Coronavirus der Zweite

  • Da hier das Wort Wünsche fiel: Unabhängig von wie auch immer gesinnten Demos und kommerziellen Absichten würde ich mir wünschen, dass bei der nächsten Abriegelung Frauen nicht mehr mit MNS und allein entbinden müssen, Schwerstkranke im Krankenhaus besucht werden dürfen, fitte Altenheimbesucher wenigstens allein spazierengehen können und Angehörigen von Sterbenden nicht der Zugang zu Krankenhäusern und Altenheimen verwehrt wird.

    Ich wünsche mir Regelungen mit Augenmaß.

    soweit ich weis war das hier in Bayern zumindest gestattet das die Angehörigen in Seniorenheimen und Krankenhäusern Sterbende besuchen durften. Ich denke auch ein fitter Senior der keine geistigen Einschränkungen hat sollte das Recht haben auch die Entscheidung treffen zu dürfen raus zu gehen solange damit niemand gefährdet wird. Dieses totale einsperren ist gesundheitlich auch nicht gut. In dieser Zeit hat sich eine Freundin meiner Kinder mit 27 Jahren das Leben genommen. Ich glaube nicht das man wirklich ein gutes Maß finden wird was Schutz und Freizügigkeit betrifft. Es ist und bleibt auf absehbare Zeit ein Ausnahmezustand ....leider :-(

  • Salonlöwin


    Dem kann ich mich nur anschließen!


    xexos


    Die Auswirkungen von Corona betreffen ja nicht nur uns. Nicht nur unsere Reisebranche liegt am Boden. Weltweit haben Menschen, die vom Tourismus leben, mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen.

    Der Messe- und Veranstaltungsbau ist völlig am Boden, da zur Zeit keine Messen oder Großveranstaltungen stattfinden.

    Vom normalen Alltag sind wir noch sehr weit entfernt, mit dem Tragen des MNS allein ist es nicht getan. Viele Maßnahmen halte ich für total bescheuert. Z.B. darfst du in Sachsen zwar im Restaurant essen, musst aber auf dem Weg zum Tisch oder zur Toilette Maske tragen. Die Aerosole verbreiten sich beim Essen und den Tischgesprächen doch genau so. Hier fehlt m.M. nach das Augenmaß. Die Reihe der Aufzählungen wäre lang.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Salonlöwin und streifi Ich kann euren beiden Beiträgen viel abgewinnen, aber eigentlich müsstet ihr beide euch nun widersprechen. Die eine möchte viel Augenmaß, die andere möchte möglichst gleiche Regelungen. Und im Kern habt ihr trotzdem sogar beide aus meiner Sicht recht. Nur hundertprozentig vereinbar sind eure beiden Positionen nicht miteinander. Und in genau diesem Widerspruch musste die Politik sofort Entscheidungen treffen. Schwierig, oder?

  • Angie Voon Hab ich denn etwas anderes geschrieben als Du?


    - Wir haben ein hohes Maß an Unsicherheit und Unkenntnis.

    - Wir haben viele unterschiedliche Entscheider.

    - Wir haben viele Leute, die protestieren. Aus meiner Sicht resultieren viele Lockerungen aus Eingeständnissen an diese Protestierer, da diese wirren Proteste schnell staatsgefährdende Dimensionen annehmen könnten.

    - Wir haben schnell reagiert und dabei kurzfristige Kosten in Kauf genommen, um langfristige Schäden zu vermeiden.

    - Wir haben Überkapazitäten im medizinischen Bereich aufgebaut, die dann auch von anderen europäischen Ländern genutzt werden konnten.

    - Ja, es ist nicht alles optimal. Freiwillige vor, die die eierlegende Wollmilchsau zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in den nächsten 5 Stunden, 5 Tagen oder vielleicht auch erst in 5 Wochen präsentieren.

  • Angie Voon Ach ja, Tourismus gab es ja auch noch.


    Ich bin der Meinung, dass die bisherige Form des Massentourismus ohnehin langfristig nicht gesund war. Das war überhitzt und die Blase musste auch aus anderen Gründen irgendwann platzen. Venedigs Lagune den ganzen Tag mit Kreuzfahrtschiffen zu befahren ist blöd. Die Treppenstufen in Dubrovnik durch Millionen Füße jährlich abzuwetzen ist blöd. Das Azur Window in Malta durch tägliches Betreten für ein Foto zu zerstören ist blöd. Für einen kurzen Wochenendtrip mal eben nach Hong Kong zu fliegen ist blöd. usw. Kurz: Diese Form des bisherigen Tourismus hat seine angesteuerten Sehnsuchtsziele ohnehin schon selbst fast zerstört. Externe Effekte wie Müll und Schadstoffe sind in keinen Reisekosten eingepreist. An der Nordsee gibt es immer mehr giftige Petermännchen, so dass Barfußlaufen im seichten Wasser schon gefährlich ist. Auf Wangerooge gab es dieses Jahr beispielsweise eine besondere Häufung von Vergiftungen durch Petermännchen. Der bisherige Tourismus hat an vielen Orten für heutigen schnellen Ertrag die Welt von morgen riskiert und zerstört.


    So schön Reisen und das Kennenlernen fremder Kulturen auch ist, die Ausprägungen waren es vielerorts nicht.

  • Diese vollkommen überflüssige Demo am Samstag wurde von Innenminister Geisel ja verboten, prompt will die AfD dagegen klagen.


    Ich weiß nicht, wie es Euch so geht, ich war ja mal Raucher, bin aber seit einigen Jahren Exraucher. Ich habe COPD und ein Lungenemphysem, genau wie Herr Voltaire, und ich lebe in Berlin-Neukoelln. Hier wird keine Rücksicht auf andere genommen. Klar laufen einige mit Maske herum, aber die meisten halt ohne und besonders schlimm ist das mit den Aerosolen. Auf dem Bürgersteig! Die Raucher blasen einem Rauch ins Gesicht und durch die Gegend, dass man nicht mehr weiß, wie man sich da durch bewegen soll.

    Ich bin für ein generelles Rauchverbot auf den Straßen!

    Wenn man die Demos hier in Berlin sich so ansieht, bekommt man das kalte Grausen. In Zeiten der Pandemie muss die Demokratie auch einmal ein Demoverbot aushalten. Es dient dem Schutz der Menschen, auch dem Schutz der Idioten, die das anders sehen. Und wo waren die Querdenker eigentlich, als es noch kein Coronavirus gab?

  • Marlowe


    "Und wo waren die Querdenker eigentlich, als es noch kein Coronavirus gab?" Gute Frage! Wenn ich jetzt gemein wäre, würde ich sagen: Indianische Trommeln bauen und Träumen nachhängen. Da gibt's schon recht interessante Charaktere unter den Gegnern der Corona-Maßnahmen.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Yep – Demoverbot. Klar die richtige Maßnahme!

    Rechtsaußen hat schon zusammengetrommelt, was zusammenzutrommeln ist, und das sind diesmal viele: zu sämtlichen rechten Parteien, Gruppen und Untergruppen, die in der Vergangenheit immer so herrlich zerstritten waren, gesellen sich jetzt auch noch Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker, Corona-Leugner. Es wäre deplaciert, historische Bilder heraufbeschwören, etwa von der Umlagerung des Reichstags durch die SA während der Abstimmung über das Ermächtigungsgesetz, aber die Jungs und Madels planten jetzt wohl im schönen Tiergarten zu kampieren und also Unmengen von Urin in demselben zu versenken – und das ist wahrlich schlimm genug. ;)

    Nein, wäre falsch gewesen, man hätte nach dem Verbot des Gedenkmarschs von Hanau nicht auch noch diese Parade verboten – nicht zuletzt ja auch als epidemiologische Schutzmaßnahme.

    Bleibt nur zu hoffen, dass dies nicht wieder von Gerichten aufgehoben wird.

    Der Ruf entsprechender Westentaschen-Demagogen nach dem Einsatz von Waffen dürfte eigentlich Weckruf genug sein.

  • Die Wirtschaft in eine tiefe Rezession zu reiten, wenn es nur einige wenige Leben rettet, ist leider nicht sinnvoll.

    Ob du auch noch so darüber denken würdest, wenn es dein eigenes Leben betrifft?

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • Ob du auch noch so darüber denken würdest, wenn es dein eigenes Leben betrifft?

    ...oder liebe Menschen aus deinem Umfeld an der Krankheit verstorben sind? Jedes Leben ist so viel wert und mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • ...oder liebe Menschen aus deinem Umfeld an der Krankheit verstorben sind? Jedes Leben ist so viel wert und mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.

    Mit einer Schwerstkranken hatte ich kürzlich so ein Gespräch. Sie war der Meinung, dass junge Menschen ihr Leben leben sollten, ohne Rücksicht auf das Virus. Die Alten würden auch so sterben. Aus einer derartigen Diskussion konnte ich nur als Verliererin herausgehen, was mir definitiv keinen Spaß gemacht hat. Nicht das Unterliegen, sondern dieser Standpunkt und die Lebensmüdigkeit bis -feindlichkeit.

  • Deshalb treffen Politiker und Ärzte solche Entscheidungen. Diese sind ganz sicher nicht einfach, aber notwendig. Klar möchte niemand einen geliebten Menschen verlieren und ist bereit, dafür alles mögliche zu opfern. Aber auch für die Gemeinschaft sind Opfer notwendig sonst funktioniert es nicht. Ich kann keinen Krieg führen ohne Leben zu riskieren. Und eine zusammenbrechende Wirtschaft kostet auch Leben, nicht nur in Form von Suiziden sondern als Auswirkung von Verarmung, Depression, häuslicher Gewalt und den ganzen Begleiterscheinungen von Arbeitslosigkeit. Ja, es klingt sehr zynisch, aber wenn 1000 Arbeitsplätze gerettet werden weil 2 Ü80jährige ein halbes Jahr früher sterben würde ich von der Politik eine Entscheidung zugunsten der Arbeitsplätze erwarten.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich bin auch froh, dass unsere gewählten Volksvertreter diese schwierigen Entscheidungen in Beratung durch kompetente Fachleute treffen. Sie machen sich die Abwägung zwischen Freiheit und Sicherheit auch nicht leicht.

    Gerade habe ich mir die Entwicklung der Zahlen von schweren Krankheitsverläufen und Covid19-bedingten Todesfällen im MoMa angesehen. Da scheint es doch einen erleichternden Trend zu geben.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Breumel


    Im Prinzip hast du recht. Da aber zu Beginn der Pandemie nicht absehbar war welche Folgen es überhaupt geben könnte, waren bestimmte Maßnahmen richtig.

    Ich war gestern noch einmal bei IKEA. Der Laden war voll, die Leute strömten in den Aufzug obwohl groß angeschrieben stand das nur 4 Personen in den Aufzug dürfen. Für viele Menschen geht der Alltag weiter, nur mit Maske.

    Die Wirtschaft erholt sich wieder, da bin ich mir sicher. Das zeigt die Geschichte. Auch nach der Spanischen Grippe und nach den Weltkriegen erholte sich die Wirtschaft, und da war sie jedes Mal auf einem Tiefpunkt angelangt.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Angie Voon Zu Beginn - klar, da haben alle so gut es geht im Nebel gestochert. Jetzt gibt es mehr Daten, aber irgendwie wirkt das alles immer noch nicht kompetenter. Was mich nervt ist auch, dass jedes Bundesland sein eigenes Corona-Süppchen kocht. Aber ich finde Föderalismus sowie blöd, die Blüten die das in der Bildungspolitik treibt sind oftmals haarsträubend. Ohne Föderalismus hätten wir weniger "die Bayern, die Sachsen, die Hamburger" und mehr "die Deutschen". Ist jetzt aber meine persönliche Meinung.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • An manchen Ecken ist Föderalisumus sicherlich hinderlich. In der Bildungspolitik entstehen ja wirklich die kuriosesten Blüten.


    Ich kann aber auch verstehen, wenn sich in Sachsen-Anhalt die Leute veräppelt fühlen, wenn sie die gleich Regelen einzuhalten haben, wie die Bayern. In Sachsen Anhalt gibt es derzeit 16 akute Fälle in Bayern über 300.

    Von daher finde ich die Entscheidung Ortsabhängige Massnahmen zu treffen schon richtig.


    Manche Dinge müssen halt im kleinen und manche übergeordnet gelöst werden. Ich seh das auch bei uns in der Firma, da wird immer zwischen regionalen und überregionalen Organisationen hin und her gewechselt. Beides hat seine Vor- und und seine Nachteile. Man muss halt auch mal zugestehen, dass manche Dinge erst probiert werden müssen um zu sehen, dass es Quatsch ist. Kann ja schliesslich auch keiner in die Zukunft kucken.

  • Angie Voon Zu Beginn - klar, da haben alle so gut es geht im Nebel gestochert. Jetzt gibt es mehr Daten, aber irgendwie wirkt das alles immer noch nicht kompetenter. Was mich nervt ist auch, dass jedes Bundesland sein eigenes Corona-Süppchen kocht. Aber ich finde Föderalismus sowie blöd, die Blüten die das in der Bildungspolitik treibt sind oftmals haarsträubend. Ohne Föderalismus hätten wir weniger "die Bayern, die Sachsen, die Hamburger" und mehr "die Deutschen". Ist jetzt aber meine persönliche Meinung.

    Da muss ich dir zustimmen. Wenn ich den Hickhack um Bußgeld und Teilnehmer bei Feiern höre, kommt mir der Kaffee hoch.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • streifi


    Ich habe gerade die Meldung bekommen, das in Sachsen bis Anfang 2021 gar keine Austauschschüler*innen aufgenommen werden dürfen. Die Meldung ging vor einer Woche bei unserer Austauschorganisation ein. Unser Gastkind kommt am 29.08. an! So etwas geht überhaupt nicht!

    Glücklicherweise habe ich mein Gastkind im katholischen Gymnasium angemeldet. Da muss nur eine Woche Quarantäne eingehalten werden.

    So ein Hickhack nervt einfach nur. Kein Wunder das viele Bürger genervt sind.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

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