'Und unter uns die Welt' - Seiten 374 - Ende

  • Was für ein schönes Buch, ich bin begeistert.


    Christian ist also doch zu seiner Familie zurück gekehrt, auch wenn er die Heirat mit Maria als Fehler sieht und unglücklich ist. Sein Sohn Rink bedeutet ihm allerdings alles. Das Ende ist sehr traurig, Lil reist nach Frankreich, obwohl dort Krieg herrscht und Christian, startet zu seinem letzten Flug. Tragisch.


    Auch das Unglück mit der Hindenburg ist sehr gut beschrieben. Ich hatte das Gefühl, ich bin dabei, die Schrecken und Schmerzen, die Unglaublichkeit, dass so ein Luftschiff in Flammen aufgeht, einfach nur toll beschrieben.

  • Das Unglück der Hindenburg wurde wirklich lebendig und toll beschrieben
    Lil kann Christian nicht mehr lebend sehen und will nun zurück nach Honolulu



    Auch für mich war es ein richtig tolles Leseerlebnis und -vergnügen. Ich bin begeistert und werde das Buch bestimmt weiter empfehlen!

  • Das Hindenburgunglück konnte man so richtig vor Augen sehen.


    Ich habe mich gefreut, das Christian zu seiner Familie zurückgekehrt ist. Was wäre sonst mit Rink geschehen, den hätte er noch weniger sehen können.



    Christians Ende ist traurig. wie bei so vielen Kameraden von ihm.




    Ich habe den Roman genossen.

  • Also ich habe das ein bisschen anders aufgefasst als ihr. ^^


    Für mich ist Christian keineswegs unbedingt tot, da die Leiche verwester hätte sein müssen, wie es beschrieben wurde. Ich glaube, er hat sich womöglich doch etwas ausgedacht und auch zwecks Flugzeugabsturz getrickst, um nicht mehr im Krieg mitmachen zu müssen und Lil doch am Geheimtreffpunkt treffen zu können. Für mich ist es daher ein sehr offenes Ende, was von beiden Möglichkeiten nun der Fall ist. Das hat mir leider nicht so gefallen, dass ich als Leser jetzt die Qual der Wahl habe und nicht mit der Sicherheit abschließen kann, wie es für die beiden ausgegangen ist.


    Insgesamt fand ich das Buch toll, aber ich fühle mich doch ziemlich veräppelt. (Puh, gerade noch das nette Wort benutzt.^^)
    Beim Klappentext steht "eine wahre Lebensgeschichte" aber im Nachwort heißt es, alle Figuren um Lil sind erfunden. Das heißt, auch Lil ist erfunden?! Das hat mir das Buch im Nachhinein schon ziemlich verdorben, wenn die Liebesgeschichte nun dich nicht stimmt, sondern nur der ganze Rest mit der unglücklichen Ehe. :/


    Für die Rezi muss ich jetzt erst mal abwarten, das war jetzt doch ein kleiner Dämpfer. Oder habt ihr das so verstanden, dass Lil zwar existiert haben soll und nur die Figuren aus ihrem Umfeld angedichtet sind? Ich bin etwas unschlüssig.

  • n8eulchen


    Ich stimme mit dir überein, keiner hat den toten Christian wirklich identifiziert. Ich dachte auch, na vielleicht schlägt er sich nach Honolulu durch :gruebel


    Das Nachwort habe ich auch so verstanden, daß zwar der Teil von Christian wahr ist, aber Lulu hat es nicht gegeben. Vermutlich wurde so erst eine "runde" Story draus :gruebel


    Ich sehe es so - es war eine schönes Buch und die Hälfte stimmt, der Rest ist künstlerische Freiheit :-]

  • Ich habe das eher so verstanden, dass es ein Roman über Luftschiffe ist, dessen Protagonist wirklich gelebt hat (und auch noch mit der Autorin verwandt ist), der aber eben auch eine Epoche beschreibt, zu der Lil und alle fiktiven aus den USA dazugehören müssen. Wer soll denn sonst die Sicht der Bevölkerung beschreiben? So auf diese Weise erzählt, erhöht sich der Wert der historischen Richtigkeit.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Ich habe das eher so verstanden, dass es ein Roman über Luftschiffe ist, dessen Protagonist wirklich gelebt hat (und auch noch mit der Autorin verwandt ist), der aber eben auch eine Epoche beschreibt, zu der Lil und alle fiktiven aus den USA dazugehören müssen.


    Ja, so in etwa habe ich es auch aufgefasst. Dazu passt dann auch mein Eindruck, dass einige Figuren etwas schablonenhaft wirken, allen voran Amy ;-). Da sie aber jeweils stellvertetend für bestimmte Typen in Zeit und Gesellschaft stehen, geht das für mich so in Ordnung.


    Das Unglück der Hindenburg und das damit verbundene Chaos fand ich außerordentlich gut beschrieben.
    Und auch das leicht offene Ende hat mir sehr gefallen. Man darf es sich mit Lil ein bisschen zurecht träumen angesichts der etwas unklaren Begleitumstände von Christians Tod.


    Ich denke, es ist keine leichte Aufgabe das alles unter einen Hut zu bringen und stimmig zu verknüpfen, was Maiken Nielsen hier ein Anliegen gewesen ist. Die (wahrscheinlich nicht allzu detaillierten) Fakten aus dem Leben ihres Großvaters und den zeitgeschichtlichen Hintergrund in eine hinreichend spannende Geschichte einzubetten.


    Meine Frage an die Autorin wäre, warum sie sich für eine Liebesgeschichte als Rahmen entschieden hat? Ich glaube, mir hätte ein "Abenteuer-Schwerpunkt" noch besser gefallen. Gibt es in den Familienaufzeichnungen Hinweise auf eine unglückliche Ehe? Auf eine große Liebe, die keine Erfüllung gefunden hat? Oder soll das familienintern bleiben und geht uns nix an :grin?

  • Mir ging es auch so ähnlich mit dem offenen Ende und der fiktiven Lil. :gruebel
    Habe erst immer gelesen "wahre Liebesgeschichte" statt "Lebensgeschichte". :-)


    Zumal die Mutter die offizielle Todesnachricht erhalten hat. :gruebel



    Im Nachwort wird erwähnt, dass die Familie spät von den Scheidungsabsichten erfahren hat.


    Die Beschreibung der Lebensumstände, sowie die Abenteuerreisen waren interessant zu lesen.


  • Mir geht es da ganz genauso wie dir, die erfundene Liebesgeschichte mit Lil hat mir das Buch auch ziemlich verdorben. Ich habe auch die Abschnitte mit Lil gerne gelesen, daraus könnte man auch ein klasse eigenes Buch schreiben, aber dieses 7 Jahre lang warten und Briefe ins Nichts schreiben, das war mir zuviel Schnulze.


    Das Unglück der Hindenburg fand ich auch wieder gut beschrieben, aber ansonsten fand ich Christians Leben in Deutschland ein bisschen oberflächlich beschrieben, z.B. kann ich mir nur schwer vorstellen, dass er die begehrte Stelle auf einem Zeppelin so ohne Probleme bekommen hat, obwohl er noch nicht mal inder Partei war.

  • Zitat

    Original von Lumos
    ...
    Meine Frage an die Autorin wäre, warum sie sich für eine Liebesgeschichte als Rahmen entschieden hat? Ich glaube, mir hätte ein "Abenteuer-Schwerpunkt" noch besser gefallen. Gibt es in den Familienaufzeichnungen Hinweise auf eine unglückliche Ehe? Auf eine große Liebe, die keine Erfüllung gefunden hat? Oder soll das familienintern bleiben und geht uns nix an :grin?


    Als Christian im Zeppelin aus dem Fenster schaut, erzählt er es doch einem Kollegen, dass er sich scheiden lassen will. Dieser Satz des Zeitzeugen hat Maiken doch mit verarbeitet. In den 30ern war es ja nicht üblich, dass man seine Ehe wieder beendet. Von daher finde ich es glaubhaft, dass er diese Information auch später noch weitergegeben hat.

  • Den Schluss finde ich grandios. Dieser Funke Hoffnung am Schluss für Christian gefällt mir richtig gut. Insgesamt sind meine Gefühle, was den Roman betrifft durchaus gemischt. Aber das Ende versöhnt über die eine oder andere Länge hinweg. Mir hat das Buch insgesamt imponiert! Rezi folgt!

  • Mir geht es mit den Gedanken über die Themengewichtung und das offene Ende ebenso und auch ich hätte gerne einige Antworten der Autorin, aber die scheint ja, wenn ich das richtig mitbekommen habe, seit dem Anmeldethread nichts mehr geschrieben zu haben.
    Ich verstand es so, dass Lil fiktiv und Christian zwar zu seiner Familie zurück gegangen ist, aber er kann ja auch aus anderen Gründen an eine Scheidung gedacht haben.
    An ein Überleben seinerseits denke ich nicht, ich hatte das als "Strohhalmklammern" Lils verbucht, von der ich annehme, dass sie bei Pearl Harbour umkommen wird.
    EDIT: Die Rezension erfolgt zeitnah, ich hoffe aber erst noch einige Tage auf eine Meldung von Maiken, die vielleicht etwas Licht in manches Dunkel bringt.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Zitat

    Original von Büchersally


    Als Christian im Zeppelin aus dem Fenster schaut, erzählt er es doch einem Kollegen, dass er sich scheiden lassen will. Dieser Satz des Zeitzeugen hat Maiken doch mit verarbeitet. In den 30ern war es ja nicht üblich, dass man seine Ehe wieder beendet. Von daher finde ich es glaubhaft, dass er diese Information auch später noch weitergegeben hat.



    Doch in dieser Zeit ließ man sich auch schon in Bürgerlichen Verhältnissen scheiden, meine Patentante tat es damals. Sie bekam so gar das Kind zugesprochen, unterhalt und später heiratete sie wieder. Jeden falls gab es das öfters, gut sie waren evangelisch.

  • Dieser letzte Abschnitt hat mich sehr mit genommen.


    Die Fahrt mit der Hindenburg, dieser tragische Brand der ausbrach, die Szenen an Bord.
    Das fand ich schon sehr ergreifend was sich da abspielte.in Sekunden hatte sich alles verändert, nichts war mehr wie es vorher. Mal war.
    Ich glaube was Christian, die Menschen an Bord die das überlebten und die Zuschauer, es für ihr Leben gezeichnet hat, das es sie noch lange verfolgte und für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt hat.
    Die ganze Welt trauerte und gedachte der Opfer.
    Ich frage mich hatten die Amerikaner vielleicht doch schuld, hätte sie das Helium zur Verfügung gestellt, wäre es nicht zu dieser Katastrophe gekommen.


    Das Christian zu seiner Familie zurück kehrte fand ich schön, aber es lies bei mir doch ein Wehmutstropfen zurück, Lil bleibt alleine zurück.


    Das aus Lil und Christian nichts würde, er heimkehrte.
    War Lil nur Fiktiv und eine Romanfigur ! Oder gab es sie wirklich.
    Am Ende des Buches bleibt ein Hoffnungschimmer zurück, vielleicht ist Christian zu ihrem Lieblingsplatz auf Hawai zurück, und fanden die beiden doch noch ihr Glück, und Lil hat ihn dort gefunden.

  • Ich würde mal sagen Christian ist damals wirklich ums Leben gekommen, auch wenn ich mir etwas anderes für ihn gewünscht hätte.
    Ich glaube aber wenn er überlebt hätte, hätte sein Sohn irgendwann von ihm gehört, so vernarrt wie er in ihn war.
    Er hatte sich ja wegen ihm für Marie und Deutshcland entschieden.


    Das Hindenburg-Unglück fand ich unglaublich gut beschrieben. Ich habe heute mal nach Filmaufnahmen gegoogelt und bin bei Youtube auf eine ZDF-History Doku gestossen, in der auch Überlebende zu Wort kamen. Unter anderem Werner Döhner, eines der drei Kinder die imm Buch immer wieder erwähnt werden. Er wurde von seiner Mutter aus dem brennenden Zeppelin geworfen. Ehrlich gesagt ist es mir in dem Moment ganz anders geworden, da hat die Schilderung aus dem Buch noch einmal eine ganz andere Dimension bekommen.


    Wer sich die Doku anschauen mag sollte bei Youtube nach ZDF-History: Hindenburg - Die wahre Geschichte (Doku) suchen.


    Was mir auch noch einen Schauer über den Rücken gejagt hat, war das Datum, an dem Lil in Pearl Harbour ankommen will um auf Christian zu warten.
    Auch wenn Lil nur eine Möglichkeit war, die Aussage Christians, dass er sich scheiden lassen wolle, mit Leben zu füllen, fand ich das schon ein wenig heftig.
    In dem Moment hätte ich einfach Lils Geschichte weiter verfolgen wollen. Nur um sicher zu gehen, dass sie die Chance auf ein erfülltes Leben hatte und doch noch eine große Karriere als Journalistin. Mir hat dieser Teil der Geschichte gut gefallen, hier ist eine Lücke, die sich in der Familiengeschichte aufgetan hat, gut gefüllt wurden. Natürlich kann es sein, dass alles ganz anders war.


    Schön wäre allerdings noch gewesen zu erfahren, was mit Amy, Joana und Rod weiter passiert.



    Mir hat das Buch wirklich richtig gut gefallen. Ich denke Maiken ist gelungen, was sie im Nachwort geschrieben hat: Die Zeit zwischen den Weltkriegen lebendig zu machen. Und zwar diesmal ohne den Hauptmerk auf die Nazis in Deutschland zu lenken.


    Meine Rezi folgt demnächst

  • Oh, ich dachte, ich hatte hier schon geschrieben und war dann verwundert, dass ich gar keine Mails über die neuen Beiträge bekommen habe - tja, liegt aber wohl an mir und der Tatsache dass meine Meinung hier noch fehlt ;-)


    Ich bin über das Ende sehr enttäuscht. Zumindest zur Hälfte: Das offene Ende ist für mich gar nicht so offen, für mich hat Christian gemeinsam mit Harro aus dem Ministerium die Flucht geplant und geschafft und ist dann an den Strand. Wobei - den gibt es ja dann wahrscheinlich genauso wie Lil nicht. Und damit bin ich schon bei dem, was mir nicht gefällt. Doof halt, dass der Rest des Buches nun von so einem wie ich finde unpassenden Ende überschattet wird.
    Wie kann denn die Lebensgeschichte von Christian in dem Buch niedergeschrieben sein, wenn essentielle Personen nicht existiert haben? Sorry, aber das verdirbt mir doch sehr viel. Selbst wenn Lil existiert hat: gab es die Mutter, die die Briefe versteckt hat? Warum war sie in Brasilien, wenn nicht wegen amy? Mir sind durch diese Enthüllung zu viele Fragen entstanden, die das Buch ansonsten nicht verdient hat und deswegen werde auch ich noch etwas mit der Rezension warten. Und hoffen, dass durch Mailen noch ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht wird.