Antonia Michaelis - Das Institut der letzten Wünsche

  • Inhalt


    Die verträumte Mathilda arbeitet für eine Organisation, die sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt. Ein letztes Mal Schneeflocken spüren mitten im Hochsommer, Maria Callas live erleben oder in einem stillgelegten Vergnügungspark Riesenrad fahren – alles kein Problem, kleine Tricks inbegriffen. Das ändert sich, als Mathilda Birger begegnet. Denn er wünscht sich, vor seinem Tod noch einmal seine große Liebe Doreen und ihr gemeinsames Kind wiederzusehen. Mathilda soll sie für ihn suchen – nur will sie Doreen eigentlich gar nicht finden, denn sie hat sich auf den ersten Blick in Birger verliebt.


    Die Autorin


    Antonia Michaelis wurde in Kiel geboren und ist in Augsburg aufgewachsen. Sie hat in Greifswald Medizin studiert und unter anderem in Indien, Nepal und Peru gearbeitet. Heute lebt sie mit Mann und zwei Töchtern gegenüber der Insel Usedom im Nichts, wo sie zwischen Seeadlern, Reet und Brennnesseln in einem alten Haus lauter abstruse Geschichten schreibt.


    Meine Meinung


    Als Erstes möchte ich mich ganz herzlich bei Wolke und dem Verlag für dieses tolle Buch bedanken, das ich hier in einer Leserunde lesen durfte.


    Ingeborg, eine Ärztin, und Mathilda, ehemalige Medizinstudentin, gründen ein Institut – Das Institut der letzten Wünsche. Sie wollen Klienten, die innerhalb der nächsten 6 Monate sterben werden, einen letzten Herzenswunsch erfüllen. Je nach Art der jeweiligen Wünsche, sind der Kreativität der beiden Frauen keine Grenzen gesetzt.
    Schwierig wird es, als der ehemalige Rechtsanwalt Birger Raavenstein das Institut kontaktiert. Der Todkranke möchte seine alte Liebe Doreen und das gemeinsame Kind wiederfinden. Vor 15 Jahren verschwand die damals schwangere Doreen spurlos.
    Mathilda setzt alle Hebel in Bewegung um Birger diesen Wunsch zu erfüllen, was sich aber als nicht einfach erweist, auch aus persönlichen Gründen.


    Als Leser lernt man viele Personen kennen, einige sympathisch, einige unsympathisch und einige recht skurril, aber alle werden als echte Persönlichkeiten dargestellt, beeindruckend ist auch die bildhafte Handlung, die sehr berührt – wen wundert's - schließlich setzt sich das Buch mit dem Thema Tod auseinander.
    Der Autorin gelang es mühelos mich zum Weinen und zum Schmunzeln zu bringen.
    Eine leise Melancholie zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, immer wieder unterbrochen von amüsanten und skurrilen Szenen.


    Aber nicht nur der Tod wird thematisiert, es wird auch die Frage aufgeworfen, wo die Kreativität endet und die Lüge beginnt, ist es wirklich immer so einfach, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden?


    Mich hat dieses berührende, herzerfrischende, und auch noch eine Überraschung bereithaltende Buch total begeistert und ich hoffe, dass viele Leser hier zugreifen werden!


    Von mir gibt es auf jeden Fall die volle Punktzahl

  • „Das Institut der letzten Wünsche“ ist wundervoll, voll Wunder. Eine erneute Bestätigung meiner Liebe zu den Büchern Antonia Michaelis‘.


    Erzählt wird die Geschichte von Mathilda, ihrem Hund Eddie, ihrer Arbeit im Institut, in dem sie mit ihrer Chefin Ingeborg letzte Wünsche Sterbender erfüllt. Von Birger, einem Kunden, der seine große Liebe wiederfinden möchte, nachdem sie vor vielen Jahren spurlos verschwand. Von dem Brechen der Regel Nummer 2: Verliebe dich nie in einen Klienten. Von Weihnachten im Sommer, Schnee im Frühling, dem Essen von Desserts. Von dem Leben und dem Tod. Von Liebe. Von Schmerz. Vom freien Willen.


    Diese Geschichte hat mich begeistert, lachen und weinen lassen. Ich genieße Antonia Michaelis Schreibstil und die kleinen, skurrilen Details, die ihre Bücher einfach anders machen und ihnen einen hohen Wiedererkennungswert verleihen. Seien es nun die Kinderstoffe, die sich Mathilda auf ihre Kleidung näht, ein konserviertes Stück Kindheit. Oder die Tatsache, dass ihr Hund Eddie Schokopudding frisst.


    Die Idee des Instituts der letzten Wünsche und die Erfüllung dieser sind zauberhaft. Sie gehen allerdings auch mit einer Problematik einher, die im Buch näher thematisiert wird und mich zum Nachdenken angeregt hat: Die der Sterbehilfe, ab wann lebensverlängernde Maßnahmen wirklich das Leben verlängern oder nur noch das Dasein verlängern. Die des selbstbestimmten Sterbens.


    Neben diesen ernsten Seiten gibt es aber immer wieder auch Szenen, die mich zum Lachen brachten. Das Buch ist voll Spannung, vor allem zu Beginn, als die verloren gegangene Liebe Birgers gesucht wird und die Suche nach ihr einem Rätsel-, einem Versteckspiel gleicht. Voll überraschender Wendungen. Ich war zeitweise voll Wut auf die Ungerechtigkeit des Lebens und des Sterbens.


    Wer man ist, weiß die Welt erst, wenn man damit fertig ist, zu sein.“ (S. 296)


    Die Figuren sind allesamt so echt, selbst die Nebenfiguren, die meisten sind mir ans Herz gewachsen. Am Ende hat es mich sehr geschmerzt, sie zu verlassen. Was eben die Nebenwirkung verdammt guter Bücher ist. Aber das ist es wert, deshalb bin ich Leserin.


    Für mein bisheriges Jahreshighlight vergebe ich 10 von 10 Eulenpunkte!

  • Zitat

    Original von Paulchen



    Wer man ist, weiß die Welt erst, wenn man damit fertig ist, zu sein.“ (S. 296)


    Dieser und andere Sätze sind es allein schon Wert mehr über das Institut der letzten Wünsche zu erfahren.


    Ein Buch, das von der ersten Zeile an gefangen nimmt, man reist mit den Todkranken ans Mittelmeer, das in Wahrheit die eiskalte Ostsee ist, wandert des nachts durch einen abgewrackten Vergnügungspark oder badet im Landwehrkanal.


    Diese kleinen Ausflüge, die ja Wunscherfüllungen sind, machen das Buch schon lebendig. Das trotzdem von seinen herrlich schrulligen Figuren lebt.


    Da ist Birger, ein Todeskandidat mit dem Wunsch seine frühere Geliebte, die schwanger war, noch einmal zu sehen damit sie erben kann, da sind Ewa und Jakob, die ziemlich lange auf ihre Wünsche warten müssen und so fast zu Institutseigentum werden, Jakob repariert sämtliche Uhren und Ewa bringt Ingeborg zur Verzweiflung da sie alle Akten ordnet.


    Ingeborg, eine ehemalige Notärztin und Matilda, mit fast abgeschlossenem Medizinstudium kümmern sich liebevoll um ihre Kunden und erfüllen akribisch und mit viel Kreativität die letzten Wünsche.
    Leider scheint das nicht allen zu gefallen vor allem nachdem sich die Todesfälle häufen, die unmittelbar nach solchen Aktionen erfolgten.


    Dass doch nicht alles so einfach ist müssen sie manchmal leidvoll erfahren.


    Antonia Michaelis hat mich schon mit "Nashville" verzaubert und hat hier wieder so ein wundervolles Buch voller Gefühl und trotz des ernsten Themas mit viel Humor geschrieben.


    Keine Sekunde vermag man sich von der Handlung lösen so einen Sog entwickelt die Geschichte.


    Ich danke Wolke für die Organisation und dem Verlag für das Freiexemplar. Das war wirklich ein fast kunstvolles Leseerlebnis.


    10 Punkte

  • Mathilda arbeitet im Institut der letzten Wünsche. Dort erfüllen sie und ihre Chefin Ingeborg sterbenskranken Menschen den letzten Herzenswunsch, sei es nun Weihnachten im August, eine Ballonfahrt oder Schnee mitten im April. Eines Tages beehrt Birger Raavenstein das kleine Büro. Sein letzter Wunsch: seine Jugendliebe und ihr gemeinsames Kind finden. Mathilda macht sich auf die Suche nach der Frau....und nach der Erkenntnis, dass sie sich gerade in einen Todgeweihten verliebt.


    "Das Institut der letzten Wünsche" ist der neuste Roman von Antonia Michaelis und hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin greift ein für viele tabuisiertes Thema auf, nämlich das Sterben, und zeigt mit Humor und Einfühlungsvermögen, dass kein Mensch traurig aus dieser Welt scheiden muss.


    Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive wiedergegeben. Dabei folgt man allerdings nur Mathilda, einer jungen Frau, die fast Ärztin geworden wäre, sich dann aber für ein Leben entschieden hat, in dem sie mit ihrem Hund Eddie glücklich auf ihrem fusselnden Sofa sitzt und sterbenden Leuten ihre letzten Wünsche erfüllt. Dabei wirkt Mathilda so glücklich, so herrlich verschroben und liebenswert, dass ich ihr einfach nur von Seite 1 an die Daumen gedrückt habe, ihr möge nie etwas trauriges passieren.


    Auch die anderen Figuren, die Michaelis in ihrem Roman erschafft, sind mir zu Herzen gegangen. Seien es nun Birger, der Anwalt aus London, der nach seiner Jugendliebe sucht; Ewa, die noch einmal die Callas live erleben möchte oder Daniel, Mathildas Ex-Freund, er als Arzt eine eher nüchterne Sicht auf die Welt hat. Sie alle haben ihre liebenswerten, tiefgründigen und komischen Seiten. Und jede einzelne Person ist mit so viel Herzblut und Liebe beschrieben, dass ich selbst Doreen, die verschollene Jugendliebe Birgers, nicht unsympathisch finden konnte. Auch sie hatte ihre Gründe, auch sie hat ein Leben und so konnte ich auch sie und ihre Entscheidungen verstehen.


    Der Roman an sich hat mich unterhalten und trotz des traurigen Themas habe ich viel gelacht. Die Autorin hat so abgefahrene und humorvolle Ideen, um ihren Figuren die letzten Wünsche zu erfüllen, dass ich über die Kreativität gestaunt und mit den Patienten geseufzt habe, weil alles geklappt hat. Ich habe innerhalb weniger Sätze schallend gelacht und mit Tränen in den Augen gelesen. Denn Antonia Michaelis zieht das Thema Sterben nie ins Lächerliche, sondern zeigt gefühlvoll, dass auch Todgeweihte Humor haben, Wünsche und Sehnsüchte sich ihrer bemächtigen und sie sehr wohl wissen, dass ihr Ende naht.


    Zugegeben, ich hatte ein wenig Angst vor dem Schluss. Denn ich befürchtete, dass sich die Autorin zum Überkitsch schlechthin hinreißen lässt. Doch das tat sie nicht. Sie hat ein würdevolles und für das Buch mehr als passendes Ende geschaffen, das mich erstaunt und berührt zurücklässt.


    Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist poetisch, manchmal chaotisch, aber so kreativ und voller Herz, dass ich so manchen Satz nochmals gelesen habe, einfach weil er so schön war.


    Fazit: ein wundervolles, ja sogar wichtiges Buch zum Thema letzte Wünsche. Ich kann es rundherum empfehlen.

  • Ich habe mich der Testleserunde zu diesem Buch angeschlossen, da ich von dieser Schriftstellerin vorher noch nie etwas gehört hatte und durch die Inhaltsbeschreibung doch etwas neugierig geworden war.


    Das Thema "Sterben" wird respektvoll und doch mit gelegentlich eingesprenkelten Humortröpfchen versehen behandelt.
    Der Stil ist leicht lesbar.
    Trotzdem konnte ich mich nicht durchgängig konzentrieren und hatte nicht immer sofort für alle Wendungen Verständnis.
    Ich muss jedoch zugeben, dass zum Schluss (und man mag zu diesem stehen, wie man will) für mich alles logisch und gefühlsmäßig nachvollziehbar aufgedröselt wurde.
    Das Buch enthält bemerkenswerte Sätze und hinterlässt bei mir jede Menge Stoff zum Nachdenken, angefangen bei dem Satz "Was würdest DU dir denn im Fall der Fälle wünschen?" und der daraus resultierenden Frage "Was in aller Welt hindert dich denn daran, das JETZT schon zu tun?"
    Möglicherweise steht mein "Urteil" zu diesem Buch etwas im Schatten des tiefen Eindruckes, den der erst kürzlich gelesene Roman von Jojo Moyes "Ein ganzes halbes Jahr" bei mir hinterließ.
    Weitere Bücher von Frau Antonia Michaelis werde ich gern lesen.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe das Buch ebenfalls in der Testleserunde gelesen, da ich von Antonia Michaelis bislang nur Gutes gehört habe und der Klappentexte sehr ansprechend war. Es hat sich wirklich gelohnt, das Buch hat mich von der 1. Seite an verzaubert! :-) Antonia Michaelis schreibt einen wunderbaren Stil, nicht nur schafft sie es, dass man als Leser sofort in der Geschichte drin ist und das Buch gar nicht mehr zur Seite legen möchte, sie hat auch ein tolles Gefühl für Sprache und zaubert Sätze aufs Papier, die man mehr als einmal lesen muss, um sie richtig genießen zu können.


    Die Geschichte um Mathilda, Ingeborg und ihr "Institut der letzten Wünsche" ist mir richtig zu Herzen gegangen. Auch wenn sich das Geheimnis um Birgers Verflossene, die Mathilda aufspüren soll, relativ schnell und unkompliziert aufklärt, so fand ich die Geschichte nie oberflächlich. Das Thema "Sterben" wird von den verschiedensten Seiten beleuchtet und auch, was die Erfüllung der letzten Wünsche angeht, die Ingeborg und Mathilda zu ihrem Beruf gemacht haben, wird nicht alles durch die rosarote Brille gesehen, sondern es geht durchaus auch kritisch zur Sache.


    Das Buch passt für mich durchaus in die Kategorie "ein Buch wie eine warme Decke", auch wenn ich mir zwischendurch das eine oder andere Tränchen verdrücken musste. Aber gerade das ist für mich das Positive an diesem Buch: es ist keine seichte Weichspül-Geschichte, es ist längst nicht alles eitel Sonnenschein, das Ende ist passend, aber nicht gewaltsam happy, alle Figuren haben ihre Ecken und Kanten, und es regt zum Nachdenken an. Die Geschichte um das Institut der letzten Wünsche wirft viele Fragen auf und es hat mich noch längere Zeit beschäftigt, auch nachdem ich es etwas wehmütig zugeklappt hatte, weil es gar zu schnell ausgelesen war.


    Das Buch steht auf meiner Kandidatenliste für das Highlight des Jahres 2015 ganz weit oben und ich kann es nur empfehlen! Man sollte es mit Zeit und Genuss lesen und vielleicht auch noch ein zweites Mal lesen, um neben der Handlung auch die Sprache so richtig genießen zu können.


    Von mir gibt es auf jeden Fall begeisterte 10 Eulenpunkte! :-]


    LG, Bella

  • Auch ich habe das Buch in der Testleserunde lesen dürfen und möchte mich noch mal bei Wolke und dem Verlag recht herzlich bedanken.


    Das Buch hat mich von der ersten Seite gefangen genommen und ich hätte es gerne noch tagelang weitergelesen :-). Die Idee, des Institut für letzte Wünsche, ist ja nicht neu, aber ich fand es sehr schön zu lesen, wie Mathilda und Ingeborg, dieses umsetzen.


    Die Charaktere werden schön beschrieben, der Leser lernt tolle Menschen kennen, die einem sehr ans Herz wachsen. Der ganze Schreibstil ist voller Gefühl, nimmt den Leser mit auf eine Reise von vielen Menschen und ihren letzten Wünschen. Das Buch ist traurig, schön, berührend und macht auch nachdenklich. Die Geschichte war für mich bis zum Ende stimmig und ist auch in keinster Weise kitschig oder klischeehaft gewesen.


    Eine klare Leseempfehlung und volle 10 Eulenpunkte von mir.

  • Mathilda arbeitet bei einer Organisation die letzte Wünsche von sterbenden Menschen zu erfüllen versucht.
    Sie kann schon gar nicht mehr zählen wie viele Weihnachten sie zusammen mit Ingeborg der Inhaberin organisiert haben.
    Dann tritt ein neuer Klient in Mathildas Leben und dieser will etwas ganz besonderes und Mathilda versucht für Birger seine Jugendlieben und das gemeinsame Kind zu finden.
    Die Suche gestaltet sich nicht einfach, es scheint so als wolle die Frau nicht gefunden werden, und Mathilda will sie eigentlich auch nicht finden, denn sie hat sich auf den ersten Blick in Birger verliebt.


    Für mich war es das erste Buch das ich von der Autorin Antonia Michaelis gelesen habe.
    Das Buch behandelt ein Thema das nicht einfach zu lesen ist, aus diesem Grund hat es auch etwas länger gedauert bis ich es gelesen hatte, denn ich musste es doch immer wieder aus der Hand legen um das gelesene sacken zulassen.
    Wobei es die Autorin sehr gut hinbekommen hat dieses Institut mit ihrer doch sehr schweren Aufgabe zu beschreiben und auch den Tod als Teil des Leben zu erklären ist ihr wirklich sehr gut gelungen. Gut der Tod ist nicht einfach weder für den Menschen den es betrifft noch für die Angehörigen und auch diesen Zwiespalt greift sie auf auch wenn dies nur am Rande gestreift wird.
    Der Einstieg in das Buch ist mir nicht ganz leicht gefallen, aber nach ein paar Seiten habe ich dann in die Geschichte reingefunden.
    Den Erzählstil fand ich angenehm und mir hat es auch sehr gut gefallen, dass alles aus der Sicht von Mathilda erzählt wurde und es so für den Leser einfacher war allem zu folgen.
    Auch der Handlungsaufbau war sehr gut strukturiert und man konnte der Handlung sehr gut folgen und auch die Entscheidungen auch nachvollziehen.
    Das einzige Problem hatte ich nur etwas mit Ingeborg mit ihren doch etwas unkonventionellen Methoden um die Wünsche der Kunden durchzuführen, aber ich denke mal das ist Ansichtssache.
    Der Spannungsbogen war bis zum Schluss erhalten, da er auch Höhen und Tiefen hatte, war es wirklich so „spannend“ gemacht, dass man sich nicht ganz vorstellen konnte wohin dies alles führen würde.
    Es waren alle Figuren die im Roman vorgekommen sind sehr detailliert beschrieben, so dass man sich diese beim Lesen sehr gut vorstellen konnte.
    Meine Lieblingsfigur war eindeutig Eddie, er hat alles irgendwie so richtig aufgelockert und dieses ernste Thema leichter gemacht.
    Auch die Handlungsorte waren alle sehr gut beschrieben und man konnte sich etwas darunter vorstellen und dies dann vor dem inneren Auge entstehen lassen.
    Mir hat der Roman wirklich sehr gut gefallen und ich habe mit ihm einige Unterhaltsame Stunden mit Lesen verbracht.
    Für den Roman vergebe ich sehr gerne die volle Punktzahl.

  • Klappentext:
    Die verträumte Mathilda arbeitet für eine Organisation, die sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt. Ein letztes Mal Schneeflocken spüren mitten im Hochsommer, Maria Callas live erleben oder in einem stillgelegten Vergnügungspark Riesenrad fahren – alles kein Problem, kleine Tricks inbegriffen. Das ändert sich, als Mathilda Birger begegnet. Denn er wünscht sich, vor seinem Tod noch einmal seine große Liebe Doreen und ihr gemeinsames Kind wiederzusehen. Mathilda soll sie für ihn suchen – nur will sie Doreen eigentlich gar nicht finden, denn sie hat sich auf den ersten Blick in Birger verliebt.


    Die Autorin:
    Antonia Michaelis wurde in Kiel geboren und ist in Augsburg aufgewachsen. Sie hat in Greifswald Medizin studiert und unter anderem in Indien, Nepal und Peru gearbeitet. Heute lebt sie mit Mann und zwei Töchtern gegenüber der Insel Usedom im Nichts, wo sie zwischen Seeadlern, Reet und Brennnesseln in einem alten Haus lauter abstruse Geschichten schreibt.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat im Sturm mein Herz erobert. Ich bin immer noch ganz in der Geschichte gefangen und werden bestimmt lange daran denken, und auch immer wieder erinnert werden. Mit ganz viel Gefühl, wunderschönem Sprach- und Schreibstil und liebevollen Figurenzeichnungen versteht es Antonia Michaelis zu fesseln.
    Die Beschreibungen von Berlin, dem Institut, dem leider geschlossenen Spree-Park, der früher für die Vergnügungen und das Rummel-Flair zuständig war und all den witzigen, nachdenklichen, traurigen, hoffnungsvollen und sehr berührenden Situationen haben mich in ihren Bann gezogen.


    Schon lange empfand ich keine weibliche Hauptfigur so sympathisch und liebenswert wie Mathilda Nielsen. Sie ist authentisch, geht ihren Weg, hat einen sehr schlauen Hund, der auf den Namen Eddie hört. Er trinkt gern Milchkaffee, mag es, Tatort zu schauen und geht auch mal allein an der Panke spazieren.
    Mathildas doch recht einsames privates Leben wird kräftig durcheinander gewirbelt, als Birger Raavenstein in das Institut der letzten Wünsche kommt, weil er seine damalige Liebe mitsamt Kind finden will. Er ist todkrank und möchte sie unbedingt wiedersehen. Mathilda verliebt sich Hals über Kopf in den stets schlecht frisierten Mann und möchte eigentlich nicht, dass seine Verflossene, Doreen Taubenfänger, ihm begegnet.


    Ingeborg, die früher Ärztin war, betreibt mit Mathilda die Organisation, die es baldig Sterbenden ermöglicht, Weihnachten im Juli zu feiern, ein Bad im Meer zu nehmen, Schnee im Frühling zu sehen oder einem Auftritt der (verstorbenen) Maria Callas beizuwohnen. Und das sind nur einige der Wünsche, die die gebrechlichen, aber durchaus hoffenden Menschen haben.
    Klingt verrückt? Ist es aber nicht. Denn wer will schon aus dem Leben scheiden, ohne diese eine Sehnsucht gestillt zu haben? Worauf will man dann noch warten?


    Das Buch erzählt davon, Wünsche und lang gehegte Träume auszuleben, und diesen einen Moment festzuhalten, weil es jeden Tag vorbei sein kann. So viele Botschaften kann man in dem 500 Seiten starken Werk mitnehmen, wenn man sie denn sehen will.


    Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt, denn auch die kriminalistische Ader wurde mit frischem Blut versorgt.


    Emotionen pur.


    Dieses Buch muss man lesen und auf sich wirken lassen.
    Großartig!


    Ein Lesehighlight 2015.


    10 +++++ Punkte.

  • Ich bin "bezaubert" von der Geschichte!


    Diese Beschreibung trifft es ziemlich gut. Das ganze Buch über wird man von den wunderlichen Ereignissen und Mathildas schrulligen Charakter und ihrer besonderen Sicht auf die Dinge so wirksam eingelullt, dass man nicht einmal aufwacht, wenn Dinge geschehen, die gegen das eigene Empfinden verstoßen. Viele Sätze will man sich umgehend notieren, weil sie so schön sind. Das Grundthema ist traurig, die Geschichte ist es aber nicht. Stellvertretend für die unterschiedlichen Standpunkte, die man gegenüber der Thematik "Erfüllen letzter Wünsche" einnehmen kann, beleuchtet Antonia Michaelis dieses Thema von allen Seiten. Sie malt nicht rosa und verschweigt nichts, um die Leserin aus dem Hinterhalt zu manipulieren. Trotzdem bin ich eingenommen von der Arbeit des Instituts, deren Mitarbeiterinnen sich gerne mal über Regeln hinweg setzen, die dem Erfüllen der Wünsche entgegenstehen. Wahrheit und Regeln haben generell keinen hohen Stellenwert in der Geschichte und man darf auf alle möglichen und unmöglichen Enthüllungen gefasst sein. Auf dem Klappentext wird das Buch mit dem Satz "Die bewegende Geschichte einer tragisch-schönen Liebe!" beworben. Es darauf zu reduzieren tut dem "Institut der letzten Wünsche" allerdings unrecht. Es ist viel mehr als eine Liebesgeschichte. Es ist eine Zaubergeschichte, die es schafft, dass man sich mit Tod und Leid beschäftigt ohne zwangsläufig in Depressionen zu verfallen.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Was für ein Glück, dass man hier durch die Eulentestleserunden immer wieder auf Autoren aufmerksam wird, die man sonst vielleicht nicht kennengelernt hätte.
    Antonia Michaelis ist für mich eine solche Autorin. Das Institut der letzten Wünsche hallt sicher noch eine Weile in mir nach. Mich hat fasziniert, wie pragmatisch diese Geschichte mit Alter und Hinfälligkeit, Tod und Sterben umgehen und gleichzeitig einen so warmherzigen Zauber ausüben kann. Mit bemerkenswerter sprachlicher Fantasie, klugen Gedanken und bis in die kleinste Nebenrolle liebevoll gezeichneten Figuren schafft sie eine ganz besondere Atmosphäre und fesselt ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite.


    Ihre Hauptfigur Mathilda muss man einfach gern haben. Sie hat so etwas ätherisches, versponnenes, wie nicht ganz von dieser Welt. Dabei verfügt sie über einen verblüffenden Hang zu Ironie und große innere Stärke. Der Job, den sie im Institut gemeinsam mit ihrer Chefin und Kollegin Ingeborg macht, fordert einiges an Kraft – seelisch ganz sicher, hin und wieder auch physisch ;-). Und man fragt sich des Öfteren, wo dieses zarte und sensible Persönchen diese Kraft eigentlich hernimmt. Der Einfallsreichtum, mit dem die beiden zu Werke gehen, wenn sie die „letzten Wünsche“ ihrer Kunden erfüllen, gehört definitiv zur heiteren und unterhaltsamen Komponente des Romans. Gleichfalls Mathildas Dialoge mit Eddie, ihrem ebenso klugen wie eigenwilligen Hund.


    Unaufdringlich und einfühlsam lenkt die Autorin den Blick auf viel diskutierte Themen wie selbstbestimmtes Sterben, Sterbehilfe ... und hinterfragt die Art und Weise, wie man heute mit dem Ende des Lebens umgeht.
    Das tut sie keineswegs einseitig. Die Gegenargumente zur Sichtweise von Mathilda und Ingeborg fließen geschickt ein, ohne zu belehren oder dozierend zu wirken.


    An manchen Stellen schien mir die Realität etwas zu verschwimmen, aber immer, wenn ich stirnrunzelnd überlegte, wo geht es denn jetzt hin, wurde das Geschehen wieder geerdet.


    In dieser Geschichte schwingen sehr viele leise Zwischentöne mit und obwohl der Lesefluss dazu verleitet durch die Seiten zu fliegen, habe ich mich bemüht langsam zu lesen - um so viel wie möglich davon wahrzunehmen und die geniale Sprache zu genießen.


    Das Ende hat mich dann etwas unsanft aus der Verzauberung geholt, deshalb werte ich nur mit
    9 Punkten.

  • Mathilda arbeitet im Institut der letzten. Wünsche. Dies richtet sich an Menschen, die in den nächsten sechs Monaten sterben und noch einen Herzenswunsch haben. Schnee im Hochsommer, noch einmal Weihnachten feiern, eine Radiosendung moderieren – mit kleinen Tricks werden auch die skurrile Wünsche Wirklichkeit.
    Problematisch wird es, als sich Mathilda in einen Klienten verliebt, der seine alte Liebe und das gemeinsame Kind wiederfinden möchte…


    Dieses Buch ist trotz des traurigen Grundthemas einfach nur zauberhaft. Mathilda ist eine Tagträumerin per excellence und auch alle anderen Figuren sind – mal mehr, mal weniger sympathisch – liebevoll ausgearbeitet.
    Man könnte nur so durch das Buch fliegen, was es aber gar nicht verdient, man sollte sich durchaus die Zeit nehmen, die schöne Sprache vom Antonia Michaelis zu genießen, über ein paar Themen und Absätze nachzudenken und auch einfach mal mit den Figuren zu lachen.
    Das Ende ist, wie ich aufgrund anderer Bücher der Autorin schon erwartet habe, nicht kitschig, sondern sehr stimmig, wobei mir für die genauen Umstände dieses Abschnitts doch das letzte Verständnis fehlte. Dennoch freue ich mich schon darauf, es nochmal zu lesen, da es mich sehr berührt hat.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Was ist dein letzter Wunsch?


    Da ich über die Bücher von Antonia Michaelis so viel Gutes gehört hatte, wollte ich es dann auch endlich mal mit einem Roman von ihr versuchen, vor allem weil die Gestaltung des Buches und auch der Klappentext mich direkt ansprachen.


    Im Buch selbst geht es um Mathilda, die bei einer Organisation arbeitet, die Sterbenden ihren letzten Wunsch erfüllt. Dies macht Mathilda zusammen mit ihrer Chefin Ingeborg und dabei müssen beide Frauen sehr kreativ vorgehen, denn nicht jeder Wunsch ist leicht umzusetzen.


    Mir hat an dem Roman vor allem gefallen, dass sich die Autorin mit dem ernsten Thema Sterben auseinandersetzt, an das sich viele erst gar nicht heranwagen und was ja oft noch als Tabuthema verschrien ist. Frau Michaelis geht hier mit sehr viel Gefühl und Sensibilität vor.


    Besonders gelungen fand ich dabei, dass das Buch auch immer wieder heitere Momente zu bieten hat, sprich die Lektüre zieht einen beim Lesen emotional nicht extrem runter, sondern öffnet viel mehr die Augen.


    Spannend war für mich vor allem von den unterschiedlichen Charakteren zu lesen, die im Buch auftauchen, denn da sind ja schon sehr spezielle Typen dabei, manch einer liebenswerter als der andere, aber so verschieden sind eben auch die Menschen im echten Leben.


    Das Ende des Romans hat mich total überrascht und die ein oder andere Träne gekostet.


    Fazit: Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich spreche hierfür sehr gern meine Leseempfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Das "Institut der letzten Wünsche" in Berlin versucht, totkranken Menschen ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Und sei er auch noch so ungewöhnlich.
    Wobei die Umsetzung auf genau so unkonventionelle Art und Weise statt findet.
    Dafür sorgen Ingeborg, die Inhaberin des Instituts, und Mathilda, ihre Angestellte.
    Beschrieben wird die Geschichte mit einem schönen und sehr unterhaltsamen Schreibstil, welcher mindestens genau so viele aussergewöhnliche Formulierungen enthält, wie die beschriebenen Menschen im Buch es sind.
    Besonders Mathilda ( und ihr Hund ( Mensch? ;-) Eddie ) sticht hier heraus. Mathilda passt mir ihrer Art und Lebensweise, ihrer Gedankenwelt und ihrer "dekorierten" Kleidung zum Institut wie die Faust aufs Auge.
    Als jedoch Birger im Institut aufaucht und seinen letzten Wunsch äussert, ist in Mathildas Leben nichts mehr so, wie es war.
    Antonia Michaelis erzählt die Geschichte, die nun ihren Lauf nimmt, so ungewöhnlich, dass man als Leser schnell gefesselt ist.
    Mit der Zeit wurden mir manche "besondere Formulierungen" allerdings etwas zu viel, und sie verloren für mich eben genau diese Besonderheit.
    Das war für mich ein Minuspunkt, aber sicher ist das eine ganz subjetive Auffassung.


    Das Thema Sterbehilfe wird sehr überzeugend mit in die Geschichte eingebaut.


    Insesamt habe ich mich wirklich gut unterhalten und ich bin sehr froh, dass ich das Buch lesen durfte.


    Von mir gibt es dafür 8 von 10 Punkten.

  • "Das Institut der letzten Wünsche" ist ein Buch, das ich sehr zwiespältig am Ende zugeklappt habe.
    Am Anfang war ich sofort begeistert von der skurrilen Idee dieses Buches, der sowohl traurigen als auch lustigen Erzählweise voller liebevoll ausgearbeiteter Details.
    Leider konnte das Buch für mich nicht halten, was es zu Anfang versprach. Die Geschichte tritt im weiteren Verlauf oft auf der Stelle, die vielen Zufälle waren mir nach einer Weile einfach zu offensichtlich. Es wirkte vieles einfach zu konstruiert. Ich fand es zunehmend langweilig zu lesen und die Schicksale der todgeweihten Menschen, konnte mich dann auch irgendwann nicht mehr wirklich berühren. Das Ende war für mich persönlich dann zu viel und auch dem Thema nicht angemessen. Das mag vielleicht an persönlichen Erfahrungswerten liegen, aber ich kann als Leser dann auch nicht aus meiner Haut heraus (ich denke auch nicht, das ich das muss).
    Ich vergebe 6 Punkte.

  • Ein Institut, das sich zur Aufgabe gemacht hat, sterbenden Menschen ihren letzten Wunsch zu erfüllen – ein wunderschöner Gedanke, finde ich. Und so hatte ich Ingeborg, die Leiterin des Instituts, und die verträumte Mathilda, ihre Mitarbeiterin, sehr schnell ins Herz geschlossen. Es ist ein schönes Erlebnis, den beiden über die Schultern zu schauen und zu sehen, wie sie so manchen ungewöhnlichen Wunsch mit viel Kreativität, Originalität und dem einen oder anderen Trick umsetzen und wahr werden lassen. Eines Tages betritt Birger das Institut – ein Mann mit vom Sturm zerzausten Haaren, der auf der Suche nach seiner verlorenen Liebe und seinem Kind, das er nie gesehen hat, ist. Mathilda fühlt sich sofort zu ihm hingezogen. Dennoch macht sie sich tatkräftig an die neue Aufgabe und will ihm mit all den zur Verfügung stehenden Mitteln helfen, seine Familie zu finden.


    Es versteht sich, dass es dabei zu möglichen und unmöglichen Verwicklungen geben wird. Diese Verstrickungen bergen für den Leser aber manche Überraschung und eines muss demjenigen, der das Buch in die Hand nimmt bewusst sein: es handelt sich hierbei keineswegs um eine banale Liebesgeschichte. Für mich ist dieses Buch ein stilles Meisterwerk, das auf eindrückliche Art und Weise die Geschichte von verschiedensten Menschen erzählt. Von sterbenden Menschen – aber auch von hoffenden und suchenden, sowie von begreifenden und findenden.


    Mit ihrem eigenwilligen Erzählstil schafft es die Autorin immer wieder mich unter Tränen lachen zu lassen. So manche Formulierung hätte ich gerne für mich selber notiert. Aber dann hätte ich das Buch – wenn auch nur kurzzeitig – weglegen müssen. So habe ich mich lieber immer weiter treiben lassen in Mathildas Welt, in der das Thema Sterben eine zentrale aber nicht zwingend schreckliche Rolle spielt. Die Annäherung an dieses schwierige Thema ist der Autorin meiner Meinung nach perfekt gelungen. Sie wirft Fragen auf, die zum Teil auch unbeantwortet bleiben, die den Leser jedoch auch zurück im Alltag noch eine Weile begleiten und nicht so schnell los lassen. Mich selber hat Antonia Michaelis mit so mancher Szene ins Grübeln gebracht, um mich dann auf der nächsten Seite wieder laut lachen zu lassen.


    Auch wenn ich in der zweiten Hälfte des Buches mit der einen oder anderen Länge zu kämpfen hatte, habe ich das Buch mehr als gerne gelesen – ein Buch das für mich ein wunderbares Plädoyer auf das Leben ist, und darauf, auch das Sterben lebenswert zu machen!

  • Eigene Meinung
    Auch ich habe das Buch in der Leserunde dürfen, Vielne Dank dafür an Wolke und den Verlag :)


    Dies war mein erstes Buch von Antonia Michaelis und wird sicherlich nicht mein Letztes sein- denn, wie den Meisten hier, hat auch mich die Geschichte und auch der Schreibstil verzaubert.
    Alles sehr kreativ und etwas verrückt, aber ohne gleich zu skuril zu werden, für alles gibt es eine nachvollziehbare Erklärung, ohne Mystik und Esoterik.
    Schöne Sätze und Wortschöpfungen die zum nachdenken anregen, aber ohne schwülstig zu werden.
    Besonders hat mir gefallen, dass alles, auch jede Person, immer mehrere Seiten hat. Gute und aber auch schlechte...
    Es gibt witzige, aber auch traurige Dialoge und Szenen.


    Das Ende fand ich passend, auch wenn es kein wirkliches Happy End gab-oder doch?


    Volle Punktzahl
    [SIZE=7]klitzekleiner Abzug in meinem Kopf, wegen des Umgangs mit dem Hund: Schokolade, bzw Kakao ist giftig für Hunde. Meine Hündin wär daran mal fast krepiert und mir zieht sich jedesmal alles zusammen, wenn ich lese: Hund+Schokolade[/SIZE=7]

  • Antonia Michaelis für mich erstes Buch „Das Institut de letzten Wünsche“ hat nicht nur einen schönen Titel, einen zum Lesen einladenden Klappentext, sondern es ist auch gelungen mich für das tolle Buch zu begeistern.


    Was für tolle Ideen werden von zwei Frauen organisiert und möglich gemacht, es sind die letzten Wünsche von Menschen, jung und alt, die nur noch ein halbes Jahr zu leben haben. Das Institut urteilt nicht über die Wünsche, sondern versucht innerhalb des zur Verfügung gestellten Etats diese zu ermöglichen. Manchmal helfen nur Tricks und Illusion, auch ermöglicht der Gesundheitszustand manchmal nicht mehr z.B. weite Reisen und doch gelingt es ihnen, den Sterbenden ihren Willen zu schenken und sie noch einmal glücklich zu sehen. Eines Tages beauftragt ein 40-jähriger das Institut seine frühere Liebe und das unbekannte gemeinsame 15-jährige Kind zu finden. Er wird Mathildas Klient und sie verliebt sich in ihn und trotzdem sucht sie engagiert und ideenreich nach den beiden Personen.


    Das Buch behandelt ein trauriges Thema und doch ist es so gut und auch mitreißend, zuweilen lustig geschrieben, dass man es mit nicht mit nassen Augen zuklappt. Es ist Plädoyer auf die Erfüllung von Träumen zu bestehen und auch zu akzeptieren, welch kleine banale Dinge jemandem erleichtern, das Leben loszulassen.


    Manche Person wächst einem ans Herz, über andere wundert man sich und es ist alles sehr bildhaft beschrieben. Das liegt größtenteils an wirklich toll gewählten Dialogen und Beschreibungen, sowie natürlich tollen Ideen.


    Ich danke Wolke und Knaur für die Möglichkeit dieses Buch in einer Leserunde gemeinsam zu lesen. Es ist wirklich toll, wie man dadurch auf für einen neue Autoren aufmerksam gemacht wird und sich mit anderen zeitgleich über das Gelesene austauschen kann.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Klappentext:
    Die verträumte Mathilda arbeitet für eine Organisation, die sterbenden Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt. Ein letztes Mal Schneeflocken spüren mitten im Hochsommer, Maria Callas live erleben oder in einem stillgelegten Vergnügungspark Riesenrad fahren – alles kein Problem, kleine Tricks inbegriffen. Das ändert sich, als Mathilda Birger begegnet. Denn er wünscht sich, vor seinem Tod noch einmal seine große Liebe Doreen und ihr gemeinsames Kind wiederzusehen. Mathilda soll sie für ihn suchen – nur will sie Doreen eigentlich gar nicht finden, denn sie hat sich auf den ersten Blick in Birger verliebt.


    Produktinformation
    • Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
    • Verlag: Knaur HC (1. April 2015)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3426653656
    • ISBN-13: 978-3426653654



    Meine Meinung:
    Dies war das erste Buch von Antonia Michaelis. Als ich den Klappentext gelesen habe, meinte ich, dass mich eine typische Liebesgeschichte erwarten würde. Aber weit gefehlt. Mit viel Geschick und einer Prise Humor hat die Autorin selbst das traurige Thema des Sterbens seicht verpackt.
    Da ist als erstes Mathilda, 25 Jahre jung und etwas chaotisch. Nach gescheiterter Beziehung zu Daniel lebt sie mit ihrem Hund alleine, ernährt sich hauptsächlich von Kopfschmerztabletten und entwickelt ein ungeheures Talent, um Sterbenden ihre letzten Wünsche zu erfüllen. Dann taucht auch noch Daniel wieder auf.
    Dann Ingeborg, die Chefin des Instituts, hat jahrelang auf der Onkologie gearbeitet, bevor sie die Idee hatte, totkranken Menschen ihren letzten Wunsch zu erfüllen.
    Jakob und Ewa, zwei alte Herrschaften, die ihren letzten Wunsch bei Ingeborg und Mathilda vorbringen, vertreiben sich ihre Wartezeit derweil, in dem sie im Institut, jeder auf seine Weise, aushelfen.
    Zu guter Letzt sind da noch Birger, Kevin/Killian und Doreen. Birger wollte nach 15 Jahre seine einstige Liebe Doreen und sein Kind wiederfinden, bevor er stirbt. Mathilda gelingt es mit detektivischem Gespür, die beiden zu finden…… meint sie.
    Diese Figuren vermengt die Autorin zu einer kurzweiligen Geschichte, die mich hin und wieder auch mal schmunzeln ließ. Das Thema Sterbehilfe wird seicht angesprochen, die Liebe kommt nicht zu kurz und auch dem Träumen kann man sich mal hingeben. Insgesamt ist es für mich ein gelungener Roman, den es sich zu lesen lohnt.
    Lediglich das Ende hat mir dann nicht so gut gefallen, so dass ich für die Gesamtwertung einen Punkt abziehe.