Die ersten drei Sätze eures aktuellen Buches?!

  • Er denkt sich nichts dabei, Zimmer 10 zu betreten, ohne anzuklopfen. Die Tür ist unverschlossen, und George hat sowieso noch nicht eingecheckt. Eigentlich hätte George mit seinem Model-A-Feuerwehrauto von 1931, einer Maßanfertigung für Santa Claus, mit der Halb-zwölf-Uhr-Fähre eintreffen sollen, wird sich wegen des Schnees im Westen des Staates jedoch verspäten.


  • "Wir haben die Schlacht von Arsulf überlebt, wir werden auch dies hier überstehen" sagte Richard grimmig. Todesmutig führte er den Rührlöffel an die Lippen und kostete den zähflüssigen Brei, dessen schlammige Farbe und Beschaffenheit nichts Gutes verhieß. Mit einem gedämpften Protestlaut ließ er den Rest vom Löffel zurück in den Kessel tropfen und rührte in der blubbernden Masse


  • 17.11.2011

    Regen peitschte gegen die Fenster, ab und zu grollte in der Ferne ein Donner. Kriminaloberkommissar Kay Dietrich sah zu, wie die Regentropfen sich zu Rinnsalen sammelten und in Strömen an der Scheibe herunterliefen. Bei dem Unwetter hätte er die kleine Kirche auf der anderen Seite der Friedländer Straße nicht mal erkennen können, wenn es draußen schon hell gewesen wäre.


  • John hatte noch nie so viele Nebelkrähen über der Farm kreisen sehen wie an diesem nassen Novembermorgen. Sein Vater hatte immer gesagt, wenn sich mehr als sieben Nebelkrähen versammelten, dann waren sie gekommen, um sich an einer menschlichen Tragödie zu ergötzen.

    Tragödienwetter herrschte definitiv.


  • 1942 Am 21. Dezember in Berlin geboren; Mutter Lehrerin, Vater Jurist, eine vier Jahre ältere Schwester, Kindheit und Schulzeit in Berlin - 1953 Klavierunterricht - 1955 Trompete im Selbstunterricht - 1956 Erste eigene Gitarre


    Beim Blättern in den Bildern meiner Kindheit _ _ _ 1979

    Beim Blättern in den Bildern meiner Kindheit,

    Find' ich viele vergilbt in all' den Jahr'n,

    Und andre von fast unwirklicher Klarheit,

    Von Augenblicken, die mir wichtig war'n.


    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Tante Li ()

  • Sie kommen mit dem Nebel, sagen die Bauern aus dem Unterland. Zwischen den Apfelbäumen schleichen sie umher, zwischen den grauweißen Schwaden, die sich oft erst nach Stunden im Sonnenlicht auflösen. Die Simmen im Nebel, sagen die Bauern aus dem Unterland, das sind die Stimmen der Flüsterer, der Toten.


  • Drei Tage nach der mörderischen Schlacht rannte eine Frau über den Leipziger Marktplatz und schrie gellend: "Sie schlagen die verwundeten Franzosen tot, sie schlagen die Schwerverletzten tot!"

    Die Menschen erstarrten.

    Da schritt ein kräftiger Mann auf sie zu und presste seine Hand auf ihren Mund.


    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • David Marchmont, der den Wagen bei heftigem Schneefall die schmale vereiste Straße entlangsteuerte, blickte zu seiner Baifahrerin hinüber.

    "Es ist nicht mehr weit, Greta. Sieht so aus, als würden wir's gerade noch rechtzeitig schaffen."


    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • "Wir Deutschen, liebe Kitty, können ein Wirtschaftswunder machen, aber keinen Salat", sagte Thomas Lieven zu dem schwarzhaarigen Mädchen mit den angenehmen Formen.

    "Jawohl, gnädiger Herr", sagte Kitty. Sie sagte es ein wenig atemlos, denn sie war fürchterlich verliebt in ihren charmanten Arbeitgeber.


    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Als der Zug zum Stehen kam, stolperte ich die Stufen hinab, während ich meinen Seesack umständlich vor mir herbugsierte. Am unteren Ende des Bahnsteigs rief eine verzweifelte Stimme: "Oxgodby...Oxgodby." Niemand bot mir Hilfe mit meinem restlichen Gepäck an, also kehrte ich in mein Abteil zurück, taumelte über Knöchel und Füße, um den Bastkorb (aus der Gepäckablage über dem Sitz) und mein faltbares Feldbett (aus dem Stauraum unter dem Sitz) zu holen.


    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mein Buch, liebe Katrine, beginnt in jenem Jahr, in dem Hof Aludden erbaut wurde. Für mich ist dieser Hof immer mehr gewesen als nur das Haus, in dem ich mit meiner Mutter gelebt habe. Es war der Ort, an dem ich erwachsen wurde.


  • Viele Jahre lang war Henry Kitteridge Apotheker in der nahegelegenen Stadt und fuhr die Strecke jeden Morgen, über verschneite Straßen oder regennasse Straßen oder sommerliche Straßen, deren Ränder bis zu den Ausläufern der Stadt zugewuchert waren von den neuen Trieben der wilden Himbeeren, ehe er in die breitere Straße zu Apotheke einbog. Jetzt, im Ruhestand, wacht er immer noch früh auf und erinnert sich, wie lieb ihm diese Morgen waren, wenn die Welt sich anfühlte wie sein Geheimnis: Die Reifen schnurrten so sanft uner ihm, und das Licht brach durch den Frühnebel, und zu seiner Rechten blitzte kurz die Bucht auf, dann die Kiefern, hoch und schlank, und fast immer hatte er das Fenster einen Spalt offen, weil er den Kiefernduft liebte und die schwere Salzluft, und im Winter liebte er den Geruch der Kälte.


  • Prolog


    Es gab so viele Dinge in diesem Haus, die einem Angst einfößten, jedenfalls wenn man ein Kind war. Das abscheuliche Essen, die aufbrausenden Stimmen und nicht zuletzt auch die Unsicherheit, nie genau zu wissen, was als Nächstes geschehen und wann sie wieder Schläge bekommen würde. Aber hier unten im Keller war es am schlimmsten.