Wahrheit gegen Wahrheit - Karen Cleveland

  • Karen Cleveland: Wahrheit gegen Wahrheit

    btb Verlag 10. April 2018. 352 Seiten

    ISBN-10: 3442716748

    ISBN-13: 978-3442716746. 12€

    Originaltitel: Need to know

    Übersetzerin: Stefani Retterbush


    Verlagstext

    Vivian Miller ist Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Mit ihrem Mann Matt, einem IT-Spezialisten, und ihren Kindern lebt sie in einem Vorort von Washington, D.C. Auf diesen Tag hat sie seit zwei Jahren hingearbeitet: Mithilfe eines speziellen Algorithmus will Vivian ein Netzwerk russischer Spione in den USA enttarnen. Ihr gelingt der Zugriff auf den Computer eines russischen Agentenbetreuers. Auf eine Datei mit fünf Fotos - allesamt „Schläfer“, die auf amerikanischem Boden operieren. Doch was sie entdeckt, bringt alles, was ihr wichtig ist, in Gefahr - ihre Familie, ihre Ehe, ihren Job. Ist es den Russen gelungen, sie an ihrer einzigen Schwachstelle zu treffen? Ist Matt nicht nur ein perfekter Mann und ein perfekter Vater. Sondern am Ende auch ein perfekter Lügner?


    Die Autorin

    Karen Cleveland war acht Jahre als Analystin für die CIA tätig, davon sechs Jahre in der Abteilung Russland. Sie studierte International Peace Studies am Trinity College Dublin sowie Politikwissenschaften an der Harvard University. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie in Virginia. „Wahrheit gegen Wahrheit“ ist Karen Clevelands Debüt. Das Buch erscheint in 24 Ländern und wird von Universal Pictures mit Charlize Theron in der Hauptrolle verfilmt.


    Anforderungen an CIA-Analysten


    Inhalt

    Vivian Miller arbeitet in der Spionage-Abwehr der CIA als Analystin in der Russland-Abteilung. Gemeinsam mit Ehemann Matt vollzieht sie wie viele berufstätige Eltern den Spagat zwischen zwei Berufen und vier Kindern, die in Kita und Schule betreut werden. Matts Berufstätigkeit als Software-Entwickler lässt sich offenbar problemlos mit Haushalt und Kindern vereinbaren, wenn auch an Vivian die Trauer darüber nagt, dass die Kinder zu ihrem Vater ein viel vertrauteres Verhältnis haben als zu ihrer hart arbeitenden Mutter. Da die ganze Familie durch Vivians Krankenversicherung über den Arbeitgeber abgesichert ist, kann sich aus finanziellen Gründen an dieser Aufgabenverteilung so schnell nichts ändern.


    Vivian arbeitet mit mehreren Kollegen daran, das Netz von Schläfern des russischen Geheimdienstes in den USA aufzurollen, indem sie auf der mittleren Führungsebene die Führer der ruhenden Agenten enttarnen und ihnen eine Ausstiegsregelung anbieten. Den Analysten ist es gelungen, in den Rechner eines Verdächtigen einzudringen und seine Aktivitäten minutiös zu verfolgen. Als Vivian auf diesem Rechner eine Datei öffnet, blickt ihr dort von einem Foto ihr Mann Matt entgegen. Matt ist offenbar schon als jugendliches Waisenkind in die USA eingeschleust worden und konnte seiner Frau seine wahre Biografie bisher verschweigen. Vivian ist sprachlos. Ihre große Liebe, in der sie beide für einander bestimmt zu sein schienen, erweist sich als große Lüge. Fragt sich nur, ob ein Lügner immer lügt, und ob sie erkennen könnte, wann Matt die Wahrheit sagt. Aufgrund ihrer Ausbildung hielt Vivian sich bisher für in der Lage dazu. Die Russland-Spezialistin findet sich in einer dramatischen Zwickmühle. Sie muss ihre Entdeckung einem Vorgesetzten melden, würde damit ihren Kindern aber den Vater nehmen oder schlimmstenfalls die Eltern, falls sie noch länger mit der Selbstanzeige zögert.


    Karen Cleveland schildert eine durchschnittliche Amerikanerin mit sehr konventionellen Träumen vom Glück in einem Vorstadt-Häuschen, aber bitte in einem Viertel, das Schulen mit Bestnoten aufzuweisen hat. Vivians verletzlicher Punkt ist noch vor dem Leben der Kinder ihr Anspruch an einen bürgerlichen Lebensstil, der zwingend zwei Gehälter voraussetzt. Dass sie deshalb so banal vorhersehbar handelt, erwies sich als viel gefährlicher für ihr Land als es ein Dutzend russische Schläfer sein könnten. Die Idee, eine CIA-Agentin als moderne berufstätige Mutter darzustellen, fand ich zunächst sehr anziehend. Auch die Vorstellung schien mir reizvoll, dass bei Familie CIA-Agent vermutlich das gleiche Chaos in der morgendlichen Rushhour herrscht wie in anderen Familien. Allerdings fehlte mir im Roman von Anfang an eine Vertiefung, welche Qualifikationen Vivian zur Russland-Expertin befähigten und wie es um ihre IT-Kenntnisse bestellt war. Allein die Behauptung sie wäre Expertin genügt mir nicht, ich möchte in einem Spionage-Thriller verfolgen können, wie ein Experte arbeitet. Karens Sprach- und Landeskenntnisse wirkten reichlich dünn - und das würde der Gegenseite nicht entgehen.


    Fazit

    Inzwischen sollte ich gelernt haben, dass auffallend gehypte US-Thriller mir selten gefallen, und ich sollte besser die Finger davon lassen. „Wahrheit gegen Wahrheit“ startete zunächst recht positiv, weil die Übersetzung in zeitgemäßes Deutsch sich von Krimi-Dutzendware abhob. In sehr ausschweifenden Rückblicken in die 10 Ehejahre der Millers entpuppte der Roman sich leider als Familiengeschichte im Thriller-Rahmen.


    6 von 10

  • Ein absoluter Pageturner, den Karen Cleveland hier geschaffen hat: Für Vivian bricht die Welt zusammen, als sie bei ihren CIA-Recherchen herausfindet, dass ihr Ehemann Matt ein russischer Spion ist – und er gesteht es ihr auch noch ganz unverfroren! Doch wie kann sie nun ihre Ehe retten? Soll sie Matt ausliefern? Oder benutzt er sie nur und seine Liebe war all die Jahre gespielt? Natürlich muss sie auch an ihre vier gemeinsamen Kinder denken!


    Das Szenario ist von Anfang bis Ende mega spannend gehalten, so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte! Genau wie Vivian weiß man nie, wem man eigentlich trauen soll und was die wahren Absichten der einzelnen Personen sind. Mit jedem Schritt, den Vivian tut, um zu verhindern, dass herauskommt, was sie herausgefunden hat, begibt sie sich aber selbst auf dünnes Eis und in Gefahr. Ich konnte keinen einzigen Plot-Hole entdecken, alles war in sich schlüssig und logisch, die Rückblenden in die gemeinsame Zeit von Vivian und Matt immer passend, um den Plot voranzubringen. Die Spannung wurde meiner Meinung nach dadurch sogar noch verstärkt, da der Leser widerkehrende Motive nun auch in den aktuellen Handlungen von Matt erkennen konnte und verunsichert wurde, ob man ihm nun vertrauen kann oder nicht.


    Es ist immer schwierig, ein solches Buch zu rezensieren, ohne die wichtigsten Handlungsschwerpunkte vorwegzunehmen. Es handelt sich hier nicht um einen blutrünstigen oder Psycho-Thriller, sondern wirklich um eine Handlung, bei der einem durch die schwebende Gefahr, die ständig im Raum ist, die Luft wegbleibt. Absolute Leseempfehlung von mir! Bisher mein Thriller-Highlight 2018!


    Von mir 9 von 10 Punkten!

  • Was tun, wenn man plötzlich befürchten muss, dass der Ehemann ein russischer Spion ist?

    Vivian Miller ist bei der Spionageabwehr der CIA tätig und entdeckt eines Tages auf dem Computer eines russischen Agentenbetreuers unter mehreren Fotos von sogenannten „Schläfern“ auch das Bild ihres Ehemanns. Ihres Ehemanns Matt, mit dem sie seit zehn Jahren glücklich verheiratet ist und vier Kinder hat.


    Die Geschichte wird hauptsächlich aus Vivians Sicht in der Ich-Form und im Präsens erzählt. Parallel zu ihrem Job bei der CIA versucht sie, Familie und Haushalt zu bewältigen. Matt ist ein liebevoller Vater, er scheint besser mit den Kindern umgehen zu können als Vivian.

    Vivians Entdeckung lässt alles in einem anderen Licht erscheinen und es gilt herauszufinden, mit welchen Konsequenzen sie bereit ist zu leben.


    Das hätte der Stoff für einen spannenden Thriller sein können, ist es nur leider nicht. Der Auftakt ist noch ganz vielversprechend, doch schon bald versinkt die Story im Ehealltag der Millers und in langen Rückblenden in ihre Vergangenheit vom Moment ihres Kennenlernens an. Eher ein Ehedrama als ein Thriller also. Hätte der Fokus mehr auf dem Thrillerteil gelegen und wäre nicht in weiten Teilen die Geschichte einer „working mom“ gewesen, hätte es spannend werden können.


    Nun kenne ich keine CIA-Spionageabwehrspezialistin persönlich und erwartete eine kluge, toughe Frau. Vivian machte aber einen eher unbedarften und naiven Eindruck auf mich. Sie bekleidet eine recht hohe Position und hat eine verantwortungsvolle Tätigkeit, davon spürt man leider nicht viel. Ich hätte nie gedacht, dass die Autorin selbst acht Jahre als Analystin für die CIA tätig war, da hätte ich eine andere Charakterisierung Vivians und eine bessere Beschreibung ihres Jobs erwartet.


    Da die Anzahl der Personen im Buch sehr übersichtlich ist, lässt sich bald vermuten, worauf das Ganze hinausläuft. Ich wollte schon erfahren, was denn nun die Wahrheit ist, aber wirklich Mitfiebern ließ mich das Buch nicht. Zum Ende hin gibt es zwar mehr an Action, überraschen kann der Schluss dennoch nicht. Er lässt allerdings auf eine Fortsetzung schließen.


    Das Buch konnte mich nicht überzeugen. Sprachlich einfach, lässt es sich so weglesen, Begeisterung kam bei mir nicht auf.

    6 Punkte

  • Vivian Miller ist als Spionageabwehranalystin für die CIA tätig. Sie und ihre Kollegen suchen nach Schläfern in den USA. Auf einem gehackten PC findet sie Fotos von Verdächtigen. Unter ihnen: Ihr Mann Matt. Was soll sie tun? Wem kann sie vertrauen?


    "Wahrheit gegen Wahrheit" ist das Debüt von Karen Cleveland und hat mich enttäuscht. Der Roman wird als Thriller um Spionage und den Kampf Russland gegen USA beworben. Der Inhalt zeigt jedoch schnell: Es ist ein Familiendrama, bei dem das Thema "Spionage" eine willkommene Bühne bietet. Es hätte aber auch jede andere Hintergrundgeschichte sein können. Schade!


    Die Geschichte wird von Vivian selbst erzählt. Sie ist glücklich verheiratet, hat 4 Kinder und kämpft in ihrem Job gegen die Feinde Amerikas. In ihrem Leben herrscht Chaos und teilweise auch Verzweiflung. Ihr jüngster Sohn ist schwer krank, das Geld reicht vorn und hinten nicht und ihr Job verlangt alles von ihr ab. Gut, dass sie sich auf ihren Mann Matt verlassen kann. Oder besser konnte. Denn Matt ist ein russischer Spion.


    Nein, mein letzter Satz ist kein Spoiler. Denn diese "Enthüllung" findet auf den ersten 30 Seiten statt. Und damit verpufft schon ein Teil der Spannung. Ich hatte beim Lesen des Klappentextes die Erwartung, dass Vivian sehr viel länger benötigt, um herauszufinden, dass sie mit einem Spion zusammenlebt. Nach der sehr frühen Enthüllung war ich gespannt, was die Autorin noch erzählen möchte. Leider war das nicht mehr viel. Man taucht tief in Vivians Zerrissenheit ein, lernt den stressigen Familienalltag kennen. Das wars. Ihre berufliche Tätigkeit findet für mich zu wenig Anklang. Der Roman ist kein Thriller, sondern ein Drama um Gewissensbisse, Für und Wider, Liebe gegen Verpflichtung. Für mich war das zu wenig, zu wenig Thrill. Daher habe ich das Buch nach knapp der Hälfte zugeklappt.


    Der Stil von Karen Cleveland ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist gefühlvoll, ausführlich und verständlich.


    Fazit: Wer Seelenstriptease mag, wird das Buch lieben. Für Thrillerfans ist es jedoch nichts.

  • Mit ihrem Mann Matt, einem IT-Spezialisten, und ihren vier Kindern lebt Vivian Miller in einem Vorort von Washington. Als Spionageabwehr-Analystin bei der CIA hat sie einen spannenden Job. Mithilfe eines speziellen Algorithmus will Vivian, kurz Viv, ein Netz von russischen Spionen in den USA enttarnen. Sie schafft es, den Computer eines Agentenbetreuers zu durchsuchen. Dabei stößt sie auf fünf Fotos, die die „Schläfer“ zeigen, die auf amerikanischem Boden arbeiten. Was sie dabei entdeckt, schockiert sie und bringt alles, was ihr wichtig ist, in Gefahr: ihre Familie, ihre Ehe, ihren Job. Vivian beginnt zu zweifeln: Ist Matt nicht nur ein perfekter Ehemann und Vater, sondern auch ein perfekter Lügner? Sie steckt in einem Dilemma.


    „Wahrheit gegen Wahrheit“ ist der Debütroman von Karen Cleveland.


    Meine Meinung:

    Der Thriller besteht aus 25 Kapiteln. Er beginnt mit einem Prolog und endet mit einem Epilog. Erzählt wird im Präsens aus der Sicht von Vivian in der Ich-Perspektive.


    Der Erzählstil ist angenehm und lebhaft. Es fiel mir leicht, in die Geschichte einzutauchen. Schon nach wenigen Seiten hat mich der Roman gefesselt, sodass ich das Buch nur ungerne zur Seite gelegt habe.


    Auch inhaltlich konnte mich der Thriller überzeugen. Vivian kommt als Hauptprotagonistin sympathisch und glaubhaft rüber. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt und ihre ganzen menschlichen Seiten werden recht deutlich, so dass ich ihr Handeln gut nachvollziehen und mit ihr mitfiebern konnte. Sie und die anderen Mitarbeiter werden authentisch beschrieben. An diesem Punkt merkt man, dass sich die Personen und Abläufe zum Teil von anderen Thrillern unterscheiden. Ich finde es sehr ansprechend, dass Vivian nicht das typische Klischee einer CIA-Mitarbeiterin bedient. Dies ist wahrscheinlich der persönlichen Berufserfahrung der Autorin geschuldet, die ja bereits selbst in diesem Job gearbeitet hat.


    Das Szenario hat schnell meine Neugier geweckt. Die Handlung ist absolut schlüssig und wird nicht zu langatmig. Im Gegenteil: Mehrfach gibt es interessante Wendungen, die die Geschichte spannend halten.


    Das Cover gefällt mir sehr gut, denn es ist nicht nur ansprechend gestaltet, sondern passt auch gut zum Inhalt. Ich finde auch prima, dass es sich an der amerikanischen Hardcover-Ausgabe anlehnt. Der deutsche Titel weicht wiederum stark vom Original („Need To Know“) ab, ist aber treffend gewählt.


    Mein Fazit:

    “Wahrheit gegen Wahrheit” von Karen Cleveland ist ein lesenswerter Thriller, der für unterhaltsame Lesestunden sorgt. Ich bin bereits auf die geplante Verfilmung gespannt, die ich mir sicherlich anschauen werde.


    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Titel: Wahrheit gegen Wahrheit

    Autor: Karen Cleveland

    ISBN-10: 3442716748

    ISBN-13: 978-3442716746

    Originaltitel: Need to know

    Erscheinungsdatum: 10.04.2018

    Verlag: btb Verlag

    Seiten: 352



    Zum Autor:


    Karen Cleveland war acht Jahre als Analystin für die CIA tätig, davon sechs Jahre in der Abteilung Russland. Mit „Wahrheit gegen Wahrheit“ gelang ihr sofort der Sprung auf die New York Times-Bestsellerliste. Der Thriller erscheint in 30 Ländern und wird von Universal Pictures mit Charlize Theron in der Hauptrolle verfilmt. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt Karen Cleveland in Virginia. (Quelle: Verlagsseite)



    Kurzbeschreibung/Klappentext:


    Vivian Miller ist Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Mit ihrem Mann Matt, einem IT-Spezialisten, und ihren Kindern lebt sie in einem Vorort von Washington, D.C. Auf diesen Tag hat sie seit zwei Jahren hingearbeitet: Mithilfe eines speziellen Algorithmus will Vivian ein Netzwerk russischer Spione in den USA enttarnen. Ihr gelingt der Zugriff auf den Computer eines russischen Agentenbetreuers. Auf eine Datei mit fünf Fotos - allesamt „Schläfer“, die auf amerikanischem Boden operieren. Doch was sie entdeckt, bringt alles, was ihr wichtig ist, in Gefahr - ihre Familie, ihre Ehe, ihren Job. Ist es den Russen gelungen, sie an ihrer einzigen Schwachstelle zu treffen? Ist Matt nicht nur ein perfekter Mann und ein perfekter Vater. Sondern am Ende auch ein perfekter Lügner?

    (Quelle: Verlagsseite)



    Meine Eindrücke/Meinung:


    Mit "Wahrheit gegen Wahrheit" ist der Autorin ein fesselnder Thriller gelungen, der Spannung und Reiz vor allem aus dem Verwirrspiel um die beiden Hautfiguren Vivian und Matt zieht.


    Mit dem Schreibstil tat ich mich auf den ersten Seiten zugegebenermaßen etwas schwer, denn er ist doch sehr knapp gehalten, die Sprache ist recht schlicht und nicht sehr ausgefeilt. Das hat mich anfangs etwas gestört, doch nach einigem Einlesen hatte ich mich daran gewöhnt und fand sogar, dass es zu diesem Thriller ganz gut passt.


    Geschrieben ist die Geschichte in der Ich-Form aus Sicht von Vivian. Erzählt wird sehr geradlinig und es gibt im Grunde auch nur einen einzigen Handlungsfaden. Trotzdem wird von Anfang an schon reichlich Spannung aufgebaut, die sich auch konstant und ohne nennenswertes Absinken durch das ganze Buch zieht. Es hat mich jedenfalls von Anfang an in seinen Bann geschlagen, so das ich es kaum mehr aus der Hand legen konnte.


    Zwei Hauptfiguren beherrschen die Geschichte, Vivian und Matt, deren Charakter und Beziehung auch ausgiebig beleuchtet wird. Die wenigen restlichen Figuren sind bei weitem nicht so detailliert ausgearbeitet und bleiben eher blass und unspektakulär. Vor allem das Familienleben der beiden mit ihren vier Kindern spielt eine gewichtige Rolle und nimmt auch viel Platz im Buch ein. Beide Figuren und auch die lebhaften Kinder werden sehr sympathisch geschildert. Vivian mochte ich von Anfang an sehr gern, auch wenn sie für eine CIA-Analystin reichlich naiv daherkommt. Auch Matt, der liebevolle, nette Ehemann und Familienvater, wirkt absolut sympathisch.


    Matt ist IT-Spezialist und arbeitet überwiegend von zu Hause aus, kümmert sich um den Haushalt und hingebungsvoll um die Kinder. Vivian dagegen hat einen sehr verantwortungsvollen Posten als Analystin in der Russland-Abteilung der Spionageabwehr und fährt täglich in die CIA-Zentrale nach Langley. Wie viele voll im Arbeitsleben stehende Mütter hat sie große Probleme damit, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, leidet permanent unter Stress und dazu unter einem schlechten Gewissen, weil sie ihre Kinder viel zu selten sieht. Ihren Mann beneidet sie glühend um die Zeit, die er mit den Kindern verbringen kann, und um das Vertrauen, das er bei ihnen genießt.


    Doch an eine Veränderung dieser für sie unbefriedigenden Situation ist aus finanziellen Gründen nicht zu denken. Obendrein ist Vivian ihr Beruf auch sehr wichtig. Durch einen von ihr entwickelten Algorithmus hofft Viv, in den USA arbeitende russische Schläferzellen aufzudecken, und steht dabei haarscharf vor einem großen Durchbruch. Tatsächlich kann die CIA sich in den Rechner des russischen Agenten Juri hacken, hinter dessen Identität der Betreuer einer Schläfergruppe vermutet wird. Und dort wird Vivian auch fündig. Doch das Öffnen eines Desktop-Ordners mit den Fotos der Schläfer, die von Juri betreut werden, ist für Vivian ein Schock, denn eines der Gesichter auf den Fotos gehört ihrem Mann Matt.


    Und schon steckt Vivian in einem riesigen Dilemma, denn natürlich müsste sie dies sofort melden. Zudem wartet die halbe CIA auf die Ergebnisse aus ihrer Recherche und Juris Rechner. Was soll sie tun? Es ist wirklich eine unmenschliche Entscheidung, die Vivian zu treffen hat - soll sie wirklich ihrem Eid folgen, ihrem Land dienen und die Schläferzelle hochnehmen? Und damit gleichzeitig ihren Ehemann ans Messer liefern und ihr Familienglück zerstören? Und vor allem - kann sie ihrem Mann überhaupt noch trauen? Ist er wirklich einer dieser Schläfer? Oder handelt es sich doch nur um ein großes Missverständnis? In ihrer Panik und in dem Glauben, das Richtige zu tun, macht sie jedoch einen folgenschweren Fehler und setzt damit eine Spirale an Ereignissen in Gang, aus der sie kaum mehr entkommen kann.


    Den Gewissenskonflikt, die Zweifel, das Ringen um ihre Familie und eine richtige Entscheidung, fand ich wirklich toll dargestellt und gut beschrieben. Man leidet förmlich mit Vivian mit, die in einer schlimmen Zwickmühle steckt, man teilt ihre Angst und ihre Zweifel. Alles ist glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt. Und gleichzeitig fängt man als Leser, genau wie sie selbst, damit an, Matt zu misstrauen und plötzlich all seine Handlungen und Aussagen zu hinterfragen. Ab diesem Zeitpunkt werden auch immer wieder Rückblicke in den Text eingestreut, in denen Vivian sich an frühere Gespräche, Erlebnisse und Situationen mit Matt erinnert, die nun, in diesem neuen Licht, ein völlig anderes Bild ergeben. Durch diese Passagen ändert sich auch allmählich die Einstellung des Lesers zu Matt.


    Hat Vivian sich tatsächlich so in ihm getäuscht? Ist er wirklich ein russischer Spion oder nur ein harmloses Opfer? Kann sie ihm noch trauen? Auch ich als Leser habe mich all diese Dinge gefragt und mir das Hirn zermartert auf der Suche nach einer Antwort. Mal zweifelt man an Matt, mal glaubt man ihm - nie kann man sich wirklich sicher sein, auf welcher Seite er steht, ob er Freund oder Feind ist. Und genau dieses Rätselspiel hat für mich den großen Reiz dieses Thrillers ausgemacht. Immer wenn ich glaubte, zu wissen, auf welcher Seite er steht, gab es wieder irgendeine überraschende Wendung, die mich wieder alles über den Haufen werfen ließ. Und das ging bis bis zur allerletzten Seite so.


    Neben meinen anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Einstieg ins Buch und der sehr schlichten Sprache, die ich mir etwas lebhafter und farbiger gewünscht hätte, gab es nicht viel, was mich wirklich gestört hat. Vivian fand ich an manchen Stellen für eine gestandene CIA-Agentin viel zu naiv und blauäugig, und mir schienen auch die Arbeitsweise und die Sicherheitsvorkehrungen in einer so hochbrisanten Spionageabteilung der CIA oft zu lasch und unverständlich. Ich würde vermuten, dass die Autorin sich hier, um die Spannung und die Handlung voranzutreiben, einige Freiheiten erlaubt und einzelne Fakten für ihre Zwecke zurechtgebogen und ein wenig der Geschichte angepasst hat.


    Aber nichtsdestotrotz funktioniert die Story. Für mich war der Thriller ein richtiger Pageturner und ich fand ihn superspannend. Ich konnte während des Lesens wunderbar herumrätseln und spekulieren, mich von der Autorin gekonnt auf falsche Fährten führen und immer wieder überraschen lassen. Ich fühlte mich durch das Buch bestens unterhalten und danke nochmal den Organisatoren der Leserunde und dem Verlag für das Freiexemplar.

  • Vivian Miller, glücklich verheiratet und Mutter von vier Kindern, ist in ihrem Job bei der CIA für die Aufdeckung russischer Spione zuständig. Eines Tages entdeckt sie im Laptop eines Verdächtigen im Ordner "Freunde" ein Foto ihres Mannes Matt. Kann sie Matt noch trauen? Wen soll sie schützen: Ihr Land, wie sie es geschworen hat oder ihre Familie, die sie liebt?


    Das Buch lässt sich flüssig lesen und die Geschichte verläuft größtenteils unblutig. Die Arbeit der CIA steht nicht im Vordergund. Stattdessen nehmen Vivians Gefühle, ihre Verwirrung und ihr Ringen um die richtige Entscheidung viel Raum ein. Vivian möchte ihre Familie zusammenhalten und ihre Kinder schützen. In ihrem Bemühen wirkt sie jedoch oft recht naiv. Sie entspricht nicht meiner Vorstellung von einer CIA-Agentin und auch die Beschreibung ihrer Arbeit konnte mich nicht immer überzeugen. Ich kenne mich in diesem Bereich jedoch zu wenig aus, um mir ein abschließendes Urteil erlauben zu können.


    Zwischendurch erfährt man in Rückblenden einiges über die Vergangenheit von Vivian und Matt. Dies hilft dabei, Matt einzuschätzen. Der große Reiz dieses Buches liegt nämlich in der Frage, wie Matt zu beurteilen ist: Treusorgender Ehemann und Familienvater in einer unglücklichen Situation oder eiskalt berechnender und manipulierender Spion? Meine Betrachtung diesbezüglich schwankte regelmäßig.
    Der Schluss hält eine Überraschung parat und ermöglicht eine Fortsetzung.


    Fazit:


    Kein klassischer Agententhriller, sondern eine Mischung aus Familiengeschichte und Spionageroman, mit etwas naiver Protagonistin, größtenteils unblutig, acht Eulenpunkte.

  • Mit "Wahrheit gegen Wahrheit" ist der Autorin Karen Cleveland ein spannender Debüt-Roman gelungen.

    Die Protagonistin des Buches ist Vivian, eine CIA-Agentin, die als Spionage-Abwehranalystin in der Russland-Abteilung arbeitet. Sie hat einen speziellen Algorithmus entwickelt, um russische Spione (sogenannte Schläfer) aufzuspüren. Vivian ist mit Matt verheiratet, einem IT-Spezialisten, der die meiste Zeit von daheim aus arbeitet und sich um ihre 4 gemeinsamen Kinder kümmert.

    Bei ihrer Arbeit stößt Vivian bei einer Recherche auf eine Schläfer-Zelle von Russen und findet dabei ein Foto von ihrem Ehemann Matt. Vivian kann ihren Augen nicht trauen: Ihr Mann soll ein russischer Spion sein? Ab diesem Zeitpunkt ändert sich ihr Leben schlagartig. Vivian weiß nicht mehr wem sie noch trauen kann und wer die Wahrheit sagt. Und als dann auch noch das Leben ihrer Kinder bedroht wird, muss sie eine wichtige Entscheidung treffen, um ihre Familie zu retten.


    Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Er war von Beginn an spannend und fesselnd. Die Spannung hat sich bis zum Schluss immer weiter aufgebaut und ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

    Für mich hat besonders die Situation zwischen Vivian und ihrem Mann Matt den Reiz des Buches ausgemacht. Man frägt sich als Leser die ganze Zeit, ob man Matt trauen kann oder nicht, ob er die Wahrheit sagt oder lügt. In Rückblenden erfährt man immer mehr aus dem Leben der beiden, wie sie sich kennengelernt und eine Familie gegründet haben. Und auch diese Rückblenden waren spannend, weil man miträtselt, ob Matt seine Frau auch in der Vergangenheit manipuliert und belogen hat oder doch nicht. Der Schluss des Buches ist dann noch mal eine richtige Überraschung für den Leser.

    Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, passt aber gut zu dem Tempo des Buches und es lässt sich sehr schnell lesen.


    Mich hat das Buch sehr gut unterhalten. Ich habe die ganze Zeit mit Vivian mitgefiebert und habe das Buch in sehr kurzer Zeit verschlungen. Ich bewerte den Thriller mit 8 Eulenpunkten und bedanke mich auch noch einmal für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar.

  • Trotz einiger negativen Rezensionen konnte ich mich sehr gut auf das Buch einlassen.

    Der Aufbau des Buches ist wie ein typischer Thriller, man wird auf eine Fährte geführt, die entweder ins Nichts führt oder einen verunsichert.

    Stellenweise waren die Handlungen der Protagonistin ziemlich unglaubwürdig, aber das konnte ich verzeihen, weil es so spannend war.

    Einen weiteren Teil würde ich eher nicht lesen wollen, weil es wohl eher ein Abklatsch des ersten Teils werden würde. Wogegen ich mir eine Verfilmung gut vorstellen kann.

    Das Buch ist für einen entspannten Abend auf der Couch genau das richtige.

  • Das Buch:


    »Für meine Kinder würde ich alles tun. Einfach alles.«

    Was, wenn dein Mann sich als dein größer Gegner entpuppt?

    Der NEW YORK TIMES Bestseller.

    Für alle Fans von »The Americans«.

    Vivian Miller ist Spionageabwehr-Analystin bei der CIA. Mit ihrem Mann Matt, einem IT-Spezialisten, und ihren Kindern lebt sie in einem Vorort von Washington, D.C. Auf diesen Tag hat sie seit zwei Jahren hingearbeitet: Mithilfe eines speziellen Algorithmus will Vivian ein Netzwerk russischer Spione in den USA enttarnen. Ihr gelingt der Zugriff auf den Computer eines russischen Agentenbetreuers. Auf eine Datei mit fünf Fotos - allesamt „Schläfer“, die auf amerikanischem Boden operieren. Doch was sie entdeckt, bringt alles, was ihr wichtig ist, in Gefahr - ihre Familie, ihre Ehe, ihren Job. Ist es den Russen gelungen, sie an ihrer einzigen Schwachstelle zu treffen? Ist Matt nicht nur ein perfekter Mann und ein perfekter Vater. Sondern am Ende auch ein perfekter Lügner?


    Die Autorin:


    Karen Cleveland war acht Jahre als Analystin für die CIA tätig, davon sechs Jahre in der Abteilung Russland. Sie studierte International Peace Studies am Trinity College Dublin sowie Politikwissenschaften an der Harvard University. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie in Virginia. „Wahrheit gegen Wahrheit“ ist Karen Clevelands Debüt. Das Buch erscheint in 24 Ländern und wird von Universal Pictures mit Charlize Theron in der Hauptrolle verfilmt.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist der Debütroman von Karen Cleveland und hat mich restlos überzeugt. Hier wurde ein Agententhriller gekonnt mit einer dramatischen Familiengeschichte verküpft. Und dieses Drama ist so genial gemacht, das man als Leser wirklich denkt, das es da überhaupt keinen Ausweg geben KANN.

    Die Handlung hat ein schön schnelles Tempo ,hier jagt wirklich eine dramatische Szene die nächste. Es ist extrem schwer, das Buch wegzulegen.

    Mich hat die Hauptprotagonisten extrem berührt, immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich reagieren würde, wenn es absolut keinen Ausweg mehr gibt. Denn hier ist es kaum möglich, heil aus dieser Sache rauszukommen, weil sie entweder ihr Land verrät oder ihre Familie verliert. Die Gefahr im Gefängnis zu landen ist für die Mutter von 4 Kinder wohl mit das Schlimmste was es gibt.

    Zu Matt kann man nicht viel sagen, eigentlich ist es klar, das er nicht ehrlich ist und man ihm nicht vertrauen kann, die Autorin schafft es aber immer wieder, das man denkt er meint es doch ehrlich. Das klappt wirklich fast bis zur letzten Seite. Und so ist auch Vivian immer wieder verunsichert, schliesslich ist Mann ihr Mann und der Vater ihrer Kinder. Und so immer tiefer in den Strudel aus Lügen und Intrigen reingezogen, ein Teufelskreis beginnt,

    Zum Ende ist dann scheinbar alles gut, bis man dann feststellt, das nicht so ist, wie es scheint...Eigentlich ein offenes Ende, was eine Fortsetzung bekommen MUSS


    Für mich ein genialer Thriller mit purer Spannung !


    10 von 10 Eulenpunkten



  • Karen Cleveland: Wahrheit gegen Wahrheit

    btb Verlag 10. April 2018. 352 Seiten

    ISBN-10: 3442716748

    ISBN-13: 978-3442716746

    Originaltitel: Need to know


    Inhalt:

    Vivian Miller, Mutter von vier Kindern und Vollzeit arbeitende Analystin beim CIA, glaubte bis eben noch, dass ihre größten Probleme zu wenig Zeit für die Kinder und zu wenig Geld wären. Bis sie es schafft, den Rechner des Leiters einer russischen Schläferzelle zu hacken und darauf Fotos der Schläfer findet. Denn eine der Personen kennt sie - es ist ihr Mann ... In einem Anflug von Panik versucht sie, das Problem aus der Welt zu schaffen, aber damit fangen die Schwierigkeiten erst an.


    Meine Meinung:

    Vivioan verhält sich für eine Agentin etwas arg passiv und bisweilen naiv. Andererseits wird in Rückblenden gezeigt, wie sie immer und immer wieder manipuliert wurde. Das gibt einem auch selbst zu denken. Lange ist nicht klar, wer hier die Wahrheit sagt und wer wirklich die Bösen sind. Das liest sich spannend und unterhaltsam. Vor allem die Sorgen der Mutter um die Kinder, die finanzielle Absicherung und der Stress durch den anspruchsvollen und zeitintensiven Job kommen gut rüber. Hier spielt keine Hausfrau Agentin, hier ist eine Agentin zugleich Mutter.


    Von mir 4 von 5 Sternen.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Mein Mann der Schläfer

    Wahrheit gegen Wahrheit, Agententhriller von Karen Cleveland, 352 Seiten, erschienen im btb-Verlag
    Debütroman von Karen Cleveland, die selbst acht Jahre für die CIA als Analystin tätig war.
    Vivian Miller ist Spionage-Abwehr-Analystin bei der CIA, hat 4 Kinder und einen Ehemann, Matt. Die beiden führen eine harmonische Ehe, Matt ist ein toller Vater und liebevoller Gatte. Endlich ist der Tag gekommen, auf den Vivian schon seit Monaten hinarbeitet. Ein von ihr entwickelter Algorithmus soll mutmaßliche russische Spione enttarnen. Im Computer eines russischen Agentenbeauftragten stößt sie auf 5 Schläfer, die in den USA operieren. Einer davon kommt ihr sehr bekannt vor. Ihre Ehe, ihr Familienleben und ihr Job – plötzlich ist alles in Gefahr.
    Das Buch ist in 25 Kapitel aufgeteilt. Jedes Kapitel ist mit einem Stern, in dem sich die Kapitelzahl befindet, überschrieben. Russische Redewendungen und wichtige Textstellen sind kursiv gedruckt und damit deutlich hervorgehoben. Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin in der Ich-Perspektive erzählt, damit fiel es mir leicht, mich in die Gedanken und Gefühle der Hauptperson hinein zu versetzen. Schlagfertige Dialoge, z.B. von den Kindern machen die Erzählung sehr lebhaft. Mir hat es gut gefallen, das die Autorin, Viv immer wieder in der Zeit zurückblicken ließ, das erklärte den Sachverhalt hervorragend, lässt den Leser die Situation besser verstehen und führte dazu, ganz nah an den Charakteren „dran“ zu sein. Bei vorliegendem Werk handelt es sich nicht um einen Agenten-Thriller im klassischen Stil. Wohl eher um ein Familien-Drama im Agentenmilieu. Der Einstieg mit einem Knall, hat mich sofort in die Geschichte hineingeworfen und die Spannung konnte sich steigern um nach einer, für mich unvorhersehbaren Wendung, fulminant zu enden. Dem Plot konnte ich zu jeder Zeit folgen und er war logisch aufgebaut. Aber mit den Charakteren hatte ich einige Probleme. Vivian eine kluge Frau Agentin und Computerspezialistin war einfach naiv, stellenweise sogar dumm. Während der „Rückblicke“ wird dem Leser ganz deutlich vor Augen geführt, wie Matt sie beeinflusst hat. Gerade bei diesem Beruf, den sie ausübt sollte man in dieser Hinsicht nicht so blauäugig sein. Matt wurde mir im Laufe des Buches immer unsympathischer, ein Lügner und Manipulierer. Ich hätte ihm kein einziges Wort mehr geglaubt, doch immer wieder geht sie ihm auf den Leim. Schon am Anfang ist Viv ihr Leben als große Lüge vorgekommen und immer wieder hat sie sich sein Verhalten schöngeredet. Sehr gut beschrieben waren jedoch die Ängste und Zweifel der Mutter, die für ihre Kinder sogar töten würde. Im Ganzen habe ich mich aber gut unterhalten und konnte das Buch schnell weglesen. Dass das Buch verfilmt wird, kann ich mir sehr gut vorstellen. Von mir 4 Lesesterne.

  • Ich durfte das Buch auch im Rahmen der Leserunde lesen , nochmal ein Dankeschön an den Verlag und Wolke.


    Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Die Geschichte wird aus der Sicht von Vivian der CIA Analystin erzählt. Sehr gut ist der Autorin die Beschreibung des emotionalen Aufruhrs in Vivian gelungen. Die Rückblenden waren gut gesetzt und haben sehr viel zum Gesamtverständnis beigetragen.

    Ich bin nicht der Meinung das Vivians Verhalten dem einer ausgebildeten Analystin widerspricht. Ich habe schon oft erlebt das fachlich sehr gute Leute privat in ihrem Umfeld ganz anders sind , das eine hat mit dem anderen nicht zwingend etwas zu tun. Beruflich ist man unbeteiligt, privat steckt man mit all seinen Gefühlen in der Situation und handelt da sicher oft nicht wie aus dem Lehrbuch. Daher finde ich Vivians Verhalten durchaus realistisch.

    Was die ganzen fachlichen Zusammenhänge beim CIA betrifft, kein ehemaliger oder noch Mitarbeiter eines Geheimdienstes wird da mehr als oberflächliches erzählen ;).


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen , es war sehr spannend zu lesen und man könnte es wirklich in einem Rutsch durchlesen. Von der ganzen Handlung her ( die sich ja in erster Linie auf die inneren Konflikte von Vivian konzentriert) ist es mal ein ganz anderer Agententhriller.

  • Gute Unterhaltung


    Wenn auch nicht unbedingt das, was man gemein hin ( zumindest ich ) unter einem "richtigen Thriller" versteht.
    Dazu fehlt ein wenig der Thrill.
    Aber spannend, unterhaltsam und kurzweilig ist das Buch auf jeden Fall.
    Die Story um Vivian ( sie arbeitet in der Spionage-Abteilung beim CIA ) und ihrem Mann Matt sowie ihren vier Kindern ist gut aufgebaut.
    Vivian entdeckt durch Zufall, dass ihr Mann ein Schläfer ist und für die Russen arbeitet.
    Ab diesem Moment ist in ihrem Leben nichts mehr so wie es war.
    Vivian weiß nicht mehr was sie glauben soll, wem sie trauen kann, wie sie ihr altes Leben wieder zurück bekommen kann.
    Durch die eingebauten Rückblenden erfährt man vieles aus der Vergangenheit von Vivian und Matt - und diese Rückblenden haben es in sich.
    Denn immer wieder werden bei Vivian und auch beim Leser Zweifel an Matt geweckt.
    Spielt er ein falsches Spiel? Kann Vivian ihm trauen?
    Als dann auch noch ihre Kinder bedroht werden spitzt sich die Lage zu und Vivian muss sich entscheiden.

    Karen Cleveland Schreibstil ist sehr gut zu lesen und sie schafft es, die richtige Mischung ( für meinen Geschmack ) aus Krimi und Beziehungsdrama zu schaffen.
    Mich hat das Buch wirklich gut unterhalten und ich kann mir eine Verfilmung ( diese ist wohl geplant ) sehr gut vorstellen.

    8 von 10 Punkten.