Die ersten drei Sätze eures aktuellen Buches?!

  • Sofort erkannt. Ich wünsche dir ein ganz tolles Leseerlebnis. Mir hat das Buch sehr gefalle.


    Danke!

    Die Hälfte des Buches habe ich jetzt gelesen und mir gefällt es bisher sehr gut.

    Und nebenbei bemerkt liest es sich angenehmer als 'Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt'.

    Verstehst du, warum man die Anführungszeichen weglässt? Auf mich wirken die Personen dadurch überwiegend leiser, weniger lebendig oder als wäre es ein Traum. Distanzierter wirken die Personen. Als wollten sie sich nicht von der Umgebung abheben, die beschrieben wird.

    Sasaornifee :eiskristall



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    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - Die unendliche Geschichte - Michael Ende


  • Danke!

    Die Hälfte des Buches habe ich jetzt gelesen und mir gefällt es bisher sehr gut.

    Und nebenbei bemerkt liest es sich angenehmer als 'Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt'.

    Verstehst du, warum man die Anführungszeichen weglässt? Auf mich wirken die Personen dadurch überwiegend leiser, weniger lebendig oder als wäre es ein Traum. Distanzierter wirken die Personen. Als wollten sie sich nicht von der Umgebung abheben, die beschrieben wird.

    Das hast du gut beschrieben. Ich finde auch, dass Anführungszeichen den Text "zerhackt" hätten und dieser gleichmäßige Lesefluss nicht entstanden wäre. Freut mich, dass dir das Buch gefällt. War mein Jahreshighlight. :-]

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Das hast du gut beschrieben. Ich finde auch, dass Anführungszeichen den Text "zerhackt" hätten und dieser gleichmäßige Lesefluss nicht entstanden wäre. Freut mich, dass dir das Buch gefällt. War mein Jahreshighlight. :-]

    Ja, ein gleichmäßiger Lesefluss ist schon da. Nur manchmal komme ich doch ins Stolpern, weil ich nicht weiß, ob oder wer da gerade eigentlich laut spricht. 'Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt' war nicht ganz einfach zu lesen. Aber weil du mich auf das andere Buch in der Liste aufmerksam gemacht hast und es inhaltlich sehr interessant klingt, bin ich sofort in die Bibliothek gerannt. (Obwohl ich erst einen Tag davor einen Haufen Bücher mitgenommen habe. :D)

    Sasaornifee :eiskristall



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    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - Die unendliche Geschichte - Michael Ende


  • Von Leuten, die es unmöglich wissen können, habe ich mir sagen lassen, der Mensch sähe in seinen letzten Sekunden sein ganzes Leben noch einmal vorüberziehen.

    Wenn dem so wäre, könnte ein Zyniker daraus schließen, William Bellman habe eine endlose Folge an Kalkulationen, Verträgen und Geschäftsabschlüssen Revue passieren lassen, bevor er seinen letzten Atemzug tat. Tatsächlich aber galten seine Gedanken an der Schwelle zu jenem anderen Ort - an der unser aller Pfad früher oder später endet - den Menschen, die dieses unbekannte Terrain schon vor ihm betreten hatten: seiner Frau, dreien seiner Kinder, seinem Onkel, seinem Cousin und einigen Freunden aus Kindertagen.


    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Wenn ich heute Zwanzigjährige sehe, scheinen sie mir schrecklich jung und kaum der Mutterbrust entwöhnt. Doch als ich selbst in diesem Alter war, hielt ich mich für einen erwachsenen Mann. Ich hatte ein Kind gezeugt, im Schildwall gekämpft und ließ mir von niemanden Ratschläge geben.


    Ein Buch, das nicht wert ist, zweimal gelesen zu werden,

    ist auch nicht wert, daß man's einmal liest.
    (Jean Paul, 1763 - 1825)

  • Wenn Sie je versucht haben, ein Buch zu schreiben, dann wissen Sie, daß das eine verrückte Angelegenheit ist. Besonders der Anfang. Man sitzt da und weiß genau, daß man eine Menge aufschreiben könnte, aber man bringt kein Wort aufs Papier.


    bzw.


    Die Schule war eine ziemlich durchschnittliche EOS. Nichts Außergewöhnliches. Ein paar Lehrer, allen voran der Direktor, glänzten trotzdem mit Sprüchen der Preislage, daß wir zur Elite der Nation, der Führungsgarde von morgen herangezogen werden und blablabla.


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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Glühwürmchen flimmerten in der Abenddämmerung und erhellten den Pfad aus Trittsteinen, die zu unserem Bootssteg am Lost Land Lake hinunterführten, mit flackerndem Licht.

    "Siehst du das?", lachte meine Mom. "Mutter Natur gibt uns schon einen Vorgeschmack auf das Feuerwerk".


    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Hunderte von Männern strömten am 21. Dezember 1846 in den Operationssaal des University College Hospital, wo sich der berühmteste Chirurg Londons anschickte, sein Publikum mit einer Oberschenkelamputation zu fesseln. Niemand ahnte, dass sich an diesem Nachmittag einer der bedeutendsten Momente der Medizingeschichte ereignen würde. Der Saal war gerammelt voll, und die meisten Zuschauer hatten den Straßenschmutz des viktorianischen Londons hereingetragen.


  • Ich brauchte Dunkelheit. In dieser Sommernacht aber schien ein Halbmond immer wieder zwischen den Wolkenlücken hindurch und brachte mich aus der Ruhe. Ich aber wollte Dunkelheit.

    Ein Buch, das nicht wert ist, zweimal gelesen zu werden,

    ist auch nicht wert, daß man's einmal liest.
    (Jean Paul, 1763 - 1825)

  • Vier Meter über der Erde baumelte der Junge, an einem Ast des toten Eichenbaums. Das Kinn an die Brust gedrückt, versuchte er, ruhig zu atmen. Bald würde der Gürtel ihm die Kehle zudrücken.


    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Fangen wir an mit der alten Formel aus Kindertagen: Es war einmal ein Land, und in dem Land war eine Grafschaft, und in der Grafschaft war eine Stadt, und in der Stadt war ein Haus, und in dem Haus war ein Zimmer, und in dem Zimmer stand ein Bett, und in diesem Bett lag hellwach ein kleines Mädchen. Es wäre gar zu gern aufgestanden, traute sich aber nicht, denn es fürchtete sich vor der unsichtbaren Macht im angrenzenden Zimmer, einer gewissen Betty, deren Schlummer nicht gestört werden durfte, ehe es nicht sechs Uhr schlug, wo sie "zuverlässig wie ein Uhrwerk" von selbst aufwachte und von da an bald allen Frieden aus dem Haus vertrieb.

  • Josephine Weatherly dachte, sie hätte die dunkelste Stunde dieses endlosen Krieges bereits erlebt, aber sie hatte sich geirrt. Jetzt war endgültig alle Hoffnung verloren. Zusammen mit ihrer Schwester kauerte sie am Fenster im Obergeschoss des Hauses, das ihrer Tante gehörte, und beobachtete den Rauch, der wie Gewitterwolken über Richmond in Virginia gen Himmel aufstieg.


  • Katama drückte noch ein wenig fester zu, verdrehte den Arm seines Gefangenen erst ganz langsam und gab ihm dann einen heftigen Ruck. Der schmächtige Dunkle schrie auf, als Elle und Speiche brachen. Doch sein Peiniger kannte keine Gnade, sondern drehte weiter, bis die weißen Knochenbruchstücke durch die obsidianschwarze Haut stießen.


  • Der Untersuchungsrichter Landesgerichtsrat Doktor Ernst Sebastian tötete die erst halb genossene Zigarre. Er pflegte während seiner Amtshandlungen nicht zu rauchen. Ein Verhör war noch anzustellen. Da die Uhr schon auf sechs ging und die Sonnenstrahlen immer schiefer den Stuhl des Verhörs trafen, der wie ein zusammengebrochener Mensch vor dem Schreibtisch hockte, wollte Sebastian sich beeilen.


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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • "Lass uns die gleichen Sachen anziehen", schlug ich an jenem Nachmittag vor, da unser Leben sich für immer ändern sollte. Wie einschneidend der Wandel sein würde, begriff ich noch nicht, doch mich befiel bereits eine Vorahnung, als ich auf dem Sofa saß und in den Kartons wühlte, die uns die vornehmsten Warenhäuser von Kopenhagen und London geschickt hatten. Darin lagen mit Samt besetzte Schuhe, Hüte mit Bändern, seidene Unterwäsche Kleider, Korsette, Schals, Lederhandschuhe und Capes aus kostbarem Kaschmir oder edler schottischer Wolle.


  • Ich habe den peinlichsten Job der Welt: In meinem Gesicht prangt eine rosa Schweinsnase, und auf meinem Kopf steckt ein Haarreif mit schlackernden Schweineohren. Jeder, der mich sieht, wird denken, dass ich eine schreckliche Sünde begangen habe, für die ich nun bestraft werde. Oder dass ich einen besonders schlechten Schulabschluss habe.


  • Zitat

    Roy hätte den fremden Jungen gar nicht bemerkt, wenn Dana Matherson nicht gewesen wäre. Normalerweise schaute Roy während der Busfahrt nämlich nie aus dem Fenster. Lieber las er Comics oder Detektivgeschichten auf dem Weg zur Trace Middle School.

    Sasaornifee :eiskristall



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    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - Die unendliche Geschichte - Michael Ende