'Krähenmädchen' - Seiten 363 - Ende

  • Bei mir ist es recht verschieden, was die Schilderung von Grausamkeiten angeht. Es gibt Bücher, da macht es mir wenig aus. Leichen in verschiedensten Stadien der Verwesung geschildert zu kriegen.
    Das sind medizinische Einzelheiten, die mich ehrlich gesagt nicht sonderlich beeindrucken. Gewalt gegen Kinder und oft auch psychische Gewalt machen mir viel mehr zu schaffen. Da reicht manchmal schon eine Andeutung und ich kann eine Szene tagelang nicht vergessen.
    Ein seltsames Ding, die menschliche Psyche.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Bei mir ist es recht verschieden, was die Schilderung von Grausamkeiten angeht. Es gibt Bücher, da macht es mir wenig aus. Leichen in verschiedensten Stadien der Verwesung geschildert zu kriegen.
    Das sind medizinische Einzelheiten, die mich ehrlich gesagt nicht sonderlich beeindrucken. Gewalt gegen Kinder und oft auch psychische Gewalt machen mir viel mehr zu schaffen. Da reicht manchmal schon eine Andeutung und ich kann eine Szene tagelang nicht vergessen.
    Ein seltsames Ding, die menschliche Psyche.


    Geht mir ähnlich. Bin eigentlich relativ hartgesotten. Aber bei Kindern wird es für mich schierig. Hatte einmal ein Buch, da wurden Babys den Müttern aus dem Bauch geschnitten :yikes Das ging auch gar nicht. Hier fand ich besonders schlimm das Quälen vor dem Töten.


    Kinder sind einfach NOCH wehrloser als Erwachsene es schon sind. Da kommt mein Beschützerinstinkt voll durch.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Geht mir ähnlich. Bin eigentlich relativ hartgesotten. Aber bei Kindern wird es für mich schierig. Hatte einmal ein Buch, da wurden Babys den Müttern aus dem Bauch geschnitten :yikes Das ging auch gar nicht. Hier fand ich besonders schlimm das Quälen vor dem Töten.


    Kinder sind einfach NOCH wehrloser als Erwachsene es schon sind. Da kommt mein Beschützerinstinkt voll durch.


    Geht mir auch. Bei Kindern wird es bei mir auch schwierig. Und es ist noch schlimmer geworden, seit ich selber Mutter bin.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zitat

    Original von Teufelchen_Yvi


    Geht mir auch. Bei Kindern wird es bei mir auch schwierig. Und es ist noch schlimmer geworden, seit ich selber Mutter bin.


    Ich kann euch da nur zustimmen. Ich bin zwar selber keine Mutti, aber trotzdem finde ich es oft schwierig, wenn derartiges geschildert wird. Wobei ich in diesem Fall die NICHT ausgesprochenen Sachen am grausamsten fand. Es blieb so viel Platz für eigene Vorstellungen. Besonders berührt haben mir hier die Szenen in Sierra Leone. Diese Kinder, die vor nichts zurückschrecken. Die sowas wie Liebe und Geborgenheit nicht kennen, sondern mehr oder weniger Maschinen sind. Maschinen, die nicht davor zurückschrecken, zu töten und zu vergewaltigen.

  • Woelfchen85, die Szene ist mir auch noch ganz deutlich im Gedächtnis geblieben. Die fand ich auch richtig schlimm. Das sind ja schon keine Kinder mehr. Vom Alter her ja, von der Größe her vielleicht auch noch, aber ansonsten sind sie schon völlig gebrochen. Sie vertrauen den Erwachsenen nicht (ist ja zum Teil auch ein Wunder), haben quasi nur sich selbst. Und werden zu Mördern, Vergewaltigern und wer weiß noch was "gemacht". Hat der Junge, der Sofia vergewaltigt hat, nicht dabei/ danach auch geweint? Und er wurde von dem Älteren für seine Tat gelobt. Was bei den Kindern kaputt gemacht wird, ist unglaublich. In der Gruppe bekommen sie die Anerkennung, den Schutz, den sie sonst nicht bekommen. Sie ziehen mit ihrem zarten Alter in den Krieg. Da muss doch innerlich was kaputt gehen.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Teufelchen_Yvi ()

  • Das Schicksal der Kindersoldaten ist auch besonders schlimm. Die schließen sich ja nicht freiwillig den Soldaten an, sondern sie werden entführt, oft genug gezwungen, an der Tötung von Nachbarn oder Verwandten mitzuwirken und regelrecht versklavt.
    Auch wenn es angesichts der grausamen Taten, die sie irgendwann selbst verüben - die meisten sind zuerst selbst Opfer geworden.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder



    Hatte einmal ein Buch, da wurden Babys den Müttern aus dem Bauch geschnitten :yikes Das ging auch gar nicht. Hier fand ich besonders schlimm das Quälen vor dem Töten.


    Das Buch hatte ich auch, das hab ich ehrlich gesagt auch zur Seite gelegt, war mir dann doch zu heftig. Du meinst ja auch "Entrissen" von Tania Caver, oder?

  • Zitat

    Original von Woelfchen85


    Ich kann euch da nur zustimmen. Ich bin zwar selber keine Mutti, aber trotzdem finde ich es oft schwierig, wenn derartiges geschildert wird. Wobei ich in diesem Fall die NICHT ausgesprochenen Sachen am grausamsten fand. Es blieb so viel Platz für eigene Vorstellungen. Besonders berührt haben mir hier die Szenen in Sierra Leone. Diese Kinder, die vor nichts zurückschrecken. Die sowas wie Liebe und Geborgenheit nicht kennen, sondern mehr oder weniger Maschinen sind. Maschinen, die nicht davor zurückschrecken, zu töten und zu vergewaltigen.


    Ich muss ganz ehrlich sagen.
    Ich kann das Prima ausblenden.
    Wenn ich Bücher lese, ist das für mich eine andere Welt, die dann mit der realen Welt nicht viel zutun hat.
    Allerdings würde ich mir niemals Filme solcher Art anschauen.

  • Gestern Abend musste ich es noch unbedingt zuende lesen. Es war spannend - so sehr, dass ich nicht aufhören konnte, aber trotzdem war mein erster Gedanke, als ich das Buch zugeklappt habe "Endlich ist es vorbei!". Eigentlich hat es alles, was ein guter Thriller braucht, doch mir persönlich war es einfach zu düster und teilweise zu brutal und zu verschwurbelt konstruiert.


    Offen bleibt für mich immer noch die Frage, wie aus Victoria einfach so Sofia werden konnte, die ja scheinbar ein Diplom hat, was man aber sicher auch in Schweden nur mit gültigen Meldedaten bekommen kann. Außerdem frage ich mich immer noch, wieso war Victoria anscheinend in Sofias Bewusstsein so lange verschüttet und hat dann eine eigene Telefonnummer? Und wenn sie so tief verschüttet war, dass Sofia sie eine Zeit lang sogar als Patientin gesehen hat, dann muss sie sich als Sofia doch über die Veränderungen in ihrer Wohnung, insbesondere ihrer Küche gewundert haben? :gruebel


    Und obwohl Victoria angeblich verschwunden ist, wie der Polizist Jeanette berichtet, scheint es ja nicht so schwer, sie telefonisch zu erreichen, denn Jeanettes Kollege hatte ja ohne Probleme ihre Nummer ausfindig machen können... :gruebel


    Dass zum Schluss die Krankheit immer mehr Oberhand über Sofia/Victoria gewinnt, wird sehr deutlich und ich hatte schon vermutet, dass in der logischen Folge nun sicherlich auch der Sohn von Jeanette verschwinden wird.


    So ein Ende mit einem Cliffhanger ist, auch wenn es angekündigt ist, ganz schön heftig und zielt so sehr darauf ab, die Leser auf den nächsten Band anzufixen, dass ich es fast schon ärgerlich finde.
    Die durchweg düstere Stimmung, die Brutalität und das Fehlen von auch nur dem kleinsten Sympathieträger machen mich nachdenklich, ob ich überhaupt noch den nächsten Band lesen möchte, auch wenn es sicherlich interessant ist, wie es mit Jeanette, Victoria-Sofia und Johan weitergehen wird. :gruebel

  • Ich bin durch.


    Zu den Grausamkeiten. Ja, es berührt mich, aber ich weiß, dass es nicht real ist. Serien im TV gehen mir da näher, weil man es sieht und die Phantasie doch steuerbar ist. Und aufgrund der aktuellen Ereignisse (Flug MH 17) waren diese Schilderungen kein Problem für mich, eben weil sie fiktiv sind.


    Sofia ist Victoria. Ich hatte kurz diesen Gedanken, aber er hat mich trotzdem überrascht.


    Mein Problem mit diesem Buch, war das fehlende Tempo. Es ist zwar intensiv, aber es konnte mich nicht mitreißen. Deswegen werde ich die Trilogie wohl nicht weiterlesen.


    Meine Rezension folgt morgen.

  • Zitat

    Original von AnjaR


    Das Buch hatte ich auch, das hab ich ehrlich gesagt auch zur Seite gelegt, war mir dann doch zu heftig. Du meinst ja auch "Entrissen" von Tania Caver, oder?


    Ja, ich glaub das war's. :-(

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

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    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Offen bleibt für mich immer noch die Frage, wie aus Victoria einfach so Sofia werden konnte, die ja scheinbar ein Diplom hat, was man aber sicher auch in Schweden nur mit gültigen Meldedaten bekommen kann. Außerdem frage ich mich immer noch, wieso war Victoria anscheinend in Sofias Bewusstsein so lange verschüttet und hat dann eine eigene Telefonnummer? Und wenn sie so tief verschüttet war, dass Sofia sie eine Zeit lang sogar als Patientin gesehen hat, dann muss sie sich als Sofia doch über die Veränderungen in ihrer Wohnung, insbesondere ihrer Küche gewundert haben? :gruebel


    Stimmt, der Punkt wurde leider nicht erklärt - kommt ja vielleicht noch. Prinzipiell denke ich, dass es zwischen der Person Victoria und der Person Sofia schon so eine Art Zwischenstück gibt. Also, dass Sofia sich Veränderungen in ihrer Wohnung schon irgendwie logisch erklärt, ohne auf Victoria zu kommen. Aber letztendlich ist sie ja schon ein und die selbe Person und kann es sich doch so zurecht legen, wie es ihr am angenehmsten ist. Deshalb spaltet sich das Hirn ja auch ab, weil es mit bestimmten Dingen nicht zurecht kommt. Meist sind es ja mehr wie zwei Personen. Also ich könnte mir gut vorstellen,dass da noch ein paar in den beiden Nachfolgerbüchern kommen. :grin Und so lange nicht alle Fragen geklärt sind, muss ich schon weiterlesen. :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

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  • hollyholunder, das ist eigentlich das, was mich am allermeisten interessiert: was ist das mit Sofia und Victoria.
    Wenn man davon ausgeht, dass es sich wirklich um einen Fall einer dissoziativen Identitätsstörung handelt, wäre es schon sehr ungewöhnlich, dass diese beiden Identitäten, sobald sie voneinander wissen, sozusagen unter einem Dach leben können.
    Ich kenne mich nicht wirklich aus, habe nur mal theoretisch was dazu gehört und meine mich zu erinnern, dass es gerade das Ziel einer Therapie ist, die verschiedenen Identitäten zusammenzuführen und das ein Schritt zur Heilung ist. Das scheint ja hier gar nicht der Fall zu sein.
    Und nach dem, was ich da im Revolverblatt gelesen habe, dürfte es ja noch ein paar faustdicke Überraschungen geben.
    Ich bin fast versucht, mir mal die englische Version zu beschaffen..... :grin

  • Belladonna, du hast recht, englisch gibt es die noch gar nicht....es ist nur eine englische Version auf der schwedischen Seiten.
    Und mein Schwedisch reicht höchstens, um mich vorzustellen.
    Muss ich doch warten.


    Gao ist eine Figur, die mich auch noch beschäftigt. Er scheint aber noch immer das Bedürfnis nach einem Eigenleben zu haben, wie das aussehen mag, werden wir sicher erfahren.

  • Ausgelesen und Zack!
    Der Leser bleibt im Regen stehen und ist quasi gezwungen (wenn man das Krähenmädchen spannend fand und die weitere Geschichte lesen will) auf den nächsten Teil zu warten *hippel*


    Ich will leider wissen, wie es weitergeht. Was wird noch aus Gao, das interessiert mich brennend :wow


    Und ich hoffe, dass man nicht bis zum Ende des dritten Teiles warten muss um herauszufinden, was nun genau mit Sofia/Victoria ist, wie sie wurde was sie ist/sind.


    Achjeee :bonk

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain