Die Landkarte der Liebe - Lucy Clarke

  • Kurzbeschreibung
    Erscheinungstermin: 9. Oktober 2012
    Ein meerblaues Reisetagebuch. Das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali stürzte sie von einer Klippe. Katie hat nur eine Chance, das Geheimnis um den Tod ihrer unnahbaren Schwesterzu zu lüften: Ihr Tagebuch zu lesen und den Stationen ihrer Reise zu folgen. Und so taucht Katie immer tiefer ein in das Leben ihrer Schwester und entziffert Stück für Stück Mias ganz persönliche Landkarte der Liebe …



    Über den Autor
    Lucy Clarke studierte englische Literatur an der Universität von Cardiff und lebt heute in Bournemouth. Sie ist passionierte Tagebuchschreiberin und mit einem professionellen Windsurfer verheiratet, mit dem sie ihre Liebe zum Meer und zum Reisen teilt. »Die Landkarte der Liebe« ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung:
    Wie kann man diesem Buch nur so einen schmalzigen Titel geben?
    Klar, das Buch ist ein wenig schmalzig, ein bißchen sehr emotional, aber es ist einfach wunderbar und die Liebe spielt zwar eine große Rolle, aber eher geht es hier um die Liebe zwischen zwei Schwestern, die über den Tod hinaus geht, die hin und wieder in tiefen Hass umschlägt, um danach dann nur um so heftiger wieder vorhanden zu sein.
    Hier leidet man mit Katie mit, durchlebt Mias Tiefs und Hochs und besucht fantastische Orte, während man gleichzeitig tief in die beiden Seelen der Schwestern blickt.
    Ich habe während der Lektüre unheimlich viel geweint, ok, ich bin auch eine Heulsuse und jammere bei traurigen Büchern immer viel, aber das hier war Rekord, selten hab ich mich von einem Buch so angesprochen gefühlt, fühlte meine eigene Beziehung zu meinen Geschwistern in manchen Situationen einfach gut getroffen.
    Mir hat die Sprache gefallen, die Leichtigkeit, die Schilderung der Orte und der Emotionen. Der Stil ist wunderbar und hat mich einfach sehr berührt.


    Für mich ein ziemlich großes Stück guter Literatur, daß weder den kitschigen Umschlag noch den bescheuerten Titel verdient hat.

  • Von dem Buch habe ich gerade eine Leseprobe am Wickel und bin sehr angetan. (Sie beinhaltet die ersten zwei Kapitel.)
    Nach deiner positiven Rezi muss es wohl doch dieses Jahr noch zu mir ins Haus... und gelesen werden, in der Hoffnung, dass es mich nicht total runterzieht :/


    "Für mich ein ziemlich großes Stück guter Literatur, daß weder den kitschigen Umschlag noch den bescheuerten Titel verdient hat."


    Ja, das ist der aktuellen Buch-Mode unterworfen, aber vermutlich findet es so viel mehr Leser, als wenn es anders daherkommen würde...
    Ich freu mich jetzt jedenfalls drauf.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Babyjanes Rezi bekräftigt mich wieder mal in meiner Meinung, einen absolut gegensätzlichen Buchgeschmack zu haben. :wave Von daher habe ich das Buch ganz anders empfunden.


    Trotz des traurigen Hintergrunds des angeblichen Selbstmords Mia auf Bali war es für mich ein Buch mit einer positiven Grundstimmung. Manchmal melancholisch, manchmal dramatisch, immer liebevoll, allerdings fehlte mir die Emotionalität, die bei Babyjane wohl weitaus besser ankam.


    Zitat

    Original von Babyjane
    Mir hat die Sprache gefallen, die Leichtigkeit, die Schilderung der Orte


    Das kann ich so unterschreiben :write. Die Protagonistin wechselt jedes Kapitel und so erfuhr ich nicht nur von Katie und ihrer Spurensuche, sondern auch direkt von Mia und wie sie ihre Reise erlebt. Diese Abwechslung tut gut, sie lockert auf und macht das Buch kurzweilig. Auch sonst fand ich den Schreibstil sehr angenehm und entspannend. Es ist ein Buch für lange Herbstabend, um sich auf die Coach zu kuscheln und an südliche Meeresstrände wegzuträumen.


    Allerdings habe ich auch zwei ganz große Kritikpunkte. Zum einen empfand ich die gesamte Handlung als sehr vorhersehbar. Zu viele bekannte Themen, die mir zu ausgelutscht sind, wurden hineingepackt. Grundsätzlich hat mir die Idee dieser doppelten Reise aus zwei Perspektiven sehr gut gefallen, aber mir fehlen die unerwarteten und überraschenden Wendungen. Noch störender fand ich die extrem holzschnitzartige Charakterzeichnung der beiden jungen Frauen, aber auch der Nebenpersonen. Etwas mehr Ausgewogenheit und weniger Extreme hätten mir die beiden weitaus menschlicher und sympathischer erscheinen lassen. Außerdem fand ich den dauernden Vergleich mit den Eltern der beiden Schwestern als zu weit hergeholt, kein Mensch gleicht 100 % charakterlich seinem Vater/seiner Mutter.


    Mein Fazit: Entspannende Unterhaltung, die aber durch ihre Vorhersehbarkeit und Stereotypisierung nicht über Mittelmaß hinauskommt. Auf den letzten Seiten fand ich es dann aber so emotional, wie ich es mir schon viel früher gewünscht hätte, so dass ich dem Buch doch noch einen siebten Punkt gebe (aber wirklich gerade noch!).


    Edit: Wenn schon eine Fachfrau hier ist, muss ich unbedingt die Frage loswerden, die ich mir seit der Lektüre der LP stelle: Wird eine Todesnachricht in diesem Fall (gestorben am anderen Ende der Welt) wirklich mitten in der Nacht überbracht?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • Mia ist tot. Angeblich hat sie sich in Bali von einer Klippe gestürzt. Alles was ihrer Schwester Katie als Erinnerung bleibt ist ein Tagebuch, das Mia auf ihrer Reise um die Welt begleitet hat. Katie hofft mit Hilfe dieses Tagebuches eine Antwort darauf zu finden, warum ihre Schwester Selbstmord begangen hat und beschließt den beschriebenen Stationen im Buch zu folgen. Die Reise führt sie von London, über San Francisco, Maui, Australien und Neuseeland schließlich an den finalen Punkt im Leben ihrer Schwester nach Bali.


    „Die Landkarte der Liebe“ gehört zu den Büchern, die mich leider nicht ganz überzeugen konnten. Dies mag vor allem daran liegen, dass ich mir aufgrund von Titel und Cover einfach etwas anderes vorgestellt hatte. Erwartet habe ich eine romantische Story mit viel exotischem Flair, in der es vor allem um Liebe und schöne Reiseziele geht. Stattdessen handelt es sich aber um eine sehr traurige Familiengeschichte, die trotz der Beschreibung von vielen Sehnsuchtsorten wirklich keinerlei Wohlfühlatmosphäre aufkommen lässt.
    Als weiteren Kritikpunkt von „Die Landkarte der Liebe“ möchte ich die Protagonisten anführen. Obwohl die Story um Mia und Katie teilweise sehr traurig und tragisch ist, kam für mich zu keinem Zeitpunkt der Lektüre der Moment, an dem mich die Geschichte wirklich berührt hätte. Stattdessen blieben alle Charakter sehr blass und unnahbar. Die männlichen Protagonisten, insbesondere Ed, waren mir sogar richtig unsympathisch.
    Dank dem klaren und einfachen Schreibstil von Lucy Clarke lässt sich der Roman aber zumindest sehr schnell lesen. Verbunden mit dem wunderschön gestalteten Cover führt dies zu einer versöhnlichen Bewertung von drei Sternen.

  • Klappentext:

    Ein meerblaues Reisetagebuch. Das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali stürzte sie von einer Klippe. Katie hat nur eine Chance, das Geheimnis um den Tod ihrer unnahbaren Schwester zu lüften: Ihr Tagebuch zu lesen und den Stationen ihrer Reise zu folgen. Und so taucht Katie immer tiefer ein in das Leben ihrer Schwester und entziffert Stück für Stück Mias ganz persönliche Landkarte der Liebe …

    Katie und Mia, zwei ungleiche Schwestern, kommen schon längere Zeit nicht mehr besonders gut miteinander aus obwohl sie sich eine gemeinsame Wohnung teilen. Katie, die Organisierte, Zuverlässige kommt mit Mias sprunghafter Art nur schwer zurecht. Dann überrascht Mia Katie mit der Nachricht, für ein Jahr durch die Welt zu reisen, Finn den gemeinsamen Jugendfreund nimmt sie gleich mit.

    Ein halbes Jahr später erhält Katie mitten in der Nacht die schreckliche Nachricht: Mia ist auf Bali von einer Klippe in den Tod gestürzt - oder gesprungen ? Die Polizei vermutet Selbstmord.Unvorstellbar für Katie, die bei den Habseligkeiten Mias deren Reisetagebuch findet und einen für sich unglaublichen Schritt wagt: sie kündigt ihren sicheren Job und begibt sich ganz alleine auf die Spuren ihrer Schwester und reist um die halbe Welt um die Wahrheit herauszufinden und zu verstehen, was ihre Schwester antrieb.

    Die Autorin Lucy Clarke nimmt den Leser in ihrem Debütroman mit auf eine Reise um die Welt. Erzählt wird immer nacheinander aus der Sicht der verstorbenen Mia, anschliessend dann aus der Sicht von Katie, die Antworten sucht. Die Geschichte liest sich aufgrund des einfach gehaltenen Schreibstils flüssig doch leider bin ich als Leser nicht so tief berührt worden wie ich es eigentlich von so einer traurigen Geschichte erwartet hätte. Vieleicht lag das daran, dass mir die Protagonisten nicht tiefgründig genug beschrieben wurden, sie blieben im Verlauf blass, es gab zahlreiche Wiederholungen, zahlreiche Ungereimtheiten wie z.B. der dauernde Verweis auf Mias Vater (bin ich wie er). Auch bei der Beschreibung der Landschaft hätte sich meiner Meinung nach viel mehr Atmosphäre erzeugen lassen, die Reise führte an so viele, tolle Orte die leider allesamt nur recht oberflächlich beschrieben wurden.

    Alles in allem hat sich die Geschichte zügig lesen lassen, den rechten Tiefgang habe ich allerdings vermisst.


    Für mich war das Buch ein Spontankauf weil mir das Cover sehr gefallen hat, dieses Abgegriffene Bild, die verwischten Poststempel, zusammen mit dem Klappentext wirkte das sehr stimmig auf mich.

  • Was für ein schönes Buch! Da ich schon seit langem keinen Wert mehr auf Klappentexte lege, habe ich eigentlich nur das Cover beachtet und war der Meinung, dass es sich um einen Liebesroman handelt. Es ist zum Teil schon ein Liebesroman, aber auch noch etwas anderes: Ein Roman über Freundschaft und um Schuldgefühle.


    Als Katie die Nachricht bekommt, dass ihre Schwester auf Bali Selbstmord begangen hat, steht ihre Welt erst einmal still. Als sie Mias Reisetagebuch bekommt, packt sie ihre Sachen und reist die Route nach, die Mia auf ihrer Weltreise hinter sich gelassen hat. Das Reisetagebuch nutzt sie als Wegweiser zur Klärung von Mias Tod.


    Ich habe das Buch heute Morgen angefangen und konnte nicht mehr aufhören. Es ist das erste Buch von Lucy Clarke und wird mit Sicherheit nicht das letzte sein, das ich von ihr lese. Sie hat es geschafft, die Charaktere so realitätsnah aufzubauen und den Leser in die Gedanken der jeweiligen Person zu versetzen, dass man jede Minute mit hofft und mit trauert und auch mit liebt. Katie habe ich eigentlich als sehr spießig empfunden und war streckenweise auch genervt von ihr, weil sie sich aufgeführt hat, als wäre sie Mias Mutter. Mia hingegen war so sprunghaft, dass dem Leser klar ist, dass sie sich selbst nicht kennt und nicht weiß, was sie von ihrem Leben erwarten soll.


    Obwohl es sich um einen Roman über Liebe, unerfüllte Liebe und Freundschaft handelt, war es unglaublich spannend, weil immer wieder Details aus Mias Leben herauskommen. Es geschehen ständig neue Wendungen, die man allerdings zum Teil schon voraussehen kann. Das hat der Spannung aber keinen Abbruch getan. Das Ende war dann letztendlich doch so, wie ich es die ganze Zeit vermutet habe.


    Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen und warte jetzt auf weitere Romane der Autorin.

  • Ich hatte dieses wunderschöne Buch von einer Eule geliehen bekommen :kiss und kann mich den postitiven Stimmen nur anschließen.


    Obwohl ich sehr wenig Zeit hatte, wurde diese nur mit dem Buch verbracht. Ich habe mit Katie mitgefühlt und mit Mia gelacht und geweint. Ein sehr bewegenes Buch, daß es verdient hat, gelesen zu werden.


    Für mich 9 Punkte - und ich warte jetzt schon gespannt auf das nächste Buch der Autorin! :wave

  • Wenn sich die jüngere Schwester für ein Jahr auf eine Weltreise verabschiedet, ist das auch für die Ältere nicht leicht. Katie Greene hat sich schon immer um ihre jüngere, spontane und sprunghafte Schwester gesorgt. Doch nun, ein halbes Jahr nach der Abreise, kommt die schreckliche Nachricht, dass Mia in Bali von einer Klippe gestürzt ist. Nur kurz kann sich Katie an die Hoffnung klammern, dass Bali nicht auf Mias Reiseroute lag. Auch die lapidare Erklärung der balinesischen Polizei, dass Mia Selbstmord begangen habe, kann sie nicht akzeptieren. Traurig macht sich Katie an die Durchsicht des Reiserucksacks und findet Mias Tagebuch. Zögernd beginnt sie zu lesen. Doch rasch ist der Entschluss gefasst, dass das eigene Leben erst wieder eine Ordnung erhält, wenn Katie die Orte aufsucht, die in Mias Tagebuch verzeichnet sind.


    Lucy Clarke beginnt ihren Debütroman mit einem Paukenschlag. Erst danach ahnt der Leser, dass die Charaktere der beiden Hauptfiguren eine Fülle von emotionalen Facetten zulassen. Während Katie zweifellos die vernünftige, pflichtbewusste und vorausschauende große Schwester ist, lebt Mia in den Tag hinein. Trotz der so gravierenden Unterschiede, verbindet die beiden etwas, das aber keine von beiden offen zeigt. Aus der beschriebenen Sicht ist leider nicht sofort erkennbar, welche Ereignisse zu der bestehenden Entfremdung geführt haben. Nur langsam werden die vorangegangenen Verletzungen geschildert und es offenbart sich ein deutliches Bild. Die Autorin weckt damit beim Leser die Neugier und animiert zum Weiterlesen. Der flüssige Schreibstil passt dabei zum Erzählstil. Die Perspektiven wechseln dabei von Kapitel zu Kapitel zwischen Katie und Mia.


    Ebenso werden die Nebenfiguren mit charakterlichen Stärken und Schwächen versehen, die sie allerdings in manchen Fällen nur nebulös erscheinen lassen. Während Katies Verlobter Ed nur plakativ herausgearbeitet wird, bekommen Mias Freund Finn und ihre große Liebe Noah mehr Gewicht. Auch hier werden Schritt für Schritt die Beziehungen untereinander verknüpft. So erklärt sich im Nachhinein manches Verhalten der Beteiligten.


    Auf gut 350 Seiten stellt sich in diesem Roman immer wieder die Frage, ob Mias Tod Selbstmord oder ein Unfall war. Einen beinahe noch größeren Anteil nimmt das Thema Rivalität unter Geschwistern ein. Sowohl bei Katie und Mia als auch bei Noah und seinem Bruder Jez gibt es unausgesprochene Anschuldigungen, die einen harmonischen Umgang miteinander unmöglich machen. Weiterhin geht es um Betrug, Lügen und dem Weg zum Verzeihen. Gefühlvoll werden die innersten Gedanken der Schwestern transparent gemacht. Der Spannungsbogen wird auf den ersten Seiten angelegt und zieht sich bis zur letzten Seite. Das Buch unterhält und führt seine Leser an exotische Strände, wo ein kleines bisschen Surferatmosphäre vermittelt wird. Auf den bereits angekündigten zweiten Roman freue ich mich schon jetzt.

  • Völlig unvorbereitet trifft Katie der Schlag, als sie mitten in der Nacht Besuch von der Polizei bekommt und die Nachricht über den Tod ihrer Schwester erhält. Selbstmord soll es gewesen sein, doch Katie glaubt nicht daran, dass Mia so etwas tun würde. Völlig absurd ist es sogar, denn ihre Leiche wurde auf Bali gefunden und Mia wollte doch nach Australien. Nur allmählich kann Katie den Schock verarbeiten. Doch als sie Mias persönliche Sachen durchsucht, die sie von der Polizei erhält, findet sie ein meerblaues Reisetagebuch. Katie erhofft sich hier Antworten zu finden. Nach den ersten Seiten steht für sie jedoch fest, dass sie ihrer Schwester folgen muss. Sie muss an die Orte gehen, die Mia besucht hat, um mit ihren eigenen Augen zu sehen, was Mia sah, um zu fühlen, was Mia fühlte.


    Zitat

    Erster Tagebucheintrag: Die meisten Menschen verreisen aus zwei Gründen: Sie suchen etwas, oder sie fliehen vor etwas. Für mich gilt beides. Seite 27


    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt direkt mit dem traurigen Tod von Katies kleiner Schwester Mia. Die Handlung, die zu Anfang des Buches noch recht wirr erscheint, ergibt nach und nach einen Sinn. Wie bei einem Puzzle fügen sich immer mehr Teile zu einem großen Ganzen zusammen. Tragik, Emotionen, Verrat und Liebe vor der grandiosen Kulisse an den schönsten Stränden der Welt, sind die Zutaten, die hier, gut durchgemischt, zusammengefügt werden.


    Das Buch hat mich vom ersten Augenblick in seinen Bann gezogen. Nicht nur das tolle Cover, dass zum Träumen einlädt, auch der Erzählstil und vor allem die Abfolge der Handlung, nahmen mich sofort ein. Ich bekam direkt Lust, eine Weltreise anzutreten. Man hätte die Geschichte auch ganz anders schreiben können, doch genau so, war es goldrichtig. Katie hat nicht direkt das ganze Tagebuch verschlungen, um schließlich bei Mias letztem Eintrag zu landen, sondern sie hat immer erst den Eintrag gelesen, wenn sie zuvor an den jeweiligen Ort gereist ist.


    Katie reist also ihrer kleinen Schwester hinterher, um verstehen zu können. Verstehen, wie es dazu kam, dass Mia ihre Route verlassen hat und wie Mia abgestürzt ist. Katies Verlobter versteht dies nicht, steht doch ihre gemeinsame Hochzeit in ein paar Monaten bevor. Doch Katie muss ihren Weg gehen und verfolgt Mias Spuren nach und nach bis auf die Insel Bali. Kapitelweise kommen Erinnerungen an vergangene Tage in ihr hoch und lösen am Ende eine ganze Reihe von Rätseln auf.


    Vor allem die völlig unterschiedlichen Protagonisten Katie und Mia machen das Buch zu dem was es ist. Katie, immer gut durchorganisiert, nimmt ihre Schwester nach dem Tod ihrer Mutter bei sich auf. Sie versucht Mia einen geregelten Tagesablauf zu ermöglichen. Sie hilft ihr immer wieder Jobs zu finden, doch Mia ist das genaue Gegenteil ihrer großen Schwester und fühlt sich in der Stadt auch nicht wohl. Sie braucht das Meer und ihre Freiheit und so bucht sie mit ihrem besten Freund urplötzlich eine Around-the-World-Reise und lässt Katie alleine zurück. Im Verlauf der weiteren Handlung wandelt sich Katie jedoch total und sie erkennt, dass sie ihrer chaotischen Schwester ähnlicher ist, als sie glaubte.


    Auch wenn man das Ende schon kennt und weiß, dass es kein Happy-End geben wird, ist es dennoch ein wahres Highlight. Am Ende hatte ich einfach ein verdammt gutes Gefühl und das Buch liess mich mit einem wohligen kribbeln und dem Hauch von Freiheit, Abenteuerlust und Liebe, die alles verzeihen kann, zurück. Das Buch ist ein ganz besonderes Juwel!


    Mein einziger Kritikpunkt: Der deutsche Titel! Er klingt so kitschig, dass ich das Buch wahrscheinlich niemals gekauft hätte und das wäre wirklich schade gewesen!


    Von mir gibt es 10 Punkte!

  • In Die Landkarte der Liebe erschafft die junge Autorin Lucy Clarke die emotional gespannte Atmosphäre einer schwierigen Schwesternbeziehung bis zum bitteren Ende.
    Für Katie bricht eine Welt zusammen: ihre kleine Schwester Mia soll auf Bali Selbstmord begangen habe. Am Vorabend hatten sie sich noch am Telefon gestritten und nun kann sie ihr nicht mehr sagen, wie leid ihr die gesagten Worte tun. In Mias Hinterlassenschaft findet sie ihr Tagebuch und beschließt die Stationen der Reise ihrer Schwester selbst nachzuvollziehen. Um das Unbegreifliche zu begreifen, um die Schwester endlich wirklich kennenzulernen. Katie begibt sich auf eine Tour de Force, die sie letztlich auch zu sich selbst führt.
    Leider habe ich auch ein paar Kritikpunkte, sonst wäre der Roman durchaus fünf Sterne würdig gewesen. Der Titel ist wirklich grausam. Anscheinend schämt man sich beim Verlag so sehr dafür, dass man nicht mal den schönen Originaltitel The Sea Sisters erwähnt. Bemerkenswert ist übrigens, dass der Roman ein halbes Jahr vor der englischen und amerikanischen Erstveröffentlichung auf Deutsch erschienen ist. Eigentlich hätte man bei der Übersetzung ja auch ganz diskret ein paar Fehler ausmerzen können. Da sind die Schwestern, die am gleichen Tag mit drei Jahren Unterschied geboren sind, mal sieben und elf. Da umfließen Mia ihre Haare, die zuvor zu salzsteifen Strähnen getrocknet sind. Da kippt sie den letzten Rest des Whiskys runter und wacht am nächsten Morgen mit dem Nachgeschmack von Wodka im Mund auf. Da wird einfach der Zeitunterschied zwischen Bali und London vernachlässigt. Kleinigkeiten zwar nur, aber mich reißt so etwas immer enorm aus dem Lesefluss. Für jemanden, der sich mit Surfen gar nicht auskennt, hätte ich gerne die Fachausdrücke erklärt gehabt. Was genau ist ein Swell? Wikipedia bringt es an den Tag, Dünung oder Schwell. Und die Autorin selbst steht offensichtlich nicht mehr zu ihrem ersten Roman. Da gibt es einen gar nicht mal so schlecht besprochenen Roman, eine Art Bridget Jones für Studenten, der ihr eindeutig zuzuordnen ist. Warum also, sowohl auf in der deutschen Ausgabe wie auch auf ihrer Homepage die Angabe, The Sea Sisters wäre ihr Debütroman?
    Wenn man davon mal absieht, ist Die Landkarte der Liebe ein wirklich ergreifender und auch spannender Roman über zwei ungleiche Schwestern, die sich gleicher sind als sie selbst wissen. Im Laufe ihrer Reise lernt Katie die tote Mia immer besser kennen und verstehen. Es gibt zwei Stränge, einmal Mias direkte Erzählung ihrer Erlebnisse und einmal Katies Erlebnisse, während sie Mias Tagebuch liest. So fügt sich alles zusammen und am Ende ergibt sich ein vollständiges Bild. Ich habe den Roman in einem Zug durchgelesen, er hat mich emotional sehr mitgenommen und am Ende musste ich ihn erst mal nachwirken lassen. Der Stil passt zum Geschehen und rundet den guten Eindruck ab.
    Wenn man das bisschen Schlampigkeit übersieht, ein sehr vielversprechender Roman. Einen weiteren der Autorin würde ich auf alle Fälle lesen.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Katie und Mia: Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können.
    Katie, die ältere der beiden, ist bodenständig, selbstsicher, hat einen festen Job, einen festen Freund und kümmert sich um alles.
    Mia dagegen ist ruhelos, spontan, abenteuerlich, sprunghaft und drückt sich vor dem Ernst des Lebens.
    Kurz nach dem Tod ihrer Mutter beschließt Mia von heute auf morgen mit ihrem besten Freund Finn um die Welt zu reisen.
    Nach einem halben Jahr erhält Katie die furchtbare Nachricht, dass Mia Selbstmord begangen hat, in dem sie von einer Klippe gestürzt ist..
    Katie ist total schockiert und kann es nicht fassen: und so begibt sie sich auf die Spuren ihrer Schwester, in dem sie anhand ihrem Tagebuch ihr nachreist.
    Eine Reise zur Wahrheit und eine Reise, die Katie für immer verändern wird..


    Ich kann schon einmal vorweg sagen, dass mich die Geschichte total gefesselt hat. Katie begibt sich auf eine Reise – ihrer Schwester hinterher,in dem sie Tag für Tag ihr Tagebuch liest und dieselben Stationen anreist wie Mia. Der Leser wird mitgenommen auf eine Reise voller Emotionen und Liebe.
    Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart mit Katie und parallel dazu in der Vergangenheit mit Mia..
    Wir erfahren hier sehr viel über die beiden grundverschiedenen Schwestern, die sich doch ähnlicher waren, als sie dachten.
    Sie haben sich geliebt, doch war es immer so, dass die Grenze zum Hass sehr schmal war. Der Autorin ist es sehr gut gelungen,die beiden Schwestern glaubhaft darzustellen – beide auf der Suche zu sich selbst..
    Dies war bestimmt nicht mein letztes Buch der Autorin.


    Fazit: Eine Reise um die Welt und eine wunderschöne Geschichte über die Liebe und über das Zu-Sich-Selbst-Finden. Ich vergebe die volle Punktzahl und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zu diesem Buch hatte ich bei vorablesen eine LP gelesen und war verzaubert. Leider hatte ich mal wieder kein Losglück und hab es mir dann einfach gekauft und den Kauf definitiv nicht bereut. Ich habe es im Urlaub gelesen und war hin und weg. Mein Empfinden dazu anbei:


    Titel: Geschwister auf Ewig vereint?


    In dem wundervollen Buch "Die Landkarte der Liebe" nehmen zwei Schwestern die Hauptrollen ein. Da haben wir zum einen die kleine, jüngere Schwester Mia, die etwas flippig ist und des Öfteren unüberlegte Dinge tut. Und dann ist da noch die große Schwester Katie, die in ihrem bisherigem Leben scheinbar alles richtig gemacht hat. Zusammen haben die beiden erst vor Kurzem ihre Mutter an Krebs verloren und nun erfährt Katie das Schlimmste. Mia ist auf ihrer Reise durch die Welt von einer Klippe gestürzt und es soll Selbstmord gewesen sein. Doch warum sollte sich ihre Schwester getötet haben? Oder wurde sie sogar umgebracht? Mit dem meerblauen Tagebuch ihrer kleinen Schwester versucht Katie deren Beweggründe nachzuvollziehen und stößt dabei auf jede Menge Geheimnisse...


    Der Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen aus der Sicht von Katie, in einer Zeit in der Mia bereits tot ist. Zum anderen aus der Sicht von Mia auf ihrer Reise anhand der Tagebuchüberlieferungen, die aber nicht wie Tagebucheinträge gestaltet sind, sondern man hat das Gefühl live dabei zu sein.


    Die Autorin hat eine unvergleichliche Art zu schreiben. Der Perspektivwechsel findet immer bei den spannendsten Szenen statt, so dass man kaum erwarten kann wie es weiter geht und einfach weiter lesen muss. Dabei fliegen die Kapitel nur so dahin und man vergisst die Zeit um einen herum völlig. Vor allem die enthüllten Geheimnisse schockieren und lassen den Leser ungläubig, aber gespannt weiterlesen.


    Besonders hervorheben möchte ich auch noch einmal die hübsche Buchgestaltung mit dem tollen Cover auf dem pinke Orchideen auf türkisen Hintergrund abgebildet sind. Bei jedem Kapitelwechsel tauchen die schönen Orchideen ebenfalls noch einmal auf.


    Fazit: Absolut fesselnde Lektüre und für Leser, die etwas für Familiengeheimnisse überhaben, nur zu empfehlen. Dieser Roman verzaubert, einfach klasse!


    Bewertung: 10/10 Eulenpunkten, gern auch mehr

  • Wirklich begeistern konnte mich das Buch jetzt nicht. Zu viele Zufälle und etwas unrealistische Erlebnisse.
    Auch Mia und Katie waren waren mir jetzt nicht übermäßig sympathisch, dann schon eher Finn.


    Naja, kann man lesen, muss man aber nicht :-)


    6 Punkte!

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Wirklich begeistern konnte mich das Buch jetzt nicht. Zu viele Zufälle und etwas unrealistische Erlebnisse.
    Auch Mia und Katie waren waren mir jetzt nicht übermäßig sympathisch, dann schon eher Finn.


    Naja, kann man lesen, muss man aber nicht :-)


    6 Punkte!


    Deckt sich mit meiner Beurteilung :-)