Der Trakt - Arno Strobel

  • Kurzbeschreibung
    »Und wer bist du wirklich?«
    Der Weg durch den nächtlichen Park, der Überfall all das weiß sie noch, als sie aus dem Koma erwacht. Ihre Erinnerung ist völlig klar: Sie heißt Sibylle Aurich, ist 34 Jahre alt, lebt mit Mann und Kind in Regensburg. Sie scheint fast unversehrt. Und doch beginnt mit ihrem Erwachen eine alptraumhafte Suche nach sich selbst. Zwar hat Sibylle ihr Gedächtnis behalten, die Welt aber hat offenbar die Erinnerung an Sibylle verloren: Ihr Mann kennt sie nicht, von ihrem eigenen Hochzeitsfoto starrt ihr das Gesicht einer Fremden entgegen, und niemand hat je von ihrem Sohn Lukas gehört! Wurde er entführt? Hat er nie existiert? Und wem kann sie überhaupt noch trauen?


    Über den Autor
    Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitet heute bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Mit dem Schreiben begann er im Alter von fast vierzig Jahren. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier. Der Trakt ist sein dritter Roman.


    Meine Meinung
    Als Sibylle Aurich aus dem Koma erwacht, in das sie nach einem nächtlichen Überfall gefallen ist, scheint nichts mehr, wie es war. Ihr Mann erkennt sie nicht, ihre Freundin wendet sich von ihr ab und von einem Sohn will niemand etwas wissen. Sibylle, deren bis dato heiles Weltbild nun in Trümmern liegt, macht sich auf die Suche nach sich selbst. Doch welchem ihrer Helfer, die ihr auf ihrem Weg so scheinbar zufällig begegnen, kann sie trauen?


    Arno Strobel, der sich für seine beiden ersten Romane das Feld der Kirchenthriller ausgesucht hatte, wagt sich in seinem neusten Buch auf ein völlig anderes Parkett: Psychothriller. Bis vor wenigen Jahren hätte man wohl nicht geglaubt, dass deutsche Autoren auf diesem Markt erfolgreich sein können. Spätestens seit Sebastian Fitzek weiß man - manchen gelingt es doch. Knapp ein Jahr nach dessen Roman Splitter kommt nun Arno Strobel mit einer zunächst ähnlich scheinenden Thematik. Beim Lesen des Romans passiert es denn auch, dass man Parallelen sucht. Allen, die sich nun die brennende Frage stellen: "Gibt es welche?" kann ich zur Beruhigung mit auf den Weg geben: Es gibt keine. Arno Strobel entwickelt seine Geschichte in eine andere Richtung. Kurze Kapitel mit raschen Szenewechseln und ein angenehmer Schreibstil sorgen für einen zügigen Lesefluss und halten die Spannung permanent aufrecht.


    Sibylle Aurich stolpert quasi aus dem Koma zurück ins Leben und somit auch ins Leben des Lesers, der nun, ebenso wie Sibylle auf über 300 Seiten versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist. Von Beginn an kristallisieren sich zwei Möglichkeiten heraus, von denen eine im Lauf der Geschichte immer wahrscheinlicher wird. Vielleicht ein bisschen voraussehbar, nimmt der Spannung aber keinen Abbruch, weil bis zum Ende immer noch die Frage nach dem Warum bleibt. Obendrein weiß man eigentlich genau wie die Protagonistin nie, wer nun zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Es ist ein Katz- und Mausspiel, das sich bis auf die letzten Seiten des Buches hält. Ich kann jedem Leser nur raten, viel Zeit einzuplanen, um das Buch möglichst in einem Zug durchlesen zu können. Garantiert, lieber Leser, Sie werden sich schwarz ärgern, wenn Sie aufgrund so banaler Verpflichtungen wie Hausarbeit oder Sport diese Lektüre unterbrechen müssen! Sollten Sie es gar auf dem Weg zur Arbeit lesen, machen Sie an diesem Tag nur Dinge, bei denen sie sich nicht konzentrieren müssen, sie bleiben mit den Gedanken garantiert an diesem Buch hängen.


    Für mich hat sich Arno Strobel mit diesem Buch nun endgültig in die Liga der richtig guten deutschen Thriller-Autoren katapultiert und braucht sich meiner Meinung nach nicht hinter den anderen großen Namen verstecken. Umso erfreuter habe ich die Leseprobe des nächsten Romanes zur Kenntnis genommen. Bedauerlich allerdings, darauf nun wieder lange warten zu müssen.

  • Arno Strobel lässt den Leser in seinem Roman „Der Trakt“ einer verwirrten Protagonistin auf einem Spiel um Identitäten und Existenzen folgen. Sibylle Aurich glaubt ihren Sohn entführt, ihr Mann und ihre beste Freundin Elke erkennen sie nicht. Eine patente Frau um die sechzig hilft ihr, auch ein fremder Mann taucht auf, der vielleicht mehr weiß. Aber wem kann sie trauen? Sibylle ist verzweifelt und fängt an, an sich selbst zu zweifeln.


    Wie Sibylle weiß auch der Leser lange nicht, was er glauben soll und was nicht. Aber in Sibylle ist ein starker Glaube, dass ihr Sohn Lukas existiert. Sie gibt nicht auf, auch wenn die Entwicklungen sie zunächst nicht weiter bringen.
    Keine Ahnung, wie routinierte Krimileser diesen Roman lesen, aber ich als gutgläubiger Leser lasse mich geradezu naiv von jeder Wendung, die Arno Strobel immer wieder geschickt einbaut, überraschen. So macht der Thriller wirklich Spaß!

  • Ein absolut spannendes und interessantes Buch!
    Seit langer Zeit war das mal wieder ein Buch, bei dem ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lesen! Die Kapitel sind relativ kurz und ich habe mir immer wieder gedacht: eins geht noch - jetzt bin ich fertig :-]


    Besonders toll fand ich die vielen Wendungen, die einem immer wieder aufs neue überrascht haben.
    Immer wieder hab ich mir gedacht, dass es bestimmt genau so ist aber es ist doch wieder anders gekommen.


    Bouquineur's Tipp kann ich voll unterschreiben :grin

    Zitat

    Ich kann jedem Leser nur raten, viel Zeit einzuplanen, um das Buch möglichst in einem Zug durchlesen zu können.


    Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung!


    Ich habe noch eine Frage in der Leserunde gestellt, wird mir diese beantwortet, kann ich auch die Punkte vergeben :-]


    edit: Frage beantwortet! Daher kann ich ruhigen Gewissens 10 Punkte vergeben!


    Ach ja, ich finde übrigens auch das Cover total klasse, sowie die innere Aufmachung des Buches (Bild plus kleines Interview vom Autor)!

  • Ich werde "Den Trakt" garantiert auch noch lesen. (Herr schmeiß Zeit vom Himmel) ;-)
    Die Leseprobe war schon total spannend, die Rezensionen sind klasse und im Leserundenthread habe ich (ohne zuviel zu lesen) auch nur Gutes entdeckt.
    Allgemeine Begeisterung ... ich will mir aber meine eigene Meinung bilden :lesend

  • Ui, das passt! Ich hab nächste Woche Urlaub. Hab das Buch sofort bestellt. Schön ist ja auch, dass es als Taschenbuch herausgekommen ist und deshalb in die Sparte "erlaubte Spontankäufe" fällt. Bin total gespannt. Die Idee der "umgekehrten" Amnesie hört sich schon mal klasse an.

  • Nachdem ich das Buch nun auch durch habe, ich habe es fast ein einem Rutsch durchgelesen, da ich einfach nicht aufhören konnte, kann ich nur sagen - Ein sehr guter Psychothriller.


    Sybille, die aus einem Koma erwacht findet ihre eigenen Identität nicht wieder, da niemand, den sie aus ihrem Leben vor dem Koma kennt, sie zu erkennen scheint.


    Sie versucht verzeifelt dahinter zu kommen, wer sie denn nun eingentlich ist.
    Erst steht sie alleine da, bekommt dann zwar Unterstützung von mehreren Seiten, aber wem kann sie wirklich trauen?


    Es beginnt eine Suche nach ihrer Identität, ein Wettlauf gegen Feinde, die sie nicht kennt, nach dem ganzen Sinn ihres Daseines, ihrer Vergangenheit.
    Und in diese Suche und den Wettlauf wird der Leser voll integriert, wird ebenso wie Sybille in seinen Gefühlen hin und hergerissen, weiß ebenso wenig, wem er trauen kann, wem nicht.


    Das ist faszinierende an diesem Thriller, daß auch der Leser das Gefühl bekommt, mit Sybille auf einer Stufe zu stehen, genauso wenig zu wissen, wie sie, sozusagen mit ihr mitsuchen und leiden zu müssen.
    Genauso wie Sybille weiß er bald nicht mehr, was hinter dem ganzen steckt, welchen Sinn das Ganze hat, wem er trauen, wem er seine Sympathie entgegen bringen kann.


    Der Spannungsbogen hält sich durchgehen, wird zum Ende hin dann noch einmal angehoben bis zu hin zu einer sehr spannenden Auflösung, die dann auch noch mal Überraschungen birgt und den Leser dann ebenso aus der Verwirrung erlöst wie die Protagonisten.
    Zudem ein brisantes und sehr interessantes Thema das gut beschrieben wird als Hintergrund.


    Ich kann das Buch jedem, der sich gerne auf ein Verwirrspiel der Gefühle enläßt, steigende Spannung mag und gerne in die Protaonisten eine Buches hintauchen mag, empfehlen.


    Da das meine erstes Buch von Arno Strobel war, werde ich mir nach diesem Buch auf jeden Fall noch andere Thriller von ihm besorgen.

  • Mit weiteren inhaltlichen Beschreibungen als in der Kurzbeschreibung zu lesen ist, sollte man vermeiden, um nicht zuviel zu verraten.


    Aber eines vorab: einen Pageturner zu lesen, der einem die Zeit vergessen lässt ist ein wunderbares Erlebnis für den Leser. Vielen Dank an Arno Strobel für dieses Vergnügen!


    Fazit: 10 von 10 Punkten! Nur lesen, wenn man die Zeit hat das Buch am Stück zu lesen. :grin
    Zur Not kann man es auch häppchenweise lesen, nur sollte die Zeit zwischen dem Lesen schnell vergehen.

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

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  • Für mich war das Buch eine überzeugende Neuauflage eines bekannten Themas. Die Manipulation von Erinnerungen und ein verschwundenes Kind, über das niemand etwas weiß, tauchen ja doch schon ab und an auf. Plupunkt war für mich vor allem die Stimme eines deutschen Autor und der fesselnde Stil. Ich konnte am Abend nur nach mehrmaligem Hin- und Herüberlegen das Buch liegen lassen, um wirklich noch wichtige Sachen zu erledigen. *g* Am Ende war mir trotz der kurzen Kapitel und dem permanent ansteigenden Spannungsbogen aber doch ein wenig zu viel Verwicklung in der Geschichte, um sie für mich "perfekt" abzurunden...trotzdem wird mir diese Geschichte noch einige Zeit im Kopf bleiben, da bin ich mir sicher.


    Die Aufmachung des Buches fand ich sehr gelungen, das Cover mit dem "kalten" Bild und dem erhobenen Titel finde ich sehr schön - und die Idee mit dem im Buch enthaltenen Lesezeichen gefällt mir auch ausgesprochen gut! Den Aufkleber auf dem Cover mit der Aufschrift "unbedingt lesen" finde ich dagegen absolut überflüssig...das hätte für mich bei Kauf dafür gesprochen, das Buch eher liegen zu lassen. Aber das Interview und die Leseprobe vom neuen Buch fand ich wieder sehr schön ergänzt.


    Nach dem "Trakt" würde ich auf jeden fall noch ein weiteres Buch von arno Strobel lesen, keine Frage. Der Trakt bekommt von mir 8 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von Blackie
    und die Idee mit dem im Buch enthaltenen Lesezeichen gefällt mir auch ausgesprochen gut! Den Aufkleber auf dem Cover mit der Aufschrift "unbedingt lesen" finde ich dagegen absolut überflüssig...das hätte für mich bei Kauf dafür gesprochen, das Buch eher liegen zu lassen.


    :write
    Das Lesezeichen ist echt super :D
    Und bei dem Aufkleber habe ich gleich als erstes überlegt, ob ich den abmache oder ob dann so hässliche Klebereste zurück bleiben...


    Ansonsten ist das Buch sehr spannend und in überraschend kurzer Zeit gelesen, selten schaffe ich es in letzter Zeit ein Buch in weniger als 2 Tagen zu lesen so wie jetzt. Obwohl der Erzähler allwissend ist und aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, weiß der Leser nicht mehr als Sibylle und ist genauso erpicht darauf wie sie, was denn nun eigtl richtig ist und was falsch.


    Sehr zu empfehlen! :wave

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Zitat

    Original von Eisnebelhauch
    Falls jemand Interesse hat:
    Am 13.4.2010 ab 19 Uhr gibt es bei LovelyBooks eine Livestream-Lesung mit Arno Strobel. :-)


    Danke für die INFO :wave werde auf jeden Fall reinsehen --->gleichmal notieren das ich es nicht vergesse :grin

  • so, ich bin auch durch und ich muss sagen, es war super spannend und für mich als eher seltene Thriller/Psychothrillerleserin auch nicht abgegriffen oder bereits bekannt, sondern einfach nur kurzweilig und spannend, ich habe mit Sybille mitgelitten von der ersten Seite an.


    Alles war irgendwie immer verworren und nichts schien so zu sein wie man dachte ... bis zum Schluss wusste man nicht, wer denn nun wirklich die Guten sind .... Wo wir beim Thema Schluss sind .... die letzte Seite hätte ich vielleicht ein wenig anders ausfallen lassen, das ist aber schon mein einziger Kritikpunkt.


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten.

  • Das Buch "Der Trakt" von Arno Strobel fesselte mich von der ersten Seite an.


    Die Geschichte handelt von der 34-jährigen Sibylle Aurich, die aus dem Koma erwachend, sich auf die Suche nach ihrem Sohn und ihrer wahren Identität begibt. Dabei wird sie - und mit ihr auch der Leser - in solche Verstrickungen und Ungereimtheiten hineingezogen, dass sie am Ende nicht mehr weiss, wer sie nun tatsächich ist, wem sie trauen kann, wer ihr tatsächlich helfen oder nur schaden möchte.


    Die Charaktere verändern sich von gut - zu böse - wieder zu gut. Die Auflösung am Ende ist unerwartet, faszinierend und auch schockierend, da sie dem Leser vermittelt, zu was skrupellose Forscher letztendlich fähig sein können.


    Das Buch war so spannend, dass ich es am liebsten in einem Zuge durchgelesen hätte, aber auch so nur ein Wochenende dafür gebraucht habe. Ich kann es nur weiterempfehlen!

  • hier mal meine Rezi:


    Handlung:


    Sybille Aurich wacht nach zweimonatiger Bewusstlosigkeit in einem Krankenhaus auf und ihre letzten Erinnerungen sind, dass ihr Sohn Lukas entführt und sie im Park niedergeschlagen wurde.
    Der Arzt sagt ihr das Unglaubliche - sie hat niemals einen Sohn gehabt!
    Verstört flieht sie aus dem Krankenhaus und sucht als erstes ihren Ehemann auf - der sie jedoch nicht erkennt.
    Mit der Unterstützung der hilfsbereiten Rosie sucht sie fortan nach ihrer wahren Identität und vor allem nach ihrem Sohn Lukas.
    Wer ist Sybille wirklich? Warum erkennt niemand sie wieder? Was hat es mit dem Sohn Lukas auf sich? Wem kann sie noch trauen?


    Meine Meinung:


    Die Spannung wird durch einen rasanten Schreibstil und sehr kurze Kapitel durchgehend gehalten und man kann das Buch schlecht aus der Hand legen, weil man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht. Ich war immer in der Versuchung, die letzte Seite zu lesen, um endlich zu wissen, was mit Sybille passiert ist.
    Die Lösung gibt es tatsächlich erst in dem letzten Kapitel. Für mich war die Auflösung nicht wirklich überraschend, da ich etwas ähnliches (aber etwas realistischer) schon von Anfang an vermutet hatte.


    Fazit:


    Ich würde vier von fünf Sternen geben für einen spannenden, aber teilweise unrealistischen Thriller. Leider ist das Ende meiner Meinung nach etwas zu erzwungen und zu unrealistisch (hat mich ein bisschen an die Serie "Fringe" erinnert). Eine Lese-Empfehlung würde ich geben, aber ein zweites Mal werde ich das Buch wohl eher nicht lesen.

  • Eine dringende Empfehlung möchte ich gleich an den Anfang stellen: Der Leser sollte möglichst viel Zeit am Stück mitbringen, wenn er sich auf dieses Buch einlässt. Einmal damit angefangen, kann man nicht mehr davon lassen, bis sich endlich alles aufklärt.


    Sibylle Aurich erwacht aus einem Alptraum und findet sich in einer schrecklichen Situation wieder. In einem düsteren Krankenzimmer, inmitten von Monitoren und Kabeln, erklärt ihr ein Arzt, dass sie nach einem Unfall zwei Wochen im Koma gelegen habe. Erinnern kann sie sich nur an Bruchstücke. Als sie nach ihrem kleinen Sohn fragt, erklärt ihr der Arzt, sie hätte kein Kind. Nach und nach muss sie feststellen, dass alle ihr vertrauten Menschen behaupten, sie nie gesehen zu haben. Als ihr von ihrem Hochzeitsfoto eine fremde Frau entgegenlacht, zweifelt sie an ihrem Verstand…


    Mehr möchte ich zum direkten Inhalt nicht schreiben, um nicht zu viel zu verraten und die Spannung vorweg zu nehmen.


    Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Meine eigenen Spekulationen zur Geschichte haben mich nicht nur einmal in die Irre geführt, denn jedes Kapitel hat wieder neue Überraschungen parat. Begleitet vom flotten Erzählstil des Autors irrt man im Geiste, zusammen mit Sibylle, durch Regensburg, immer auf der Suche nach deren Identität. Ihre innere Zerrissenheit, ihre Zweifel, ihr Misstrauen sowie auch die begleitenden Charaktere sind sehr plastisch und ausführlich dargestellt, und doch wird der Leser davon häufig in die Irre gelenkt.


    Mit diesem Roman ist Arno Strobel ein Psycho-Thriller der Extraklasse gelungen, spannend und mitreißend von der ersten bis zur letzten Seite. Thriller lese ich normalerweise eher selten, aber „Der Trakt“ hat mir dieses Genre wirklich schmackhaft gemacht!

  • Dieses Buch sollte man nur lesen, wenn man sicher sein kann die nächsten Stunden ungestört zu sein. Es entwickelt nämlich schon nach kürzester Zeit einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.
    Von Anfang an schwankt Sibylle und mit ihr der genauso unwissende Leser zwischen zwei verschiedenen Erklärungen, von denen immer mal wieder die eine wahrscheinlicher wird als die andere und umgekehrt. Erst langsam wird eine Möglichkeit immer wahrscheinlicher und trifft auch am Schluss zu. In der Handlung kommt es immer wieder zu unvorhergesehenen Ereignissen und Wendungen, die einen als Leser dazu bringen alle bisherigen Verdächtigungen zu überdenken und auch zumindest teilweise zu verwerfen. Bis zum Schluss ist man bei vielen Personen im Unklaren, ob sie jetzt zu der guten oder bösen Seite gehören, was die Spannung nicht gerade verringert.
    Nicht so komplett gelungen fand ich dagegen die Rolle von Rosie, deren Motivation mir bis zum Schluß unklar blieb. Aber das hat das Lesevergnügen nur leicht verringert.
    Eine klare Leseempfehlung für jeden, der spannende Psychohriller ohne viel Blut dafür aber mit einer interessanten Handlung liebt.

  • Sibylles Sohn wird entführt, sie sieht noch wie eine blau tätowierte Hand ihren Sohn Lukas in ein Auto zerrt, das sind ihre letzten Bilder, bevor sie in eine tiefe Ohnmacht fällt und alles um sie herum dunkel wird.


    Sie erwacht erst wieder in einem dunklen Raum ohne Fenster und merkt sehr schnell, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.
    Auf die Frage nach ihrem Kind versucht der Arzt ihr einzureden, sie hätte nie ein Kind gehabt und wäre 2 Monate im Koma gelegen.
    Sie weiß dass er lügt, denn sie kann ohne Probleme sofort aufstehen und im Zimmer herum gehen. Das wäre nach einem 2-monatigen Liegen unmöglich gewesen!
    Warum tischt er ihr diese Lügen auf?
    Bei einem weiteren Besuch des Arztes kann sie aus dem Krankenhaus fliehen, eine Frau nimmt sie mit dem Auto mit. Sie ist auf dem Weg nach Hause, als eine Person mit Namen Hans sie von weitem beobachtet, wie sie gerade in das Auto einsteigt. Was hat es mit dem Projekt "Jane Doe" auf sich??


    Doch zu Hause angekommen geht der Albtraum erst richtig los, keiner erkennt sie und ihre besten Freunde verhalten sich ihr gegenüber sehr merkwürdig. Wem kann sie trauen, wenn ihre heile Welt sich gerade aus den Angeln hebt?


    Verzweifelt versucht sie ihr Kind Lukas zu finden, gar nicht so einfach, wenn jeder ihr erklärt, dass es dieses Kind nie gegeben hat. Sybille Aurich war kinderlos......
    Es beginnt eine Jagd auf der Suche nach sich selbst, die sie von Regensburg nach München führt.
    Außerdem weiß man bis zum Schluss nie, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört.
    Durch die relativ kurzen Kapitel wird man immer weiter zum Lesen animiert und kann dann irgendwann nicht mehr damit aufhören, weil man unbedingt wissen will wie die Geschichte für Sibylle ausgehen wird?
    Ich habe das Buch jedenfalls in einem Rutsch verschlungen.


    Als Peter Maffay Fan haben mir die Texte zu seinem Album "Ewig" sehr gut gefallen und wurden im Buch sehr gut und passend ein und umgesetzt!


    Mir hat der Trakt ausgesprochen gut gefallen, flüssiger Schreibstil und spannend erzählt. Ich finde Arno Strobel sind die weiblichen Empfindungen von Sibylle sehr gut gelungen, mein Kompliment!
    Dies war mein erstes Buch des Autors. Ich werde auf jeden Fall auch sein nächstes Buch kaufen, von dem es bereits eine kurze Leseprobe in diesem Buch zu lesen gibt.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
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    :kuh:lesend

  • Ich glaube fast es ist alle schon geschrieben worden. Das Buch macht süchtig und man sollte bzw. kann es gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Das Buch verwirrt und regt zu wilden Spekulationen an. Doch kaum hat man sich eine Meinung zu einer Person gebildet, peng 2 Seiten weiter wird alles über den Haufen geworfen.


    Es war spannend bis zur letzten Zeile.


    Vielen Dank Arno Strobel für das Buch mit dem tollen Cover.

    Ministerin des Eulenministeriums für Backen und Ernährung.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Schnuckerle ()