Er weiß genau, welches Buch welche Krankheit der Seele lindert: Auf seinem Bücherschiff, der »literarischen Apotheke«, verkauft der Pariser Buchhändler Jean Perdu Romane wie Medizin fürs Leben. Nur sich selbst weiß er nicht zu heilen, seit jener Nacht vor 21 Jahren, als die schöne Provenzalin Manon ging, während er schlief. Sie ließ nichts zurück außer einem Brief – den Perdu nie zu lesen wagte. Bis zu diesem Sommer. Dem Sommer, der alles verändert und Monsieur Perdu aus der kleinen Rue Montagnard auf eine Reise in die Erinnerung führt, in das Herz der Provence und zurück ins Leben.
„Das Lavendelzimmer“ ist ein Buch, das mit wenigen Protagonisten auskommt. Protagonisten, die so unterschiedlich sind und doch soviel gemeinsam haben. Protagonisten, deren Herz und Seele krank ist, als das Buch beginnt, und die über ihr Leben nachdenken und durch die anderen lernen, gelernt haben. Ein Buch über Schmerz, Leid, Freude, Glück, Leben und Tod … aber das wichtigste … unendlich viel Liebe, aber auch die Möglichkeit zwei Menschen gleichzeitig zu lieben und das ganze verständlich zu erläutern; und über Gefühle, die alles überstehen läßt, die einem sogar die Angst vor dem Tod nimmt. Es wurde geliebt, gefeiert, gelacht, gekocht (hmmm) und ich habe gelernt: auch wenn man meint, dass das Leben nichts mehr zu bieten hat … irgendwann und irgendwo ist das „Lichtlein“, die helfende Hand, der Anstoß um wieder zu leben, vielleicht anders, auch zu lieben, vielleicht anders … aber immer wieder einmalig.
Man lebt mit diesen Figuren, leidet und genießt und das Ganze in der traumhaft schönen Kulisse der Provence, die Nina George einem so nah bringt, dass man das Gefühl hat, dabei zu sein, das Land, die Städte und Orte und auch den Lavendel zu riechen und schmecken. In wundervollen Farben und Erläuterungen der Gegend, Orte taucht man ab zu einer wundervollen Reise. Man spürt regelrecht die Liebe der Autorin zu diesem Land.
Abgerundet durch eine literarische Notapotheke und ein paar wirklich tollen provenzalischen Rezepten, ist dieses Buch eines der besten, schönsten zu Herzen gehenden, die ich je gelesen habe.
Dieses Buch ist ein Buch, wie ich noch nie eins gelesen habe. Ich habe es regelrecht eingesogen, inhaliert, immer und immer wieder Passagen erneut gelesen, zurückgeblättert. Es läßt einen viel Nachdenken über das eigene Leben und hat mir persönlich meiner Seele und meinem Herzen wieder Halt gegeben. Danke Nina George für das Finden der richtige Worte, für das Schreiben dieses großartige Buch. Der Platz auf der Spiegel-Bestenliste ist mehr als verdient.