Lesejahr 2011 - Das Jahreshighlight

  • Ich hatte dieses Jahr ein glückliches Händchen und habe eine ganze Menge guter Bücher gelesen. Dazu gehören die hier im Fred schon genannten "Was ich liebte", "Wasser für die Elefanten" und "Mein geteiltes Herz", ganz sicher aber auch "Allerliebste Schwester" von Wiebke Lorenz, "Alles über Sally" von Arno Geiger und besonders "Bangkok Tattoo" von John Burdett. Nicht unbedingt das beste Buch, aber aus persönlichen Gründen trotzdem mein Highlight 2011 war "Der Preis der Leichtigkeit" von Andreas Altmann. In einer Zeit der Schwäche und des Zweifels tat es einfach gut, schwarz auf weiß zu lesen, dass ich mit meinen Vorlieben und Teilen meiner Weltsicht weniger allein dastehe als befürchtet. :-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Mich hat dieses Jahr George R. R. Martins Saga "A Song of Ice and Fire" total umgehauen. Innerhalb von gut 6 Wochen habe ich alle 5 Bücher durchgelesen (und die haben zwischen 800 und 1000 Seiten!) und war danach so in dieser Welt drin, dass ich erst mal gar keine anderen Bücher mehr lesen konnte, es ging einfach nicht.
    Eine Fantasy-Welt die eher an das mittelalterliche Europa erinnert, gut ausgearbeitete (und viele!) Figuren von denen eigentlich kaum eine in ein Gut-oder-Böse-Schema passt, großes Kino und extreme Stimmungsschwankungen beim Lesen... was soll ich sagen? Fast möchte ich sagen, nicht nur ein Jahres-, sondern ein Jahrzehnts-Highlight!
    Von den 5 bisher existierenden gefällt mir übrigens Band 3 "Storm of Swords" am besten.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ich kann mich leider auch nicht entscheiden, welches mich mehr beeindruckt hat, deshalb poste ich auch zwei Bücher...
    Bei Gerron hat mich der wunderbare Schreibstil ebenso beeindruckt, wie der Gedanke, eine fiktive Biografie zu schreiben. Der Schauspieler und Regisseur, der in Theresienstadt einen verlogenen Propagandafilm für die Nazis drehen soll, ist der einzige Erzähler in diesem Buch und er macht das so faszinierend, dass ich es nicht aus der Hand legen konnte...

  • erstmal schließe ich mich Paradise Lost an.
    Was George R. R. Martin mit seinem Westeros geschaffen hat ist für mich nur sehr sehr schwer zu überbieten - es macht einfach süchtig :D


    und natürlich steht Rebecca Gablès "Der dunkle Thron" an zweiter Stelle meiner Liste!

  • Ich habe dieses Jahr viele gute Bücher gelesen, und ich finde, dass gerade diejenigen, die mich überrascht haben, einen Platz weit oben auf dem Treppchen haben sollten. Da ich "The Secret Lives of Dresses" ja schon im Geheimtipp-Thread gepostet habe, kann ich somit Mulles "Phoenixfluch" in diesem Thread zu meinem Jahreshighlight küren. :anbet

  • Definitiv das beste Buch, das ich im Jahr 2011 zuendegelesen habe. "The Hitch" von Christopher Hitchens hätte noch eine realistische Chance auf dieses Prädikat, aber vermutlich schaffe ich es nicht mehr, den Wälzer bis zum 31.12. zu beenden (bin etwa in der Mitte).

  • Woher stammt eigentlich der Wunsch, das kalendarische Jahr vor dem 31.Dezember zu beenden?
    Nun gut, viel werde ich nicht mehr schaffen und meine persönlichen Favoriten stammen allesamt nicht aus dem Jahr 2011.
    Zudem zeigt dieser Thread, welche Rezensionen von mir nie geschrieben wurden.


    Kategorie Krimi/Thriller
    1. Leonhard Schrader: "Der Yakuza"
    Der Roman zeigt, wie spannend (und blutig zugleich) Kampfkünste beschrieben werden.
    2. Lee Don "Wenn es Nacht wird in Tokio"
    Ein Amerikaner mit koreanischen Wurzeln versteht es wie selten ein Schriftsteller zuvor, das japanische Alltagsleben zu skizzieren.


    Kategorie Kolumnen
    Adam Soboczynski "Die schonende Abwehr verliebter Frauen"
    Der 1976 in ToruD (Polen) geborene Autor schafft es, Lebensweisheiten und Ratschläge auf nicht nur amüsante Art unter das Volk zu bringen, sondern auch in einem Tonfall zu schreiben, der an gute alte Zeiten zu erinnern vermag.


    Kategorie Roman:
    1.Christoph Peters "Mitsukos Restaurant"
    Fernöstliches Flair am Rhein? Ja, es kann funktionieren, wenn Peters darüber schreibt. Liebesleid auf hohem Niveau, das leider am Ende etwas langatmig ist. Dennoch warte ich auf mehr von diesem mehrfach ausgezeichneten Schreiberling.
    2. Michel Houellebecq "Plattform"
    Der Franzose mit dem unaussprechlichen Namen wurde mir wärmsten ans Herz gelegt. Widerwillig griff ich zu und war angetan von unerträglicher thailändischer Schwüle, Sex und herrlich politischer Unkorrektheit.


    Kategorie Sachbuch:
    1. Aldous Huxley "Die Pforten der Wahrnehmung"
    Ein Klassiker, der lange von mir unentdeckt blieb und Huxley mit sich selbst im Rausch konfrontierte.
    2. Eugen Herriegel "Zen in der Kunst des Bogenschießens"
    Zen - ist das Religion oder Philosophie oder eine Verquickung von beidem?
    Wer weiß das schon. Herriegel beschäftigte sich während seiner Lehrtätigkeit in Japan jahrelang mit der Kunst des Bogenschießens, erlernte Selbstbeherrschung und Konzentration und erfährt am Ende etwas über sich selbst. Ein beachtenswertes Buch!

  • 2011 war ein Jahr, wo ich oft ein gutes Händchen bei der Buchauswahl hatte.
    George R.R. Martin liegt auch bei mir ganz weit vorn
    auch "Was ich liebte" war grandios
    und viele andere schöne Lesestunden wurden mir gegönnt :-)


    Irene Dische ist für mich eins der Jahreshighlights


    Irenes Mutter hat zwei Fehler. Schon bei der Geburt werden sie offenkundig. Zum einen ähnelt das Neugeborene Irenes Großmama nicht in jenen Dingen, auf die es ankommt: „Es hatte Carls riesige dunkle Augen, seine Nase und außerdem ganz von allein -- ich weiß nicht, woher sie kamen -- rote wulstige Lippen“. Zum anderen, und das ist der größte Schock: Irenes Mutter ist ein Mädchen! „Es war schlimm genug, dass ich ein Mädchen war und kein Offizier und Kriegsheld werden sollte“, sagt Irenes Großmama. Kein allzu guter Start ins Leben.
    Aber auch Irenes Großmama ist anders als ihre Brüder und Schwestern. „Otto badete immer nackt, aber ich sollte die Unterhose anbehalten, damit man nichts sah. Ich zog sie trotzdem aus“, heißt es in Irene Disches unglaublich komischen, aber auch traurig-schönen Roman. „Meine Schwestern waren immer schon nach fünf Minuten wieder aus dem Beichtstuhl. Ich nicht.“ So geht es weiter in Großmama packt aus, ein Buch über die unkeusche Katholikin Elisabeth Rother aus dem Rheinland, die wirklich viel zu beichten hat. Und dabei munter drauflos plappert, über den lieben Gott, Juden und Nazis, und vor allem über ihre eigene Familie, mit allen Vorurteilen, die ihr in die Wiege gelegt worden sind. Wie Dische es trotzdem schafft, dass einem diese Frau doch so sehr ans Herz wächst, ist schon ein kleines Meisterstück.

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Schwer, mich auf einen Titel festzulegen :gruebel! Es gab so viele tolle Bücher!


    Ein Highlight war zweifellos "Der dunkle Thron" von Rebecca Gablé, allerdings keine Überraschung.


    Außergewöhnlich gut und überraschend:


    Amor Towles - Eine Frage der Höflichkeit (Belletristik)


    Tom Hillenbrand - Teufelsfrucht (Krimi)


    Karen Duve - Anständig Essen (Sachbuch)

  • Ich habe 2011 irgendwie völlig ungeordnet gelesen und muss daher erst mal drüber nachdenken, was ich überhaupt gelesen habe. Aber ich denke, ich kann mich auf 2 beschränken, die mich sehr beschäftigt haben und die einen großen Eindruck hinterlassen haben.


    Kurzbeschreibung:


    Aufgewachsen in einer lieblosen Umgebung, ohne Familie und ohne Zuhause, hat die junge Victoria vor allem eines gelernt: von Menschen Abstand zu halten. Ihr Herz öffnet sie einzig den Blumen. Mit ihrer Hilfe teilt sie sich einer Welt mit, die ihr nicht zuhört. Bis sie dem Mann begegnet, der ihre Sprache versteht ...

  • Ich hatte zwar erwartet, dass mir das Buch gefällt, aber dass es so tiefgründig ist und mich noch lange beschäftigen würde, hat mich sehr überrascht. Daher mein 2. Highlight.


    Kurzbeschreibung:


    Ein gutes Leben ist die beste Rache! Vom „Tal der Ahnungslosen“ ins West-Berlin der 80er Jahre – Falk Lutter hat es wirklich nicht leicht im vermeintlichen Land der Träume. „Sommerhit“ erzählt die Geschichte von einem, der auszog, es allen zu zeigen: eine meisterhaft ausbalancierte Tragikomödie über Heimatgefühle, Außenseitertum, Lebensträume und nicht zuletzt Familie und Freundschaft. „Ein Autor, den man in einem Atemzug mit Nick Hornby nennen kann.“ Radio AFK