Ich habe abgebrochen ... Welche Bücher habt ihr weg gelegt ? Ab 01/2021

  • Salonlöwin

    Da würde mich jetzt interessieren, welches Buch Du abzubrechen gedenkst und warum.

    In einen Rezi-Thread würde es evtl. nicht passen bzw. wäre nur eine Anmerkung, dass man abgebrochen und evtl. die Erklärung, warum. Wenn es da Diskussionspotential gibt, kann man das durchaus auch hier machen. Ich sehe ja diesen Thread nicht als eine einfach Auflistung, wer was abbrach, sondern manchmal möchte ich schon auch wissen, warum. Und wenn jemand überlegt, ist der andere angesprochene Thread ja praktisch. Spricht natürlich nichts dagegen, einen neuen Thread zu eröffnen, wenn Dein Anliegen in keines der beiden erwähnten passt. Ich bin da sehr neugierig, welche Gedanken Dich umtreiben.


    Zu der Frage, warum man so abbricht bzw. was man mit den Büchern dann macht und so...

    Also, ich bin da meist wie Herr Palomar - ich lese gerne dann zumindest quer, um einen "Abschluss" zu haben. Aber das kommt auch auf das Buch an - wenn ich das Gefühl habe, es ist nur nicht die richtige Zeit oder Stimmung, leg ich es zur Seite und lese es hoffentlich irgendwann. Aber dann ist das für mich nicht abgebrochen, sondern "unterbrochen". :lache


    Ich habe bisher nur wenige Bücher wirklich abgebrochen - eins fand ich sooo schlecht nach 60 Seiten, dass ich es in der Buchhandlung zurückgab. Hätte nicht gedacht, die nehmen es. :grin

    Das letzte Buch ("Every" von Dave Eggers) war so unterirdisch, habe es aber aus Neugier quergelesen. Teilweise war es aber so schlecht, dass mein Neugier fast aufgegeben hätte. Ansonsten hab ich ein Buch (von Siri Hustvedt), das mich einfach zu sehr gefordert hat und da passte die Zeit dann nicht. Das hab ich noch da und möchte es irgendwann auch lesen, aber es liegt schon sehr lange ungelesen da. Ebenso geht es mir mit einem Buch von Jan Frodeno so, wobei ich gar nicht weiß, warum ich das nicht mehr weiter gelesen habe.


    Aber wie gesagt - wenn es meiner Meinung nach am Buch lag, gibt es keine zweite Chance. Bei guten Büchern und der Vermutung, es passt gerade nicht, habe ich vor, sie später nochmal bzw. weiter zu lesen.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • So ist es auch bei mir. Ich haabe so viele tolle Bücher die ich noch unbedingt lesen will, da frage ich mich dann, warum mit einem Buch aufhalten, das mich nicht mitreißt oder einfach nicht interessiert.

  • Kommt bei mir drauf an.

    Ich versuche, mindestens 80 Seiten zu lesen, bevor ich mich entscheide abzubrechen.

    Wenn ich dann mit dem Buch bis dahin nicht warm geworden bin, mich das Thema aber immer noch interessiert, lege ich es zurück auf den Stapel und es bekommt später mal eine Chance. Wenn mich aber gar nichts interessiert, lese ich noch den Schluss und dann kommt das Buch weg - Tauschticket, momox, verschenken etc.

    Ich habe mir mal Herr der Ringe als Sonderedition geholt. Die rote Ausgabe. Alle Teile in einem Buch verfasst. Die Seiten sind so hauchdünn, das man Angst hat das sie unter den Fingern zerreißen. Dann ist das ganze noch so ausschweifend geschrieben und teilweise auch etwas schwer. Ich habe es bis heute nicht einmal ganz durch bekommen, immer wieder abgebrochen. Aber dennoch möchte ich es so gerne einmal zu Ende lessen.

  • Dann ist das ganze noch so ausschweifend geschrieben und teilweise auch etwas schwer.

    Diese ausführliche Erzählweise entspricht halt gar nicht mehr den Lesegewohnheiten des 21. Jahrhunderts. Ich finde, sie passt perfekt zur Geschichte. Der Weg, den Frodo, Sam und ihre Gefährten zurücklegen müssen, ist unglaublich lang und beschwerlich, sie kommen langsam voran, nicht geradlinig, und stoßen immer wieder auf Schwierigkeiten und Hürden. Das lässt sich nicht glaubhaft in kurzer, knapper Form erzählen. Zumal der Herr der Ringe so viel mehr ist als nur eine Abenteuergeschichte: Es ist ein Roman über Macht und Verführung, über Freundschaften, Vertrauen und Abschiede, und es ist nicht zuletzt auch ein Roman über Fern- und Heimweh, über das Unterwegssein; all dies getragen von Tolkiens Erzählweise.


    Vielleicht findest du ja eines Tages noch deinen Weg in das Buch. Aber wenn du dich quälen musst, lass es doch sein. Nicht jedes bekannte/populäre Buch ist auch was für einen selbst.

  • Mal eine Frage- was macht ihr mit den Büchern die ihr abgebrochen habt? Versucht ihr es später noch einmal oder lasst ihr es sein?

    Ich persönlich lege das Buch zur Seite, mit dem Vorhaben, es später noch einmal zu versuchen. aber bei all den ungelesenen Büchern, klappt das nicht so wirklich!

    Ich fasse diese Bücher in der Regel nicht nochmal an. Es gab ja einen triftigen Grund warum ich sie abgebrochen habe.

    Die werden verkauft oder vertauscht, dann muss ich sie nicht mal mehr sehen:lache

  • Es gibt Bücher, die breche ich ab, und dann lese ich auch nicht mehr weiter. Sowas kommt zum Glück selten vor, wobei es inzwischen mehr werden. Aber trotzdem nur so 1-2mal pro Jahr.


    Und dann gibt es Bücher, bei denen ich eine Pause einlege. da weiß ich, dass ich weiterlesen werde, aber nicht jetzt, weil es gerade nicht wirklich passt. Bei "Der Herr der Ringe" hatte ich vor über 30 Jahren nach ca. 400 Seiten auch eine mehrwöchige Pause eingelegt und etwas spannenderes dazwischen geschoben. Den Rest habe ich dann auf einen Rutsch gelesen, aber dieses "wann geht es denn endlich los" Gefühl kann ich da sehr gut nachvollziehen. Der Tokien Hype hat mich nie so mitgenommen. King genauso wenig.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Es passiert mir seit 1-2 Jahren immer öfter, dass ich Bücher anlese, während ich noch im aktuellen Buch stecke, vielleicht mache ich das unbewusst, um einer Leseflaute zu entgehen. Allerdiiiings stapeln sich da gerade ein paar Bücher, die mich eigentlich interessieren, mich aber überhaupt nicht packen können, was aber, glaube ich, an einer gewissen eigenen Unruhe im Inneren liegt. Deswegen lasse ich diese Bücher dann auch liegen und nehme sie mir später noch einmal vor. Bücher, die ich definitiv abgebrochen habe, fliegen mittlerweile auch bei mir sofort raus.

    Mir ist noch ein Phänomen aufgefallen: Obwohl ich direkt nach der Lektüre Bücher mit 8 Punkten bewertet hatte, betrachte ich sie nun mit einem gewissen Unwillen und will sie eigentlich loswerden und würde gar nicht mehr 8 Punkte vergeben (Beispiel Mr. Parnassus..., Vergissmeinnicht...) Wieso habe ich die so gut bewertet und übrig bleibt so ein Schüttel-Gefühl?

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Warum also etwas lesen, dessen Inhalt ich schon kenne?

    Weil Bücher bestenfalls auch Kunstobjekte sind und es durchaus einige (zweifellos wenige) davon gibt, deren Lektüre man auch genießen kann, wenn man den Inhalt schon kennt - sogar fast auswendig. Das liegt an der literarischen Qualität dieser Werke.

    Das ist ähnlich wie bei guter Musik - die hört man ja auch nicht nur einmal. Gershwins "Rhapsody in Blue" zum Beispiel kann ich noch hundertmal hören, auch wenn ich jede Note bereits im Voraus kenne.

  • Warum also etwas lesen, dessen Inhalt ich schon kenne?

    – Weil Bücher auch Spaß machen können, wenn man sie x-mal gelesen hat

    – Weil man beim wiederholten Lesen Neues entdeckt

    – Weil man beim wiederholten Lesen ggf. auch gezielt auf bestimmte Aspekte achten kann

    – Weil es bei Lieblingsbüchern ein Gefühl von Heimkommen ist

    – Weil man mit mehr Lese- und Lebenserfahrung Bücher anders/neu wahrnimmt

    – Weil es überhaupt keine Zeitverschwendung ist, sich intensiv(er) mit Büchern zu beschäftigen


    Für mich ist es seit meiner Kindheit völlig normal, Bücher, die ich mag, mehr als nur einmal zu lesen. Ich bin immer total überrascht, dass andere das nicht machen.

  • Das ist ähnlich wie bei guter Musik - die hört man ja auch nicht nur einmal.

    Musik würde ich da eher mit Essen oder Wein vergleichen. Was mir schmeckt, wird nochmal genossen. Bücher sind für mich Abenteuer, die ich entdecken will. Eher wie Urlaubsorte. Da gibt es bei mir auch nur wenige, die mir so gut gefallen, dass ich sie erneut aufsuche, statt etwas neues zu entdecken.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Für mich ist es seit meiner Kindheit völlig normal, Bücher, die ich mag, mehr als nur einmal zu lesen. Ich bin immer total überrascht, dass andere das nicht machen.

    In meiner Kindheit habe ich meine Lieblingsbücher auch rauf und runter gelesen. Teilweise auch nur die Lieblingsstellen. Aber damals hatte ich auch nicht die Verlockungen eines SuB, der neue, unbekannte Genüsse verspricht. Jetzt lese ich nur Bücher nochmal, an deren Inhalt ich mich nur noch vage erinnere und die ich schon ewig nicht mehr gelesen habe, die ich aber als Lieblingsbücher in Erinnerung habe. Manchmal werde ich da dann leider auch enttäuscht, dafür sind andere so toll, wie ich sie in Erinnerung habe.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich lese Bücher extrem selten ein zweites Mal, und wenn, dann nur wie letztens "Menira", wenn ich den Folgeband nach einem längeren Abstand lese.

    Sonst empfinde ich es wie Breumel . Und ich beschäftige mich ja trotzdem intensiv mit Büchern, dafür muss ich sie aber nicht mehrmals lesen.

    Das Gefühl des Heimkommens habe ich, wenn ich mit einem neuen Band eine meine Lieblingsreihen weiterlesen darf.


    killerbinchen , das "Phänomen" habe ich mit der Bewertung auch in und wieder. Bei mir liegt es daran, dass ich das Buch erst einmal gut finden wollte und mich bei der Bewertung wahrscheinlich davon leiten ließ, auch z. B. bei Mr. Parnassus oder "Veritas", aber nach einiger Zeit doch feststelle, dass das nicht so ist.

    Bei Rezensionen habe ich meine Bewertung im Nachhinein auch schon Mal korrigiert.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Das kann ich zu 100% bestätigen. Geht mir auch so 👍🏼

  • Ich lese manche Bücher tatsächlich auch mehrmals. Hier seien Agatha Christie und Edgar Wallace erwähnt.

    Warum? Weil ich ihre Geschichten seit meiner Jugend liebe. Und weil es heutzutage, zumindest für mich, schwer ist richtig schöne Cosy Crime-Bücher zu finden.

    Aber auch andere Bücher lese ich gerne mehrmals, wenn mich die Geschichten gefesselt und begeistert haben.

  • Es gibt seit meiner Jugend und auch aus den frühen 20ern Bücher, die ich auch heute mit Ende 30 noch hin und wieder mal gerne lese, weil sie mir einfach ein gutes Gefühl vermitteln bzw. mich in eine schöne Zeit zurückversetzen. Diese Bücher fühlen sich wie nach Hause kommen an und werden wahrscheinlich ewig einen Platz bei mir zu Hause haben.


    Zum Thema abbrechen von Bücher: Ob ich Bücher nochmal weiter lese wenn ich sie abgebrochen habe hängt im Wesentlichen davon ab, warum ich sie abgebrochen habe. Für manche ist es einfach der falsche Zeitpunkt gewesen, können mich dann aber dennoch einfangen und wieder andere breche ich ab, weil sie mir nicht gefallen. Die werden auch relativ zügig aussortiert. Das kommt zum Glück aber nur mehr so 1-2 mal im Jahr vor.

  • :write

    Mein persönliches Entscheidungskriterium für Bücher, die ich behalte, ist, ob ich sie nochmal lesen würde. Die besonderen Bücher bekommen einen Ehrenplatz, die ganz besonderen besitze ich in mehreren Ausgaben.

    Nochmal (oder öfter) in ein Buch, "eintauchen" zu können, das mich beim ersten Mal so mitgenommen, berührt, gerührt oder fasziniert hat, ist mit ein Grund, warum ich das Lesen so liebe (brauche).

    Und ich stimme Dieters Vergleich absolut zu. Hier geht es um Kunst, die etwas in uns anspricht. Warum wir Musik öfter hören, ein Bild immer wieder betrachten (und interpretieren) etc. Mit Büchern, dem Umgang mit Worten auf eine bestimmte Art, ist es für mich nicht anders.

  • Weil Bücher bestenfalls auch Kunstobjekte sind und es durchaus einige (zweifellos wenige) davon gibt, deren Lektüre man auch genießen kann, wenn man den Inhalt schon kennt - sogar fast auswendig. Das liegt an der literarischen Qualität dieser Werke.

    Das ist ähnlich wie bei guter Musik - die hört man ja auch nicht nur einmal. Gershwins "Rhapsody in Blue" zum Beispiel kann ich noch hundertmal hören, auch wenn ich jede Note bereits im Voraus kenne.

    :write

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • :write

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

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    Mein persönliches Entscheidungskriterium für Bücher, die ich behalte, ist, ob ich sie nochmal lesen würde. Die besonderen Bücher bekommen einen Ehrenplatz, die ganz besonderen besitze ich in mehreren Ausgaben.

    Nochmal (oder öfter) in ein Buch, "eintauchen" zu können, das mich beim ersten Mal so mitgenommen, berührt, gerührt oder fasziniert hat, ist mit ein Grund, warum ich das Lesen so liebe (brauche).

    Und ich stimme Dieters Vergleich absolut zu. Hier geht es um Kunst, die etwas in uns anspricht. Warum wir Musik öfter hören, ein Bild immer wieder betrachten (und interpretieren) etc. Mit Büchern, dem Umgang mit Worten auf eine bestimmte Art, ist es für mich nicht anders.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust