Girl on the Train - Paula Hawkins

  • "Girl on the train" hat mich nicht von Anfang an gefesselt. Zunächst fand ich es etwas eintönig, Rachels von starkem Alkoholkonsum eingetrübten Gedanken zu folgen, ihre täglichen Fahrten mit dem Zug und ihren Blick auf die immer gleichen Häuser ihrer früheren Wohngegend. Doch bald entwickelt sich eine interessante Geschichte. Drei Frauen treten in den Fokus, verbunden über ihre Männer, seltsam gefangen in ihrer Welt: Rachel, Anna und Megan. Die Autorin lässt sie jeweils zu Wort kommen, auch rückblickend aus der Vergangenheit. Nach und nach wird dem Leser bewusst, was diese drei Frauen verbindet, warum sie mit ihrem Leben schwer zurecht kommen, was für Abgründe sich bei jeder auftun. Und dann die Männer: Tom und Scott. Insgesamt wirken alle psychopathisch, mehr oder weniger. Am Ende steht das große Finale, alles drängt zur Entscheidung, die mir dann zwar etwas zu bombastisch erscheint, aber in sich schlüssig.
    Ein Roman, der mich nach anfänglicher Langeweile doch bis zum Ende hin dann mitreißen konnte. Inhaltlich etwas zu stark aufgetragen, aber doch noch nachvollziehbar. 7 von 10 Punkten.

  • Ich habe das Buch in kurzer Zeit im Urlaub gelesen. Spannend und kurzweilig. Kein Buch, welches mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird, aber gut unterhalten wurde ich.


    Momentan scheinen Bücher mit unsympathischen und psychisch angeschlagenen Charakteren im Trend zu liegen, wie die von Gillian Flynn. Ich habe jetzt genug davon, danke.

  • Auch ich durfte "Girl on the train" von Paula Hawkins hier im Forum im Rahmen der Leserunde lesen. Und ich muss sagen, dass mir der Roman wirklich gut gefallen hat. Paula Hawkins hat es geschafft, die Hauptperson, Rachel, zu Beginn des Romans als Alkoholikerin, die vollkommen alleine an ihrer derzeitigen, misslichen Lage schuld ist, darzustellen.


    Andere Personen werden in einem übertrieben positiven Licht dargestellt und erst nach und nach zeigt sich, dass eigentlich niemand genau das ist, was er zu sein scheint. Die Perspektivenwechsel, aus denen die Geschichte erzählt wird, durch Megan, Anna und natürlich Rachel, haben dazu beigetragen, dass nach und nach die Puzzleteile der Geschichte ineinander greifen und die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln mit sehr persönlicher Wahrnehmung geschildert wird.


    Interessant war, dass ich keinen einzigen der auftretenden Charaktere wirklich ohne Einschränkung mochte und es mich trotzdem interessierte, wie die Geschichte sich weiter entwickelt.


    Gegen Ende kam dann noch einmal richtig Spannung auf...


    Insgesamt vergebe ich 9 von 10 Punkten und bedanke mich nochmal bei Wolke und dem Verlag für mein Freiexemplar, dass ich für die Leserunde erhalten habe!

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Auch ich habe dieses Buch im Rahmen der Leserunde gelesen und bedanke mich an dieser Stelle noch einmal für das zur Verfügung gestellte Buch.


    So komisch es klingt und ich kann Darcy voll und ganz verstehen, dass man "Girl on the train" und "Gone girl" so gar nicht miteinander vergleichen kann, aber irgendwie musste ich am Ende dieses Buches trotzdem an "Gone Girl" denken. Dabei ist es gar nicht die Handlung, die mich an das Buch von Gillian Flynn erinnert sondern die Tatsache, dass "Gone Girl" auch ein Buch ist, das ich unbedingt zu Ende lesen wollte, obwohl mir die Charaktere einfach nur unsympathisch waren.


    "Girl on the train" ist relativ spannend geschrieben. Die Autorin konnte mich zwar nicht so in ihren Bann ziehen, dass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen konnte. Aber ich wollte unbedingt wissen wie das Buch zu Ende geht. Dass die Geschichte von drei Frauen erzählt wird, hat zumindest für etwas Abwechslung gesorgt. Denn ich muss ehrlich zugeben, dass ich das Buch abgebrochen hätte, wenn Rachel als alleinige Erzählerin fungiert hätte. Aber so war der Perspektivenwechsel ziemlich erfrischend und hat dem Leser auf diese Weise einen besseren Blickwinkel auf die Ereignisse ermöglicht. Allerdings musste man schon auf die Zeitangaben achten, wenn wieder eine der anderen Frauen erzählt, da die Ereignisse von den drei Frauen nicht chronologisch erzählt werden.


    Was ich auf irgendeine Weise ziemlich faszinierend finde, ist die Tatsache, dass sich offenbar ohne großen Zutun mehr oder minder psychisch gestörte Personen in direkter Nachbarschaft zusammen gefunden haben. Am Ende hatte ich das Gefühl, dass vielleicht noch die Beamten der Polizei die einzigen Menschen in diesem Buch sind, die keinen Schaden haben. Alle anderen waren definitiv nicht mehr normal, was es für mich auch sehr schwer machte zu verstehen, warum eine Person nun so gehandelt hat. Die trifft vor allem auf Rachel zu. Bis auf "Gone girl" habe ich kein Buch gelesen, in dem mir die Charaktere dermaßen unsympathisch waren. Nun bin ich beim zweiten Buch dieser Art.


    Wirklich weiterempfehlen kann ich dieses Buch nicht. Wer es lesen mag, soll es tun und sich seine eigene Meinung bilden. Aber ich würde niemanden sagen: dieses Buch ist so toll, das musst du unbedingt lesen.


    Ich vergebe 6 von 10 Eulenpunkten.

  • Ich durfte dieses Buch als Wanderbuch lesen, Danke hierfür nochmal.


    Zum Inhalt sage ich jetzt mal nichts ;-)


    Mich hat dieses Buch fasziniert, zum Einem weil es so spannend war, weil ich unbedingt wissen wollte wie die Geschichte ausgeht. Zum Anderen, weil ich mit keiner der Figuren warm geworden bin und dennoch nicht aufhören konnte zu Lesen.


    Die Geschichte wird aus der Sicht von Rachel, Megan und Anna erzählt. Der Perspektivwechsel belebt das Buch ungemein und trägt zu einem flotten Lesetempo bei. Allerdings ist keine der drei Frauen wirklich "normal", alle haben psychische Probleme und Rachel ist zudem noch alkoholabhängig. Eine Identifikation oder Verständnis für die Protagonisten ist mir nicht gelungen, ihr Handeln blieb mir immer fern und nicht nachvollziehbar.
    Dennoch habe ich das Buch innerhalb nur weniger Tage ausgelesen, weil ich endlich wissen wollte, was hinter Megans Verschwinden steckt.


    Der Roman ist sicherlich nicht der große Wurf, aber es war interessant ihn zu lesen und sich in eine ganz andere Welt zu begeben.


    7/10 Punkten

  • Aaaaaaaaah Leute, ich bin total geflasht von "Girl on the train" - habs gerade ausgelesen!! Hammer, Hammer, Hammer, dieses Buch!!! :yikes


    Das ist mal ein Psychothiller, wie ich es liebe!! Eine absolut authentische, beklemmende, irgendwie düstere Atmosphäre, eine irgendwie schräge bemitleidenswerte Protagonistin, und ein subtiles Zusammenspiel von Gut und Böse, Wahrheit und Lüge, dass man nie so richtig weiß, woran man ist! Dazu ein stimmiger Schluss und von der ersten bis zur letzten Seite Spannung pur!!! 10 Punkte und ein "unbedingt lesen!!!" von mir!!!!

  • Auch ich durfte den Roman in der Leserunde lesen.


    Nun habe ich ein bisschen länger Zeit als beabsichtig zwischen dem Beenden des Lesens und dem Verfassend er Rezension gelassen, aber es ist ja auch mal interessant zu sehen, was man über ein Buch denkt, dessen Eindrücke man sich hat setzen lassen. ^^


    Ich fand den Roman stellenweise ziemlich spannend und gut geschrieben. An anderen Stellen habt sich alles für mich gezogen. Das kommt ja in einigen Büchern vor und oftmals verzeiht man so kleine "Kaugummi"-Stellen auch, aber hier kam noch ein anderes Problem hinzu: Ich hatte keine Identifikationsfigur, keine Figur, die mich so richtig packen konnte. Alle hatten irgenwelche Makel, sodass eine Distanz da war und ich ncith so richtig mitfiebern konnte, weil mich ihr Schicksal ein wenig kalt gelassen hat. Am Schlimmsten war es sogar mit Rachel, da sie mich teilweise schon ziemlich genervt hat.


    Aber alles in allem hatte ich eine unterhaltsame Zeit, von daher bereue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben. Aber vorerst werde ich die Finger von der Autorin lassen (^^) und weiterempfehlen würde ich es auch nciht. Den Hype kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen.

  • Ich weiß gar nicht so richtig was ich von der Geschichte halten soll. Einerseits liest sie sich sehr flüssig und man wird von den Geschehnissen mitgerissen, andererseits fand ich es insgesamt etwas mühsam und die ständig wiederholenden Alkoholexzesse von Rachel gingen mir auf die Nerven. Gerade in der Mitte des Buches fehlte es mir erheblich an Spannung..
    Die Grundstimmung der Geschichte ist insgesamt recht negativ und teilweise auch traurig. Es ist schade, dass sich Rachel so gehen lässt..
    Die Personen waren mir allesamt nicht sonderlich sympathisch und ich bin aus den meisten nicht richtig schlau geworden.
    Das Ende wiederum war dann ziemlich rasant – allerdings auch ein bisschen unglaubwürdig..


    Alles in allem fand ich das Buch ganz in Ordnung – kann es aber nur bedingt weiterempfehlen, da mir das gewisse Etwas gefehlt hat.


    Ich vergebe 5 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Das Buch ist sehr spannend und liest sich eigentlich sehr flüssig. Allerdings haben mich die ständig wechselnden Zeitebenen und Perspektiven schon manchmal aus der Geschichte gerissen. Die Figuren sind durchweg unsympathisch und nicht nachvollziehbar. Das Ende ist sehr hart und brutal und es löst sich m.E. alles etwas zu einfach auf am Ende. Die Zunkunft der Figuren bleibt offen und ich habe mich nach dem Ende des Buches irgendwie trüb und leer gefühlt. Also nur wegen der guten Spannung gebe ich:


    7 von 10 Eulenpunkten

  • Ich habe das Buch nach etwa 100 Seiten abgebrochen.


    Mir hat der Schreibstil gar nicht gefallen, er wirkte sehr nüchtern und ich habe mich beim Lesen unwohl gefühlt, was auch an den ungeschönten Beschreibungen liegen mag.
    Mit der Protagonistin konnte ich leider auch nichts anfangen, ich tue mich mit Suchtkranken sehr schwer und dann noch aus der Ich-Perspektive zu lesen...nee, das war nix für mich.


    Dennoch danke für die Möglichkeit, beim Wanderbuch mal reinzulesen.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Ich habe das Buch nach etwa 100 Seiten abgebrochen.


    Mir hat der Schreibstil gar nicht gefallen, er wirkte sehr nüchtern und ich habe mich beim Lesen unwohl gefühlt, was auch an den ungeschönten Beschreibungen liegen mag.
    Mit der Protagonistin konnte ich leider auch nichts anfangen, ich tue mich mit Suchtkranken sehr schwer und dann noch aus der Ich-Perspektive zu lesen...nee, das war nix für mich.


    Das kann ich nur unterschreiben. Konnte mit dem Buch leider gar nichts anfangen...

  • Für mich ist das hier eher ein Drama als ein Krimi oder Thriller. Ein Psychodrama mit fünf Personen in unzähligen, sich dauernd wiederholenden Akten. Wie ein Zug, der ständig hin und her die gleiche Strecke fährt. Und da der Kreis der Protagonisten klein ist, bleibt die Anzahl der Verdächtigen überschaubar.


    Zunächst begann die Geschichte vielversprechend. Auf ihrer täglichen Zugfahrt beobachtet Rachel ein junges Paar in seinem Haus und stellt allerlei Überlegungen über deren Leben an. So baut sie eine Art Beziehung zu dem Paar auf und macht sich Sorgen, dass etwas passiert sein könnte, als eine der Personen verschwindet.

    Zwischen drei Frauen und zwei Männern entwickelt sich eine Beziehungsgeschichte, deren Zusammenhänge im Laufe der Handlung deutlich werden und im letzten Drittel des Buches recht vorhersehbar sind. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen, was nicht immer klar erkennbar ist, da der Erzählstil nicht variiert und die Sprache bei allen Dreien gleich einfach ist.


    Ich habe kein Problem mit unsympathischen Hauptfiguren, aber mit nervigen. Die alkoholkranke Rachel, die ihren Exmann stalkt und sich ständig bei irgendwem entschuldigt, die blasse Anna, deren einzige Leistung es gewesen zu sein scheint, Rachel den Mann auszuspannen und von ihm schwanger zu werden und schließlich Megan, die es mit der Treue nicht so genau nimmt und eines Tages spurlos verschwindet. Die Männer dazu sind egoistisch und selbstverliebt. So richtig glaubwürdig fand ich keine der Personen.


    Für mich war es eine nicht immer schlüssig durchdachte und nur mäßig spannende Geschichte mit Charakteren, zu denen mir nur negative Adjektive einfallen. Das Ende fand ich zwar gelungen, insgesamt aber konnte das Buch mich nicht überzeugen.
    6 Punkte von mir.

  • „Girl on the train“ ist ein absolut atmosphärischer, spannender und vor allem authentischer Roman/Thriller, der von hinten bis vorne durchdacht ist. Gleichzeitig kann ich allerdings nicht genau benennen, was mich hier trotzdem teilweise gestört hat, weswegen ich einen Stern in der Bewertung abgezogen habe.


    Wir bekommen diese vielschichtige Geschichte aus drei Perspektiven erzählt. Zum einen gibt es da die Parts der Protagonistin Rachel, die mich von der ersten Seite an eingenommen haben, weil sie schonungslos direkt sind. Außerdem werden manche Situationen aus Sicht von Anna beleuchtet, um noch mal eine andere Perspektive darzustllen. Die dritte Ich-Erzählerin ist Megan selbst, von der wir eine Art Rückblick erhalten. Alle drei zusammen bilden eine gute Abwechslung, sodass der Leser des Rätsels Lösung immer ein Stückchen näher kommt. Auch der Schreibstil der Autorin ist flüssig. Sie kommt ohne Umschweife auf den Punkt und benennt die Dinge beim Namen.


    Wie schon erwähnt, hat mir Rachel außerordentlich gut gefallen. Sie ist eine typische Anti-Heldin, denn sie ist zu Beginn der Geschichte schon ganz unten angekommen. Trotz allem gibt sie nicht auf, beißt sich an der Geschichte fest und lässt nicht locker – egal, was sich ihr für Hindernisse in den Weg stellen. Obwohl sie vermeindlich stark ist, hat sie aber auch eine Seite, die sofort Sympathien beim Leser weckt. Ich musste einfach mit ihr mitfiebern und habe ihr auf jeder Seite nur das Beste gewünscht. Manchmal hat man einfach so Charaktere, die einem von Beginn an sympathisch sind.


    Anders verhält es sich da bei manchen Nebencharakteren. Nach wenigen Seiten wird klar, dass hier mehrere Personen Dreck am Stecken haben. Man kann zwar nicht genau benennen, womit man es zu tun hat, aber die Antipathie ist sofort greifbar. Generell muss man der Autorin ein großes Lob für ihre Charaktergestaltung aussprechen, denn wir haben es hier mit einzigartigen Individuuen zu tun, die jeder für sich ihr Päckchen zu tragen haben. Auch die Enthüllungen über die Vergangenheit der einzelnen Charaktere sind durchdacht und kommen sehr oft überraschend für den Leser, was ich nur positiv hervorheben kann.


    Die Spannung war für mich nach den ersten 50 Seiten nicht mehr abzustreiten. Gerade die zweite Hälfte des Buches hat es in sich: Eine Enthüllung jagt die nächste und jede ist noch ein bisschen dramatischer oder aufwühlender. Auch das packende Finale war super konstruiert, so hat man gar nicht gemerkt, wie hier die Seiten dahingeschmolzen sind. Mein Kritikpunkt geht allerdings an den Verlauf in der Mitte des Romans. Hier war es etwas zäh, weil die Geschichte nicht so recht vom Fleck kam, obwohl man eigentlich nur wissen wollte, was denn nun passiert ist. Ein paar Seiten weniger wären in dieser Passage sicher hilfreich gewesen.


    Bei dieser Lektüre hat die Autorin einen gelungenen Genre-Mix konstruiert: Von einer (dramatischen) Liebesgeschichte, bis hin zum packenden Thriller waren alle Elemente vertreten. Auch das Gefühl und Mitgefühl für die einzelnen Charaktere kam nicht zu kurz. Frau Hawkins zeigt uns, wie das Leben einem mitspielen kann. Sie offenbart uns Schicksale und wie man mit diesen umgehen kann – oder wie man daran zugrunde gehen kann.


    Ich habe das Buch gerne gelesen und würde es auch jedem empfehlen, der tiefer in die Psyche eines Protagonisten einsteigen möchte. Wenn das Buch verfilmt werden würde, würde ich definitiv ins Kino gehen, weil ich sowieso das Gefühl hatte, dass ein Film vor meinem inneren Auge abläuft.


    8 Eulenpunkte

  • Ich habe dieses Buch als Wanderbuch gelesen, vielen Dank nochmal dafür!
    Aber ich bin froh, dass ich es mir nicht gekauft habe. Ich bin ganz unvoreingenommen an das Buch rangegangen, da es sowohl begeisterte als auch weniger begeisterte Stimmen hier gab.
    Leider konnte es mich nicht überzeugen...


    Am schlimmsten fand ich, dass ich keinen der Charaktere mochte. Ich bin mit keiner/m auch nur ansatzweise warm geworden. Ganz schlimm fand ich aber die Hauptperson Rachel. Ok, Alkoholiker sind so, ja. Es ist eine Sucht, man kann nciht aufhören, man verhält sich dumm, ja. Aber ich wusste das vorher nicht und so rückt es den Klappentext zB für mich schon mal in ein anderes Licht.
    Ich fand die erste Hälfte noch ganz gut. Es war einigermaßen spannend, ich wollte wissen, was ist nun eigentlich passiert. Aber manche Dinge sind einfach gefühlte 100 Mal passiert, alles dreht sich im Kreis. Dann hab ich das Buch weggelegt und dann irgendwann ein wenig quer gelesen. Hab nicht das Gefühl, dass ich da was verpasst hätte...
    Mir ist auch meist nicht klar geworden, warum die Personen jetzt so und so handeln. Bei Rachel konnte ich es noch am ehesten nachvollziehen, da Alkoholikerin und so. Aber ansonsten. Nee. Sorry.
    Ich kann zB nicht nachvollziehen, wie man jmd immer noch sooooo lieben kann, obwohl er einem so sehr weh getan hat. Und wie man so nervig sein kann.
    Gut, mit dem Ende hatte ich so vielleicht nicht gerechnet und manches wurde so auch nochmal in einem anderen Licht beleuchtet. Das hat mir ganz gut gefallen.
    Insgesamt ist der Thriller eher ziemlich traurig und beleuchtet vor allem den Abgrund der Alkoholsucht. Daher ist für mich Thriller auch ein falscher Begriff...
    Empfehlen kann ich das Buch daher leider nicht.


    6/10 Punkte

  • Auch ich durfte mit einem Wanderbuchexemplar diese Geschichte lesen, herzlichen Dank auch an dieser Stelle noch einmal dafür! :anbet
    Mir geht es ähnlich wie Nightflower:
    Auch ich hatte mir durch den vielversprechenden Klappentext - viel versprochen :grin
    Eine bestimmte Erwartungsrichtung gab es nicht, aber das, was dann kam, konnte mich leider nicht sonderlich überzeugen. Bei mir ist es nicht so, dass ich unbedingt eine Person besonders mögen musss (auch, wenn das hilft, dass ich ein Buch mag), aber es ist auf jeden Fall unangenehm, wenn ich die meisten NICHT mag (also ich sie nicht wenigstens neutral annehmen kann).
    Hier gingen mir leider nach einer Weile mehr oder weniger alle Hauptakteure auf die Nerven, da ich ihre Handlungsweisen nicht nachvolliehen konnte und dies nicht allein auf das Konto "Alkoholikerin" geschrieben werden konnte. Manchmal erhöht das ja die Spannung, hier nervte es. Irgendwann wollte ich auch gar nicht mehr nachvollziehen und las quer.
    Ich wünschte mir, aus der Idee wäre mehr gemacht worden.
    Weil die Idee immerhin gut war, auch von mir aufgerundete 6 von 10 möglichen Eulenpunkten...
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Worum es geht
    Rachel fährt jeden Morgen mit dem Zug in die Stadt, obwohl es dafür keinen Grund gibt, hat sie doch schon seit Monaten keine Arbeit mehr. Außerdem trinkt sie zu viel, und auch die Scheidung von Tom hat sie noch längst nicht überwunden.
    Auf der Bahnfahrt kann Rachel in die Gärten fremder Häuser sehen, und träumt sich in das anscheinend glückliche Leben anderer Familien. Ein junges Paar fällt ihr durch seinen liebevollen Umgang miteinander besonders auf, bis sie eines Tages beobachtet, wie Megan einen anderen Mann auf der Terrasse ihres Hauses küsst. Kurze Zeit später ist die junge Frau verschwunden.


    Wie es mir gefallen hat
    Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei die Autorin wirklich einen starken Einstieg hingelegt hat. Die drei unterschiedlichen Sichtweisen von Rachel, ihrer Rivalin Anna und der verschwundenen Megan sorgen für einen rasanten Spannungsaufbau, und sind dabei zeitlich so gut aufeinander abgestimmt, dass man den roten Faden nie verliert.
    Leider konnte das Tempo im Mittelteil nicht gehalten werden, die Handlung dreht sich eine ganze Weile im Kreis, und sorgt mit steten Wiederholungen zeitweise für lähmende Langeweile. Die problembeladene Rachel ist mir besonders auf die Nerven gegangen, und ich habe mich immer wieder gefragt, ob eine derart labile Persönlichkeit tatsächlich die Kraft aufbringen würde, an den Sorgen ihrer Mitmenschen so intensiv Anteil zu nehmen. Diese Konstruktion schien mir dann doch sehr an den Haaren herbeigezogen.
    Das glaubwürdige Ende des Romans hat mich aber mit allen Unzulänglichkeiten ausgesöhnt, weshalb ich trotz mancher Schwächen doch guten Gewissens eine Leseempfehlung abgeben kann.

  • Ich mochte das Buch sehr, weil ich sehr spannend geschrieben fand und ich mich einfach dank des Stils nicht losreißen konnte. Rachel hat mich - im Gegensatz zu vielen anderen hier - ganz und gar nicht genervt, in ihrem widersprüchlichen und anhänglichen Verhalten konnte ich mich teilweise gut wiedererkennen. :lache


    Und die Geschichte an sich fand ich sehr sehr spannend. Für mich ist das ein sehr guter Psychothriller, weil mit vergleichsweise wenig Blut (glaube ich) sehr viel Spannung erzeugt wird und vor allem die Abgründe der menschlichen Psyche zum Tragen kommen. Doch, gefiel mir ausgesprochen gut.


    9 von 10 Punkten.

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  • Wow, das Buch fand ich richtig gut. Ich war zuerst ein bisschen skeptisch, weil es in Bewertungen nicht nur positiv aufgenommen wurde, aber mir hat es richtig, richtig gut gefallen, hätte ich so nicht gedacht, vielleicht auch, weil die Erwartungshaltung nicht so gross war. Mir gefielen vor allem die unterschiedlichen Perspektiven der drei Frauen und wie sich daraus nach und nach der Zusammenhang rauskristallisiert. Ich fand es auch spannend mitzugrübeln, was nun passiert ist und wie alles zusammenhängt, das hat richtig Spass gemacht. Normalerweise mag ich Alkoholiker in Büchern (bzw generell) nicht, ist einfach nicht mein Ding, aber in Rachel konnte ich mich gut reinfühlen, war ich überrascht. Auch die Auflösung und Finale des Buches fand ich schlüssig und spannend, sorgte bei mir ein bisschen für einen aha-Effekt. Alles in allem ein sehr gutes Buch, was ich gerne gelesen habe. Klasse!

  • Letzte Woche geschenkt bekommen und gestern im Bett ausgelesen. Danach von einer wilden Zugfahrt geträumt und heute morgen beim wach werden in Gedanken gleich wieder - oder noch immer - bei Rachels Erlebnissen.


    Wow! Der beste Thriller, den ich seit Jahren gelesen habe.
    Zugegeben: Thriller sind nicht unbedingt mein bevorzugter Lesestoff, aber dieser hat es in sich.


    Hervorragend komponiert, spannend erzählt, die Charaktere meisterlich beschrieben.
    Der ganze Hype um dieses Buch ist sehr verdient, finde ich. Nur schade, das man unbedingt einen Film davon machen muss. Der kann der gedruckten Form doch niemals das Wasser reichen. Und schon gar nicht, wenn man die Handlung veramerikanisiert.