'Runa' - Seiten 147 - 238

  • Ich bin mit dem Abschnitt zwar noch nicht komplett durch, aber ja, es sind Abkürzungen für chemische Elemente, das ist mir auch sofort aufgefallen, ob aber irgendwo von Experimenten mit Metallen war erinnere ich mich nicht.


    Ich tippe ebenfalls auf Priesterseminar und Tarotkarten, kann aber diesen Ich-Erzähler (er ist ja am Anfang ebenfalls schon mal aufgetaucht, bei dieser vermurksten Messe?) nicht einordnen. Entweder will er keinesfalls Priester werden, oder ist evtl. homosexuell? Nur was er mit der Geschichte zu tun hat... :gruebel

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Hmmm, Gerard ist doch auch an der Hochschule, oder?
    Aber wer ist dann Maxime? :gruebel


    So, Luys will also den Ruhm für sich und Jori soll dabei nur das Mittel zum Zweck sein und die Verantwortung alleine tragen. Irgendwie sind mir diese Doktoren alle dermaßen unsympathisch...Jori auch, wenn er erstmal überlegt, ob und wie er Runa denn "heilen" will - sehen sie die Frauen in der Klinik denn nur als Dinge, als Studienobjekte? Das ist unglaublich, wenn man bedenkt, dass Joris geliebte Pauline doch auch verrückt ist.


    Ich dachte eigentlich erst, Paul wäre eifersüchtig auf Joris Zuneigung gewesen, weil er Pauline die Nähe zu ihm neidete, aber nun deutet es Jori ja so, dass Paul eigentlich Paulines "Heiler" sein will, weil er seine Schwester so abgöttisch liebt. Nun, da kann durchaus auch was dran sein, wenn ich auch bezweifle, dass Pauline nach einer solchen Geschlechtsamputation, wie sie geplant ist, noch viel für ihren lieben Bruder übrig hat...


    Frédéric hat mir vielleicht Angst eingejagt! Ich denke jedes Mal, wenn er sich auf die Suche nach der Bedeutung seines Albtraumes macht, dass es ihm an den Kragen geht! Dass er Lecoq dabei begegnet ist, ist ja noch vergleichsweise harmlos!


    So, die verschwundene Madame de Commis (heißt sie so, ich kann gerade nicht nachgucken) hat also nach vergeblichen Versuchen, schwanger zu werden, einfach ein Kind aus der Kirche mitgebracht? Ein wildes, bösartiges, das teuflische Augen hatte? Na, wenn es sich dabei mal nicht um ein uns bekanntes Kind handelt...


    Ich muss zugeben, das Lesen macht mir Mühe - weil die Klinik als Handlungsort so düster und hoffnungslos ist, und mir die anwesenden Mediziner alle nicht geheuer sind. Klar, nach dem derzeitigen Wissenstand ist es schon überragend und sehr faszinierend, was damals erforscht und festgestellt wurde - aber auch so unglaublich würdelos, dass man Menschen, egal ob lebendig oder tot, nur als Versuchskaninchen sah. Und hier werden sie auch so behandelt. Irgendwie drängt sich bei den ganzen Hirnforschungen ein Vergleich mit gewissen Ärzten im 3. Reich auf - was passiert, wenn man Substanz A in Körperöffnung B gibt? Und so weiter und sofort...

  • Ich habe den Abschnitt geschafft. Ich bin überrascht, wie langsam ich voran komme, aber dieses Buch liest man nicht einfach mal schnell eben so. Hier mache ich mir schon viele Gedanken und schaue auch hier und da mal bei Tante Google nach. Eine faszinierende Welt, aber auch eine sehr abschreckende, geradezu unwürdige Welt. Frauen werden vorgeführt, als Versuchskaninchen missbraucht und alles für Ruhm und Ehre einzelner Leute, die allerdings Medizingeschichte geschrieben haben. Es ist ein zweischneidiges Schwert. Ohne diese Behandlungsmethoden wären wir wahrscheinlich heute nicht so weit.


    Wie schon mehrfach erwähnt, finde ich es auch sehr erstaunlich, dass dieses Buch ein Debüt ist und die Autorin so jung. Ich kann jetzt schon sagen, Hut ab, tolles Buch.

  • Zitat

    Original von Blackie
    Hmmm, Gerard ist doch auch an der Hochschule, oder?
    Aber wer ist dann Maxime? :gruebel


    So, die verschwundene Madame de Commis (heißt sie so, ich kann gerade nicht nachgucken) hat also nach vergeblichen Versuchen, schwanger zu werden, einfach ein Kind aus der Kirche mitgebracht? Ein wildes, bösartiges, das teuflische Augen hatte? Na, wenn es sich dabei mal nicht um ein uns bekanntes Kind handelt...


    Ja, Gérard ist der Freund von Maxime und beide kennen sich aus der Kirche. So hab ich es verstanden. Allerdings bin ich verwirrt, weil ich dachte, dass die beiden noch Kinder sind bzw in der Pubertät. Aber es war von einem Gérard die Rede, der mit Luys zusammengearbeitet hat und Jori. ?( Aber dann müsste Gérard ja viel älter sein? Und was wollte er mit den Tarotkarten? Dass er ein Buch über Burq liest würde ja wieder zu Luys passen... Und hat er vll die Metalle in das Gesangbuch gekritzelt?


    Ja, das Kind kennen wir. Und es passt auch zu der Kutsche und Frédéric oder? Dann würde das alles so zusammenpassen!?


    Nur, was hat das KInd eigentlich und wo kommt es ursprünglich her?


    Wie man sieht: mehr Fragen als Antworten bisher^^

  • Zitat

    Original von Nightflower


    Ja, Gérard ist der Freund von Maxime und beide kennen sich aus der Kirche. So hab ich es verstanden. Allerdings bin ich verwirrt, weil ich dachte, dass die beiden noch Kinder sind bzw in der Pubertät. Aber es war von einem Gérard die Rede, der mit Luys zusammengearbeitet hat und Jori. ?( Aber dann müsste Gérard ja viel älter sein? Und was wollte er mit den Tarotkarten? Dass er ein Buch über Burq liest würde ja wieder zu Luys passen... Und hat er vll die Metalle in das Gesangbuch gekritzelt?


    Ich denke, es ist derselbe Gérard und die Abschnitte mit Maxime sind bloß Vergangenheit. Hm, und wenn er was mit Burq zu tun hat, wäre es nur logisch, dass er später an der Klinik studiert...

  • Ich bin mit dem Abschnitt zwar nicht fertig, aber ich merke schon, dass bei euch auch mehr Fragen als Antworten aufgekommen sind.
    Der einzige Erzählstrang, der für mich völlig klar ist, ist Joris Geschichte.
    Alles andere ist für mich (noch) sehr rätselhaft. ?(

  • Zitat

    Original von Blackie


    Ich denke, es ist derselbe Gérard und die Abschnitte mit Maxime sind bloß Vergangenheit. Hm, und wenn er was mit Burq zu tun hat, wäre es nur logisch, dass er später an der Klinik studiert...


    Ja, das hab ich mir auch schon überlegt. Wobei ich es dann passend fände Jahreszahlen oder so dabei zu haben. Finde das nur verwirrend. Es bleibt ja trotzdem gleich spannend!

  • Zitat

    Original von Blackie
    Ich denke, es ist derselbe Gérard und die Abschnitte mit Maxime sind bloß Vergangenheit. Hm, und wenn er was mit Burq zu tun hat, wäre es nur logisch, dass er später an der Klinik studiert...


    Meine Vermutung ist auch, dass wir uns auf verschiedenen Zeitebenen befinden. Muss ja nicht alles zur gleichen Zeit geschehen.


    Meine rudimentären Chemiekenntnisse haben immerhin auch gleich zu der Erkenntnis geführt, dass es sich um die Abkürzungen der Metalle im Periodensytem handelt :-)


    Pauls Gefühle für Pauline scheinen nicht nur brüderlich zu sein, so kommt es mir vor.


    Ich frage mich, ob Runa wirklich geisteskrank ist oder einfach nur verzweifelt, weil sie ans Bett gefesselt ist. Wobei die verschiedenen Augen schon seltsam sind.


    Ansonsten hoffe ich, dass sich die vielen offenen Fragen nach und nach klären.

  • Den ich-Erzähler finde ich sehr interessant, ich denke schon, dass Gerard deutlich älter ist, es wird ja auch gesagt, dass der Ich-Erzähler vor ihm versucht deutlich älter und erwachsen zu wirken.
    Auf die Idee mit verschiedenen zeitebenen bin ich nicht gekommen, fände ich auch gar nicht gut, so was nicht zu kennzeichnen.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Den ich-Erzähler finde ich sehr interessant, ich denke schon, dass Gerard deutlich älter ist, es wird ja auch gesagt, dass der Ich-Erzähler vor ihm versucht deutlich älter und erwachsen zu wirken.
    Auf die Idee mit verschiedenen zeitebenen bin ich nicht gekommen, fände ich auch gar nicht gut, so was nicht zu kennzeichnen.


    Ich bin ja jetzt schon weiter und ich blick da immer noch nciht durch, ob es nun mehrere Zeitebenen sind oder nicht. :lache

  • Maxime und Gerard spielt in einer anderen Zeitebene, daran habe ich noch nicht gedacht. Maxime ist wesentlich jünger als Gerard. Bei der Einleitung zum Prolog ist die Jahreszahl 1903 genannt. Die Passagen mit den beiden könnten dann doch 1884 spielen.
    Bei Joris und Pauline spielt es in der Vergangenheit bevor er vor 3 Jahren nach Paris ging.


    Ich denke auch, dass es sich bei dem Kind um Runa handelt. Die Merkmale sind eindeutig.
    Ein interessanter Aspekt.

  • Ich bin am Überlegen, ob die Kirche, aus der die tote Adelige (?) das Kind hat (ich gehe auch ganz stark davon aus, dass das Runa ist) die gleiche ist wie die, in der am Anfang etwas in die Gesangsbücher geschmiert wurde?
    Lecoq wird der Fall nicht loslassen, ich bin gespannt, ob er Runa in der Klinik findet ehe sie der Operation unterzogen wird? Wenn es denn überhaupt so weit kommt.
    Ob Jori da wirklich Runa am Fenster gesehen hat und sie mit dem L etwas mitteilen wollte? Ich habe auch irgendwie das Gefühl, dass Runa und dieser Doktor Luys etwas miteinander zu tun haben...

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Jeder Abschnitt bietet eine Menge zu Googeln ...


    Sowohl Maxime aus dem Prolog als auch Frédéric tauchen wieder auf. Gerade bei Letzterem war ich mittlerweile der Ansicht, er hätte bestimmt ein einmaliges Gastspiel gehabt. Beide sind auf der Suche nach dem-/derjenigen, die die Schriften hinterlässt. Was auf S. 153 abgedruckt war, hat mich sehr an Elemente (PeriodensystemI erinnert, allerdings passt Rt, glaube ich, nicht, das müsste dann Rd heißen. Sollte das also Runa geschrieben haben, müsste sie eher hochintelligent sein.


    Pauline empfindet möglicherweise nicht so wie Jori, falls Paul die Wahrheit gesagt hat. Ich kann mir schon vorstellen, dass er es merkwürdig findet, dass Jori so besessen von seiner Schwester ist.


    Wieder ein toller Vergleich: "... Haare, die ihr wie schlecht verrührtes Eiklar vom Schäden tropften" (S. 170)


    Claire d'Arlanges wollte ein Kinde, man sah sie mit einem 7 - 8 Jahre alten Kind, das verschiedene Augenfarben hatte - Runa? Claire will das Kind aus einer Kirche haben.


    Luys kommt ins Spiel, er soll Jori bei der OP helfen, jedoch stellt er Bedingungen.

  • Zitat

    Original von Nightflower


    Ja, das hab ich mir auch schon überlegt. Wobei ich es dann passend fände Jahreszahlen oder so dabei zu haben. Finde das nur verwirrend. Es bleibt ja trotzdem gleich spannend!


    Das hatte mir schon bei dem Abschnitt mit Jori und Pauline im zweiten Abschnitt gefehlt. Gut fände ich das allgemein, damit man Zeiten und Zeitsprünge besser einordnen kann, einfach weiß, wo man sich zeitlich, auch historisch gerade befindet.

  • Zitat

    Original von jusch
    Bei der Einleitung zum Prolog ist die Jahreszahl 1903 genannt. Die Passagen mit den beiden könnten dann doch 1884 spielen.


    Die Einleitung zum Prolog kann ich erst jetzt zuordnen, d. h., ich habe sie jetzt wegen deines Posts noch mal gelesen und erst jetzt den Autor zugeordnet. Leider komme ich im Moment kaum dazu, längere Passagen am Stück zu lesen, was bei diesem Buch nicht gut ist.

  • Es bleibt undurchsichtig und nicht leicht zu lesen.


    Nun kommt auch noch ein Ich-Erzähler-Strang hinzu, auch Frédéric hat wieder einen Auftritt.


    Zitat


    Luys kommt ins Spiel, er soll Jori bei der OP helfen, jedoch stellt er Bedingungen.


    Und diese Bedingungen sind ganz schön krass. Jori durchschaut diesen perfiden Egoismus zwar, geht aber wahrscheinlich trotzdem darauf ein - weil ihm einfach nix andres übrig bleibt.


    Sprachlich finde ich das Buch nach wie vor ungewöhnlich gut.
    Inhaltlich packt es mich deutlich weniger.
    Was den Aufbau der Geschichte angeht, bin ich mir noch nicht sicher, wie mein Urteil ausfallen wird. Da muss ich erst das Ende abwarten ;-).

  • Oh nein! Ich frage mich, ob die Freundschaft zwischen Paul und Jori tatsächlich am Ende ist. Sie haben so viel Zeit miteinander verbracht und nun das... Aber welche Beweggründe hat Paul wirklich? Er denkt bestimmt, dass Jori größenwahnsinnig ist. Hat er Angst um seine Schwester?


    Was hat denn Frédérik da gesehen? Ich denke immer noch Runa, aber dann müsste es ja eine zeitversetzte Darstellung der Ereignisse sein.


    Dass Claire Runa gefunden hat, steht für mich außer Frage. Die zwei unterschiedlichen Augen sind es doch, die das eindeutig festlegen, oder? Wie seht ihr das?
    Wo sie allerdings hin ist, weiß ich noch nicht. Das ist alles äusserst merkwürdig.


    Wie schlimm war denn das Laufrad für die Hunde? Ich musste das schnell überlesen, denn Tiere ausbeuten ist für mich das allerschlimmste. Dazu fällt mir auch noch ein, kann es Claire sein, die aus irgendwelchen Gründen tot in der Wohnung von Mlle Bellier ist? Aber sie hätte sie doch sicher finden können? Wie kommt sie dahin?


    Unser Ich-Erzähler heißt also Maxime. Aber wer ist er und warum kontrolliert sein Vater ihn? Ich verstehe das alles nicht. Und warum glaubt Gérard, dass er Burqs Erbe ist?


    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen


    Und dann Gérard. Was legt er da aus? Tarotkarten?


    Ich bin davon ausgegangen, dass es Tarotkarten sind. Aber wenn er doch Priester werden will ist das wieder Schwachsinn...


    Zitat

    Original von Manuela2205


    Ich tippe ebenfalls auf Priesterseminar und Tarotkarten, kann aber diesen Ich-Erzähler (er ist ja am Anfang ebenfalls schon mal aufgetaucht, bei dieser vermurksten Messe?) nicht einordnen. Entweder will er keinesfalls Priester werden, oder ist evtl. homosexuell? Nur was er mit der Geschichte zu tun hat... :gruebel


    Irgendwas hat mir gesagt, dass er homosexuell ist. Aber ich habe vergessen was.


    Obwohl das ganze Buch ziemlich düster geschrieben ist, kann ich mich dem Sog gar nicht entziehen. Das ist schon seltsam. Diese Forschungen sind zwar grausam, aber auch total interessant. Die Frauen tun mir immer noch total leid. Und ich frage mich immer wieder, was mit der Hysterie gemeint ist. Ich habe zwar Google gefragt, aber irgendwie bin ich nicht schlauer geworden.


    Zitat

    Original von JaneDoe


    Ich frage mich, ob Runa wirklich geisteskrank ist oder einfach nur verzweifelt, weil sie ans Bett gefesselt ist. Wobei die verschiedenen Augen schon seltsam sind.


    Ich glaube nicht, dass sie geisteskrank ist. Ich weiß nicht, woran ich das festmachen kann, das ist nur so ein Gefühl. Tja, das mit den Augen... Eine Behinderung? Oder eine frühe Verletzung des einen Auges? Sie scheint ja keine Eltern zu haben. Vielleicht wurden an ihr auch Versuche durchgeführt und sie will die Menschen warnen?


    Zitat

    Original von Nightflower


    Ich bin ja jetzt schon weiter und ich blick da immer noch nciht durch, ob es nun mehrere Zeitebenen sind oder nicht. :lache


    Man muss schon sehr aufmerksam lesen um zu verstehen, dass es sich um mehrere Zeitebenen handeln könnte. Aber es kann ja auch anders sein. Ich weiß es auch nicht. Ich finde das nicht schlimm, dass es nicht gekennzeichnet ist - wenn es dann so ist.


    Wie schlimm, dass die Doktoren Jori total ausnutzen. Er ist allein für alles verantwortlich und sie wollen nur den Ruhm einheimsen. Ganz fair ist das ja nicht gerade.