'Gut Greifenau - Abendglanz' - Seiten 369 - 446

  • Meine Güte, das tut beim Lesen richtig weh, musste teilweise richtig die Tränen runter schlucken.

    Was ist das denn für eine Mutter bitte? Wie kann man denn seine Tochter so behandeln ? Sie ist so dermaßen herzlos, ich hasse sie zutiefst. Richtig brutal, sie liebt ihr Kind null, sonst wäre sie nicht so garstig. Das ist ein Thema, wo ich echt ausrasten könnte, Gewalt gegen Kinder:fetch:fetch:fetch

  • Die beiden letzten Abschnitte habe ich mehr oder weniger in einem Rutsch gelesen, da wird das Trennen für die Abschnitte schwierig.


    Katharina und Alexander werden mehr und mehr zu Verbündeten - gegen Matthis und auch gegen die Mutter. Was bei Matthis insofern nicht zu viel nützt, als daß der sich selbst ins Abseits „schießt“. Einerseits geschieht es ihm recht, andererseits kann er mir schon etwas leid tun. Das dürfte mit einer neuen Stelle nicht so leicht werden. Wenn man aber das Jahr bedenkt, bleibt ihm die Stellensuche möglicherweise erspart...


    Die Mutter verfolgt mit aller Kraft ihre Pläne, Katharina mit Ludwig von Preußen zu verheiraten, koste es (die Tochter) was es wolle. Mir fehlt dafür jedes Verständnis, vor allem deswegen, weil Katharina ihr doch gesagt hat, was das für ein Typ ist - und dennoch strebt sie diese Hochzeit an. Katharina überlegt so langsam, was sie für Optionen hat wenn sie diesen Ludwig nicht heiraten will. Sie denkt an Flucht und trifft erste Vorbereitungen.


    Respekt für Mamsell Schott, die dem Grafen von den Machenschaften Caspers berichtet. Der ist nun in der unangenehmen Situation, handeln zu müssen. Es zeigt sich wieder einmal, daß der Graf schlicht und einfach unfähig und überfordert ist.


    Caspers ist also spielsüchtig - wer hätte das gedacht. Die Strafe ist ziemlich hart für ihn, zumal sie mit einem Gesichtsverlust verbunden ist.


    Wiebkes Bemühungen sind von Erfolg gekrönt - sie hat ihre Geschwister gefunden. Hoffentlich kommt es irgendwann noch zu einer Wiedervereinigung. Das wäre wenigstens einmal etwas erfreuliches in diesen düsteren Tagen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Mich hat die Behandlung von Katharina auch sehr erschüttert, wie hartherzig kann eine Mutter nur sein. Sie sieht nur die Vorteile für ihre Familie, aber nicht das Leiden / Glück ihrer Tochter.


    Alexander wird durch das Heroin, wohl sehr unberechenbar. Die Stimmungsschwankungen stammen wohl davon. Er will keine Sonderbehandlung, sondern will lieber auf ein Internat und unter seinesgleichen sein, aber auch eine Befreiung von der Mutter.


    Wiebke findet ihre Schwester, ich habe es ihr sehr gewünscht. Bin sehr gespannt wie das weitergeht.


    Die Mansell verpfeift Casper, der ist spielsüchtig. Dies hätte ich nicht gedacht. Der Patron ist hier sehr nachgiebig und gütig. Ich bin gespannt wie dies weitergeht.


    Konstantin hat sich Rebecca immer noch nicht offenbart. Die sieht aber durch Zufall den eigentlichen Kutscher. Ein klein wenig konnte man ihr die Verwirrung anmerken. Ich bin gespannt, ob sie Lunte wittert oder ob sie der Situation keine Bedeutung beimisst. Konstantin sollte nicht mehr zu lange warten, sonst verliert er Rebecca, dies ist zumindest mein Gefühl....

  • Feodora weicht auf keinen Fall von den Heiratsplänen für Katharina ab und verhindert alles, was diesen widerlichen Ludwih bloßstellen könnte. Übel... aber so wurde sie wohl erzogen und vielleicht wird man so, wenn man selbst von klein auf nur im Dienste der Familie erzogen wurde und die eigenen Interessen immer hinten an stehen musste. Aber kein Wunder, dass Mißbrauch heutzutage noch so ein Tabuthema ist.

    Einzig in ihrer Sorge um den bevorstehenden Krieg zeigt sie einmal ihre Gefühle - da tat sie mir für einen ganz kurzen Moment ein bißchen leid.


    Konstantin spielt weiter den Kutscher, das Theater ist mir über diese lange Zeit etwas zu unglaubwürdig.


    Die Mansell verpfeift Casper, der ist spielsüchtig. Dies hätte ich nicht gedacht. Der Patron ist hier sehr nachgiebig und gütig. Ich bin gespannt wie dies weitergeht.

    Gütig finde ich ihn nicht, eher hochgradig konfliktscheu und mit null Führungsqualitäten.


    Mir gefallen im ganzen Buch besonders diese kleinen Neben-Geschichte, wie Wiebke auf der Suche nach ihren Geschwistern.


    Irritiert war ich, als Caspers plötzlich nach über 400 Seiten Theodor genannt wird.

  • Tragisch, dass Katharina so verschachert wird und noch nicht einmal 14jährig überlegt, was das geringere Übel ist. Dabei wird sie vermutlich noch nicht einmal ahnen, was ihr künftiger Mann von Heftig- und Häufigkeit des Beischlafes erwartet. Was sie ihm an Praktiken womöglich verwehrt, bzw, geschwängert von ihm verschont/ weil unattraktiv für ihn, wird er sich bei anderen Damen holen.


    Mir hat auch das couragierte Auftreten von Madame Schott gegenüber dem Gutsherren gefallen, ihm von Caspers Lohn- und Geschirrgeldabzügen zu berichten und auch dass diese unangemessen häufig sind. Dann hat Casper noch nicht einmal das einbehaltene Geld dem Gutsherrn wöchentlich/ monatlich gegeben.


    Der Arbeitssuchende, den Katharina im Winter das Haus geöffnet hat, das er sich aufwärmen kann und die Auffahrt von Schnee freihalten könnte, scheint nach kurzer Zeit weitergezogen zu sein. Ich habe mir gedacht, ob er wohl noch einmal auftaucht?


    Schön, dass Wiebke Kontakt bekommen hat zu ihren Geschwistern und fleißig lesen und schreiben übt. Hoffe, es kommt zu einem Wiedersehen bald.


    Konstantin will mit Rebecca an die See reisen, Ringe mitnehmen und sich in Ahlbeck mit ihr ein gemeinsames Zimmer nehmen. Auf Ideen kommt der Gutserbe, sich als verheiratet auszugeben um mit ihr das Spiel unter der Bettdecke weiter zu treiben. Die Dorflehrerin entrüstet dieses Ansinnen nicht, sie hat nur Angst schwanger zu werden... er hat etwas besorgt um dies zu verhindern. Wie lange will er sich noch als Sonntag ausgeben. Sein Ansinnen macht es, wenn seine Identität offenbart ist, nicht besser.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

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  • Dieser Ludwig ist ja so ein Ekelpaket und Feodora sieht nur die Aufstiegschancen, die eine Heirat bietet. Einerseits kann ich sie verstehen, denn sie handelt getreu ihrer Erziehung, andererseits nimmt sie null Rücksicht auf ihre Tochter. Liebesheiraten gab es damals eher selten, aber das war ja nicht nur bei Adligen so. Auch Kaufleute und Bauern haben auf diese Weise ihre Pfründe gesichert.

    Von Konstantin bin ich mittlerweile enttäuscht. Liebesnächte mit Rebecca, aber immer noch mit der falschen Identität. Da ist er kaum besser als Feodora oder sein Vater.

    Caspers erweist sich als Spielsüchtiger, der das einbehaltene Geld seiner ihm anvertrauten Dienerschaft verspielt hat. Auch wenn er versucht gegen seine Spielsucht anzugehen, wäre eine Entlassung die angemessene Strafe. Da zeigt der Graf wieder einmal, dass er das Gut nicht führen kann. Caspers darf bleiben, aber Matthis muss gehen, weil er wieder einmal seinen Mund nicht halten konnte. Zwar konnte er die unsäglichen Versuche Alexanders, ihn als Dieb zu brandmarken, mit erhöhter Aufmerksamkeit überstehen, aber nun ist es vorbei. Auch Rebecca hat kein Interesse an ihm. Für Matthis wird es schwer werden.

    Konstantin arbeitet weiter an der Maschinisierung der Landwirtschaft und kann einen der Pächter dafür gewinnen. Dieser fragt sich bestimmt immer noch, wo für ihn der Haken bei diesem Handel ist.

    Auch bei Hedwig gibt es erfolgversprechende Nachrichten bei der Suche nach ihren Geschwistern und alle Bediensteten freuen sich mit ihr. Da ist der Zusammenhalt spürbar. Bei fast allen ist aber auch die Abneigung gegen den polnischen Maschinenbediener spürbar. Die Dienerschaft stuft ihn ohne zu zögern als einen Menschen ein, der unter ihnen steht. Aber sie akzeptieren auch, dass sie von ihren Herrschaften so behandelt werden, auch wenn sie es wohl auf Gut Greifenau noch ganz gut getroffen haben.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Dieser Ludwig ist ja so ein Ekelpaket und Feodora sieht nur die Aufstiegschancen, die eine Heirat bietet. Einerseits kann ich sie verstehen, denn sie handelt getreu ihrer Erziehung, andererseits nimmt sie null Rücksicht auf ihre Tochter. Liebesheiraten gab es damals eher selten, aber das war ja nicht nur bei Adligen so. Auch Kaufleute und Bauern haben auf diese Weise ihre Pfründe gesichert.

    Zwischen Liebesheirat und dem, was Feodora da ihrer Tochter aufzwingen will, gäbe es ja schon noch ein Mittelding. Sicher gäbe es auch andere passende Kandidaten, die nicht das Mädchen nicht ganz so widerlich findet. Ja, er ist eine super Partie. Aber dass sie die Tochter mit Gewalt und massiven Drohungen zwingen will, das geht gar nicht. Ich hoffe mal, dass der Kriegsbeginn dazwischen kommt und dann alles anders wird. Leider ist sie ja noch so jung, dass Katharina wenig andere Möglichkeiten bleiben. Ich hoffe sie bleibt stark und ich hoffe, dass Julius ihr erhalten bleibt und nicht im Krieg verloren geht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Konstantin will mit Rebecca an die See reisen, Ringe mitnehmen und sich in Ahlbeck mit ihr ein gemeinsames Zimmer nehmen. Auf Ideen kommt der Gutserbe, sich als verheiratet auszugeben um mit ihr das Spiel unter der Bettdecke weiter zu treiben. Die Dorflehrerin entrüstet dieses Ansinnen nicht, sie hat nur Angst schwanger zu werden... er hat etwas besorgt um dies zu verhindern. Wie lange will er sich noch als Sonntag ausgeben. Sein Ansinnen macht es, wenn seine Identität offenbart ist, nicht besser.

    Tatsächlich hört sich für mich hier der Spaß auf. Bevor er mit ihr schläft MUSS er sich offenbaren. Damals war der Sex außerhalb der Ehe nochmal was ganz anderes als heute. Wenn sie da einwilligt ist sie mutig und modern aber im Innern macht sie sich auch verletztlich und er nutzt ihre Gefühle und ihr Vertrauen aus. Ich mag Konstantin wirklich aber hier möchte ich ihn rütteln.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

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  • Mir gefallen im ganzen Buch besonders diese kleinen Neben-Geschichte, wie Wiebke auf der Suche nach ihren Geschwistern.

    Mir gefallen all die Geschichten. Es ist so ein feiner Teppich der da gewoben wurde. Der Hauslehrer und sein Schicksal, Caspar und seine Unterschlagungen, der alte Diener, der kurz auf Stippvisite kommt, der Maschinenfahrer und Clara.... lauter starke Nebenrollen. So etwas LIEBE ich. Hanna, alles richtig gemacht. Ich habe soeben noch den Vorgänger Kirschivlla erstanden, das zeigt, wie sehr ich begeistert bin. ;)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


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    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich dachte, Feodora hätte schon alles an negativem Verhalten gezeigt, nein, hier setzt sie einen weiteren Klunker in die negative Krone ein. Wie kann eine Mutter ihr Nesthäkchen nur so schlecht behandeln? Wie kann eine Mutter sich so ignorant über die Worte der Tochter hinwegsetzen, es sogar fast als Lüge deklarieren, das der auserwählte hochherrschaftliche Prinz so ein ..... sagen wir eigenartiger Vogel ist. Irgendwoher muss die Tochter das doch haben, sie kann es sich doch nicht erträumt haben. Wieso hinterfragt sie das nicht? Ist dieser dynastische Kram für sie sooooo wichtig?


    Klasse finde ich, das endlich jemand dem Hauslehrer zeigt, wo sein Platz ist - oder eben nicht. Das der Lehrer irgendwie nicht das ist, was man von einem Hauslehrer erwartet, hätte doch längst auffallen müssen.


    In Bezug auf den Butler - oder wie auch immer die genaue Berufsbezeichnung lautet: hat denn niemand bemerkt (außer der Schott) das da irgend etwas nicht stimmt? Ich habe ja vieles vermutet, aber das er (im weitesten Sinne) spielsüchtig ist, hätte ich nicht gedacht.


    Was ich noch nicht so ganz verstehe, wieso Alexander seiner Schwester so hilft. Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, das da das dicke Ende noch kommt.


    Ich gehe mal den Rest lesen

  • Mir gefallen all die Geschichten. Es ist so ein feiner Teppich der da gewoben wurde. Der Hauslehrer und sein Schicksal, Caspar und seine Unterschlagungen, der alte Diener, der kurz auf Stippvisite kommt, der Maschinenfahrer und Clara.... lauter starke Nebenrollen. So etwas LIEBE ich. Hanna, alles richtig gemacht. Ich habe soeben noch den Vorgänger Kirschivlla erstanden, das zeigt, wie sehr ich begeistert bin. ;)

    Oh, dann wünsche ich gute Unterhaltung mit der "Kirschvilla". Ist allerdings eine ganz andere Art Roman. Eher wie ein Puzzle, das sich ganz langsam aus verschiendenen Zeiten zusammensetzt.

  • Oh, dann wünsche ich gute Unterhaltung mit der "Kirschvilla". Ist allerdings eine ganz andere Art Roman. Eher wie ein Puzzle, das sich ganz langsam ausd verschienden Zeiten zusammensetzt

    Hab gerade rausgefunden, dass Du unter anderem Namen ja noch andere Bücher geschrieben hast. :fiesesgrinsenWerde mal gleich die Südsee-Bücher ordern.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


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    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Boah das ist ja das absolut Letzte wie Feodora in diesem Abschnitt Katharina behandelt. Und als einzige Hilfe hat sie Alexander, der ihr hier hilft. Doch ganz bestimmt nicht ohne Hintergedanken. Feodora gehört.... Ich kann gar nicht sagen, was ich mit der am liebsten machen würde.


    Mamsell Schott finde ich gut. Sie meldet die Einbehaltung der Geldbeträge weil sie es ungerecht empfindet. Es sei nun dahingestellt, ob sie von der Unterschlagung durch Caspers weiß oder nicht. Dass Caspers auf Kosten der Hilflosesten seine Spielsucht finanziert ist schon auch so eine Sache, aber dass der Graf kein Gut führen kann zeigt sich hier auch wieder bei dieser Reaktion. Meiner Meinung nach sollte Caspers gekündigt werden. Das wäre schließlich in der heutigen Zeit auch ein Kündigungsgrund.

  • Dieser schreckliche Ludwig lässt nicht locker - er will Katharina. Und leider sieht Feodora diese Verbindung auch als ideale Lösung an.

    Oje...……..Katharina ist zwar stark und mutig - aber ob das reicht um die Heirat zu verhindern?

    Wir erfahren immer mehr über die einzelnen Personen, sei es Caspers oder Wiebke etc.

    Das gefällt mir gut, jeder hat seine Vergangenheit, seine Schwächen und Stärken.


    Wann wohl Rebecca die Wahrheit erfährt?