Ich bin genervt, weil ... (2020)

  • Guten Morgen,


    erst einmal allen ein frohes, gesundes und glückliches neues Jahr.


    Ich bin genervt, weil meine/unsere Asi-Nachbarn genau vor unserer Tür ihr Feuerwerk gezündet haben, einige der Knallfrösche augenscheinlich an beiden Autos den Lack ramponiert haben, diese Menschen ihren gesamten Müll nicht weggeräumt haben, den Mageninhalt quer über der Straße verteilt haben und bis um 3.30 h laut singend, grölend, türenknallend rumgemacht haben. Bevor ihr etwas sagt, es kann kein anderer als diese Nachbarn gewesen sein.... Nachbar 2 ist Feuerwehrmann in Dienstbereitschaft - der macht so etwas garantiert nicht, Nachbar 3 hat die Nacht im Kreißsaal verbracht, Nachbar 4-6 sind in Urlaub, Nachbar 7-10 haben Haustiere und panische Angst vor Böllern, die haben nur laut und falsch singend mit einem Glas Flüssigkeit auf das neue Jahr angestoßen.


    Ich bin weiter genervt, weil der potentielle Verkäufer unseres neuen Hauses einfach nicht in die Gänge kommt. 2 Termine, das wir uns das Haus ansehen, die Unterlagen übergeben werden etc. hat er ohne Begründung abgesagt.... Männe will sich kommende Woche, wenn er wieder etwas mehr Zeit hat, den Typ stellen und ein Ultimatum setzen: entweder du kommst jetzt in den Quark, lässt uns das Haus besichtigen und die Unterlagen zukommen, du nennst deinen fixen Umzugstermin, der Notartermin ist am Datum X, Schlüsselübergabe am Datum Y und gut ist. Ich finde es einfach unmöglich, das der alte Herr sein persönliches Bewegungsfenster da einsetzt und alle sich danach zu richten haben. Entweder er will verkaufen, an uns, er will umziehen um barrierefrei zu sein oder er kann uns ….. gerne haben. Das bedeutet aber, das wir alles wieder auf Anfang setzen müssen. Die Sucherei geht erneut los, das ganze drumrum muss neu "aufgesetzt" werden ….. es nervt schon gewaltig


    So jetzt verschwinde ich wieder, ich muss/darf morgen wieder in die Tretmühle des Jobs, habe (zu meiner unendlichen Freude) Frühdienst und muss somit um 6.20 h in der Bahn sitzen. Meine Tasche für morgen muss ich auch noch packen, incl. der Ersatzschuhe, denn bei dieser Witterung gehe ich nicht auf den Büroschühchen aus dem Haus, sondern packe diese in die Tasche - was natürlich voraussetzt, das ich mich jetzt entscheide, was ich denn morgen anziehe, und nicht wie üblich, erst nach dem morgendlichen Duschen entscheide, was es wird.


    Ich sollte nach 3 Wochen Urlaub zumindest mal auf meinem eigenen Platz grob überblicken, was an Papier-Post da ist, die online-Post kann ich ja vom Vertretungsplatz abarbeiten. Sagte ich schon, das es toll ist, keine Vertretung zu haben??

  • Ich wollte Bastelmaterial mit der Großen kaufen, extra offline vor Ort. Drei Geschäfte angefahren. Einziger Einkauf: eine neue Schere für die Schule und zwei Bratwürste...

    Jetzt bestelle ich halt doch.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich glaube, in diesem Thread habe ich noch nie was geschrieben - habe aber gerade so mal richtig Frust :fetch


    Bei mir im Büro wird es demnächst einen Teilbetriebsübergang geben. Also ein bestimmter Bereich wird ausgelagert. Dazu haben wir jetzt schon seit vielen Monaten hin und her debattiert - Interessensausgleich/Sozialplan etc. pp. Von dem Übergang bin ich zwar nicht direkt betroffen, bin aber im Betriebsrat und begleite das darum aktiv mit.


    Es ist einfach so richtig, richtig schlimm, wie die Personalabeteilung bzw. Geschäftsleitung über die betroffenen Kollegen "ablästert". Das kann ich gar nicht anders nennen. Auf eine wirklich ganz abfällige Art wird da über die Sorgen und Ängste der Kollegen hergezogen. Die meisten sind schon älter und seit langem im Betrieb. Die haben einfach Angst um ihre Arbeitsplätze.


    Heute hatte ich ein Gespräch mit dem Personalleiter, das es wirklich auf die Spitze getrieben hat, Mir ist richtiggehend schlecht ... musste das gerade mal irgendwo ablassen - sorry ... :cry

  • So eine Situation hatte ich auch mal - auch als Betriebsrat. Ich habe zwar nicht mitbekommen, wie die Führung über die Leute hergezogen ist, aber ich war bei den Verhandlungen dabei und da wurden einige wirklich unnette Dinge vom Stapel gelassen. Mich hat am meisten genervt, dass sich wegen allem geziert wurde, was wir für die Mitarbeiter rausschlagen wollten. Bei uns ging es darum, dass manche mit Bus und Bahn je Fahrt 2,5 Stunden unterwegs gewesen wären. Da lohnt sich ja fast gar nicht arbeiten zu gehen. Ein Vorstand meinte dann, die könnten ja vier Tage je 10 Stunden arbeiten (und dann nicht mal eine besonders anspruchsvolle Arbeit) und einen Tag in der Woche frei machen. Als wenn denen damit geholfen gewesen wäre. Ich war zu der Zeit auch mehr gefrustet als zufrieden und kann dich also vollkommen verstehen Lady Eliza .


    Ich finde es generell schade, dass viele Arbeitgeber scheinbar vergessen haben, dass die Mitarbeiter den Laden am Laufen halten und dass man denen zwar ein Gehalt zahlt, aber denen auch so Wertschätzung entgegen bringen sollte. Ganz egal welchen Job sie auch machen. Glücklicherweise arbeite ich in einer Firma in der das so ist. Aber bis dahin musste ich auch so einiges übles in anderen Firmen mitbekommen.

  • Booklooker


    Danke für Deine Worte :)


    Bei uns ist es nicht so, dass die Konditionen für die Kollegen nicht ok wären. Gehalt und sonstige Bedingungen bleiben im wesentlichen erhalten.


    Das Hauptproblem ist, dass das Geschäftsmodell der neuen Einheit von vornherein auf tönernen Füßen steht. Wenn man ein wenig zwischen den Zeilen liest, geht man von Anfang an davon aus, dass das gesamte Projekt in der Insolvenz münden wird.


    Viele Kollegen überlegen darum, dem Betriebsübergang zu widersprechen - und hier geht es dann los mit Drohungen oder dem "Niedermachen" der einzelnen Kollegen. Das alles natürlich nicht offen, sondern immer hinter vorgehaltener Hand. ("Wenn XY widerspricht, dann ...") Von Wertschätzung keine Spur.


    Die allgemeine Lage in der Branche ist angespannt und die Zukunftsaussichten sind nicht sehr rosig. Ich sehe schon, dass die Geschäftsleitung da unter einem enormen Druck steht. Aber dennoch meine ich, dass man seinen Mitarbeitern mit Respekt entgegentreten sollte.


    Hier ist die Stimmung inzwischen nur noch mies. Auch bei denen, die (noch) nicht akut betroffen sind. Und die Kollegen bekommen ja nur einen Bruchteil dessen mit, was hinter den Kulissen abgeht.

  • Das klingt wirklich schlimm. Und ich finde es total schrecklich, dass sie die Kollegen ins offene Messer laufen lassen. Das gehört sich nicht. Die sollten sich lieber eine andere Lösung überlegen, die nicht nur für die Geschäftsführung gut ist. Aber sowas gibt es ja leider viel zu selten.


    Bei uns war die Stimmung auch ewig lange mies. Und wenn du als BR noch mehr weisst und merkst, dass viele Spekulationen stimmen, zieht dich das noch mehr runter. Bei mir war das zumindst so.


    Ich wünsche dir starke Nerven!

  • Danke, Booklooker


    Ja, was für mich wirklich inzwischen richtig schlimm ist, ist dass ich eigentlich darüber mit niemandem so richtig sprechen kann/darf.


    Innerhalb des BR ist die Stimmung inzwischen so aufgeheizt, dass Diskussionen gefühlt eher schaden, als nützen. Und mit Nicht-BR-Kollegen darf ich darüber nicht sprechen.


    Meinem Mann erzähle ich schon mal was, aber erstens versteht er die Zusammenhänge nicht so richtig und zweitens sagt er mir immer, ich soll doch einfach kündigen, wenn mir das so an die Nieren geht. Aber das ist ja auch keine Lösung ...


    Nochmal sorry, dass ich mich hier so ausgejammert habe ... eigentlich hat das ja mit "genervt"-sein nicht mehr soviel zu tun. Jetzt geht's mir aber wieder etwas besser.

    Danke!