    edit: das ist für mich ein Buch zum langsam lesen den ich glaube es steckt da sehr viel drin. Man möge mir verzeihen ich werde auch weiterhin *langsam* weiterlesen um dieses Buch für mich richtig zu verdauen und etwas für mich mitnehmen zu können ;-)

  • Ich bin nun auch wieder zum Lesen gekommen. Hatte gestern eine Klausur und deswegen mehr Stress, aber ich hoffe, dass ich das Buch übers Wochenende beenden kann.


    Die Sache mit den Drogen toppt nun wirklich alles. Ich halte Linda mittlerweile sogar für etwas gestört. Das wird doch nie gut gehen.


    Die Denkweise über die Liebe konnte mich dann nicht ansprechen. Bisher mochte ich alles und Coelhos Gedanken finde ich immer sehr interessant und sie regen mich auch immer zum Nachdenken an, aber mit diesen "Prinzipien" hier konnte ich so gar nichts anfangen.
    Aber das ist wohl Typsache.

  • Zwar mag ich die Schreibweise von Paulo Coelho gerne und erkenne sie auch phasenweise in diesem Buch. Dennoch hat dieser Abschnitt ziemlich viel Durchhaltevermögen gekostet. Linda nervt total, sie verrent sich da total in etwas und ist total realitätsfern.


    Ich halte dem Autor zugute dass er es immerhin geschafft hat, dass ich die Protagonistin fast schon "hasse", aber wirklich wohl fühle ich mich in dieser Geschichte auch nicht.

  • (Bis Seite 110)


    Gleich zu beginn hat sie sich ihren Mann anvertraut, worauf ich gewartet hatte. Doch wenn er wüsste, was noch so durch ihren Kopf geht...
    Ich kann es nicht definieren, aber sie ist nicht depressiv. Frau König finde ich schon etwas Arrogant und ich kann sie nicht leiden, aber dieser Hass, denn die Protagonistin auf diese Frau entwickelt hat :wow Etwas übertrieben, nur wegen einem Satz.
    Obwohl Frau König ja auch einen seltsamen Instinkt hat, wenn sie so ne Angst vor ihr hat, nur weil die beiden mal Mittagessen waren. Besonders nach einer anderen Geschichte mit ihrem Mann


    Ich ahne schlimmes!


  • Du sprichst mir aus der Seele. Über Linda kann ich auch nur immer mehr die Augen rollen. Sie verrennt sich da ganz gewaltig...

  • Der Roman lässt sich ja recht zügig lesen, aber so richtig voran kam ich dennoch nicht, weil man von der Protagonistin hier echt ein wenig genervt ist.


    Gut fand ich ja, dass Linda sich ihrem Mann offenbart und er will ihr ja wirklich helfen, nur müsste sie sich dafür noch mehr öffnen.


    Total nervig in diesem Part fand ich allerdings, dass Coelho an einer Stelle über Käse und Wein aus der Schweiz lamentiert (wie bringt das die Geschichte voran?) und dann noch das Geplänkel über Gott. Irgendwie hatte ich gehofft, dass Gott mal keine Rolle spielt, Fehlanzeige...


    Spätestens als Linda dann die Drogen kauft, wird klar, dass sie ein echtes Problem hat. Auch ich bin der Meinung, dass sie sich die Depression nur einredet und eigentlich fit und gesund ist, nur eben unzufrieden. Würde sie mit ihrem Mann darüber reden, dass ihr die Leidenschaft fehlt, dann könnten sie daran sicher etwas ändern.


    Hoffentlich wird sie jetzt nicht drogensüchtig...

  • Also eins ist mal sicher: Linda ist völlig verrückt. Ich tippe auch auf Persönlichkeitsstörung, wegen der Sache mit dem Hund (die total gruselig war), aber eigentlich ist die genaue Diagnose nicht so wichtig. Denn eigentlich leidet sie daran, dass sie ein riesiges Ego hat und ihr Gefühle völlig fremd sind, besonders die Gefühle von anderen (die ihr egal sind). Sie kann das wunderbar intellektuell reflektieren, aber sie versteht den Sinn dessen, was sie da denkt, nicht im Ansatz. Und das hat Coelho meiner Meinung nach wunderbar verdeutlicht:


    In dem Teil über Paulus zählt sie die Arten der Liebe auf - und tut dann das genaue Gegenteil, ohne dass ihr dies bewusst wird.
    Wundervoll fand ich auch die beiden Kindergeschichten; die Stachelschweine, die mit kleinen Verletzungen durch andere zurecht kommen müssen, um zu überleben. Und dann die Frage ihres Sohnes: "Warum haben sie ihre Stacheln denn nicht ausgerissen, ehe sie so nah aneineinander gerückt sind?" (S. 119) Wenn das nicht mal der mit Abstand intelligenteste Satz war, den eine Figur in diesem Buch bisher ausgesprochen hat!
    Wunderbar auch Lindas Reaktion darauf: "Gott! Ich hätte eine andere Geschichte aussuchen sollen." (S. 119) :rofl
    Auch die Geschichte mit der Maus und dem Zauberer fand ich sehr bezeichnend: Alle Wünsche werden erfüllt, aber nie ist sie zufrieden.


    Was das Ganze so irritierend macht, ist wohl, dass Linda sowohl die Person ist, die über die Liebe ganz folgerichtig nachdenken kann als auch die, die das Gefühl, die Erfahrung dazu, überhaupt nicht kennt. Sie ist als Person daher nicht stimmig, aber ich denke, das ist sehr bewusst so gemacht. Vielleicht soll genau das angeprangert werden: Wir neigen dazu, über solche Konzepte wie Liebe intellektuell nachzudenken und bleiben dann oft auf dieser konzeptuellen Ebene stehen, es geht nicht ins Handeln über. Oder wir reden uns ein, dass das, was wir tun, aus idealistischen Gründen geschieht, wenn es in Wahrheit nur durch reinen Egoismus motiviert ist.
    Sehr schön auch in dieser Überlegung von Linda ausgedrückt: "In meiner Lebensführung zeigt sich die Liebe, nicht in meinen Worten oder meinen Taten." (S. 135)
    Hier ist das so übertrieben und überspitzt geschildert, dass es für mich auch die Grenze zur Satire überschreitet. :lache

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Jetzt bin ich auch endlich durch den 2. Teil durch und muss sagen: Die Frau ist verrückt geworden.
    Coelho hat sie sehr gut beschrieben und handeln lassen.
    Während ich zunächst mit dem Gedanken gespielt habe, abzubrechen, will ich nun unbedingt wissen, was sie noch anstellen wird. Ich mache mir Sorgen um die Menschen ihrer Umgebung (als würde ich sie alles selbst und persönlich kennen :gruebel )


    Wenigstens hat sie erkannt, dass sie Hilfe braucht. Wenn auch erst dann, als die Drogensache bereits schief gegangen war.