Fredrik Backman: Ein Mann namens Ove

  • Fredrik Backman: Ein Mann namens Ove
    FISCHER Krüger 2014. 368 Seiten
    ISBN-13: 978-3810504807. 18,99€
    Originaltitel: En man som heter Ove
    Übersetzerin: Stefanie Werner


    Verlagstext
    Alle lieben Ove: Der neue Nummer-1-Bestseller aus Schweden
    Ove ist der Nachbar aus der Hölle: Jeden Morgen macht er seine Kontrollrunde, schreibt Falschparker auf, räumt Fahrräder an ihren Platz und prüft die Mülltrennung. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich ein großes Herz und eine berührende Geschichte. Seit Oves geliebte Frau Sonja gestorben ist und man ihn vorzeitig in Rente geschickt hat, sieht er keinen Sinn mehr und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben. Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet … Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, das richtige Werkzeug und was sonst noch wirklich zählt im Leben.


    Der Autor
    Mit seinem ersten Roman „Ein Mann namens Ove“ hat Fredrik Backman Schweden und die ganze Welt erobert. Fredrik wurde 1981 geboren, hat als Gabelstapler-Fahrer und Kolumnist gearbeitet und wurde als Blogger bekannt. Fredriks zweiter Roman „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“, ist schon ein Riesenerfolg bei den schwedischen Lesern. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern in Solna bei Stockholm.


    Inhalt
    Ove lebt auf dem falschen Kontinent oder zumindest im falschen Jahrhundert. In einer anderen Zeit oder in einem Land, in dem weniger Überfluss herrscht als in Europa, wäre Ove als begnadeter Bastler und Schrauber ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft gewesen. Männer wie Ove gehören zu einer Generation, die das darstellen, was sie mit ihren Händen schaffen und nicht das, was sie sagen, was man eventuell mal tun könnte. Doch mit knapp 60 wird Ove an seinem Arbeitsplatz nicht mehr gebraucht; seine Frau ist vor kurzer Zeit gestorben. Er beschließt, sich das Leben zu nehmen. Als Mann mit Prinzipien plant Ove seinen Abgang aus dieser Welt akribisch – und wird dabei prompt gestört von einer sehr kleinen, sehr liebenswürdigen und sehr schwangeren Einwanderin aus dem Iran. Nachbarin Parwaneh trifft den richtigen Ton bei einem Mann wie Ove: sie sagt was getan werden muss und Ove tut es. In ihrer Familie mit Kindern und mit einem langen, blonden, handwerklich unbegabten Mann passiert einfach zu viel, als dass Ove sich unbemerkt von dieser Welt verabschieden könnte. Schließlich gibt es noch Söhne, deren Väter ihnen nicht zeigen können, wie man ein Fahrrad repariert, eine Katze, die Ove großzügig erlaubt, sich um sie zu kümmern, und Oves dementen Freund Rune, der vor den Schikanen irgendwelcher Ämter bewahrt werden muss. Parallel zu den Erlebnissen dieses rührenden wie urkomischen Nachbarschafts-Teams erzählt Fredrik Bakman, wie es dazu kommen konnte, dass Ove deprimiert und allein nur noch darauf wartete, ob ein Nachbar falsch einparkt - bevor diese völlig unkontrollierbare Familie ins Nachbarhaus zog.


    Fazit
    Ove wird mit Sicherheit einen ebenso überwältigenden Erfolg haben wie Harold Fry auf seiner rührenden Pilgerreise: Man ahnt, dass die tragikomische Geschichte ein trauriges Ende nehmen könnte und möchte am liebsten langsamer lesen, damit das noch nicht zu bald passiert.


    9 v0n 10 Punkten

  • Mir hat dieses Buch ebenfalls richtig gut gefallen!


    Man kann wahrscheinlich nicht behaupten, dass ihm gleich auf Anhieb die Herzen der Leser zufliegen, denn in den Eingangsszenen tritt Ove absolut nicht wie ein sympathischer und liebenswerter Zeitgenosse auf. Zunächst entsteht das Bild eines boshaften Kontrollfreaks und Klugscheißers, immer und überall zu einer Kontroverse bereit, was er im Prinzip auch ist und bis zum Ende bleibt ;). Gleich der Beginn ist jedoch von einer Situationskomik, die mich sofort für das Buch einnimmt.


    Mit der Zeit lernt man Ove dann besser kennen und dieser Eindruck relativiert sich. Ein halbes Jahr zuvor hat er mit seiner Frau Sonja den absoluten Mittelpunkt seines Lebens verloren, und wie er auf seine grantige, verquere Art um sie trauert, geht zu Herzen. Als er auch noch in den Vorruhestand geschickt wird, zieht ihm das komplett den Boden unter den Füßen weg, denn neben der Liebe zu seiner Frau bildet Pflichterfüllung die zweite wichtige Säule in seinem Lebens. Ove hat beschlossen zu sterben. Planvoll und akribisch, wie es so seine Art ist, geht er die Sache an – und doch will es nicht recht klappen. Das Leben, vornehmlich in Gestalt einer mickrigen, zerzausten Katze und der schwangeren neuen Nachbarin drängt sich immer wieder zwischen ihn und den angestrebten Tod. Weder die ihm zunächst so verhasste Katze, noch die temperamentvolle Iranerin Parvaneh und ihre Familie lassen sich im Geringsten von seiner unfreundlichen Sturheit abschrecken.


    In Rückblicken erfährt man, wie Ove zu dem Mann wurde, der er heute ist, in erster Linie geprägt durch seinen Vater. Was seine Frau für ihn bedeutete, erklärt sich ohne viele Worte mit einem Zitat aus dem Buch: „Er war ein Mann aus Schwarz und Weiß. – Und sie war Farbe. All seine Farbe“.


    Die Geschichte kommt auf eher leisen Sohlen daher und trotz der humorvollen Leichtigkeit, mit der sie erzählt wird, hat sie mich sehr berührt. Ich weiß nicht, wie oft ich mit Tränen in den Augen grinsen musste. Und irgendwann kann man gar nicht mehr anders, als Ove zu lieben, diesen geradlinigen Zyniker mit dem ganz großen Herzen unter der rauen Schale. Sein trockener, manchmal recht boshafter Sarkasmus ist vielleicht nicht jedermanns Sache, doch ich fand ihn herrlich. Dazu passt die lakonische, aber gerade dadurch so eindringliche Erzählweise hervorragend.
    Für mich war dieses Buch ein wundervolles Lesevergnügen von der ersten Seite an, voller Wortwitz und Situationskomik, mit so vielen schönen, lebensklugen Sätzen, in angenehm altmodischer und klarer Sprache, so geradlinig und ein bisschen altmodisch wie Ove selbst.


    „Ein Mann namens Ove“ wird seinen Platz in meinen „Lieblingsbücher-Regal“ finden, zwischen den Büchern, die mehr als einmal gelesen werden.


    Was die Punkte angeht, brauche ich hier nicht zu überlegen - ich gebe alle verfügbaren :-].

  • Blaue-Wölkchen-Bücher waren nie mein Beuteschema und genau in diese Kategorie habe ich dieses Buch nach einem kurzen Blick auf das Cover gesteckt. Der Grund dafür es dann letztlich doch zu lesen war die Leseprobe, bei der ich schon nach den ersten Zeilen meinte, jemanden aus meinem familiären Umfeld wiederzuerkennen.


    Eigentlich aber kennen wir alle einen Ove. Es ist der Rentner, der uns sehr bestimmt darauf aufmerksam macht, dass wir hier nicht parken dürfen und der auch gerne mal belehrt, wie man den Müll zu trennen hat. Ein Mensch, der Regeln liebt, weil nur sie ihm eine gewisse Struktur im Leben geben. Klar dass solche Mitmenschen nicht gerade besonders beliebt sind und eigentlich müsste es Ove, dem „Helden“ dieses Buches auch so gehen. Umso erstaunlicher, dass man diesen Stinkstiefel trotz seines Verhaltens im Laufe des Buches ziemlich ins Herz schließt.


    Ove lebt nach dem Tod seiner Frau allein und sie fehlt ihm so sehr, dass er versucht, ihr zu folgen. Spontaneität ist noch nie seine Sache gewesen und so werden detaillierte Pläne für dieses Vorhaben geschmiedet. Zu dumm nur, dass er bei seinem ersten Versuch gleich vom rückwärts einparkenden neuen Nachbarn dabei gestört wird, denn der kontaktiert erstmal Oves Hauswand und Briefkasten. So lernt Ove Parwaneh, die hochschwangere temperamentvolle Nachbarin kennen und plötzlich ist sein Leben angefüllt mit interessanten Begegnungen und vielen Aufgaben.


    Der Autor erzählt nicht nur von Oves Gegenwart, sondern wirft immer wieder auch Blicke in die Vergangenheit, die erklärt, warum er so ist, wie er ist. Es besteht dabei immer die Gefahr, zu kitschig zu werden, oder zu überzeichnen, doch Fredrik Backmann umschifft diese Klippen gekonnt und ich hatte nie das Gefühl, dass meine Tränendrüsen manipuliert werden sollten.


    Fazit: Es mag das ständige Wechselbad zwischen humorvollen und berührenden Szenen sein, das dieses Buch so besonders macht. Möglicherweise liegt es aber auch einfach nur an dem warmherzigen Blick, den der Autor selber auf seine Figuren wirft. Egal, was der Grund dafür sein mag, dass dieses Buch so gut funktioniert – ich habe es sehr gern gelesen und für mich gehört es jetzt schon meinen „Wohlfühlbüchern 2014“.

  • Klappentext:
    Ove ist der Nachbar aus der Hölle: Jeden Morgen macht er seine Kontrollrunde, schreibt Falschparker auf, räumt Fahrräder an ihren Platz und prüft die Mülltrennung. Aber hinter seinem Gegrummel verbergen sich ein großes Herz und eine berührende Geschichte. Seit Oves geliebte Frau Sonja gestorben ist und man ihn vorzeitig in Rente geschickt hat, sieht er keinen Sinn mehr und trifft praktische Vorbereitungen zum Sterben. Doch dann zieht im Reihenhaus nebenan eine junge Familie ein, die als Erstes mal Oves Briefkasten umnietet …
    Eine Geschichte über Freundschaft, Liebe, das richtige Werkzeug und was sonst noch wirklich zählt im Leben.


    Produktinformation
    • Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
    • Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 2 (18. August 2014)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3810504807
    • ISBN-13: 978-3810504807
    • Originaltitel: En man som heter Ove


    Meine Meinung:
    Das ist eines der Bücher, an denen ich im Buchladen erst einmal vorbei laufe und dann aufgrund der vielen positiven Rezensionen neugierig geworden bin. Und ich wurde in diesem Fall nicht enttäuscht.
    Ganz behutsam schleicht sich Ove in das Herz des Lesers. Ist er am Anfang noch unsympathisch mit seinen Kontrollgängen und seiner steten schlechten Laune, so entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer mehr Sympathie für den einsamen Witwer, der den Tod seiner geliebten Frau nicht überwinden kann. Ich bin jedes Mal erleichtert, wenn seine Selbstmordversuche fehlschlagen.
    Die Erlebnisse mit den neuen Nachbarn sich so anschaulich beschrieben, dass ich teilweise herzlich lachen musste.
    Insgesamt ist das ein wirklich tolles Buch, was mir lange in Erinnerung bleiben wird und ich kann eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen. Und was die Punkte angeht, ganz klar volle Punktzahl.

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Harte Schale, weicher Kern...


    Sie wollen etwas lesen, dass sie zum Lachen, aber auch zum Weinen bringen kann? Sie mögen authentische Figuren, die es auch im wahren Leben geben kann? Sie brauchen besondere Lektüre? Dann sind Sie hier genau richtig.


    Der Klappentext zum Buch war so witzig und erinnerte mich an meine eigene Nachbarschaft, weshalb ich zu diesem Buch greifen musste. Ohne großartige Erwartungen fing ich an dieses Debüt zu lesen und ich wurde völlig überrumpelt und positiv überrascht, denn dieses Buch hat es in sich.


    Wir lernen den kauzigen Ove kennen, der von einem Tag auf den anderen entlassen wird. Von nun an tyrannisiert er mit großer Leidenschaft seine Nachbarn und sieht nach dem Rechten in seiner Wohnsiedlung. Doch meint er wirklich böse was er tut oder will er vielmehr nur für Ordnung sorgen? Als im Nachbarhaus eine Familie mit ausländischen Wurzeln einzieht, wird sein Leben auf den Kopf gestellt. Na ob das gut geht?


    Ove ist ein ganz besonderer Charakter, der es einen als Leser nicht einfach macht ihn zu mögen. Er wird vom Autor so detailliert beschrieben, dass man ihn mitsamt seiner Katze bildlich vor Augen hat.


    Oves Geschichte wird aus der dritten Person geschildert, so dass wir als Leser deutlich mehr wissen als die handelnden Protagonisten. Zeitlich befinden wir uns mal in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit. Die Zeitsprünge lassen sich gut auseinander halten, so dass man immer weiß, wo man gerade ist.


    Ich habe das Buch voller Staunen gelesen, da ich nicht glauben konnte, was diesem Mann alles passiert. Man liest mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn die meisten Szenen sind zwar witzig, aber mit ernstem Hintergrund, so dass man zwar gern herzhaft lachen möchte, aber nicht immer kann.


    Dem Debüt merkt man absolut nicht an, dass es sich um ein Erstlingswerk handelt, so fesselnd ist es.


    Fazit: Dieser Roman ist Unterhaltung der Extraklasse und ich kann ihn nur uneingeschränkt empfehlen, da er dem Leser etwas fürs Leben mitgibt. Dieses Buch werde ich so schnell wohl nicht vergessen. Ein Must- Read!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Ein Mann namens Ove - Fredrik Backman


    Mein Eindruck:
    Ein Mann namens Ove ist ein Roman, der nach einer bekannten Formel gestaltet ist.
    Das macht aber nichts, wenn diese Formel ein weiteres Mal so wirklich gut funktioniert.
    Ein alter Grantler findet neue Lebensfreude und Freunde, indem er sich ihnen öffnet, ohne sich selbst grundlegend zu ändern, und ihnen hilft. Das ist auch durch bekannte Filme beliebt, z.B. Jack Nicholson in As good as it gets oder Clint Eastwood in Gran Torino. Ove ist auch so ein Typ!


    Nach dem Tod seiner über alles geliebten Frau ist er sogar suizidgefährdet. Doch da er immer wieder Probleme seiner neuen Nachbarn und Bekannten lösen muss, bleibt ihm nie ausreichend Zeit, sich wirklich umzubringen. So verknüpft der Autor tragische Momente mit amüsanten Episoden, nimmt so die Schärfe heraus. Zusätzlich gibt es noch ein sozialkritisches Element, da Ove verhindern muss, das ein alter Freund, der an Alzheimer erkrankt ist, von seiner Frau getrennt und in ein Heim gebracht wird. Überhaupt wird betont, wie wichtig ein sozialer Zusammenhalt in der Gemeinschaft ist.


    Oves Anspruchslosigkeit spricht mich an. Ihm sind nur die bedeutenden Dinge wichtig. Damit liegt er nicht unbedingt im Schema der aktuellen Verhaltensweisen der Allgemeinheit.


    Es gibt einige Nebenfiguren. Die Anzahl der wichtigen hält der Autor in angemessenen Grenzen. Diese Nebenfiguren werden meist nur angerissen, bei der Darstellung geht es nicht in die Tiefe. Das könnte eine Schwäche sein, erweist sich aber als geschickter Erzählungskniff, denn sie erhalten Gestalt dadurch, wie Ove sie sieht. Das Bild von ihnen ist manchmal verzerrt, aber gewinnt an Schärfe soweit Ove sich verändert.
    Manchmal erkennt man ihre Eigenschaften auch daran, wie sie auf Ove reagieren. Insbesondere seine neue junge Nachbarin, die schwanger ist und noch 2 Kinder hat, findet schnell einen guten Draht zu Ove.
    Auffällig ist auch der filmische Effekt, den viele Passagen haben. Man kann sich alles bildlich gut vorstellen. Tatsächlich soll das Buch auch noch verfilmt werden.


    Ein Mann namens Ove ist ein unterhaltendes Buch, das man lesen kann, ohne unter sein Niveau zu geraten. Es ist amüsant, aber auch geschickt gemacht und man denkt noch Tage nach dem Lesen an Ove.

  • Also die Idee find ich gut und nachdem jeder dieses Buch so gelobt hat musste ich es lesen.
    Buchdoktor bot es als Wanderbuch an.


    Aber ich muss sagen ich bin enttäuscht mich konnte das Buch in keinster Weise mitreissen. Ove ist schrullig keine Frage aber es ist soo langatmig es passiert so wenig und dan n dieser Perspektivenwechsel jedesmal.
    Nein mich konnte Ove nicht mitreissen ich hatte mir mehr darunter versprochen.

  • Die "Geschmäcker" sind halt verschieden, schnatterinchen ;-).


    Aber manchmal denke ich, die Erwartungshaltung mit der man an ein Buch heran geht, macht auch viel aus.
    Von einem hochgelobten Buch ist man viel leichter enttäuscht, jedenfalls geht es mir relativ oft so.


    Als ich Ove gelesen habe, war ich völlig unbeeinflusst von anderen Meinungen und sofort bezaubert.


    Ähnlich wie dir hier, ging es mir bei dem "Hundertjährigen". Das habe ich erst vor kurzem gelesen, und ja, es war nicht schlecht, doch nach dem Riesenhype blieb die ganz große Begeisterung bei mir aus. Da mochte ich den Ove deutlich lieber.

  • Und ich dachte schon, ich bin die einzige die Ove nicht mag.


    Ich habe das Buch mit in den Urlaub genommen, und eigentlich auch sehr viel Lesezeit im Auto.. Aber so richtig vorangekommen bin ich nicht.
    Auf Seite 50 hatte ich dann die Nase definitiv voll, vielleicht hab ich zu früh aufgehört. Aber bis dahin nervt Ove in einer Tour mit seiner Art. Dieses Zwanghafte und "früher war alles besser" Gerede :pille
    Als Kinofilm kann ich mir das gut vorstellen, aber als Buch hat es bei mir einfach nicht gepasst, lieber habe ich mich hinters Steuer gesetzt ;-)

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

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  • Zum Inhalt ist ja schon genug gesagt worden, sodass ich mich auf meinen persönlichen Eindruck beschränken werde.
    Alle schwärmen so von diesem Buch, doch ich kann leider diesen Hype nicht teilen. Es ist nicht schlecht, aber meinen Humor hat es wohl nicht getroffen. Teilweise kamen mir die Szenen zu absurd und konstruiert vor. Am besten haben mir noch die Szenen mit der Katze gefallen, obwohl ich eigentlich eher Hunde- , als Katzenfan bin ;-)
    Der Schreibstil des Autors ich leicht zu lesen und sehr flüssig. Auch der Aufbau der Geschichte ist interessant gestaltet, die Rückblenden tragen gut zum Spannungsbogen der Geschichte bei und geben so in Häppchen immer mehr von Oves Geschichte preis.
    Der Protagonist Ove ist unbestritten die Person, um die sich alles dreht, aber meiner Meinung nach entsteht die Situationskomik durch die anderen Akteure in der Geschichte, ob es die Nachbarn sind oder der Briefträger, sie alle tragen dazu bei, dass die Geschichte rund wird.
    Wie bereits gesagt, die Geschichte hat nicht meinen Humor getroffen. Ist aber für Leser, die gerne und viel humoristische Bücher lesen, sicherlich ein Versuch wert.

  • "Sechs Monate ist es her, dass sie gestorben ist. Und Ove geht noch immer zweimal am Tag durchs Haus und fasst an die Heizkörper, um festzustellen, ob sie heimlich die Temperaturregler hochgedreht hat."


    Ove ist 59 Jahre alt und der korrekteste Bewohner der ganzen Straße. Er achtet darauf wer wo parkt, wer seine Hecke zu hoch wachsen lässt, wessen Hund auf unerlaubte Fläche pinkelt und sowieso und überhaupt muss alles seine Ordnung haben. Regeln sind dafür da, um befolgt zu werden. Ansonsten könnte Chaos ausbrechen. Für Ove ein undenkbarer Zustand!


    "Er muss an die zwei Meter groß sein. Ove steht jedem Menschen, der größer als 1,85 m ist, instinktiv skeptisch gegenüber. Das Blut schafft es dann nicht bis ins Gehirn, das weiß er aus Erfahrung."


    Grummelig und engstirnig, so kennen ihn die Leute aus der Nachbarschaft. Der ein oder andere erinnert sich aber vielleicht auch noch daran, wie Ove früher einmal gewesen ist. Vor dem Tod seiner Frau, der ihn dazu gebracht hat, sich hinter einer hohen Mauer aus schlechter Laune und Missmut zu verstecken. Erst ein trotteliger Mann, seine Frau, die nach dem Motto "Lächle und die Welt lächelt zurück" lebt und deren beiden Kinder, - eins skeptisch, eins mit der Neugier der Kindheit gesegnet-, schaffen es das hervorzulocken, was ganz tief in Ove feststeckt. Ein gutes und freundliches Herz.


    "Denn die Leute sagen, dass Ove die Welt immer nur schwarz oder weiß sehe.
    Und sie war Farbe. All seine Farbe."


    "Ein Mann namens Ove" versteckt - wie sein Protagonist - zwei Seiten: Vergangenheit und Gegenwart. In der Gegenwart ist Ove der verbitterte Alte, der unter dem Tod seiner Frau leidet. Köstlich sind seine Begegnungen mit den neuen Nachbarn, die über seine Art hinwegsehen und ihn damit manchmal zur Weißglut treiben, in erster Linie aber dafür sorgen, dass er sein Herz wieder entdeckt. In den Szenen aus der Vergangenheit erfährt der Leser wie Ove zu dem geworden ist, was er ist. Wie er seine Frau und durch sie die Schönheit der Welt kennen gelernt hat. Diese Absätze sind wunderschön und oftmals sehr berührend, eingerahmt von klugen Worten, die Autor Frederik Backman unerwartet gekonnt, schon fast poetisch einsetzt.


    "Aber hätte ihn jemals jemand gefragt, wäre seine Antwort gewesen, er habe nicht gelebt, bevor sie in sein Leben trat. Und als sie es verließ, war es wieder dasselbe."


    Manchmal reicht ein Kinderlächeln, der Eigensinn einer Katze und der unbändige Wille einer Mutter, um ein eingefrorenes Herz zu erwärmen. Wichtig ist, sich die Mühe zu machen, hinter eine Fassade zu schauen. Menschen eine Chance zu geben und sie erst einmal kennen zu lernen, bevor unbestätigte Vorurteile einen dicken Keil ins Beziehungsgefüge treiben. Frederik Backman schreibt in seinem erfolgreichen Debüt auf herzliche und erwärmende Art und Weise über Liebe und Zuneigung und wie wichtig es ist, dass man sein Herz für andere Menschen öffnet.

  • Die ersten 50 Seiten las ich mit Begeisterung, danach kamen 100 Seiten Ernüchterung und am Ende war ich einfach nur froh, dass das Buch zu Ende war! Die Geschichte ist schön, doch wird sie sehr langatmig und eintönig erzählt. Mich konnte das Buch nicht mitreissen und ich muss leider sagen, dass ich es auch nicht weiterempfehlen würde.

  • Ove ist 59 Jahre alt, seit kurzer Zeit verwitwet und hat es gerne, wenn alles um ihn herum seine Ordnung hat. Ob es dabei um das reinliche Innenleben seines Autos geht oder die Einhaltung von selbst gestalteten Verbotsschildern - Ordnung muss sein!
    Das er damit den Mitmenschen in seiner direkten Umgebung gehörig auf die Nerven geht, nimmt Ove dabei gar nicht wahr. Dabei ist Ove nach dem Tod seiner Frau Sonja vor allem eines: einsam. Denn wie soll man leben, werden die einzige Person, die einen rückhaltlos liebt, nicht mehr da ist? So beschließt er das einzig Vernünftige zu tun, den Freitod zu wählen. Aber offenbar gibt es eine höhere Macht die noch andere Pläne mit Ove hat, denn seine Selbstmordpläne werden immer wieder von anderen Leuten vereitelt.
    Bei den häufigen Besuchen an Sonjas Grab erzählt Ove ihr die täglichen Ereignisse, lässt seinen Frust, seine Besorgnisse raus und stellt sich vor was sie zu manchen Sachen gesagt hätte. Ach was, eigentlich weiß er genau, was sie zu der Katze gesagt hätte. Oder zu den neuen Nachbarn. Und so verschiebt sich Oves Suizid immer ein Stückchen mehr. Und ehe er sich dessen überhaupt bewusst wird, kehrt er ins Leben zurück, wird ein Teil einer Gemeinschaft. Und das vielleicht auch zum ersten Mal in seinem Leben.


    "Ein Mann namens Ove" hat mir ausgesprochen gut gefallen, viel besser, als ich zunächst selbst angenommen habe. Zuerst fand ich die Kapitelüberschriften etwas merkwürdig, ebenso wie den Schreibstil insgesamt. Mit der Zeit empfand ich diese beiden Punkte aber nicht mehr als störend, im Gegenteil, für mich waren sie stimmig zu Oves gesamter Figur.


    Ich kann gar nicht genau beschreiben, was mir in dem Buch so gefallen hat. Der Wechsel zwischen dem mürrischen Rentner und dem liebevoll besorgten jungen Mann? Oder doch eher der weiche Kern, der immer wieder unter Oves harter Schale zum Vorschein kommt? Es ist wohl eine Mischung aus vielen Situationen innerhalb der Geschichte, die diese und den mürrischen Mann mir nicht nur sympathisch sondern sogar regelrecht liebenswert macht.


    Ich mag es, wenn eine Geschichte ein Ende hat, bei dem ich selbst eine Art "Wohlfühlgefühl" habe. Im Epilog zu lesen, wie sich das Leben der Beteiligten durch ihre Bekanntschaft mit Ove geändert hat, hat mich auf eine ganz eigene Art berührt. Das sich letztlich sogar der Kreis schließt und am Ende die iPad Geschichte vom Anfang nochmals aufgegriffen wurde, hat mir sehr gut gefallen und tatsächlich ein "Ach Ove!" entlockt.


    Dennoch würde ich das Buch nicht unbedingt wie beworben als "brüllend komisch" bezeichnen wollen, auch wenn ich an vielen Stellen schmunzeln musste. Fragt man sich zu Beginn noch oft, was diesem Mann passiert sein muss, um ihn zu der Figur zu machen, die letztlich dargestellt wird, so entpuppt sich Oves Geschichte für mich viel eher als Tragik(komödie), denn viele Handlungen resultieren aus seiner Einsamkeit. Und darüber kann ich persönlich nur bedingt lachen.


    Bewertung
    "Mach es gut, Ove!" möchte ich ihm gerne nachrufen. Dem Buch vergebe ich aber von Herzen gerne 10 Eulenpunkte.

  • Habe eben die Vorschau des Films gesehen und mußte herzhaft lachen.


    Die Nachbarin kam mit ihrem Hund und Ove tritt so in der Luft nach ihm.


    Sie: "Lassen Sie den Hund in Ruhe!"
    Er: " Das ist kein Hund, das sind Stiefel mit Augen."



    Sehr lustig.


    Steht das im Buch auch so?

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Also die Idee find ich gut und nachdem jeder dieses Buch so gelobt hat musste ich es lesen.
    Buchdoktor bot es als Wanderbuch an.


    Aber ich muss sagen ich bin enttäuscht mich konnte das Buch in keinster Weise mitreissen. Ove ist schrullig keine Frage aber es ist soo langatmig es passiert so wenig und dan n dieser Perspektivenwechsel jedesmal.
    Nein mich konnte Ove nicht mitreissen ich hatte mir mehr darunter versprochen.


    Schnatterinchen - mir ging es genauso. Ich fand es nur langweilig.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein


  • Ich kenne das Buch nicht, fand den Film aber ziemlich lustig. Genua mein Geschmack :-)


    Über diese Szene mußte ich auch herzhaft lachen.

  • Den Kinofilm fand ich, ehrlich gesagt, schlechter - und ich bin nicht einer der Leser, denen das generell so ergeht; aber es fehlen einfach ziemlich viele Handlungsstränge (die inneren Monologe hat man eigentlich ganz gut hinbekommen).


    Aber als Tipp: das Buch eignet sich hervorragend auch als Hörbuch. Dann hätte das mit dem am Steuer sitzen gleichzeitig geklappt!

  • Das mit dem Hörbuch kann ich bestätigen. Ich hatte es meiner Tochter zu Weihnachten geschenkt und immer, wenn wir längere Zeit unterwegs waren habe wir es gehört.


    Wir waren beide begeistert und habe oft gelacht oder geschmunzelt oder wehmütig gelächelt.


    Ich kann, nein ich muss der Geschichte 10 Punkte geben.