Bücher mit "Lesepausen" genießen

  • Es gibt Bücher – wenigstens in meinen Augen – bei denen es wenig Sinn macht, sie in „einem Rutsch“ durchzulesen. Denn da bestünde die Gefahr, dass der besondere Reiz dieser Bücher ggf. verloren gehen könnte. Das muss nicht so sein, aber die Möglichkeit bestünde.


    Daher empfiehlt es sich – wenigstens habe ich die Erfahrung gemacht – hier Lesepausen einzulegen.

    In diesen Pausen könnte man beispielsweise zu einem anderen Buch greifen, den Garten auf Vordermann bringen, sich mit dem Nachbarn am Gartenzaun volllaufen lassen, über das Versagen des HSV sinnieren (was allerdings ein ein hoffnungsloses Unterfangen ist), man könnte sich aber auch über einige Beiträge hier in der Büchereule ärgern (da finden sich sicher einige Beiträge).


    Zur Zeit lese ich diese Bücher mit Lesepausen:


    Siegfried Unseld – Reiseberichte

    ASIN/ISBN: 3518224514


    Jack Kerouac/Allen Ginsberg – Ruhm tötet alles. Die Briefe

    ASIN/ISBN: 9783954030019


    Hans Magnus Enzensberger – Überlebenskünstler/99 literarische Vignetten

    ASIN/ISBN: 9783518427880


    Ich genieße das häppchenweise Lesen dieser Bücher. Bei einem Parforceritt durch die Bücher wären mir unter Garantie einige reizvolle Sequenzen entgangen.


    Gibt es hier noch mehr dieser "Lesepausen-Fetischisten"? Jetzt einfach mal so gefragt......:wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Es gibt Bücher, die ich tatsächlich nie "in einem Rutsch" lese. Einmal, weil ich Zeit brauche, über den Inhalt nachzudenken und dann, weil ich es liebe, zu Themen in dem Buch nachzulesen.

    Biographien brauchen bei mir meist Wochen, gerade wenn sie gut gemacht sind und auch über das Umfeld der Person, die da gerade beschrieben wird, informieren.

    Oder ausführliche Reiseberichte.

    Da führt dann das eine Buch zu mehreren anderen, der Atlas wird angeschleppt (Riesenteil, braucht einen Tisch für sich allein) und in meinem Lesestübchen sieht es aus, als wollte ich eine Forschungsarbeit beginnen.


    Claudio Magris: Donau war ein solches Buch, das mich allerdings an meine Grenzen gebracht hat.


    ASIN/ISBN: 3423344180

  • Voltaire


    ck Kerouac/AllenGinsberg – Ruhm tötet alles. Die Briefe



    ASIN/ISBN: 9783954030019


    Hans Magnus Enzensberger– Überlebenskünstler/99 literarische Vignetten



    ASIN/ISBN: 9783518427880


    gerne helfe ich dir mit den Verlinkungen weiter, die bei dir leider nicht funktionieren ;)


    ASIN/ISBN: 3954030012



    ASIN/ISBN: 3518427881


    Zur Frage:

    Lesepausen ergeben sich bei mir oft, wenn ich durch Passagen im Buch zum recherchieren angeregt werde und dann von einem Eintrag zum anderen lese... Gerade bei geschichtlichen Hintergründen kann ich mich da ewig aufhalten.

    Zudem lese ich viele Bücher nach einiger Zeit erneut und bin dann in der Regel nicht mehr so ungeduldig und aufmerksamer für Feinheiten.

    Dann genieße ich ein zweites Mal und lege gerne eine Pause ein um gelesenes Revue passieren zu lassen.

  • Bücher, die Erzählungen enthalten, lese ich eigentlich immer in Etappen. Oder Gedichtbände.

    Im Moment liegt "Der Trost runder Dinge" von einem Lieblingsautor Clemens J. Setz bereit.

    ASIN/ISBN: 3518428527


    Voltaire : Wie gefallen dir Unselds Reiseberichte? Um dieses Buch bin auch schon herumgeschlichen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Bücher, die Erzählungen enthalten, lese ich eigentlich immer in Etappen. Oder Gedichtbände.

    Im Moment liegt "Der Trost runder Dinge" von einem Lieblingsautor Clemens J. Setz bereit.

    ASIN/ISBN: 3518428527


    Voltaire : Wie gefallen dir Unselds Reiseberichte? Um dieses Buch bin auch schon herumgeschlichen.

    Sehr interessant. Man erfährt viel über die Egozentrik so mancher Autorinnen und Autoren. Unseld nimmt kein Blatt vor den Mund, bleibt dabei aber immer höflich (wenigstens bis jetzt.....)



    Regenfisch

    Clemens J. Setz lohnt sich immer. Mich hat noch keines seiner Bücher enttäuscht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Für Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" habe ich zwei, für Thomas Manns Joseph-Tetralogie sogar zehn Jahre gebraucht, weil beide Zyklen sehr herausfordernd sind und ich viele Atempausen dazwischen benötigte: Solche über lange Zeiträume genossene Werke bleiben dann allerdings auch besonders gut im Gedächtnis haften, wobei die mittleren Bände des Proust für mich wie für den Protagonisten eher eine Quälerei waren. Auch für den "Don Quichotte" habe ich viele Monate gebraucht. Das sind nun literarisch besonders anspruchsvolle Werke, die aber auch eine hohe Gewinnspanne haben.

    Ansonsten geht es mir genauso wie dir, Rumpelstilzchen , auch neben meinem Sessel befinden sich ein dicker topografischer Atlas, ein historischer Atlas und eine Zeittafel zur Weltgeschichte sowie einige andere Hilfsmittel.
    Im Moment lese ich die Darwin-Biografie von Jürgen Neffe, die verdammenswerter Weise keine Weltkarte mit der Route der Beagle-Reise enthält, weshalb mir der Atlas kaum aus dem Gesichtsfeld kommt.

    Dann braucht es in einem solchen Falle natürlich noch Zusatzliteratur zur Evolution, Geologie und Paläontologie.
    Nebenbei habe ich mir noch von Ilona Jerger "Und Marx stand still in Darwins Garten" aus dem Regal gezogen, so dass ich jetzt, im Urlaub befindlich, gemütlich von einem zum anderen driften kann.

  • Ob Romame von mir mit Lesepausen gelesen werden "wollen", kommt ganz auf das Buch an. Es passiert immer wieder und ist unabhängig vom Genre. Es ist jedenfalls kein negatives Qualitätsmerkmal, im Gegenteil. Manchmal hat es bei mir aber auch einfach mit Genuss zu tun, ähnlich wie im umgekehrten Fall, wenn ich ein Buch nicht oder nur schwer aus der Hand legen kann.

    Sachbücher oder Erzählbände lese ich aber auch eigentlich immer in Ertappen.

  • Bei Romanen tu ich mir auch eher schwer sie beiseite zu legen. Biographien oder eben Anthologien lese aich auch eher häppchenweise. Sachbücher sowieso.

    Gerade Anthologien liegen bei mir gerne am Bett, so für eine Geschichte vor dem Schlafengehen

  • Sehr interessant. Man erfährt viel über die Egozentrik so mancher Autorinnen und Autoren. Unseld nimmt kein Blatt vor den Mund, bleibt dabei aber immer höflich (wenigstens bis jetzt.....)

    Das klingt... interessant. :grin Ich mag Leute, die kein Blatt vor den Mund nehmen. Also werde ich es mir wohl auch kaufen. Zumal mein Onkel es mit mir zusammen lesen will.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Gemäß der Beschreibung mache ich immer Lesepausen, denn ich muss dazwischen Arbeiten gehen, Haushalt und Garten machen, Einkaufen, Pflegeaktivitäten leisten, Sport machen, zur Physiotherapie gehen, etc. :grin In einem Rutsch lesen geht nur im Urlaub, und auch da gibt es genug Gründe für Lesepausen.


    Parallel lesen kann ich höchstens ein Sachbuch und einen Roman. Mehrere Romane parallel geht für mich nicht. Anthologien kann ich natürlich gut in Etappen lesen, Lyrik auch.

  • Manchmal pausiere ich aus Zeitgründen gezwungermaßen. Das finde ich dann natürlich nicht so toll.


    Aber bei Büchern wie diesem brauche ich Pausen:


    ASIN/ISBN: 3894055111


    Hier haben mich die einzelnen Frauenporträts so gefesselt, daß ich immer wieder Lesepausen machte. Auch deswegen, damit dieses wunderbare Buch, das im übrigen einer meiner "all time Lesefavoriten" ist, nicht so schnell endet...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Bei Romanen mag ich auch keine Lesepausen, da finde ich es schon schlimm, wenn ich im Alltag immer nur häppchenweise zum Lesen komme. Meiner Erfahrung nach tut das den Geschichten nicht gut - mein Lesevergnügen ist wesentlich höher, wenn ich am Ball bleiben kann.


    Für Lesepausen eignen sich für mich nur Bücher, bei denen sich das tatsächlich anbietet, also Anthologien oder auch Reisebeschreibungen wie z.B. die von Bill Bryson. Da kann ich auch mit Unterbrechungen dran lesen, ohne dass ich die Lust verliere.


    LG, Bella

  • Ein Roman, für den ich wirklich lange gebraucht habe, weil dort so viele Infos zusammen kamen, war


    ASIN/ISBN: 3548600409


    Ein echter Brocken, Wissenschaft pur, aber großartig an die Frau gebracht... Quammen hat eine absolut faszinierende Art zu schreiben.


    Könnte ich mal wieder reinlesen.... :gruebel

  • Lesepausen würde ich es nicht nennen, aber es gibt Bücher, da lese ich nur ein oder zwei Kapitel am Tag. Die Gründe sind ganz unterschiedlich, meistens liegt es an der Menge an Konzentration, die ich für das Lesen aufbringen muss. Je nachdem, wie anspruchsvoll der Text ist, geht halt mal mehr, mal weniger auf einmal. Dass ich ein Buch bewusst langsam lese, damit es nicht so schnell vorbei ist, das ist, glaube ich, noch nie vorgekommen. Eher lese ich es dann halt mehrmals, auszugsweise oder ganz.

  • Gemäß der Beschreibung mache ich immer Lesepausen, denn ich muss dazwischen Arbeiten gehen, Haushalt und Garten machen, Einkaufen, Pflegeaktivitäten leisten, Sport machen, zur Physiotherapie gehen, etc. :grin In einem Rutsch lesen geht nur im Urlaub, und auch da gibt es genug Gründe für Lesepausen.

    Diese Lesepausen, die sich einfach durch den Alltag ergeben, mache ich natürlich auch. Davon abgesehen lese ich aber nicht häppchenweise, zumal ich auch nicht mehrere Bücher parallel lesen kann.


    Bewusste Lesepausen lege ich dafür häufig zwischen zwei Büchern ein. Dann kann die gerade beendete Geschichte "sacken", bis ich gedanklich wieder bereit für eine neue Lektüre bin.

  • Diese Lesepausen, die sich einfach durch den Alltag ergeben, mache ich natürlich auch. Davon abgesehen lese ich aber nicht häppchenweise, zumal ich auch nicht mehrere Bücher parallel lesen kann.


    Bewusste Lesepausen lege ich dafür häufig zwischen zwei Büchern ein. Dann kann die gerade beendete Geschichte "sacken", bis ich gedanklich wieder bereit für eine neue Lektüre bin.

    So geht es mir auch. Ich brauche fast nach jedem Buch ein paar Tage, um es zu verdauen. Manchmal spinne ich mir die Geschichte weiter und verbringe so noch einige Zeit mit den Romanfiguren. Das würde ich aber nicht Lesepause nennen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust