'Todeslied' - Kapitel 32 - Ende

  • Und damit stellt sich meine Frage: wie sieht es mit einem 3. Band aus?

    Der kommt im Frühjahr 2024 heraus und heißt "Stumme Gräber". Das Cover kannst du schon jetzt auf meiner Website sehen: https://www.hdieterneumann.de/kira-lund-reihe

    Da diesmal die Hintergrundgeschichte eine höchst intensive und zeitraubende Recherche erfordert, nehme ich mir etwas mehr Zeit dafür. :wave

  • Chapeau lieber Dieter. Was für ein Finale. Mads hatte ich ja zuletzt schon mehr oder weniger als Hauptverdächtigen auf dem Schirm, aber mir fehlte das Motiv.


    Mads. Was für ein Leben. Furchtbar. Auch wenn er noch das Glück hatte tolle Adoptiveltern zu bekommen. Die ersten Jahre sind so prägend und dann in dieser grausamen Art und Weise. Das hat mir wirklich die Kehle zugeschnürt. Das er sich dann in etwas reinsteigert und auch keine andere Meinung zulässt ist für mich leider nachvollziehbar. Als seine Adoptiveltern ihm von seiner Vergangenheit erzählt haben, konnten sie ja auch nicht wissen, dass er Amok laufen würde.


    Das Ende genauso grausam wie der Anfang seines Lebens. Ich denke Kira wird es eher verarbeiten können als Nick. Wer konnte denn ahnen, dass er seit Tage auf dem Gut rumschleicht. Ich hoffe, dass Nicks Vater nun endlich wirklich für ihn da ist. Kira wird es mit Ditch auf jeden Fall weiterhin sein. Ich denke, dass wird ihm gut tun, vor allem Ditch.


    Wer jetzt der Vater war, ist auch für mich uninteressant. Mir reicht Aussage: Mutter mit 16 schwanger, eine Schande für die Familie, Kind muss weg. Klamroth war für mich nie eine Option als Vater.


    Mir gefällt Kira super. Sie betreibt einen ehrlichen Journalismus, spricht ab, recherchiert gut. Das diese Recherche so endet, damit konnte ja nun keiner rechnen. Ich mag ihre Art. Sie ist nicht dumm, total engagiert, natürlich mehr als neugierig, was mal als guter Reporter auch sein sollte, aber auch sehr einfühlsam. Ich freue mich daher auch sehr auf ein neue Recherche von ihr (mit Helene). Und bitte mehr von Scholli.


    Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die unglaublich tollen Landschaftsbeschreibungen zwischendurch, ob zu Wasser oder Land. Hier konnte ich wirklich mit allen fünf Sinnen genießen und einfach mal Durchatmen.


    Für mich hat auch dieser Fall wieder die volle Punktzahl verdient und die noch folgende Rezi wird natürlich soweit wie möglich gestreut 😉.

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    Hörbuch: Mario Giordano - Tante Poldi und die schwarze Madonna

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317

  • Danke für diese wundervolle Zusammenfassung dessen, was die Lektüre des Buches für dich bedeutet hat, liebe Schubi! Sowas zu hören (und zwar nicht nur von dir, sondern von so vielen, die mit der Leserunde nun schon durch sind), tut mir sehr gut.

    Irgendwie sind solche Runden gemeinschaftlichen Lesens ja auch immer ein gewisses Risiko für den Schreiberling. Klar, hier bei den Eulen, wo ich mich schon seit über zehn Jahren tummele (auch und vor allem als Leser, nicht als Autor), habe ich kaum zu befürchten, dass meine Sachen richtig böse zerrissen werden, aber wenn man genau hinschaut, genau liest, stellt man schnell fest, ob es sich bei den Kommentaren um freundliche Höflichkeiten handelt oder ob wahre Begeisterung dahintersteckt. Letzteres hab ich bei "Todeslied" diesmal in besonderer Weise festgestellt - und das macht mich sehr glücklich.


    :danke

  • Mir gefällt Kira super. Sie betreibt einen ehrlichen Journalismus, spricht ab, recherchiert gut. Das diese Recherche so endet, damit konnte ja nun keiner rechnen. Ich mag ihre Art. Sie ist nicht dumm, total engagiert, natürlich mehr als neugierig, was mal als guter Reporter auch sein sollte, aber auch sehr einfühlsam. Ich freue mich daher auch sehr auf ein neue Recherche von ihr (mit Helene). Und bitte mehr von Scholli.

    Ein wenig erinnert sie mich ja an Annika Bengtson, die Krimis mit ihr habe ich auch sehr gerne gelesen.

  • Ein wenig erinnert sie mich ja an Annika Bengtson, die Krimis mit ihr habe ich auch sehr gerne gelesen.

    Ich habe sie auch sehr gern über eine längere Zeit verfolgt, aber dann waren sie mir irgendwie zu "abgedreht", zu sehr auf sich bezogen... Ich glaube, das fing mir dem Fall in Südspanien an... Vielleicht sollte ich es mal wieder probieren... Da gefällt mir Kira weitaus besser...

  • Ich habe sie auch sehr gern über eine längere Zeit verfolgt, aber dann waren sie mir irgendwie zu "abgedreht", zu sehr auf sich bezogen... Ich glaube, das fing mir dem Fall in Südspanien an... Vielleicht sollte ich es mal wieder probieren... Da gefällt mir Kira weitaus besser...

    Na, wenn das kein Lob ist ... *erröt* Danke dafür!

  • Ich habe sie auch sehr gern über eine längere Zeit verfolgt, aber dann waren sie mir irgendwie zu "abgedreht", zu sehr auf sich bezogen... Ich glaube, das fing mir dem Fall in Südspanien an... Vielleicht sollte ich es mal wieder probieren... Da gefällt mir Kira weitaus besser...

    Das ist ja oft so, dass wenn es zu viele Fortsetzungen gibt, sich das Niveau nicht verbessert. Gerade bei den Schweden kommt das oft vor. Da hat Dieter rechtzeitig die Bremse gezogen mit Helene und sie durch Kira ersetzt. Irgendwann ist eine Figur auserzählt. Auch AC hat durchaus Krimis mit Schwächen geschrieben.

  • Mads hat wirklich Schlimmes ertragen müssen bei dem Rothaarigen. Es war so schlimm, dass selbst die Liebe seiner Pflegeeltern die Verletzungen nicht mehr lindern konnten. Besonders schlimm, dass Susanna sterben musste, die ja selbst ein Opfer war. Doch das hat Mads nicht erkannt.


    Da wurde es für Kira wieder einmal gefährlich. Hätte sie Mads nicht informiert, dass sie zum Gut fährt, wäre es vielleicht anders gelaufen. Schlimm auch, dass Nick das miterleben musste. Nicks Vater hat die Situation blutig geklärt, er konnte ja nicht ahnen, dass er Mads nur zuvorgekommen ist.


    Ein schlüssiges Ende und ein toller Krimi.

  • Da wurde es für Kira wieder einmal gefährlich. Hätte sie Mads nicht informiert, dass sie zum Gut fährt, wäre es vielleicht anders gelaufen. Schlimm auch, dass Nick das miterleben musste. Nicks Vater hat die Situation blutig geklärt, er konnte ja nicht ahnen, dass er Mads nur zuvorgekommen ist.

    Mads hat das Gut ja ständig beobachtet, wie er sagt. Die Information hätte also nichts geändert. Dass der Klamroth aber auch ein Gewehr hat? Ist das unter Gutsherren üblich? Er ist doch eher Schreibtischtäter, mit der Jagd bringe ich ihn gar nicht in Verbindung. Aber so hat er zumindest Schlimmes verhindert. Egal woher das Teil stammt.

  • Gestern beendet und kurz sacken lassen. Das Buch hat sich ausgesprochen gut lesen lassen, ich denke, das ist mein derzeitiger Favorit von dir!


    Ich musste ja lachen, dass nicht nur ich das "Papa" erst falsch zugeordnet hatte und nochmal zurückblättern musste. Dass Jens zum Retter geworden ist, hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe auch, dass er und sein Sohn sich jetzt näherkommen und er wegen der geschäftlichen Mauscheleien mit einem blauen Auge davonkommt. Gegen Ende fand ich ihn gar nicht mehr so unangenhem, wie am Anfang - seine Frau hatte auch eine Affaire, sogar schon lange, die geschäftlichen Schwierigkeiten waren unerwartet gekommen, und dass Nick im Internat ist, liegt ja nicht nur an ihm. Vielleicht war Susanna auch so eine Mutter, bei der der Vater nichts richtig machen kann. Wir haben ja nie etwas von ihrer Persönlichkeit erfahren. Nachdem ihr Vater den Autounfall hatte und gestorben ist, hätte sie eventuell ihre Mutter bedrängen können, das Kind doch noch su suchen, aber in der Hinsicht scheint nichts passiert zu sein. Hier fand ich es etwas schade, dass Mads nichts von ihrer Begegnung erzählt. Ob sie gar nicht zum reden kam, oder ob er ihr nicht zugehört hat?


    Dass Kira jetzt zweimal die Woche zur Therapie geht, finde ich etwas unrealistisch. Die meisten Opfer haben schon Probleme, einmal die Woche einen Termin zu bekommen. Und klar wurde ihr Leben bedroht, aber das ist ihr beim letzten Mal ja auch passiert. Mads Abgang war ziemlich splattermäßig, aber er hat in dem Moment bekommen, was er sich selbst eingebrockt hat. Macht sich Kira deswegen Vorwürfe, oder kommt sie nicht über das Blutbad hinweg? (Sorry, ich bin bei sowas arg pragmatisch)


    Mads tut mir leid wegen seiner Kindheit, aber dass Susanna mit 15 nicht selbst entschieden hat, ihr baby wegzugeben, sollte jedem klar sein. Schade, dass er das nicht verstanden hat. und besonders, dass er offensichtlich therapeutisch nicht gut genug versorgt wurde. Aber wie schon andere schrieben, das wäre in Deutschland eventuell auch passiert. Vermutlich hat es in seinem Hirn erst falsch "klick" gemacht, als er die ganzen Informationen bekommen hat und realisiert hat, was ihm alles vorenthalten wurde.


    Rezension schreibe ich später, aber es ist auf jeden Fall ein 5 Sterne Buch!

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Rezension schreibe ich später, aber es ist auf jeden Fall ein 5 Sterne Buch!

    Danke, liebe breumel, das freut mich - und übrigens auch, dass doch einige Fragen zum Nachdenken übriggeblieben sind. Bei Büchern, die niemanden berühren, die langweilig oder unrealistisch sind, stellt man sich als LeserIn ja solche Fragen kaum. Man legt das Ding weg - und fertig.

    Danke, dass du so engagiert in der Runde mitgemacht hast! :knuddel1

  • Mads tut mir leid wegen seiner Kindheit, aber dass Susanna mit 15 nicht selbst entschieden hat, ihr baby wegzugeben, sollte jedem klar sein. Schade, dass er das nicht verstanden hat. und besonders, dass er offensichtlich therapeutisch nicht gut genug versorgt wurde. Aber wie schon andere schrieben, das wäre in Deutschland eventuell auch passiert. Vermutlich hat es in seinem Hirn erst falsch "klick" gemacht, als er die ganzen Informationen bekommen hat und realisiert hat, was ihm alles vorenthalten wurde.

    Jedem Unbeteiligten ist das sicher klar. Aber ich finde es schon logisch, dass Mads mit seiner traumatisierenden Kindheit da eben nicht normal denkt und einen Schuldigen sucht.


    Und ja, ich fürchte, das hätte in Deutschland auch passieren können. Mein Mann und ich haben ein Pflegekind großgezogen und haben mitbekommen, wie sehr das Jugendamt sich bemüht, die Pflegekinder im Auge zu haben, aber wie viele Probleme damit verbunden sind. Die Jugendämter haben eine viel zu dünne Personaldecke und haben in den letzten Jahren Unmengen zusätzlicher Aufgaben bekommen (z.B. durch die Flüchtlingskrise - jede Menge Minderjährige mit traumatisierendem Hintergrund und schwierigen aktuellen Umständen, teilweise alleinreisend). Wir waren meist eine der Familien, für die relativ wenig Zeit übrigblieb, eben weil wir keine Probleme mit Kind/Herkunftsfamilie hatten. Wenn es dem Jungendamt so schien, dass Mads sein Trauma verwindet und auch die Pflegeeltern keinen Alarm schlugen, ist der Verlauf absolut glaubwürdig.

  • So ich habe die letzten beiden Abschnitte dann in einem durchgelesen. Vielen Dank für diesen doch ruhigen und nachvollziehbaren Roman. Ich hatte Mads auch schon sehr früh in Verdacht, daß er das Kind aus dem Prolog ist. Der Backround von ihm war aber doch ziemlich heftig. Das macht diesen Roman schlüssig und für mich auch "verständlich" warum er es getan hat. Es ist kein Ende das erzwungen wurde. Ich fand leider aber auch, das es in der Mittte des Buches für mich zu wenig Informationen gab, die den Fall oder die Lösung vorangebracht haben. Erst als Nick ins Spiel kam, und das vorher geführte Gespräch kam wieder Fahrt für mich auf.

    Ich bin jedoch von dem Schluss sehr überzeugt. Für mich ist er real, rund, irgendwie kann ich es nicht richtig ausdrücken. Kira Lund ist eine Roman Figur die mir sehr sympatisch ist, gerade was die Zusammenarbeit mit Helene angeht, Scholli und Ditch bereichen die Charakteren in den Roman, und auch ich will mehr von Scholli hören, ;-)

    Ich bedanke mich für die Stunden der spannenden und doch unaufgeregten Lesestunden in einer für mich sehr stressigen Zeit.


    .... und "Stumme Gräber" erst 2024 ?!?

  • Was für ein spannender letzter Abschnitt und ein dramatischer Showdown! Das plötzliche Auftauchen von Jens hat mich etwas überrascht, aber das war wohl auch so gewollt - da wird der Unsympath glatt noch zum Helden! ;)

    Ich fand den Schluss sehr rund, die Beschreibung, was Mads in seiner Kindheit durchmachen musste, macht sein Handeln irgendwie nachvollziehbar. Allerdings hat es mich schon gewundert, dass ein Kind, das aus solchen Verhältnissen befreit wird, keinerlei Therapie bekommt.


    Gut gefallen hat mir, dass Kira nicht, wie schon vorher geschrieben wurde, als "Supergirl" dargestellt wird, sondern ganz klar ist, dass sie an den Erlebnissen auch gut zu knabbern hat. Dass sie gleich eine Therapie beginnen kann und das auch noch mit 2 Terminen pro Woche dürfte aber ein echter Glücksfall sein - da bin ich ähnlich skeptisch wie Breumel .


    Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich werde Kira gern auch bei ihrer nächsten Reportage begleiten :)