Krähenmädchen - Erik Axl Sund

  • Über die Autoren:
    Erik Axl Sund ist das Pseudonym des schwedischen Autorenduos Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist. Håkan ist Tontechniker, Musiker und Künstler. Jerker ist der Producer von Håkans Elektropunkband "iloveyoubaby!" und arbeitet zurzeit als Bibliothekar in einem Gefängnis. Zusammen haben sie drei Romane geschrieben: die Victoria-Bergman-Trilogie, für die sie 2012 mit dem Special Award der Schwedischen Krimiakademie ausgezeichnet wurden.



    Kurzbeschreibung:
    Wie viel Schreckliches kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?


    Stockholm. Ein Junge wird tot in einem Park gefunden. Sein Körper zeigt Zeichen schwersten Missbrauchs. Und es bleibt nicht bei der einen Leiche ... Auf der Suche nach dem Täter bittet Kommissarin Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund um Hilfe, bei der eines der Opfer in Therapie war. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Eine andere Patientin Sofias ist Victoria Bergman, die unter einem schweren Trauma leidet. Sofia lässt der Gedanke nicht los, bei ihr irgendetwas übersehen zu haben. Schließlich müssen sich Jeanette und Sofia fragen: Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?


    Meine Meinung:
    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven. Mal von Kriminalkommissarin Jeanette, die einen Lebenskünstler als Mann und von daher immer Geldsorgen hat, mal von der Psychiaterin Sofia, die pikanterweise selbst Psychopharmaka benötigt, der Patienten Victoria, die als Kind wiederholt missbraucht wurde, auch von der Mörderin oder einem Opfer. Die ständigen Wechsel sind aber kein Problem, es ist eigentlich immer klar, wer gerade erzählt. Das Thema ist zwar sehr heftig, Kindesmissbrauch ist bestimmt nicht jedermanns Thema. Aber die Beschreibungen sind sehr zurückhaltend, die Spannung und der gewisse Horror lebt von kurz hingeworfenen Kommentaren und Nebensächlichkeiten, die mir immer wieder zu denken gaben.
    Für mich war die Spannung eigentlich immer hoch, ich wollte immer schnell weiterlesen und wissen was als nächstes kommt. Dazu geholfen hat, dass die Ermittlungen rund um die Mordfälle sehr wenig Raum einnehmen, sondern mehr die psychologischen Studien und Einblicke in die verschiedenen Charaktere. Für den Leser löst sich am Ende des Buches der Fall auf, es endet jedoch mit einem großen Cliffhanger und viel Raum für die Fortsetzung der Trilogie.
    Von mir eine klare Leseempfehlung und 10 Eulenpunkte.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Ich kann mich Manuela2205 nur anschließen. Ich habe das Buch im Zuge der Leserunde gelesen und bin sehr beeindruckt von diesem komplexen Thriller.


    Wie Manuela schon sagte, das Augenmerk liegt nicht auf der polizeilichen Ermittlung. Manches ahnt man schon ein wenig vorher, wird aber wieder abgelenkt davon. Auch wenn man gegen Ende des Buches irgendwie weiß, was und wer da was gemacht hat, ist trotzdem noch soviel offen, das man am liebsten sofort den nächsten Band zur Hand hätte.


    Mir hat auch gefallen, wie geschickt die Autoren ein düsteres Thema so unblutig erzählen können. Grausige Details sucht man hier zum Glück vergeblich. Trotzdem ist der Horror, was Menschen sich gegenseitig antun können, stets gegenwärtig. Ob es in der täglichen Langweile des Ehelebens von Kommissarin Jeannette oder bei dem sexuell belästigten Kind ist, die Autoren werfen einen deprimierenden Blick in die menschlichen Abgründe. Fast könnte man glauben, alle Männer sind schlecht und alle Frauen wollen nur ausgenutzt werden. Man sieht aber deutlich, was aus einem Menschen wird, der als Kind schwer traumatisiert wird.


    Das Buch ist zutiefst düster, aber man sieht die Dinge ja auch aus einer bestimmten Perspektive. Ich finde das geschickt gemacht. Ich bin sehr, sehr gespannt auf die Folgebände und ob sie das Niveau der Handlungsentwicklung halten können. Von mir auch volle Punktzahl.

  • Krähenmädchen


    Erik Axl Sund
    Band 1 der "Victoria-Bergman-Trilogie"
    Psychothriller
    Originaltitel: Kråkflickan
    Originalverlag: Ordupplaget
    Aus dem Schwedischen von Wibke Kuhn
    DEUTSCHE ERSTAUSGABE
    Paperback, Klappenbroschur, 480 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
    ISBN: 978-3-442-48117-0


    Inhalt:
    In kurzen Kapiteln werden wir von Schauplatz zu Schauplatz, von einer Person zur anderen geführt. Eingeschoben werden in unregelmäßiger Folge Rückblicke und unzusammenhängende Statements des unbekannten Krähenmädchens.
    In Stockholm wird die Leiche eines Jungen gefunden, der nach schweren Misshandlungen gestorben ist. Zudem wurde er mit einem Lokalanästhetikum vollgepumpt. Die Ermittlungen werden von der Kriminalhauptkommissarin Jeannette Kihlberg geleitet. Niemand kennt den Jungen, keiner vermisst ihn, er scheint als Flüchtling ins Land gekommen zu sein.
    Da ist die Psychotherapeutin Sofia Zetterlund. Sie ist Spezialistin für die Behandlung traumatisierter Kindersoldaten und als einer ihrer jungen Patienten ermordet aufgefunden wird, nimmt die Kommissarin Kontakt zu ihr auf. Wir erfahren von einer weiteren Patientin, Victoria Bergmann, einer schwerkranke junge Frau, die sich trotz allen Engagements von Sofia der Behandlung zunehmend entzieht.
    Eine Frau, die ein Zimmer ihrer Wohnung zu einem schalldichten Versteck ausbaut, entführt einen chinesischen Flüchtlingsjungen.
    Jeannette Kihlberg erhält wenig Unterstützung von ihren Vorgesetzten, die Ermittlungen scheinen in einer Sackgasse zu enden. Dazu kommt ihr desolates Familienleben. Der Ehemann, ein bislang erfolgloser Künstler trägt nichts zur Haushaltskasse bei. Für den Sohn Johann hat sie immer zu wenig Zeit.


    Meine Meinung
    Dieses Buch ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Psychothriller. Nicht so sehr die Ermittlungen zu den grausamen Verbrechen stehen im Mittelpunkt, sondern die Entwicklung und Erinnerungen der verschiedenen Personen.
    Keine von ihnen führt ein glückliches Leben. Die beiden Protagonistinnen müssen sich von Berufswegen mit den Abgründen der menschlichen Gesellschaft auseinandersetzen: Gewalt, Missbrauch, Krieg und ihren Folgen.
    Die Perspektive wechselt immer wieder in den teilweise sehr kurzen Kapiteln. Zwischendurch erfolgen Rückblenden, in denen Erlebnisse aus der Kindheit, Sofias Einsatz als Therapeutin im Krieg in Sierra Leone und andere Erlebnisse aus dem Leben Sofias und ihrer Patientin Victoria berichtet werden.
    Immer deutlicher wird ein Gefühl der Bedrohung, eines Schreckens, der nicht aus der Schilderung der zahlreichen Grausamkeiten resultiert (diese werden in eher sachlichen Berichten des Rechtsmediziners beschrieben), sondern aus wie nebenbei hingeworfenen Bemerkungen.
    Sehr berührend und eindringlich wird die Ausnahmesituation beschrieben, in die Jeannette und Sofia geraten. Jeannette durch die immer aussichtsloser werdende Ermittlung und ihr Privatleben, das immer weiter aus dem Ruder läuft. Sofia durch das Bemühen, ihrer Patientin doch noch helfen zu können und den Versuch, Jeannette bei den Ermittlungen zu unterstützen.
    Für mich ist das einzige Manko, dass durch den Aufbau der dreiteiligen Serie im ersten Band vieles in der Entwicklung der Figuren nur angerissen werden kann. In einigen Punkte bleibt bei mir ein Eindruck zurück, der sich am ehesten in dem Satz: Das kann doch alles gar nicht sein, beschreiben lässt.
    Natürlich macht mich das umso neugieriger auf die weiteren Bände.


    Eine klare Leseempfehlung für alle, die nicht gar zu zart besaitet sind und sich auf das Warten auf die Folgebände einlassen können!

  • Auch ich durfte den ersten Band der "Victoria-Bergman-Trilogie" im Rahmen der Leserunde lesen.
    Zum Glück.
    Denn wie erhofft, hat mich dieser Thriller sofort in seinen Bann gezogen.
    Die Story wird in relativ kurzen Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Dadurch bleibt die Spannung ( und manchmal auch Verwirrung ;-) ) durchgehend erhalten und es entwickelt sich ein richtiger Pageturner.
    Das Thema, oder eher die Themen, sind so krass wie vielfältig.
    Misshandlungen, Kindersoldaten, Perversionen, psychische Störungen, Gewalt..........hier ist alles vorhanden, die Personen sind so gut wie alle in ihrer jeweiligen Situation unglücklich und gefangen.


    Dem Autorenpaar gelingt es, die Spannung bis zum Schluß aufrecht zu erhalten, viele Fragen und Zusammenhänge sind noch nicht geklärt und das Buch endet mit einem Cliffhanger, der es einem unmöglich macht, Band zwei nicht lesen zu wollen. Am liebsten sofort.....
    Eines ist jedoch auch klar: Zartbesaitete sollten wohl besser ihre Finger von diesem Buch lassen. Zwar gibt es keine expliziten Schilderungen von Gewalttaten, aber die Beschreibungen reichen aus um ein verstörendes Kopfkino in Gang zu setzen.


    Auch von mir bekommt das Buch 10 von 10 Punkten.

  • Ich hab das Buch auch in der LR gelesen, danke nochmal für das Buch! :)


    Meine Meinung zum Buch (Inhalt wurde ja schon beschrieben):


    Ich fands einerseits schön, dass die Ermittlungen eher im Hintergrund abliefen und man mehr in die psychische Tiefe des Buches bzw der Charakere eintauchen konnte, andererseits


    Gut gefallen haben mir die verschiedenen Perspektiven. Genau deswegen blieb die Erzählung die ganze Zeit sehr spannend. Leider endet das 1. Buch (wie schon öfters erwähnt) mit einem sehr gemeinen Cliffhanger, was auch bedeutet, dass viele meiner Fragen bisher gar nicht beantwortet wurden. Ich hoffe da wirklich sehr auf Band 2 und 3. Ich mag es gar nicht, wenn es am Ende Logiklücken gibt oder zu viel offen bleibt!
    Das Thema ist schon sehr hart und auch die Eindrücke, die oft eher so nebensächlich hingeworfen wurden, machten das Ganze eher noch schlimmer und die Tragweite wurde einem umso mehr bewusst. Trotz allem konnte man das Buch gut lesen auch ohne, dass es mir sozusagen zu viel wurde.


    Fazit: harter Tobak, aber super spannender Thriller, der es einem unmöglich macht die nächsten beiden Bände nicht zu lesen! 9 von 10 Punkten

  • "Krähemädchen" von Erik Axl Sund ist ein Psychothriller - und das zu 100 Prozent.
    Es schildert eine wirklich kranke Psyche, deren Ausmaß aber erst nach und nach völlig klar wird. Die Kapitel sind sehr kurz gehalten und immer aus verschiedenen Perspektiven geschrieben.
    Schritt für Schritt setzt sich für den Leser das Puzzle zusammen. Auch die Zeitebenen wechseln. Vergangenes wird erst spät erklärt und schafft dann einen Bezug zu den Vorgängen in der Gegenwart. Ein Buch das über weite Teile wirklich fesselt und den Leser sehr intensiv beschäftigt. Allerdings sind wesentlicher Bestandteil der Vorgänge brutale Folterszenen und Morde an Jungen, Schilderungen von Missbrauch und Demütigung an Kindern. Sicher keine Kost, die sich jeder antun möchte. Am Ende bleiben offene Fragen, ein Kind ist entführt - Band 2 und 3 warten schon.
    Es fällt mir schwer eine Leseempfehlung zu geben. Ich selbst bin noch aufgewühlt von der ganzen Geschichte und bin hin und her gerissen, ob ich Band 2 weiterlesen möchte.


    7 von 10 Punkten

  • Krähenmädchen ist der erste Teil der Victoria-Bergmann - Trilogie.
    Titel der folgenden Bände sind: "Narbenkind" und "Schattenschrei."


    In vielschichtiger allerdings etwas verwirrender Erzählweise wird das Psychogramm eines Mörder erstellt, bzw. einer Mörderin.
    Wir erfahren in Rückblicken ihre Vergangenheit, wie sie wurde was sie ist.


    Wirklich spannend war es für mich allerdings nicht. Die Misshandlungen und Tötungen der Kinder sind zwar sparsam geschildert trotzdem ist es hart das zu lesen und zu denken, sowas passiert wirklich.


    Das Buch endet mit einem bösen cliffhänger der mich allerdings trotzdem nicht verleitet, den nächsten Band zu lesen.


    Sicher kommen noch 2 Bände so dass man nicht wissen kann, wieso die Personen so handeln oder wie die Zusammenhänge sind.
    Zudem haben wir schon wieder einen Kommissar, diesmal weiblich, mit häuslichen Problemen. Scheint in Skandinavien üblich zu sein. Nun ja Irene Huss bildet da ne Ausnahme.
    Ich kann es nicht mal an etwas besonderem festmachen weshalb mich das Buch nicht mitgerissen hat. Es war für mich einfach unausgegoren, verwirrend, vor allem die Bandaufnahmen Victorias, da hatte ich das Gefühl, die Autoren hätten selbst den Faden verloren.



    Danke jedoch an den Verlag für das Freiexemplar.

  • Meine Meinung


    „Krähenmädchen“ ist der 1. Teil der Trilogie um Victoria Bergman. Die Geschichte wird in verschiedene Perspektiven erzählt, nicht nur der Gegenwart, sondern auch Rückblicke in die Vergangenheit werden geschildert. Man begleitet sowohl die Kommissarin Jeanette Kihlberg, die beauftragt wird, eine Mordserie an Jungen aufzuklären. Aber auch die Psychotherapeutin Sofia Zetterlund erzählt die Ereignisse aus ihrer Sicht.


    Den Perspektivwechseln konnte ich gut folgen.
    Da es um Kindesmissbrauch und Mord an Kindern geht ist dieser Psychothriller nicht für jeden geeignet, auch wenn es keine genaueren Beschreibungen der Taten gibt. Die Ermittlungen der Mordserie steht nicht so stark im Vordergrund, besonders die Hintergründe wie auch die Entwicklung des Mörders nimmt viel Raum ein.
    Es gibt zum Ende hin noch viele offene Fragen und noch mehr Vermutungen, da noch nicht alles schlüssig aufgeklärt wurde. Das Buch selbst endet mit einem großen Cliffhänger, so dass ich am liebsten sofort zum zweiten Band gegriffen hätte. Dieser erscheint jedoch schon im September diesen Jahres, daher dauert es nicht ganz so lange. Gespannt bin ich, wie die vielen noch offenen Fragen beantwortet werden.
    Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung wegen der schwierigen Thematik.

  • Kurze Kapitel, häufige Perspektivwechsel und mehrere Zeitebenen machen das Buch einerseits zu einem Pageturner, fordern andererseits aber auch erhöhte Aufmerksamkeit beim Lesen.
    Da es keine neutrale Betrachtungsweise gibt, sondern die Geschehnisse immer aus der Sicht verschiedener Protagonisten erzählt werden, besteht der gesamte Roman aus diversen subjektiven und einseitigen Wahrnehmungen. Dieses Stilmittel lässt manche Szene seltsam entrückt erscheinen und verleiht der Geschichte eine (für skaninavische Thriller typische) pessimistische Grundstimmung bar jeden Humors.


    Nach und nach erfährt der Leser, was die Figuren alle Schlimmes durchgemacht haben oder noch immer erleben. Die Autoren lassen dabei kaum ein Thema aus. Misshandung, Verrat, Freiheitsberaubung, Betrug, Mord, die Liste kann beliebig weitergeführt werden. Da es schwerwiegend um Kindesentführung, -misshandlung und -tötung geht, bin ich froh, dass die Autoren hier auf detailliertere Schilderungen verzichtet haben. Die Charaktere sind ausgereichend geschildert, dass ich mir ein Bild von ihnen machen kann. Meine Sympathie können sie nicht erringen, bestenfalls mein Mitgefühl.


    Ich hoffe darauf, dass einige wenig plausibel klingende Entwicklungen noch ihre glaubwürdige Erklärung in der Fortsetzung erhalten werden. Es gibt genügend Hinweise im Text, die mich auf eine bestimmte Fährte gesetzt haben. Ob ich damit wirklich richtig liege, wird wahrscheinlich erst das Ende der Trilogie zeigen. Am Ende dieses 1. Teils bleiben so viele unbeantwortete Fragen übrig, dass es gut ist, dass die Fortsetzung „Narbenkind“ bereits im September 2014 erscheint.

  • Inhalt:


    In Stockholm wird der fürchterlich zugerichtete Leichnam eines Jungen gefunden. Noch glaubt Kommissarin Jeanette Kihlberg an einen einmaligen barbarischen Akt, dessen Ursprung in der Pädophilen-Szene zu suchen ist. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig und schon bald hat sie einen zweiten, ganz ähnlich gelagerten Fall am Hals, der das Schlimmste befürchten lässt: Ist ein Serientäter in der Stadt unterwegs? Die Polizei bittet die Psychologin Sofia Zetterlund um Mithilfe, bei der Aufklärung der brutalen Morde.


    Meinung:


    Mit “Krähenmädchen” legt das Autorenduo Erik Axl Sund den Auftaktroman der “Victoria Bergman Trilogie” vor. Das Böse kennt hier keine Grenzen, die Opfer haben keine Namen, geschweige denn eine Möglichkeit zu entkommen. Dieses düstere Schweden Epos führt in die Welt jenseits der IKEA Behaglichkeit, mitten ins Grauen abnormer Familien und verrohter Einzelgängerinnen und die Gewalt an Minderjährigen, bis hin zu den mordenden Kindersoldaten in Sierra Leone. Beonderen Wert legen die Autoren- wie könnte es in einem Psycho Thriller auch anders sein- auf die Figurenzeichnung. Ich habe selten eine derart gelungene Täterstudie gelesen und auch die Kommissarin bekommt ein Gesicht.


    Ein grandioser Alptraum tut sich vor einem auf. Die kurzen Kapitel und der rasante Schreibstil sorgen neben fiebernder Spannung für reichlich Lesefreude, weil einfach ununterbrochen erzählenswerte Dinge geschehen, die die Geschichte voranbringen oder das entstehende Bild mit einem weiteren Puzzleteilchen aufüllen. Ein Buch zum an den Fingernägel knabbern. Hart am Limit und überaus gelungen. Das “Krähenmädchen” ist ein Psychotrip ins Herz der Hölle.

  • „Krähenmädchen“ ist der erste Teil einer Trilogie des schwedischen Autorenpaares Erik Axl Sund.


    In diesem Buch geht es vornehmlich um Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung in seiner gesamten Bandbreite die man sich nicht vorstellen möchte die aber alle möglich sind in unserer Gesellschaft.
    Die beiden Hauptakteure Jeanette (Kriminalkommissarin) und Sofia (Psychotherapeutin) haben erste einmal jeder für sich mit Fällen des Kindesmissbrauchs zu tun. Im Laufe der Geschichte werden sie sich dann Treffen da sie beide mit einem Fall zu tun haben.


    Die kurzen Abschnitte und unterschiedlichen Erzählperspektiven geben der Geschichte ein bestimmtes Tempo. Die eher pessimistische Grundeinstellung aller beteiligten Personen bestärkt diesen Pessimismus meiner Meinung nur.
    Da jähe Ende gefielen mir nicht obwohl man es ja wusste warten bis September denn dann geht die Geschichte ja weiter und es wird sich hoffentlich einiges im verzwickten Verhältnisgewirr der Personen untereinander klären.
    Bei manchen Beschreibung muss man schon schlucken und man ist froh sich seine eigenen Bilder im Kopf machen zu können die ja meist weniger dramatisch sind als wenn man es im Film sieht.


    8 von 10 Punkten

  • Ich durfte das Buch im Rahmen der Testleserunde lesen - vielen Dank dafür! :-)


    Zunächst einmal musste ich ganz schnell meine Erwartungen an das Buch revidieren, denn es handelt sich hier nicht um einen klassischen Krimi - im Gegenteil, die polizeilichen Ermittlungen treten ziemlich in den Hintergrund. Ich bin aber gespannt, ob sich das in den Folgebänden noch ändern wird.


    Auch sollte man für das Buch Zeit mitbringen. Zwar sind die Kapitel eher kurz, aber da aus ständig wechselnden Perspektiven erzählt wird, kann man sonst schnell den Faden verlieren.


    Mir hat das Buch gut gefallen. Die Morde sind zwar sehr grausam und auch einige Rückblenden in die Vergangenheit der Protagonisten sind nichts für zarte Gemüter, aber die Darstellungen sind angenehm unblutig - das meiste spielt sich dann doch im Kopfkino des Lesers ab.
    Ich fand es zwar schade, dass die Ermittlungen an den Rand gedrängt werden und manches Mal war ich auch genervt davon, wie mit der leitenden Kommissarin umgesprungen wird (bzw. was sie auch mit sich machen lässt), aber die Einblicke in die Vergangenheit von Sofia und Victoria haben mich schon fasziniert.


    Es wird soviel angedeutet in dem Buch, dass ich sehr neugierig bin auf die Folgebände, um zu erfahren, wie alles zusammenhängt, denn irgendwie habe ich doch den Eindruck, dass in dieser Trilogie (die in manchen Ländern auch als ein einziger Roman veröffentlich wird) nicht viel wirklich so ist, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint!


    Ich vergebe 8 von 10 Punkten.


    LG, Bella

  • Wie viel Schreckliches kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?


    In Stockholm tauchen Leichen von Jungen auf, die auf übelste Weise missbraucht wurden. Es wird nicht allzu viel Aufsehen darüber gemacht, da es sich um Kinder handeln, die von niemandem vermisst werden – höchstwahrscheinlich handelt es sich um illegale Einwanderer. Aber Kommissarin Jeanette versucht den Täter zu finden und arbeitet dafür auch mit Psychologin Sofia zusammen. Doch Sofia hat auch noch ganz andere Probleme: sie wird einfach nicht schlau aus ihrer Patientin Victoria Bergmann, der Schlimmes in ihrer Kindheit widerfahren ist…


    Zu aller erst muss man sagen, dass dies der erste Band einer Trilogie ist und am Ende auch ein gemeiner Cliffhanger vorkommt. Daher ist es absolut kein Buch, welches man alleine für sich lesen kann. Aus diesem Grund möchte ich auch gar nicht so viel zum Inhalt sagen, da ansonsten zu viel verraten wird.


    Ich habe dieses Buch innerhalb weniger Tage gelesen, da es wirklich sehr spannend war. Bedingt durch die kurzen Kapitel und Perspektivenwechsel lässt es sich wirklich ratz-fatz weglesen. Am Anfang ist es zwar gerade durch die häufigen Perspektivenwechsel ein wenig verwirrend, doch das hebt nicht lange an. Wenn ich das Buch langsamer gelesen hätte, hätte ich evtl. auch Schwierigkeiten mit den ganzen Namen gehabt.
    Die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge führen zum Ende hin so gut wie alle zusammen. Meiner Meinung nach lösen sich auch die größten Fragezeichen auf – aber natürlich gibt es dann am Schluss noch viele offene Fragen, von denen ich hoffe, dass sie im zweiten und dritten Band beantwortet werden.
    Das Buch ist auf alle Fälle nichts für zarte Gemüter, obwohl ich selbst es gar nicht so schlimm fand. Die einzelnen Szenen werden nicht im Detail beschrieben – da habe ich schon schlimmeres gelesen. Aber gerade diejenigen, die Probleme haben über Kindesmissbrauch zu lesen, sollten die Finger von dem Buch lassen.
    Wirklich warm geworden bin ich mit keiner der Personen– dies stört aber bei dieser Geschichte überhaupt nicht. Es geht hier auch nicht nur hauptsächlich um die Ermittlungsarbeit, man sollte also keinen klassischen Krimi erwarten. Es geht auch viel um das Leben der Psychologin Sofia Zetterlund und ihrer Patientin Victoria Bergmann.


    Fazit: Ein sehr gelungener und spannender erster Teil einer hoffentlich insgesamt guten Trilogie. Ich vergebe 9 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Der Psychothriller Krähenmädchen steigt sofort in die Handlung ein. Aus Sicht des Täters wird beschrieben, wie ein kleiner Junge vom Rest der Welt unbemerkt verschleppt und misshandelt wird. Bevor der Leser einen Eindruck vom Geschehen bekommt, wechselt die Perspektive auf ein anderes Szenario. Die Psychologin Sofia Zetterlund hört sich immer wieder eine Tonbandaufzeichnung an. Etwas kommt ihr merkwürdig vor, aber sie findet die Stelle nicht. Ihre Patientin Vicotoria Bergmann schildert darauf ihre Erlebnisse aus ihrer Kindheit. Später hat Kommissarin Jeanette Kihlberg ihren Auftritt, als sie zum Fundort einer Jungenleiche gerufen wird.


    Zwischen diesen Handlungssträngen und den dazugehörigen Umfeldern wechselt die Sicht auf das Geschehen. Manche Kapitel sind nur eine Seite lang, sodass ein sehr hohes Tempo vorgelegt wird. Auf der einen Seite war ich froh, wenn ich mir das geschilderte Grauen nicht in aller Ausführlichkeit ansehen musste. Andererseits wirken die stetigen Wechsel auch erschöpfend und verwirrend, vor allem wenn zudem noch die Möglichkeit einer Wahrnehmensstörung hinzu kommt. In diesem Buch geht es vor allem um kranke und kaputte Seelen. Die Autoren geben uns hier wirklich einen ungeschönten Einblick in das perfide Vorgehen mancher Menschen, einen anderen ein Leben lang leiden zu lassen. Es geht nicht ausschließlich um Missbrauch im Kindesalter, sondern auch um Betrug, Lügen, häuslicher Gewalt und das Wegschauen der anderen. Aus diesen Komponenten hat das Schriftstellerduo den Auftakt zu einer Trilogie um Victoria Bergmann kreiert.


    Bereits auf dem Einband kann man lesen, dass der vorliegende Band "Die Sensation der Schwedischen Spannungsliteratur" ist. Meine Meinung dazu ist zwiegespalten. Der psychologische Anteil ist enorm hoch und in seiner Ausführlichkeit faszinierend. Da die Autoren von vorgefertigten Lösungen absehen, kommen beim Lesen eigene Gedanken auf, die zum tieferen Eintauchen in die Thematik animieren. Da jede Figur realistisch gezeichnet ist und dementsprechend ein Umfeld hat, gibt es auch dort genügend Baustellen. Stockholm scheint ein Moloch der Psychopathen und Pädophilen zu sein. Keine Familie hat hier ein intaktes Leben, sondern verletzt immer wieder ihre Mitglieder. Niemand scheint sich speziell um Folgeschäden zu kümmern. Dazu kommen die blitzlichtartigen Vorstellungen der Situationen, die trotzdem nicht verhindern können, dass das Erkennen des Täters früh geschieht.


    Da in Schweden bereits seit drei Jahren die gesamte Trilogie erschienen ist, empfand ich den Cliffhanger am Ende auch nicht allzu störend. Zur besseren Abgeschlossenheit hätte ich mir zwei Kapitel weniger gewünscht. Natürlich weckt ein derartiger Schluss nochmals die Neugier der Leser auf die Fortsetzung. Meiner Meinung nach sollte das aber der Thriller in seiner Gesamtheit erledigen und sich keiner billigen Hilfsmittel bedienen. Die Fortsetzungen Narbenkind und Schattenschrei folgen in jeweils zweimonatigem Abstand. Vermutlich lassen sich die Bände nur in ihrer Gesamtheit bewerten, was mich bewegt, die bessere Punktzahl zu vergeben. Einzeln gelesen wären es nur sechs Punkte geworden. (7/10)

  • Zum Inhalt:
    Kommissarin Jeanette Kihlberg steht vor einer schwierigen Aufgabe. In kürzester Zeit werden drei Kinderleichen gefunden, die grausam misshandelt und entstellt wurden. Niemand scheint die Kinder zu vermissen. Aber jemand hat sie auf dem Gewissen. Die Polizei steht vor einem Rätsel.
    Ob die Psychologin Sofia Zetterlund helfen kann? Doch auch Sofia hängt in einem Fall fest. Sie hat das Gefühl, dass mit ihrer Klientin Victoria Bergmann etwas nicht stimmt. Irgendetwas hat sie in den gemeinsamen Sitzungen übersehen. Aber was?


    Meine Meinung:
    Durch die kurzen Kapitel, die ständigen Perspektivwechsel und Zeitsprünge, animiert das Buch den Leser dazu immer weiter zu lesen, weil man wissen möchte, was als nächstes passiert, wie was zusammengehört, wer dahinter steckt. Die verschiedenen Perspektiven, Probleme, und Zeitsprünge sind zwar informativ, verlangen aber auch eine erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentration der Leser damit man den Faden nicht verliert.


    Als Warnung muss gesagt werden, dass das Thema, welches in diesem Buch sehr dominant ist, nicht für jedermann geeignet ist. Denn Kindesmissbrauch, -misshandlung und der Mord an Kindern ist ein Thema, was nicht jeder gut verkraftet. Für Menschen, die zartbesaitet sind, empfindlich beim Thema Kindesmissbrauch und Kindesermordung sind, ist dieses Buch sicherlich keine gute Wahl.
    Ich habe das Buch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch angefangen, weil ich eben bei dem Thema auch sehr sensibel bin und ich bin dankbar, dass in diesem Buch auf eine detaillierte Beschreibung verzichtet wurde. Aber selbst das, was beschrieben wurde ist keine leichte Kost. Und ich musste die Geschichte im Anschluss auch erst einmal sacken lassen, um etwas dazu zu schreiben.


    "Krähenmädchen" ist ein vielschichtiges Buch, welches von vornherein voll durchstartet. Das Autorenteam greift unwahrscheinlich viele Themen auf (auch wenn Kindesmissbrauch ein dominierender Teil ist, werden noch viele andere Themen angesprochen) und ich bin gespannt, ob es wirklich zu allem eine plausible Lösung geben wird und wie diese aussieht.
    Das Hauptaugenmerk liegt in diesem Band auch nicht auf der Polizeiarbeit und den Ermittlungen, sondern eher auf der psychologischen Ebene, auf dem Seelenleben der Hauptpersonen. Die Hauptstimmung in dem Buch ist düster und beklemmend. Das springt auf den Leser über. Und das Wissen, dass vieles wirklich so passiert, passieren kann macht das Ganze noch grausamer und schwer verdaulich.


    Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte in den beiden Folgebänden weiterentwickeln wird. Bisher ist einfach noch sehr vieles unklar und offen. Und ich denke, um alles zu verstehen muss man einfach alle Teile gelesen haben.


    Für den Auftakt gibt es von mir 8 Punkte.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • In Stockholm werden nacheinander drei Kinder schwer misshandelt tot aufgefunden. Keiner scheint diese Kinder zu vermissen. Wahrscheinlich sind sie illegale Einwanderer. Daher bittet die Kommissarin Jeanette Kihlberg die Psychologin Sofia Zetterlund in diesem Fall um Hilfe. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit multiplen Persönlichkeiten. Sofia behandelt u.a. noch eine Patientin mit Namen Victoria Bergmann, die unter einem schweren Trauma leidet. Irgend etwas stimmt nicht mit ihr nur was ?


    Die kurzen Kapitel mit den sich ständig wechselnden Handlungssträngen fordern den Leser zum Weiterlesen auf. Es geht vor allem um Kindesmissbrauch. Die Beschreibungen fand ich schon sehr heftig und ein paar mal musste ich das Buch zur Seite legen, um das Gelesene wirken zu lassen.


    Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend. Teilweise hat es mich auch verwirrt. Dies klärt sich aber zum Ende des Buches hin auf. Ich vergebe 9 Punkte und warte schon gespannt auf den zweiten Teil.

  • Das "Krähenmädchen" habe ich auch in der Leserunde gelesen und es hat mich überrascht, weil es ganz anders war, wie ich erwartet hatte.


    Zum einen bin ich mal überrascht, dass in diesem Buch eigentlich drei Frauen die Hauptrolle spielen. Die Männer sind eigentlich nur Staffage oder Opfer - oder beides. Da es zwei männliche Autoren sind, hätte ich mit mehr Testosteron gerechnet. :grin


    Dann ist das Buch kein Krimi sondern ein Psychothriller. Es geht auch wenig bis gar nicht um die Ermittlungen zu mehreren ermordeten Kindern, obwohl eine der Hauptakteurinnen Kommissarin ist, sondern viel mehr um die psychologischen und zwischenmenschlichen Probleme in der Gegenwart und der Vergangenheit der Frauen.


    Dann finde ich auch, dass das Buch am Anfang etwas vor sich hinplätschert und durch teils sehr häufige Szenen- und Personenwechsel kein roter Faden in der Geschichte erkennbar ist und ich ziemlich lange gebraucht habe, bis ich in den Plot hineingefunden habe.
    Außerdem wird ein großes Geheimnis am Ende dieses ersten Teils der Trilogie schon aufgelöst und man fragt sich, was in den nächsten zwei Büchern noch spannendes passieren soll.


    Aber das Buch hat auch eine sehr große Stärke. Und zwar seine psychologischen Momente, in denen die Personen ausgelotet und beleuchtet werden. Die sind wirklich gut geschrieben und spannend und unterhaltsam zu lesen. Und man möchte auf Schluss natürlich unbedingt wissen, wie es weitergeht.


    Für Zartbesaitete ist das Buch nur bedingt, da es einige grausame, sadistische Folterszenen und Tötungssequenzen hat, die fast ausnahmslos an Kindern begangen werden. Wer hiermit Probleme hat, sollte das Buch nicht lesen. Für mich war es erschütternd aber noch im Rahmen. Mehr hätte ich allerdings nicht davon gebraucht.


    Von mir bekommt das Buch auch 7 Punkte, da mir das erste Drittel nicht so gut gefallen hat. Aber Tendenz war dann durchaus steigend.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Auch ich durfte das "Krähenmädchen" in der Leserunden lesen.


    Das Wort "Psychothriller" auf dem Coverdeckel trifft es ganz gut.
    Laut Klappentext hätte ich mehr Polizeiarbeit erwartet, aber es wurde vielmehr auf die menschliche Psyche eingegangen. Quasi jede Figur wurde durchleuchtet, das hat mir sehr gut gefallen.


    Nachdem man sich auf die vielen Ort - und Personenwechsel eingestellt hat, kann man sich sehr gut auf das Buch einlassen.
    Einzig die großen Zeitsprünge fand ich etwas irritierend.


    Da es sich um eine Trilogie handelt, endet das Buch mit einem großen Cliffhanger, aber allzulange muss man ja nicht warten um Teil 2 & 3 lesen zu dürfen.
    Gerade am Ende ahnt man, bzw. weiß man, worauf die Sache hinaus läuft und doch muss es noch Stoff für 2 weitere Romane geben.
    Das Autorenduo wird uns garantiert noch staunen lassen.


    Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf "Narbenkind"


    7/10 Büchereulen, da das Thema an sich sehr spannend erzählt ist, aber ich gerne auf detailreiche Szenen verzichtet hätte.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Im Vorfeld erstmal:
    Vielen Dank an Wolke und den Verlag für das Organisieren und das zur Verfügung stellen der Bücher.
    Im Rahmen der Leserunde habe ich folgende Meinung zu dem Buch:
    Die Autorin hat hier einen vielschichtigen Psychothriller und Krimi vorgelegt. Es weniger eine „who done it“ Story, sondern ein Psychogramm der auftretenden Personen. Vielschichtig verstörend, teilweise kaum zu ertragen. Gerade auch weil offensichtlich Kinder gefoltert und getötet werden.
    In dem Buch stehen deshalb auch nicht die Ermittlungen der Kommissarin im Mittelpunkt, sondern eher sie selber. Sie ist zerrissen zwischen den Grausamkeiten ihre Job, spezielle bei diesen Morden. Gleichzeitig versucht sie ihre familiären Verpflichtungen und ihr schlechtes Gewissen unter einen Hut zu bekommen. Auf der Strecke bleiben ihr Ehemann und ihr Sohn, die sich immer weiter von ihr entfernen.
    Die Psychologin behandelt traumatisierte Patienten, obwohl sie selbst traumatisiert ist und dieses Trauma noch verarbeiten muss. Hier spielen Kindersoldaten und deren Trauma und misshandelte Ehefrauen eine Rolle.
    Beide Hauptpersonen müssen im Verlauf des Buches zusammen arbeiten, woraus sich sicherlich weitere interessante Entwicklungen in die folgenden Bücher ergeben. Deshalb ist das Buch am Ende auch nicht abgeschlossen und der Mörder auch nicht gefangen worden.
    Das Buch ist ein psychologisches Netz, welches hier auf perfide Weise von der Spinne gewebt wird. Es ist nicht vollständig, sondern wird in den folgenden Bänden weiter gewebt.
    Ich kann das Buch empfehlen, wenn jemand mal wieder einen interessanten Psychothriller mit einem weiblichen Serienkiller lesen möchte. Wenn man die Motive und Entwicklung nachvollziehen möchte, dann reicht dieser Band nicht aus. Hier muss auf die folgenden zwei Bände verwiesen werden.
    Ich glaube, dass man die Bände nicht hätte aufteilen sollen. Der erste Band hat mich nicht völlig überzeugt. Um aber das groß Ganze zu verstehen, muss man alle drei Bände lesen. Ob es eine wirtschaftliche Entscheidung des deutschen Verlags war?
    Ich werde mich um die weiteren Bände bewerben – sollte ich nicht gewinnen – werde ich wohl die weiteren Bände nicht kaufen.
    Ich vergeben 6 von 10 Punkten

    Altes Land - Dörte Hansen :lesend
    Hörbuch: Kai Meyer - Die Seiten der Welt 1

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