Totenbauer - Tom Finnek

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Auf einer Parkbank im Münsterland bricht ein Mann zusammen. An seiner Schläfe klafft eine blutige Wunde. Er flüstert noch die Worte "toter Bauer" – und stirbt. Bertram vermutet ein tödliches Eifersuchtsdrama, tritt bei seinen Ermittlungen aber auf der Stelle. Er sucht Hilfe bei seinem ehemaligen Partner Tenbrink, der sich von einem Schädelbasisbruch erholt und mit starken Erinnerungslücken kämpft. Doch Tenbrinks untrügliches Bauchgefühl führt sie schon bald zu alten Familiengeheimnissen und einem weiteren rätselhaften Todesfall. Dabei stoßen die Kommissare auf Dinge, die besser für immer unentdeckt geblieben wären ...


    Autor (Quelle: amazon)

    Tom Finnek (Pseudonym des Autors Mani Beckmann) wurde 1965 in Westfalen geboren und lebt als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller in Berlin. Unter dem Namen Mani Beckmann erschienen neben einigen Berlin-Krimis seine historischen Moor-Romane, die im Münsterland angesiedelt sind (siehe Autorenseite Mani Beckmann). Unter dem Pseudonym Tom Finnek schreibt er seit 2009 historische London-Romane und Münsterland-Krimis. Tom Finnek/Mani Beckmann ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.


    Allgemeines

    Zweiter Band der Reihe um Tenbrink & Bertram

    Erschienen am 12. Juni 2018 bei Bastei Lübbe als TB mit 400 Seiten
    Gliederung: Elf Teile mit jeweils nummerierten Kapiteln – Epilog („Später“)

    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven

    Handlungsort und -zeit: Kreta 2012 (Rückblick), Münsterland in der Gegenwart


    Zum Inhalt

    Nach den Vorfällen aus dem ersten Band, „Galgenhügel“, ist Kommissar Heinrich Tenbrink immer noch nicht wieder dienstfähig, dennoch verfolgt er die Arbeit seiner ehemaligen Abteilung und ist gern bereit, seinem Kollegen Maik Bertram zu helfen, als dieser bei den Ermittlungen in seinem neuesten Fall nicht weiterkommt. Ein junger Altenpfleger namens Peter Gausling wird mit schweren Kopfwunden in einem Park aufgefunden. Bevor er stirbt, flüstert er der Frau, die ihn findet, noch die Worte „toter Bauer“ zu.

    Darauf kann sich niemand einen Reim machen, vielmehr scheint alles auf ein Verbrechen aus Leidenschaft hinzudeuten, denn der Ermordete pflegte seine Exfreundin Lisa zu stalken und hatte deshalb Probleme mit deren gegenwärtigem Freund. Ein neuer Ermittlungsansatz kommt erst ins Spiel, als der Tod einer alten Frau aus der Seniorenwohnanlage, in der Gausling arbeitete, als verdächtig eingestuft wird. Die Ermittlungen zum Unfall(?)tod der Frau ergeben Hinweise darauf, dass der aktuelle Mordfall mit einem Verbrechen, das sich 2012 auf Kreta ereignete, zusammenhängen könnten…


    Beurteilung

    Der zweite Fall der Reihe um Tenbrink & Bertram ist in sich abgeschlossen, das persönliche Leben der beiden Protagonisten erfährt jedoch eine fortlaufende Entwicklung, sodass es empfehlenswert ist, die beiden Romane in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Tenbrink leidet noch immer unter Vergesslichkeit und geistigen Aussetzern, jetzt zeichnet es sich allerdings ab, dass keine organischen, sondern vielmehr psychische Gründe dafür verantwortlich sind. Er muss sich endlich verdrängten Erinnerungen stellen. Da kommt es ihm gerade recht, sich durch die inoffizielle Teilnahme an den Ermittlungen seines Kollegen Bertram von seinen eigenen Problemen abzulenken. Auch Bertram hat noch mit schon länger bestehenden Problemen zu kämpfen. Die Geschichten des persönlichen Lebens der beiden Kommissare werden abwechselnd mit, bzw. parallel zu mit den Ermittlungen im eigentlichen Kriminalfall geschildert und sorgen so für Abwechslung. Der Kriminalfall ist nicht übermäßig spektakulär und die Hintergünde sind auch relativ schnell durchschaubar, er ist jedoch logisch aufgebaut und gut ausgestaltet. Für eine Dosis Humor sorgt der Zwergpudel Götz, den Tenbrink von seiner Tochter Maria – eigentlich unwillig – übernehmen muss, der aber sowohl seinem neuen Herrchen als auch dem Leser schnell ans Herz wächst.

    Die Charaktere seiner Protagonisten und auch einiger weiterer Romanfiguren sind gründlich ausgestaltet, besonders Tenbrink weckt Empathie.

    Auch wenn diesem Roman wirkliche Spannungshöhepunkte fehlen, wird das durch die anschauliche und humorvolle Erzählweise und das Lokalkolorit wettgemacht.


    Fazit

    Wer bei einem Krimi nicht in erster Linie Hochspannung und Blutvergießen braucht, dem sei dieser unterhaltsame Roman empfohlen – vorzugsweise im Anschluss an die Lektüre des ersten Bandes „Galgenhügel".

    8 Punkte

  • Es handelt sich um den 2. Fall aus dem Münsterland. In erster Linie ermittelt Maik Bertram, der aus Magdeburg stammt und hierher versetzt wurde. Sein früherer Chef, Heinrich Tenbrink befindet sich in der Reha, denn sein Schädelbasisbruch ist noch nicht ausgeheilt und den immer wieder auftretenden Erinnerungslücken muss auf den Grund gegangen werden. Aber er lässt es sich nicht nehmen, Bertram zu unterstützen. Für das frühere Team und auch für auswärtige Kollegen ist Tenbrink immer noch der Chef und sein Nachfolger Arno Bremer hat es nicht leicht.


    Mona Rensing entdeckt beim Joggen einen vermeintlich Betrunkenen, der dann aber mit einer Kopfwunde tot zusammenbricht. Es handelt sich um den 24jährigen Altenpfleger Peter Gausling, der in dem nahe gelegenen Seniorenpark arbeitet und auch übergangsweise wohnt. Kurz vor seinem Tod konnte er noch „toter Bauer“ murmeln. Folglich gehen die Ermittlungen zunächst in diese Richtung. Peter wurde vor Kurzem von seiner Freundin Lisa verlassen. Er hat sich daraufhin gestalkt und mit seinem Nachfolger einen heftigen Streit ausgetragen. Außerdem erfährt der Leser, daß er als Kind adoptiert wurde und, daß er sich momentan im Heimatverein und in der Ahnenforschung engagiert. Und je tiefer die Ermittler in die Angelegenheit eintauchen, desto mehr Fragen tauchen auf, es wird immer vielschichtiger und verworrener.


    Der Leser ist im Vorteil, denn er bekommt in einem weiteren Handlungsstrang einen Rückblick in die Vergangenheit. Hier haben zwei Ehepaare mit ihren Teenie-Söhnen Urlaub auf Kreta gemacht, der nicht ohne Folgen blieb.


    Selbstverständlich wird am Ende alles miteinander verwoben und der Fall wird schlüssig gelöst.



    Der Autor kann spannend schreiben, das steht für mich außer Frage. Er hat in diesem Band sehr viel untergebracht – angefangen von diversen fragwürdigen Todesfällen, über Bestechung, Geldgier, Erpressung, aber auch über Liebe und Rücksichtnahme. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und mich brachte der regionale Touch teilweise richtig zum Schmunzeln. Aus diesem Grunde gefiel mir auch der Neuzugang des Pudels Götz bzw. Locke. Die Geschehnisse in Holland und das Wiedersehen mit Jan Bonnema, sowie das erneute Zusammentreffen mit Ewerding fand ich gut und sorgte für Abwechslung. Tenbrink und die Aufarbeitung seiner Vergangenheit bzw. seine immer währende Zettelwirtschaft nimmt einen großen Teil der Geschichte ein. Auch das Vorleben von Bertram in Magdeburg spielt immer wieder eine Rolle und ein Cliffhanger am Schluß lässt die Vermutung zu, daß wir hier noch mehr erfahren werden.


    Für mich ein solider Regionalkrimi.

  • Verhängnisvoller Urlaub und eine alte Knochenmühle


    "Versuche nichts zu verbergen, denn die Zeit, die alles hört und sieht, deckt es doch auf." (Sophokles)
    Im Münsterland entdeckt eine Joggerin, wie auf einer Parkbank der junge Altenpfleger Peter Gauling mit den Worten "Der tote Bauer" tot zusammenbricht. Oberkommissar Maik Bertram vermutet, dass er Opfer eines Liebes- oder Eifersuchtsdrama wurde. Allerdings macht er sich immer noch Gedanken, was Gausling mit diesem toten Bauer wollte. Deshalb wendet er sich an seinen Partner Heinrich Tenbrink, der noch immer in der Reha ist. Tenbrink als altes Urgestein des Münsterlands müsste doch sicher damit was anfangen können. Kommissar Heinrich Tenbrink ist nach einer schweren Verletzung beim letzten Fall noch nicht genesen. Immer noch beeinträchtigen ihn Gedächtnislücken und regelrechte Aussetzer. Eine Untersuchung bringt keine körperlichen Ursachen, sondern ein psychisches Trauma, das daran schuld sein soll. Ohne das Bertram seinen jetzigen Vorgesetzten Bremers in Kenntnis setzt, arbeitet er mit Tenbrink zusammen an dem Fall. Und Tenbrinks Schwägerin aus dem Seniorenheim bringt ihn auf eine ganz neue Spur, wären da nur nicht immer seine Gedächtnislücken. Nach und nach kommen die beiden einem Familiengeheimnis auf die Spur das mit einem Urlaub auf Kreta, der alten Knochenmühle und der Archivarin Ingrid Holters zu tun hat. Während Tenbrink weiter nach den Ursachen seines Traumas sucht, bekommt Bertram unerfreulichen Besuch aus der Vergangenheit.


    Meine Meinung:
    Ein in Nebel getauchter Feldweg zeigt das gelungene Cover dieses Regionalkrimis aus dem Münsterland. Leider kannte ich den Autor und den ersten Fall dieses sehr extravaganten Ermittlerteams aus dem Münsterland nicht, trotzdem konnte ich diesem Buch gut folgen. Der Schreibstil ist sehr gut, bis auf ein paar wenige Sätze in westfälischem Platt, bei dem sich der eine oder andere sich schwertun könnte. Der Plot hingegen ist außerordentlich interessant, dadurch das der Autor das westfälische Flair sehr gut darstellt. Gegenwart und Vergangenheit bilden die beiden Handlungsstränge, die sich am Ende der Geschichte gut ineinander einfügen. Die Charaktere dieses Krimis waren für mich stimmig und gut ausgearbeitet. Vor allem die beiden Ermittler haben mir gut gefallen, der ältere vergessliche Westfale Heinrich Tenbrink, der noch immer dem jungen ehemaligen Magdeburger Maik Bertram das Wasser reichen kann. Man merkt das Tenbrink viel Erfahrungen hat und natürlich das Münsterland kennt wie seine Westentasche. Außerdem hat er ein sehr gutes Bauchgefühl, er wirkt nur manchmal etwas tollpatschig und verloren, vor allem wenn er wieder mal Gedächtnislücken hat. Maik Bertram hingegen ist ein Schönling und Frauenheld, was ihm nicht immer guttut. Er ist eher der aktivere, waghalsigere der beiden, der gern auch mal etwas Unüberlegtes tut. Das Ende ist offen und weist auf eine weitere Fortsetzung dieses Ermittler-Duos hin, auf das ich mich freue. Ich jedenfalls habe mich bestens unterhalten und geben 10 Eulen.:thumbup:



    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Kurzmeinung: Gute Story und sympathische Ermittler!


    Großartiger Münsterlandkrimi


    Dies ist der zweite Krimi rund um die Kommissare Tenbrink und Betram. Man kann ihn lesen ohne den Vorgänger zu kennen, die private Entwicklung der Figuren knüpft allerdings direkt an „Galgenhügel“ an.

    In einer beschaulichen Kleinstadt im Münsterland verstirbt ein junger Mann auf einer Parkbank. Man hat die tödlichen Verletzungen durch einem Schlag auf den Kopf zugefügt, doch er kann noch etwas von einem toten Bauern sagen. Zunächst hilft das natürlich nicht bei der Tätersuche. Schon bei der ersten Befragung an der Arbeitsstelle des Toten gibt es erste Vermutungen … hier kann der Leser wunderbar miträtseln und eigene Theorien aufstellen. Wie auch im gesamten Verlauf des Buches, denn es gibt immer wieder Hinweise, aber auch falsche Fährten. Die Sache ist ziemlich verzwickt, es gibt wirtschaftliche und private Verwicklungen.


    Neben der wirklich spannenden und gut konstruierten Krimihandlung gibt es natürlich reichlich Lokalkolorit. Die typisch münsterländische Lebensart wird treffend beschrieben, was teilweise sehr humorvoll geschieht.

    Die Ermittler, vor allem Tenbrink nehmen natürlich auch eine große Rolle ein. Dabei arbeitet Tenbrink nicht, da er noch krank geschrieben ist. Körperlich geht es allerdings immer besser, am meisten machen ihm seine Gedächtnislücken zu schaffen.

    An Tenbrinks Stelle muss es also einen neuen Vorgesetzten geben und das stößt nicht bei allen auf Akzeptanz. Auch Polizist Bertram, den wir aus dem ersten Band kennen, hat damit so seine Probleme. Zusätzlich gerät sein Liebesleben zusehends aus den Fugen und er bekommt unerwarteten Besuch.


    Autor Tom Finnek ist es gelungen, einen spannenden Krimi zu schreiben, bei dem man gut mitermitteln kann. Was mich besonders gefreut hat ist, dass die Ermittler sich dabei nie dumm gestellt haben und – auf Grundlage der Hinweise – logisch gehandelt haben. Aber natürlich wusste ich trotzdem bis zuletzt nicht, wer es denn nun war. Eine wirklich gute Krimihandlung ist bei Regiokrimis ja wirklich selten. Und trotzdem gibt es hier auch Platz für sympathische Figuren, die gut ausgearbeitet sind. Am Ende ist der Mord aufgeklärt, aber man möchte unbedingt wissen, wie es mit den Ermittlern weitergeht – diese Reihe macht süchtig!

  • Ich hatte mich schon auf dieses Buch gefreut, denn nach „Galgenhügel“ wollte ich gerne wissen, wie es mit Heinrich Tenbrink weitergeht.

    Eine Frau begegnet beim Joggen einen Mann, dem es augenscheinlich schlecht geht. Sie schaut, ob sie helfen kann. Er murmelt noch etwas, was sich anhört wie „toter Bauer“ und ist tot. Maik Bertram ermittelt in diesem Fall und er kann wenig mit der Aussage anfangen. Daher spannt der Magdeburger seinen hiesigen Kollegen Tenbrink ein, der zurzeit aufgrund seiner Verletzungen, die er sich beim letzten Fall zugezogen hat, noch nicht wieder im Dienst ist. Tenbrink kennt seine Münsterländer und weiß, wie er an Informationen kommt. Dabei spielt sein Gedächtnis aber immer noch nicht richtig mit. Außerdem kommt etwas Privates an die Oberfläche, was ihm zusätzlich Kopfzerbrechen bereitet. Aber auch bei Maik Bertram taucht jemand aus der Vergangenheit auf.

    Dieser Krimi aus dem Münsterland lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Schon der Prolog, der uns in die Vergangenheit führt, lässt erahnen, dass es keine einfachen Ermittlungen werden.

    Heinrich Tenbrink ist Westfale und die Vorurteile, die über Westfalen im Umlauf sind, treffen auch auf ihn zu. Er ist ein Dickschädel, der seinen Weg geht, auch wenn es anderen nicht passt. Dass er aus der Gegend stammt, hilft dabei, so manches zu erfahren, dass Kollege Bertram nie aus den Leuten herauskitzeln könnte. Aber Bertram, weiß inzwischen, wo seine Grenzen sind, wenn er mit den Leuten redet und ist ganz froh, wenn er Tenbrink auf Stöbereinsatz schicken kann. Außerdem hat er ja noch seine Probleme mit der Ehemaligen und der Jetzigen zu lösen. Frauen und Maik – irgendwas läuft da nicht so ganz gerade.

    Auch Bertrams jetziger Vorgesetzter Bremer hat kein Gespür für die Menschen im Münsterland, daher entgeht ihm einiges. Zudem merkt er, dass man ihn als Chef noch nicht akzeptiert und trägt mit seinem Verhalten dazu bei, dass sich das wohl auch nicht so schnell ändern wird. Zum Glück ist die Grenze zu den Niederlanden nah und der Kollege Bonnema jenseits der Grenze sehr hilfsbereit.

    Die Personen sind alle sehr gut und individuell ausgearbeitet. Ich konnte ihre Gedanken und Handlungsweisen nachvollziehen.

    Die Geschichte ist komplex und zeigt am Ende, dass Reden manchmal doch Missverständnisse und Schlimmeres verhindern könnten. Aber Reden ist nun mal nicht das Ding eines Westfalen.

    Es gab viele Wendungen, die dafür sorgten, dass es undurchschaubar und spannend blieb und auch dieses Mal wird es zum Schluss wieder dramatisch.

    Da Tom Finnek einen weiteren Band mit Tenbrink und Bertram angekündigt hat, bin ich schon sehr gespannt, denn ich ermittele gerne mit den beiden im Münsterland.

    Ich kann diesen Krimi nur empfehlen.


    *****

  • Das Buch:

    Auf einer Parkbank im Münsterland bricht ein Mann zusammen. An seiner Schläfe klafft eine blutige Wunde. Er flüstert noch die Worte "toter Bauer" – und stirbt. Bertram vermutet ein tödliches Eifersuchtsdrama, tritt bei seinen Ermittlungen aber auf der Stelle. Er sucht Hilfe bei seinem ehemaligen Partner Tenbrink, der sich von einem Schädelbasisbruch erholt und mit starken Erinnerungslücken kämpft. Doch Tenbrinks untrügliches Bauchgefühl führt sie schon bald zu alten Familiengeheimnissen und einem weiteren rätselhaften Todesfall. Dabei stoßen die Kommissare auf Dinge, die besser für immer unentdeckt geblieben wären ...


    Der Autor:

    Tom Finnek (Pseudonym des Autors Mani Beckmann) wurde 1965 in Westfalen geboren und lebt als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller in Berlin. Unter dem Namen Mani Beckmann erschienen neben einigen Berlin-Krimis seine historischen Moor-Romane, die im Münsterland angesiedelt sind (siehe Autorenseite Mani Beckmann). Unter dem Pseudonym Tom Finnek schreibt er seit 2009 historische London-Romane und Münsterland-Krimis. Tom Finnek/Mani Beckmann ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.


    Meine Meinung:

    Dies ist nach Galgenhügel der zweite Krimi mit Tenbrink und Bertram. Wenn man schon den ersten Teil gut fand, so toppt dieser hier den Vorgänger noch mal deutlich. Wäre dies keine Leserunde gewesen, hätte ich dieses Buch in einer schönen, dunklen Nacht in einem Rutsch durchgelesen, auch so hat dies allerdings nicht lange gedauert, zu spannend war das. Das schöne an diesem Regionalkrimi ist, das der Autor die typischen Eigenheiten und Dialekte richtig schön ins Spiel gebracht hat. Zudem hat jeder der beiden so sympathischen Kommissare ja auch noch eine eigene Geschichte, die richtig gut erzählt wird. Und von Band zu Band weiter erzählt wird, weswegen es von Vorteil ist, den ersten Band auch zu kennen. Die Fälle an sich sind allerdings in sich abgeschlossen.

    Toll finde ich auch, das zwei Zeitebenen gibt, die sich erst ganz am Ende zusammenfügen. Zudem braucht dieser Krimi nicht das ganz grosse Gemetzel, das hat er auch gar nicht nötig. Und am Ende, was relativ offen bleibt, merkt man schnell, hier ist noch nicht alles erzählt, man kann sich auf den nächsten Teil freuen.


    Ich kann gar nicht anders als hier 10 von 10 Punkten zu vergeben


    Ich bedanke mich ganz herzlich für das Ebook und beim Autor für die Begleitung dieser Leserunde:blume



  • Buchmeinung zu Tom Finnek - Totenbauer

    „Totenbauer“ ist ein Kriminalroman von Tom Finnek, der 2018 bei beTHRILLED by Bastei Entertainment erschienen ist. Dies ist der zweite Band um die Ermittler Tenbrink und Bertram.

    Zum Autor:

    Tom Finnek (Pseudonym des Autors Mani Beckmann) wurde 1965 in Westfalen geboren und lebt als Filmjournalist, Drehbuchlektor und Schriftsteller in Berlin. Unter dem Namen Mani Beckmann erschienen neben einigen Berlin-Krimis seine historischen Moor-Romane, die im Münsterland angesiedelt sind (siehe Autorenseite Mani Beckmann). Unter dem Pseudonym Tom Finnek schreibt er seit 2009 historische London-Romane. Tom Finnek/Mani Beckmann ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

    Klappentext:

    Auf einer Parkbank im Münsterland bricht ein Mann zusammen. An seiner Schläfe klafft eine blutige Wunde. Der Frau, die ihm helfen möchte, flüstert er die Worte "toter Bauer" zu - und stirbt.

    Oberkommissar Maik Bertram vermutet zunächst, dass der Mann das Opfer eines tödlichen Liebes- oder Eifersuchtsdramas geworden ist. Aber was haben die letzten Worte des Toten zu bedeuten? Ohne die Hilfe Heinrich Tenbrinks, der sich von einem Schädelbasisbruch erholt und mit immer stärkeren Erinnerungslücken zu kämpfen hat, tritt er bald auf der Stelle. Also wendet er sich an seinen ehemaligen Partner und sofort meldet sich Tenbrinks untrügliches Bauchgefühl: Könnten die Worte des Sterbenden einen ganz anderen Sinn haben? Bertram und Tenbrink arbeiten wieder als Team und schon bald führen sie ihre Ermittlungen zu alten Familiengeheimnissen, einem weiteren rätselhaften Todesfall und zu einer ehemaligen Knochenmühle. Gleichzeitig kämpfen die Kommissare mit ihrer eigenen Vergangenheit und stoßen auf Dinge, die besser für immer unentdeckt geblieben wären ...


    Meine Meinung:

    Die große Stärke dieses Romans ist analog zum Vorgänger die Figurenzeichnung. Der westfälische Sturkopf Tenbrink leidet weiterhin an Gedächtnisaussetzern, deren Ursache aber im Verlauf der Geschichte aufgelöst werden. Momentan ist er vom Dienst freigestellt, aber er kann das Ermitteln nicht sein lassen, zumal er seine Kontakte nutzen kann. Maik Bertram ist in Westfalen angekommen, aber seine Frauengeschichten bleiben ein Quell stetiger Probleme. Seine Zusammenarbeit mit dem neuen Chef funktioniert nicht besonders und Bertram spielt seinen überlegenen Intellekt mehr als nötig aus.

    Der Fall selber ist trotz einiger Finten und Überraschungen nicht besonders spannend. Die Geschichte lebt von der gelungenen Atmosphäre, den überzeugenden Figuren und dem trockenen Humor. Spannung geht vor allem von den persönlichen Problemen der beiden Ermittler aus. Sie ergänzen sich hervorragend und brauchen einander noch mehr als im Vorgänger. Es gibt einige Passagen in plattdeutschem Dialekt, die eine sehr intensive Atmosphäre verbreiten ebenso wie einige Besonderheiten des westfälischen Brauchtums. Zum Ende gibt es einen Showdown der etwas anderen Art, der aber zum Inhalt passt.

    Fazit:

    Der Krimi punktet mit seiner westfälischen Atmosphäre und der sehr gelungenen Figurenzeichnung. Die Figuren sind zumeist mit einiger Tiefe und in vielen Grautönen gezeichnet. Leichte Abzüge gibt es für den nicht so spannenden Kriminalfall. So bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (8 von 10 Punkten). Ich kann das Buch allen empfehlen, die einen ruhigen Krimi mit viel Atmosphäre und bodenständigen Figuren mögen.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Nachdem ich Galgenhügel ausgezeichnet fand, habe ich mich schon sehr auf den zweiten Band gefreut.


    Ja... das ist auch ein sehr gelungener Krimi. An der Handlung ist nichts auszusetzen, auch die Auflösung ist in Ordnung, die Charaktere sind fein gezeichnet und wirken durchwegs authentisch.

    In der Mitte des Buches hatte ich einen kleinen Durchhänger, weil die Handlung für meinen Geschmack etwas zu schleppend weiterging. Trotzdem blieb ich dank Tom Finneks mitreißender Erzählweise bei der Sache.


    Das Beste an diesem Buch war für mich wieder das Ermittlerpaar. Tenbrink und Bertram sind einfach umwerfend; vor allem, weil sie sich aus der beinahe unüberschaubaren Masse der Verbrechensaufklärer angenehm hervorheben. Da gibts kein divenhaftes Auftreten und nerviges Herumgezicke. Stattdessen gegenseitige Wertschätzung, Menschlichkeit mit Stärken und Schwächen, Kompetenz - aber auch Fehler sind erlaubt.


    Leider hat mir in diesem Fall die enge Zusammenarbeit von T&B aus dem ersten Buch gefehlt. Das ist natürlich Tenbrinks Krankheit geschuldet.

    Ich warte darauf, dass er wieder voll einsatzfähig wird, denn trotz Beeinträchtigung ist er immer noch hundertmal besser als andere...

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Nachdem ich den ersten Band "Galgenhügel" um die Kommissare Heinrich Tenbrink und Maik Bertram verschlungen habe, war für mich sehr schnell klar, dass ich auch diesen zweiten Band "Totenbauer" lesen muss.


    Und ich wurde nicht enttäuscht! Der Band ist genauso spannend und interessant wie der erste Fall - auch wenn die Beiden, wegen Tenbrinks Krankheit, nicht offiziell zusammen arbeiten können. Auch die Nebenhandlung um Maik fand ich sehr gut beschrieben.


    Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, und auch die typischen westfälischen Typen sind schön beschrieben. Dazu kommt noch eine stimmige Geschichte und dieser Regionalkrimi ist perfekt!


    Für mich volle Punktzahl und vielen Dank an den Autor für das E-Book und die Begleitung bei dieser schönen Leserunde!:)

  • Dieses Buch habe ich in einer Leserunde gelesen. Vielen herzlichen Dank an Wolke und den Verlag und auch an den Autor, für die aktive Begleitung der Leserunde!


    Nach „Der Galgenhügel“ in Band 1 treffen wir auch in diesem Krimi wieder auf die Ermittler Tenbrink und Bertram. Der neue Fall befasst sich mit einem Mann, der tot im Park zusammen bricht. Eine junge Frau findet den Sterbenden, seine letzten Worte sind „Toter Bauer“..


    Was ich an diesem Krimi gut fand, waren die Wechsel zwischen den zwei Zeitebenen „Früher „ auf Kreta und „Heute“ und die Frage, wie beide Geschichten zusammen passen.


    Der Schreibstil hat mir auch wieder recht gut gefallen, auch das der Autor Münsterplatt mit eingebaut hat, macht die Geschichte sehr authentisch.


    Allerdings hat mir Band 1 tatsächlich besser gefallen, der Mittelteil war für mich ein wenig zu langatmig. Aber trotzdem war dieses Buch ein solider Regionalkrimi mit sympathischen Protagonisten. Ich freue mich schon auf Band 3!


    Ich vergebe gute 8 Punkte

  • Totenbauer ist die Fortsetzung von Tom Finneks neuer Krimireihe aus dem Münsterland und der zweite Band nach „Galgenhügel“. Wieder sind Heinrich Tenbrink und sein jüngerer Kollege Maik Bertram auf Mördersuche. Aufgrund einer Verletzung, die noch aus der Handlung des ersten Bandes stammt, tritt Tenbrink hier aber als Mitarbeiter des Polizeikommissariats etwas in den Hintergrund und ermittelt mehr als Rekonvaleszent bzw. Privatperson.


    Es passiert ganz schön viel und Vergangenheit, Privatleben der Ermittler und Haupt- und Nebenhandlungen werden miteinander verwoben. Mehrere Morde an sehr unterschiedlichen Orten werden verübt, wobei sich die Auflösungen in allen Todesfällen bereits frühzeitig ein klein wenig abzeichnen. Der Roman überzeugt aber vor allem durch die handelnden Personen und die Frage, wie es zur Auflösung kommt und wie alle verwobenen Fäden in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Das ganze Ambiente und die kleine literarische Welt, die hier kreiert wurde, gefielen mir außerordentlich gut. Es ist irgendwie ein Wohlfühlkrimi, auch wenn recht viel und mitunter recht gewalttätig gestorben wird.


    Das Buch enthält zwischenzeitlich auch immer mal wieder kleinere Dialog in westfälischem Platt und kokettiert viel mit niederländischen und regionstypischen Charaktereigenschaften, was mir grundsätzlich gut gefällt und für mich zu einem guten Regionalkrimi auch einfach dazugehört. Mir hat das Lesen des Buches sehr viel Spaß gemacht und ich vergebe dafür 8 Punkte und freue mich auf Band 3 und neue Geschichten aus dem Münsterland.