'Das zufällige Leben der Azalea Lewis' - Seiten 366 - Ende

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Rein aus dem Bauch gesprochen, fühle ich mich von dem Autor igendwie vera...lbert, nicht ernst genommen. Ich habe das Gefühl, er baut eine Riesenszenerie auf, um das Ganze dann als Illusion zu entlarven, mir ein "Ätsch" zuzurufen und dann zu verschwinden. So etwas schätze ich nicht.


    So ganz ist das nicht von der Hand zu weisen :-), aber ich hab damit kein Problem.
    Mich stört mehr, dass ich es konstruiert finde, die einzelnen Teile nicht stimmig miteinander verwoben sind und diese lakonische Art des Erzählens, die ich eigentlich sehr gerne mag, auf mich aufgesetzt wirkt.


    Je mehr ich hier darüber nachdenke und schreibe, desto schneller entsteht das Gerippe einer Rezi in meinem Kopf :-].


    Auf jeden Fall war es wieder eine feine Leserunde im Austausch mit euch :anbet :kiss :knuddel1.


  • Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Ihr schreibt mir gerade meine Rezi. Wie praktisch. :grin :anbet

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Ihr schreibt mir gerade meine Rezi. Wie praktisch. :grin :anbet


    Hm, ich sollte demnächst wohl das (C) unter meine Beiträge schreiben. :grin ;-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Mir gefällt das Buch, auch nach längerem drüber Nachdenken, immer noch sehr gut.
    Die sehr distanzierte Erzählweise der grauenhaften Ereignisse in Afrika war für mich sehr passend


    Zitat

    Original von SiCollier
    Rein aus dem Bauch gesprochen, fühle ich mich von dem Autor igendwie vera...lbert, nicht ernst genommen. Ich habe das Gefühl, er baut eine Riesenszenerie auf, um das Ganze dann als Illusion zu entlarven, mir ein "Ätsch" zuzurufen und dann zu verschwinden. So etwas schätze ich nicht.


    So ganz ist das wirklich nicht von der Hand zu weisen, stört mich aber überhaupt nicht, die Frage, was ist Zufall, was vorherbestimmt (wenn es so etwas überhaupt gibt) lässt sich ja auch gar nicht beantworten.


  • Ja, oft stehen wir solchen Sachen hilflos gegenüber. Die Sache mit den Kindersoldaten hat mich schon sehr Schokiert. Vielleicht war es auch die Absicht des Autors, einen Fingerzeig auf unser Welt geschehen...

  • So meine Rezi steht auch. Es war wirklich nicht Leicht, das ganze Gerecht wieder zugeben.
    Besonders über den Abschnitt Afrika, hätte man schon eine eigene Rezi verfassen können.
    Aber auch das Ende....


    Bei Amazon konnte ich ihn noch nicht einstellen


    dafür auf:


    wasliestdu
    mayrische
    weltbild
    Lovleybooks
    Bücher.de

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Das Ende hat mich auch irgendwie enttäuscht. Das Luke noch lebt war abzusehen - gut er ist auch blind - aber sonst war des doch recht ereignislos. Und noch dazu ein offenes Ende, was ich nicht so sehr mag.


    SiCollier schreibt das viel besser als ich:


    Zitat

    Original von SiCollier
    Mit etwas Abstand von dem Buch läßt meine Begeisterung - leider - etwas nach. Vom stilistischen, der Erzählweise her bin ich absolut zufrieden, das war klasse. Aber je mehr ich darüber nachdenke, je mehr habe ich das Gefühl, daß der Autor einen Riesenberg an Fragen und Problemen aufgehäuft hat, der am Ende aber nicht abgetragen wurde. Oder anders: es wird eine starke Spannung aufgebaut, die am Ende nicht aufgelöst wird. Als ob im Finale eines Musikstückes mit dem vorletzten Akkord aufgehört würde.


    Die Daten haben sich als falsch entpuppt, damit wurde der Fragestellung eigentlich die Grundlage entzogen. Aber die Frage blieb im Raum stehen - und wurde eigentlich nicht beantwortet. Irgendwie bin ich unzufrieden.


    :write


    und

    Zitat

    Original von SiCollier
    Mir fällt die Rezi schwer, weil ich - je länger ich ausgelesen habe je unzufriedener mit dem Buch werde. Rein aus dem Bauch gesprochen, fühle ich mich von dem Autor igendwie vera...lbert, nicht ernst genommen. Ich habe das Gefühl, er baut eine Riesenszenerie auf, um das Ganze dann als Illusion zu entlarven, mir ein "Ätsch" zuzurufen und dann zu verschwinden. So etwas schätze ich nicht.


    :write


    Wie schon im letzten oder vorletzten Abschnitt geschrieben habe fand ich die Figuren doch etwas flach. Es wurde einfach zu viel in 400 Seiten gequetscht. Die Idee fand ich interessant, die Umsetzung etwas holprig. Trotzdem hat sich das Buch gut lesen lassen. Ich wollte bis zum Schluss wissen, wie es weitergeht.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    So ganz ist das wirklich nicht von der Hand zu weisen, stört mich aber überhaupt nicht, die Frage, was ist Zufall, was vorherbestimmt (wenn es so etwas überhaupt gibt) lässt sich ja auch gar nicht beantworten.


    Warum mach der Autor das dann zum Hauptthema des Buches?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Lumos
    Weder bin ich enttäuscht, noch hingerissen, alles in allem ein ganz interessantes Leseerlebnis, mehr nicht.
    Um wirklich begeistert zu sein, war es mir stellenweise zu krude, vor allem was die Zufallstheorien angeht, und insgesamt ein bisschen zu sehr durcheinander.


    Du schreibst mir so was von aus der Seele!


    Auch ich bin mit dem Ende zufrieden, weder empfinde ich es als offen noch als Happy Hollywood End. Hätte ich mir einen Abschluss für diese Geschichte aussuchen dürfen, wäre er wohl so ausgefallen.


    Schön fand ich, dass Thomas noch einmal durch Staub und Dreck kriechen darf, bevor er selber feststellt: ich war wohl ein ganz schönes A...loch.


    Aus Lukes Geschichte hätte man sicher bald ein eigenes Buch machen können.


    Im letzten Drittel des Buches kamen mir auch die Figuren nahe genug, um den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht erhalten zu können - was will man mehr?


    Um John Locke aus dem Anhang noch einmal zu zitieren: auch für mich ist die wissenschaftliche Seite um Schicksal und Zufall bzw. die Diskussion darum größtenteils irrelevant :grin
    Das Spiel des Autors habe ich gern mitgemacht.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Was war das denn? Ende. Punkt. Sehr unbefriedigend. Bis dahin hatte mir das Buch gut gefallen, aber dieser letzte Abschnitt hats leider (in meinen Augen) fast ruiniert. Sehr schade.


    Trotzdem habe ich es gern gelesen, nachdem ich mich mit der Erzählweise angefreundet habe.


    Die Rezi folgt.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von krokus
    Was war das denn? Ende. Punkt. Sehr unbefriedigend.


    Danke, so ging es mir auch.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Irgendwie hatte ich am Ende das Gefühl, dass diese eine Form von Kompromiss zwischen dem Eintreffen einer Vorhersage von Azalea und dem Nicht-Eintreffen der anderen Vorhersage von Anfang an so geplant war.


    Das Ende ist dann auch zum Teil offen, was an sich ja kein Problem wäre. Allerdings bleiben für mich doch Dinge im Unklaren, die ich gerne noch erfahren hätte. Zum Beispiel diese Andeutungen von Luke, bezüglich des verspäteten Eintreffens von Thomas; ob Azalea jetzt wollte, dass Luke ihr folgt oder nicht; warum Azalea, als sie festgestellt hat, dass Luke noch am Leben ist, nicht nochmal bei Thomas gemeldet hat...


    Der Schreib- und Erzählstil hat mir eigentlich ganz gut gefallen, allerdings hatte das Buch auch so seine Längen und vom Ende hatte ich mir, wie gesagt, mehr erwartet.


    Rezi folgt eventuell schon morgen. Ich möchte die Eindrücke erst einmal sacken lassen.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Offenes, eher positives Ende eines Romans, der mich gut unterhalten konnte, allerdings auch einige Längen hatte. Und etwas mehr hätte ich schon gerne über das Ende hinaus erfahren, zu 100% happy bin ich so nicht.


    Der Erzählstil war wirklich besonders. Aber weiterempfehlen würde ich das Buch ehrlich gesagt nicht, dafür ist es zu speziell.

  • Ich bin nun auch mit dem Buch durch. Für mich auf jeden Fall eine interessante Geschichte, jedoch wird sie wohl kaum ein Lesehighlight in diesem Jahr. So richtig gepackt hat mich das Ganze nicht. Ich finde jedenfalls, dass das Ende total zum ganzen Buchkonzept passt.


    Es war einfach nett zu lesen. :-)


    Für mich ist irgendwie klar, dass das mit Thomas und Azalea ein gutes Ende nimmt und damit bin ich auch zufrieden.


    Thomas in Afrika war einfach nur herrlich, da hab ich mich amüsiert.


    Dass Luke blind ist, das war mir dann etwas zu viel, denn so oft kommt das ja nun auch wieder nicht vor.


    In den nächsten Tagen dürfte dann auch meine Rezension stehen.

  • Zitat

    Original von Booklooker



    Ich fand es schön, noch mal zur Mission zurück zu kehren und zu sehen, was Luke damit angestellt hat. Es war ja schon irgendwie klar, dass er dort ist und weiterhin versucht Menschen zu helfen. Aber dass er auch blind ist, ist irgendwie gruselig.


    Ja, das fand ich auch ein wenig gruselig!!
    Aber irgendwie bin ich inzwischen auch total genervt von den Zufällen. Naja, ist ein Buch und da muss es keine Erklärung geben. Aber irgendwie hatte ich damit gerechnet, dass es vll doch eine gibt... So bin ich nun genervt von Zufällen und Schicksal! :-(


    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich weiß nicht, ich glaube, wir wären alle etwas überfordert, wenn wir uns in Afrika zurecht finden müssten. Wir sind eben den Luxus gewohnt und können uns nur schwer auf das Leben dort einstellen.


    Ja, glaube ich auch!!


    Zitat

    Original von Arietta


    Luke lebt und leitet ein Flüchtlingszentrum und auch Azalea ist nicht am 21. gestorben...


    Ja. Was sie selbst aber dazu sagt, wissen wir nicht mehr.. Finde ich irgendwie doof! Wie erklärt sie sich das jetzt? :gruebel


    Zitat

    Original von SiCollier


    S. 414. „Ich habe es früher mal gelaubt“, beginnt er leise, „und dann irgendwann nicht mehr. Und jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, was ich glauben soll.“
    Das scheint mir das eigentliche Fazit dieses Buches zu sein. Am Ende bleibt die Unsicherheit.


    Ja da stimme ich dir voll zu!
    Und naja, mich nervt das irgendwie. Ich bin eigentlich nicht so ein Mensch...


    Zitat

    Original von SiCollier
    Mit etwas Abstand von dem Buch läßt meine Begeisterung - leider - etwas nach. Vom stilistischen, der Erzählweise her bin ich absolut zufrieden, das war klasse. Aber je mehr ich darüber nachdenke, je mehr habe ich das Gefühl, daß der Autor einen Riesenberg an Fragen und Problemen aufgehäuft hat, der am Ende aber nicht abgetragen wurde. Oder anders: es wird eine starke Spannung aufgebaut, die am Ende nicht aufgelöst wird. Als ob im Finale eines Musikstückes mit dem vorletzten Akkord aufgehört würde.


    Die Daten haben sich als falsch entpuppt, damit wurde der Fragestellung eigentlich die Grundlage entzogen. Aber die Frage blieb im Raum stehen - und wurde eigentlich nicht beantwortet. Irgendwie bin ich unzufrieden.


    Ja! Danke! Genau so gehts mir auch! :wave


    Zitat

    Original von hollyhollunder



    Mir wird die Rezi deshalb nicht sooo schwer fallen. Dadurch, dass das Buch meine Gefühle weder auf die eine noch auf die andere Art richtig in Wallung gebracht hat, kann ich auch ganz cool rezensieren.


    Stimmt auch irgendwie... Das Buch geht mir nicht wirklich nahe, obwohl so viele schreckliche Dinge in Uganda geschildert werden. Aber kommt vielleicht auch daher, dass ich es nciht erwartet hatte so etwas in dem Buch zu finden und weil es eben so sachlich erzählt wird...


    Naja jedenfalls bin ich froh, dass ich jetzt endlich durch bin...

  • Nach Azaleas Weggang ergreift Clementine die Initiative und zwingt Thomas quasi zu seinem Glück und er fliegt nach Afrika zu Azalea. Die Reise fand ich sehr schön beschrieben und musste manchmal mehrmals schmunzeln.


    Das Ende kam für mich zu abrupt und lies für mich zu viele Enden offen. (Ich mag kein offenes Ende :-()


    Fazit: Bei diesem Buch habe ich wirklich Schwierigkeiten es zu bewerten. Die Erzählweise fand ich sehr gewöhnungsbedürftig und dadurch konnte ich bei den Personen keine richtigen Emotionen aufbauen. Außer bei den Erzählungen in Afrika. Dort habe ich richtig mitgelitten. Die Ausschweifungen über die Wahrscheinlichkeitsrechnung etc. fand ich zu ausführlich beschrieben. Zeitweise langweilten sie mich schon. Das Ende zu abrupt und zu viele Enden offen.


    Alles in allem für mich mit etwas wohlwollen ein durchschnittliches Buch eher weniger.

  • Ich kann mit diesem Ende recht gut leben, irgendwie passt es doch zu dieser ein wenig "kruden" Geschichte und macht auch dem Titel alle Ehre.
    Offene Fäden sehe ich auch nicht. Wer möchte, dass es für Azalea und Thomas ein "Happy End" gibt, der kann sich das doch ausmalen. Und wem es unwahrscheinlich erscheint, der lässt es eben.
    Als etwas störend empfinde ich, wenn, dann die für mich irgendwie in der Luft hängen gebliebene Sache mit den Zufallshypothesen. Aber vermutlich gibt es da keine allgemeingültige Antwort.
    Auf jeden Fall ein vielseitig interessantes Buch. :grin
    Rezi erfolgt zeitnah.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von krokus
    Was war das denn? Ende. Punkt. Sehr unbefriedigend. Bis dahin hatte mir das Buch gut gefallen, aber dieser letzte Abschnitt hats leider (in meinen Augen) fast ruiniert. Sehr schade.


    Trotzdem habe ich es gern gelesen, nachdem ich mich mit der Erzählweise angefreundet habe.


    Die Rezi folgt.


    Wow das bringt es für mich auf den Punkt ich bin etwas ratlos geblieben.


    Vor allem das offene Ende wo ist Azalea ?
    Sie kommt wann denn ? Auch dem Zufall geschuldet?


    Hmpf................