'Die Fotografin - Am Anfang des Weges' - Seiten 001 - 084

  • Lieben Dank für die nette Begrüßung, Petra :wave

    Wenn ich Reventlow lese, kommt mir immer sogleich Ravenclaw in den Sinn :S. Gibt es noch jemanden, dem das ebenso geht?

    Ja, ich habe zunächst auch immer Ravenclaw gelesen :lache


    Den ersten Abschnitt habe ich gestern Abend beendet und es gefällt mir bisher richtig gut. Schon direkt auf der ersten Seite hat es mich gepackt.


    Mimis starke Persönlichkeit finde ich sehr sympathisch. Bestimmt ist sie in der damaligen Zeit oft damit angeeckt. Nur gut, dass sie Heinrichs Antrag nicht angenommen hat. Das Gefühl war ja auch nicht da und sie wäre wohl definitiv unglücklich geworden. Umso mutiger von ihr, diesen ungewissen Weg zu gehen. Dass sie in Hannover auf soviel Ablehnung stößt, tat mir für Mimi richtig leid. Dafür hatte sie in Baden Baden das große Glück, die Königin mit ihrer neuen Ausrüstung fotografieren zu dürfen. Ich denke, das wird so etwas wie ihre Visitenkarte für zukünftige Jobs werden.


    Die Einstellung ihrer Eltern und deren Einfühlungsvermögen rechne ich Ihnen wirklich hoch an. Zur damaligen Zeit war die entsprechende Unterstützung ja wahrscheinlich eher eine Seltenheit.


    Heinrichs Vorstellung dagegen möchte ich gar nicht. Wie konnte er nur davon überzeugt sein, dass Mimis größtes Glück die Führung des Haushalts sein soll? Da kennt er sie aber wirklich schlecht, so jemanden will man doch nicht heiraten, in was für einen Albtraum wäre sie da nur hineingeraten.


    Und ob sich aus der Begegnung mit Bernadette noch mehr ergibt?

    Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht :-]

  • Für mich war der Tag nach der Landung gelaufen. Ich konnte die Ungewissheit ob und wann der Koffer wieder auftaucht, nicht cool nehmen. War ab Freitag beruflich zum Kongress und im Koffer sind alles Bestellungen/ Visitenkarten und auch Dinge von mir, die ich bei privaten Reisen ins Handgepäck nehmen würde. Hoffe jetzt einfach, dass alles noch im Koffer ist.

    Vom Flughafen hatte ich mich extra abholen lassen, ich hätte den Koffer gern zum Auto gerollt.

    Oh, das ist ja wirklich ärgerlich :knuddel1Gibt es denn schon Neuigkeiten? Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass dein Koffer wieder vollständig auftaucht :wave

  • Richie & Miss Booknerd Danke fürs Nachfragen

    Ja, Koffer ist wieder vollständig aufgetaucht. Fahrer vom Flughafen rief mich an, als er vor meiner Tür zuhause mit meinem Koffer stand. Habe dann Nachbarn gebeten, den Koffer für mich entgegen zu nehmen. Eigentlich hieß es, man würde bei Kofferfund angerufen werden und dann Zustelltermin vereinbart werden. Aber, die Hauptsache ist, er ist schnell wieder aufgetaucht und es fehlt nichts.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Kennt ihr Franziska von Reventlow? Eine faszinierende Frau, eine Wegbereiterin ... Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir ihren Nachnamen stibitzt, weil ich finde, dass er auch zu Mimi gut passt. Nur ein "von" braucht es nicht bei Mimi :-)

  • Ich bin nun auch gestartet und sehr gut ins Buch gekommen. Mimi ist toll, so mutig nicht einfach Heinrich zu heiraten sondern ihren Traum wahr zu machen. Und dann hatte sie endlich Erfolg und durfte offenbar die Königin fotografieren....


    Bei uns in Kiel ist Reventlow nicht selten, wir haben eine Reventlow Alle und eine Reventlow Schule. Das war meine Grundschule ..

  • ...

    Ansonsten habe ich mich an den Handlungsorten direkt heimisch gefühlt, besonders bei der Erwähnung von Bernadettes Heimat Münsingen. Dort um die Ecke wohnen nämlich meine Eltern, und so hatte ich Spaß daran, mir die wohlbekannten Städte mal im Lichte der Vergangenheit vorzustellen :)

    Ich verrate mal was: Münsingen wird in Band 3 eine große Rolle spielen ...

  • Es tut mir leid, doch ich habe erst heute Morgen die Ruhe gefunden, mit dem Buch anzufangen. So war es mir wenigstens möglich ohne Hetze den ersten Abschnitt zu beenden.


    Ich war gleich im Geschehen. Mir hat schon die Jahrhundertwindsaga gut gefallen und besonders hat mich die Geschichte um Josephine berührt, die in „Solange die Welt noch schläft“ darum kämpft Fahrrad fahren zu erlernen und darin ihre Leidenschaft entdeckt. In dem Buch waren damals Abb. von Continental-Reifen abgebildet – einem hann. Unternehmen, welches seine neue Firmenzentrale gerade neu bauen lässt. Die durch die Baustelle wegfallenden 1,5 Spuren auf der Zufahrtstraße zu meinem Arbeitsplatz werden mich noch lange behindern. Bei den Fahrradreifen wurde ich an meinen Urgroßvater erinnert, der damit handelte und auch darin schmuggelte – so sagt man. Bei Fotografie denke ich an seinen Sohn, meinen Opa, der gern fotografierte und seine schön anzusehende Kamera, die ihn u.a. 1935 auf seiner Radtour Hannover- Rom begleitete (Treffen „Katholische Sturmschar“/zur Papstaudienz auf dem Petersplatz/ Widerstand, sehr gut beschrieben in Willi Fährmanns „Unter der Asche die Glut“). Diese hat er gern noch als über 90 jähriger bei Fotos in den Händen gehalten. Seine Schwester, 103 Jahre alt, könnte uns noch manches erzählen. So viel zu meinen Familienerinnerungen.


    Bei Abitur in Berlin machen, dachte ich an Annemarie Braun, das „Nesthäkchen“ welches aber ja erst nach dem ersten Weltkrieg ihre Reifeprüfung ablegt und ein Medizinstudium zumindest in Tübingen aufnimmt, allerdings die Liebe zu Rudolf Hartenstein stärker ist, als der Berufswunsch. Eine weitere Kinderbuchheldin lässt sich auch zur Fotografin ausbilden: Magda Trotts Goldköpfchen, die später dann auch ein eigenes Atelier eröffnet.


    Dann will ich aber mal zum Buch kommen: Heinrich spricht an Minnas Geburtstag auf s. 12. Er wolle „keine unterwürfigen Schäfchen“, das ist eine moderne Auffassung und trotzdem kann ich gut verstehen, dass es für ihn trotzdem keinen Zweifel gibt, dass Minna Hausfrau, Mutter und Gattin sein will. Sie ist zwar schon 26, hat ihm und ihren Eltern gegenüber aber vermutlich auch nicht ihre Träume ausgesprochen. Minna hat einen Freund und wusste doch auch, wohin so etwas i. d. R. führt – in eine Ehe. Wobei sich auch zeigt, dass ihre Eltern sehr wohl ahnen, dass sie möglicherweise nicht dem klassischen Weg folgt. Der Vater erkennt am Geb. der Tochter, dass sie etwas bedrückt und die Mutter hat Geld für die Aussteuer zur Seite gelegt und gibt es bereitwillig ihrer Tochter für die Erfüllung ihres Traumes. Chapeau! Die einzige Tochter, das einzige Kind und kein Vorwurf der Eltern, man wolle Enkelkinder. Sie unterstützen sie!


    Minnas Gottvertrauen als Kind ist schön, ich wusste auch immer, da oben ist jemand, der auf mich aufpasst. Wird man älter, sieht und erlebt man Dinge, bei denen man sich fragt: „Warum lässt er dies zu?“ Doch für ein Kind finde ich dieses Behütet sich fühlen, tröstlich. So wurden wohl auch die „14 Englein“ zu einer beruhigenden Decke.


    Wird Minna noch einmal zufällig Bernadette begegnen? Bernadette ist klug und tolerant, denn in dem kurzen Treffen vertrauen sich die Frauen gegenseitig schnell an/ ich kenne solche Seelenschwesterbegegnungen/ und Bernadette und Minna erkennen, dass Liebe und Lebenswünsche für jeden etwas anderes bedeuten und anders anfühlen kann.


    Minna und ihr Besuch in Hannover hat ihr zwar gutes Equipment für ihre Berufsausübung gebracht, doch eben keine Beschäftigung dort oder in Hildesheim/ Braunschweig. Ich denke, dass bei den Absagen, neben dem, dass sie als Frau eine zeitw. Anstellung sucht, auch die Sprachmelodie unterschwellig eine Rolle im anderen Königreich spielt. Auch wenn Minna in Berlin Abitur gemacht hat. Amüsant, das der Onkel einschätzt, die hann. Fotografen seien möglicherweise brav und bieder und Minnas erster Atelierbesuch ist ein Fotograf, der die Aktfotografie für sich entdeckt.


    Auf Seite 62 würde ich mir noch einen Buchstaben wünschen: statt andern Gästen – anderen


    Nun ist Minna in Baden-Baden, einer Kulisse, die ich gut vor Augen habe, da ich 13 Jahre mehrfach im Jahr an der Oos war und für mich konkret alles in eigenen Bildern sehe. Ich hoffe aus dem Grund nun auch, dass sie noch einige Kapitel dort bleiben kann.


    Mir gefällt das Buch sehr gut und wenn ich jetzt nicht den langen Kommentär geschrieben hätte, wüsste ich schon mehr vom Fortgang.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Etwas verspätet konnte ich nun auch einsteigen, und ruckzuck war der erste Leseabschnitt gelesen.


    Beginnt gleich mit dem Happy End, dachte ich mir, als ich die ersten Zeilen las, doch weit gefehlt. Oh, wenn ich schon Sätze wie "Liegt einer Frau im Blut" lese, dann noch jemand, der zwar keine "unterwürfigen" Schäfchen will, seiner Frau aber genau vorzuschreiben meint, was sie will - ich kann gut verstehen, dass Mimi sich etwas anderes vorstellt im Leben. Gut, damals war das wohl noch eher nicht so oft der Fall, und sie hat Glück, dass ihre Eltern ihr da recht viel Freiraum lassen (was sicher nicht nur von dem "Verschwinden" herrührt, sondern auch schon in ihnen veranlagt gewesen sein muss), aber sie ist nicht die erste Frau, die eine eigene Vorstellung von ihrem Leben hat.


    Dass das dann nicht so einfach sein wird, war klar, und ohne den Zufall hätte es womöglich gar nicht geklappt, doch solche Zufälle gibt es. Dass sie die gleich die Königin fotografieren soll, und dass sie eine so blendende Idee hat, gibt ihrer Karriere sicher den nötigen Schwung.

  • Lumos schrieb:

    Dafür habe ich heute tatsächlich zwei Büchereulen in der Fußgängerzone getroffen, bzw. lautstark auf mich aufmerksam gemacht - eine sehr freudige Überraschung, jedenfalls für mich. Wir haben uns gefreut, geknuddelt und von meinem Mann fotografieren lassen .

    Jaaaaa ... für mich und Nofret war es auch eine freudige Überraschung :). Da geht man ahnungslos durch Konstanz und auf einmal ruft jemand "Schubi". Die Welt ist klein. Danke noch mal an deinen Mann für das Foto, dass er von uns gemacht hat.

    :lesend Cristina di Canio - Die Buchhandlung der Träume

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Verhältnisse

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 319

  • So, mit Verspätung – wie aber angekündigt – bin nun auch ich dabei.


    Ich habe immer noch Petras Stimme und Leidenschaft im Ohr, als sie aus dem Buch in Konstanz vorgelesen hat und so war mein Einstieg. Voller Neugier und Vorfreude und ich wurde bis jetzt nicht enttäuscht.


    Mimi gefällt mir sehr gut. Eine sehr starke Frau in dieser Zeit. Es hat mir sehr gut gefallen, dass wir Mimi hier so ausführlich kennenlernen durften. Gerade ihre Kindheit, die Eltern und ihr Onkel, das alles hat sie geprägt und zu dem werden lassen, was sie heute ist. Eine Fotografin. Sie weiß was sie will.


    Und so beginnt auch das Buch, wo alle anderen enden. Mit einem Heiratsantrag. Mimi macht sich die Entscheidung nicht leicht, das gefällt mir, das zeigt, dass sie auch viel Herz besitzt. Aber durch viele Faktoren, die sie berücksichtigt, siegt doch die Liebe, die Liebe zur Fotografie.


    Ihre Eltern und der Onkel unterstützen sie. Toll finde ich dort auch den Sinneswandel der Mutter und die gesammelte Aussteuer. Aber Mimi merkt auch schnell, dass der Weg steinig ist und nicht einfach.

    Sehr gut gefallen tun mir auch die ausführlichen Beschreibungen darüber, wie damals fotografiert wurde und das ganze Thema rund herum.


    So, nun geht es nach Meersburg. Meine Lieblingsstadt am Bodensee. Es ist noch nicht mal eine Woche her, dass ich selber dort war und freue mich daher jetzt umso mehr auf die nächsten Seiten. Von der ersten Seite an gefesselt ... wie bei allen Romanen von Petra.

    :lesend Cristina di Canio - Die Buchhandlung der Träume

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Verhältnisse

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

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  • Vielen Dank für die Runde 7 d die interessante und spannende Begleitung liebe Petra. Das finde ich klasse.


    Mimi war mir von Anbeginn an sympathisch mit ihrer zupackenden Art. Sie ist bereits für die damalige Zeit äußerst forsch und will lieber auf eigenen Beinen stehen als sich als braves Hausmütterchen zu begnügen, das gefällt mir. Klar läuft nicht direkt alles nach Plan, und sie muss erstmal ein paar Rückschläge einstecken aber gut, das schafft sie.

  • Nach den ersten Zeilen war ich schon vom Buch gefesselt. Die Zeit 1905 wurde sehr gut beschrieben. Minna ist ihrer Zeit weit voraus und dabei sympathisch. Zum Glück waren die Eltern von Minna sehr offen und halfen ihr sich eine eigene Kamera zu kaufen.


    Etwas Schade fand ich, dass Minnas Mutter so wenig Zeit für Minna hatte. Immer waren die anderen Menschen für die Mutter wichtiger. Zum Glück hatte Minna ihren Onkel Josef.

  • Etwas Schade fand ich, dass Minnas Mutter so wenig Zeit für Minna hatte. Immer waren die anderen Menschen für die Mutter wichtiger. Zum Glück hatte Minna ihren Onkel Josef.

    Eine meiner Freundinnen ist mit einem Mann verheiratet, der will auch immer die ganze Welt retten. Er engagiert sich für zig Charityprojekte, aber dass seine Tochter eine neue Klammer braucht, bekommt er nicht mit. Und weil er so viel anderweitig spendet, ist das Geld daheim oft gewaltig knapp.
    Solche Konstellationen gibt es häufiger als man denkt. Zuhause bekommt man keine Anerkennung fürs Gut-Sein, draußen schon ...

  • Sooo, mit ganz viel Verspätung bin ich jetzt auch ins Buch gestartet.


    Mimi gefällt mir richtig gut. Ich hab mich direkt an die Protagonistinnen der Jahrhundertwind-Bücher erinnert. Gut, daß Mimi den Heiratsantrag nicht angenommen hat. Heimchen am Herd ist nun wirklich nichts für sie. Und, wozu hat sie Abitur und eine abgeschlossene Berufsausbildung, um dann als Hausfrau zu enden...


    Josef find ich toll, daß er Mimi gern nach Hannover begleitet, damit sie sich eine neue Ausrüstung kaufen kann. Nun will er sich niederlassen. Ich kann es verstehen, daß er mit 62 Jahren nun auch sesshaft werden möchte. Er hat eine Frau gefunden und ja auch sicher gesundheitliche Probleme (das kommt jedenfalls in Hannover so rúber).


    Der Anfang von Mimis Selbständigkeit ist ja wirklich hart. Mir hat sie wirklich leid getan, an was für Typen sie auch so gekommen ist.


    Um so schöner ihre Ankunft in Baden-Baden, die Szene mit den beiden Frauen im Fotoatelier war wirklich köstlich. Und dann kam die Königin...


    Ich werde versuchen, jetzt noch ein bisschen zu lesen. Ich möchte doch wissen, wie es mit Mimi weitergeht.