Ich bin genervt, weil....

  • Tante Li Ich kann dich verstehen, ich war immer ein Papa Kind und mir fällt es teilweise auch sehr schwer zu sehen, wie mein Vater in manchen Bereichen einfach immer mehr abbaut.

    :knuddel


    Ich denke das Thema mit dem Mitgefühl ist auch etwas, was man sehr schwer schriftlich diskutieren kann, weil man eben den Gegenüber nicht sieht und damit dessen Gefühle gar nicht mittransportiert werden.


    hke ich hoffe mal, ihr kriegt das mit dem Versicherungsfuzzi hin. Ist doch immer wieder unglaublich wie manche Leute gerade Senioren bewusst abzocken.

  • hke ,

    so schnell wie möglich eine Generalmacht und eine Patientenverfügung (in Absprache mit ihr) aufsetzen und - ganz wichtig - vom Notar oder der Gemeinde (gilt genauso und ist billiger) bestätigen lassen.


    Ihre Unterschrift für diese Dokumente gilt so lange - auch wenn sie undeutlich ist, bis sie entmündigt ist (mal den aller schlimmsten Fall angenommen).


    Mit einer Generalvollmacht könnt ihr ihre Verträge problemlos angehen, für sie agieren etc.


    Ansonsten drücke ich euch mal kräftig die Daumen, vielleicht bekommt man deine Schwiegermutter auf Grund von Medikamentenumstellungen oder ähnliches wieder gut auf die Beine und alles wird gut! (Man darf die Hoffnung da nicht so schnell aufgeben.)


    Alles Gute für euch alle :knuddel1

  • hke


    Das mit den Verträgen kommt mir auch bekannt vor. Mein Vater hatte vier Bausparverträge, drei davon zwischen 2011 und 2013 abgeschlossen. 2013 war der alte Herr bereits 75 Jahre alt, der Bausparvertrag wäre erst nach 15 Jahren zuteilungsreif gewesen. Der andere Vertrag nach 10 Jahren. Mein Vater hätte 85 bzw. 90 Jahre alt werden müssen. Ich war stinksauer und die Begründung meines Vaters hatte mich umgehauen. Er meinte es wäre die einzige Möglichkeit vom Staat Geld zu bekommen. Er meinte die 45 € Bausparprämie im Jahr. Dafür hatte er fast 900 € im Jahr eingezahlt. Natürlich wollte ich die LBS nicht so davonkommen lassen, war bei der Verbraucherzentrale und habe meine Freundin konsultiert die Anlageberaterin bei der Sparkasse ist. Der Anwalt von der Verbraucherzentrale wäre bereit und motiviert gewesen die LBS zu verklagen, meinte aber das es ein langer und unschöner Prozess werden würde, Ausgang offen. Da bräuchte man gute Nerven und Geduld, die ich zur damaligen Zeit nicht hatte. Mein Vater war nicht der einzige Rentner der schamlos über den Tisch gezogen wurde. Die Leiterin der LBS Filiale kam mir mit dreisten Sprüchen daher und der Anlageberater war nicht mehr im Unternehmen, also nicht mehr greifbar. Ich war so was von angep***!!!

    Da wir bereits Bausparverträge für unsere Kinder hatten und mein Bruder auch keine Verträge überschrieben haben wollte, habe ich alle Verträge aufgelöst und bei drei Verträgen die Abschlussprämien eingebüßt. Mein Vater hatte es zu dem Zeitpunkt schon gar nicht mehr geistig verarbeitet.

    Die HUK war froh als ich die KFZ Versicherung gekündigt hatte, da mein Vater auf Grund seiner Erkrankung einige Schäden mit seinem Auto verursacht hatte.


    Ich hoffe das ihr bei der Versicherung alles gütlich klären könnt!

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • kurzes Update:


    ich hab gestern, bevor ich mit der kompletten Tablettensammlung zum Apotheker fahren wollte, alle mal dem betreuenden Arzt im KH gezeigt. Der hat die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen.


    Er meint (reines Bauchgefühl seinerseits), die hat das alles genommen und hat dadurch die Wirkung des einen mit der Wirkung des anderen abgeschossen. Für ihn und sein Team wäre es jetzt vorrangig, die alte Dame (wie einen Junkie) zu entgiften und dann komplett nur auf das Zeug einzustellen, was sie wirklich braucht....

  • Bücherdrache Ich meinte es eher so wie streifi das ausdrückt, aber natürlich hast Du mit Deiner Ansicht auch recht. Im Moment überwiegt bei mir die Enttäuschung, dass ich mich nicht mehr auf die Stärke und Klugheit meines Vaters verlassen kann. :brabbel

    Das verstehe ich schon :knuddel1

    Aber genau dafür haben sie uns doch großgezogen, damit eines Tages sie sich auf unsere Stärke und Klugheit verlassen können. Sei nicht enttäuscht, sondern sei stolz darauf, dass du deinem Vater jetzt etwas von dem zurückgeben kannst, was er dir über all die Jahre Gutes hat angedeihen lassen. Er hat einen harten Kampf zu kämpfen, und du kannst ihm beistehen. Das hat er sich verdient :)


    Ich weiß, wie traurig es einen macht und dass man sich fühlt wie ein verlassenes Waisenkind. Es ist unheimlich schwer und zerreißt einen das Herz, wenn man mit ansehen muss, wie die eigenen Eltern, die immer der starke Fels in der Brandung waren, auf einmal so abbauen und ihre Kräfte und ihren Geist allmählich einbüßen. Das geht mir bei meiner Mutter genauso.


    Bei uns war immer sie diejenige, die sich um alles gekümmert und alles organisiert und gemanagt hat. Egal wie schlimm es auch kam - und das war bei uns drei Geschwistern im Lauf unseres Lebens wirklich einiges - sie hat uns immer beigestanden, hat geholfen ohne erst lange zu fragen, hat uns nie wegen irgendwas Vorwürfe gemacht, egal was wir verbockt hatten. Unser Elternhaus stand uns immer offen und sie hat uns unterstützt, mit Ratschlägen, mit Fürsorge, mit ihren Kochkünsten, mit ihrer Zeit und ihrer Geduld, und ab und zu auch mal mit einem Geldschein, den sie einem in Notzeiten zugesteckt hat.


    Und jetzt erlebe ich, wie meine früher kraftstrotzende, unerschütterliche Mutter schmerzgebeugt an Krücken herumhinkt und allmählich richtig tüddelig wird und immer mehr Dinge vergisst. Es ist echt schwer :(


    Sie muss aber nicht in ein Pflegeheim - wenn wir es irgendwie hinkriegen, wird sie bis zu ihrem Tod zu Hause bleiben können, da sind wir Geschwister uns einig. Mein Bruder mit Frau wohnt im Haus und ich in der Nähe, es sollte also, evtl mit Hilfe eines Pflegdienstes, machbar sein. Obwohl sie schon viel Hilfe braucht, im Haushalt zum Beispiel, bei Papierkram und technischen Sachen oder bei weiteren Fahrten, ist sie noch halbwegs rüstig und versucht, sich um das meiste selbst zu kümmern. Den Medizinischen Dienst hatten wir auch schon da, aber einen Pflegegrad bekommt sie noch nicht, weil sie die grundlegenden Dinge wie Anziehen, Körperpflege, Essenszubereitung usw. alles noch selbst kann. Zum Glück ist sie kein Mensch, der schnell aufgibt und sich kampflos in so einen Zustand ergibt, sondern eine echte Fighterin <3

  • Bücherdrache

    natürlich sollte es so sein, das wir von unseren Erzeugern dazu erzogen wurden, in heutiger Zeit der starke Fels in der Brandung zu sein, auf den sie sich verlassen könnten --- wenn sie denn der Realität ins Auge sehen könnten/würden, das sie auch mal loslassen sollten/müssten. Leider ist das bei vielen der Senioren (allgemein) nicht in deren Denke/Verhaltensmuster voreingestellt..... die werden frech und blitzig, das man es wagt, ihre Autorität in Frage zu stellen.

  • wenn sie denn der Realität ins Auge sehen könnten/würden, das sie auch mal loslassen sollten/müssten. Leider ist das bei vielen der Senioren (allgemein) nicht in deren Denke/Verhaltensmuster voreingestellt..... die werden frech und blitzig, das man es wagt, ihre Autorität in Frage zu stellen.

    Es ist halt auch ein großer Einschnitt ins Leben und nicht leicht, anzuerkennen, dass man alleine nicht mehr zurechtkommt und auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen ist. Ich finde den Gedanken, nicht mehr selbstständig leben zu können, schrecklich, und es würde mir auch sehr schwer fallen, dass nicht zu leugnen UND dann noch Hilfe anzunehmen. Insofern – so harsch und verletzend die Reaktionen auf Hilfsangebote auch sind, ich kann sie irgendwo auch nachvollziehen.

  • die werden frech und blitzig, das man es wagt, ihre Autorität in Frage zu stellen.

    Tja, das kann man wohl so oder so sehen. Ich glaube nicht, dass es primär darum geht, dass sie von jemandem ihre Autorität herausgefordert sehen. Eher glaube ich, dass sie schlicht und einfach panische Angst davor haben, Schwäche zu zeigen, sie fürchten, vor ihren eigenen Kindern als schwach und hilflos dazustehen - weil das ein schreckliches Gefühl für Eltern ist, die ja sonst immer die starken Erzieher, Beschützer und Helfer ihrer Kinder sind. Auf einmal ist das aber umgekehrt, und damit kommen sie halt nur schlecht zurecht.


    Tante Li hat geschrieben, sie sei enttäuscht, dass sie sich auf ihren Vater nicht mehr verlassen kann. Auch davor haben ältere Menschen Angst: jemanden zu enttäuschen, der sich auf sie verlässt, ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen zu können, ihren Kindern zur Last zu fallen. Sie schämen sich, wenn sie all diesen Anforderungen nicht mehr gerecht werden können.


    Und dann wissen sie natürlich auch, was in unserer Gesellschaft mit älteren Menschen passiert, die Schwäche zeigen: sie werden bevormundet und herumgeschubst, ihnen werden alle Rechte genommen, ihre Stellung, ihre Freiheit, ihr Wert und ihre Würde, sie gelten als peinlich und lästig und keiner will sie mehr haben, weil sie Arbeit machen und für niemanden mehr nützlich sind. Und irgendwann heißt es dann: ab ins Heim, da kannst du dann in Ruhe sterben und musst uns nicht damit belästigen.


    Was du als "frech und blitzig" siehst, sehe ich eher als Notwehr.


    Versetze dich doch mal in ihre Lage .... die kämpfen verbissen um ihr letztes Restchen Würde und Eigenständigkeit. Erwartest du wirklich, dass sie das kampflos aufgeben und sich ihr Leben freiwillig aus der Hand nehmen lassen? Würdest du das an ihrer Stelle einfach brav und artig tun? Ich jedenfalls nicht.


    Und ich finde auch, dass hier der Spruch gilt "wie man in den Wald reinruft, so schallt es zurück". Wenn ich in deinen Posts lese, wie ihr mit deiner Schwiegermutter umgeht .... da wird sie "rüde angegangen" oder kriegt den Hausschlüssel auf den Tisch geknallt und wird angebrüllt, sie könne einen mal am xyz lecken ....


    Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei älteren Menschen Liebe, Geduld und Humor viel mehr bewirkt als Zwang und Herumschreien. Aber jeder ist eben anders...

  • Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei älteren Menschen Liebe, Geduld und Humor viel mehr bewirkt als Zwang und Herumschreien.

    Ich mache die gleichen Erfahrungen. Es ist aber auch schwierig, jede Schrulligkeit und Macke (oder Symptom) zu ertragen. Das alles ist unheimlich anstrengend und verlangt, dass man sich selbst ganz stark zurücknimmt.


    Es hilft vielleicht der Gedanke, dass alles endlich ist. Aber es ist leider zu spät, wenn man erst dann sein eigenes Verhalten reflektiert und sich selbst im Rückblick freundlicher wünschte.

  • Ich mache die gleichen Erfahrungen. Es ist aber auch schwierig, jede Schrulligkeit und Macke (oder Symptom) zu ertragen. Das alles ist unheimlich anstrengend und verlangt, dass man sich selbst ganz stark zurücknimmt.

    Es ist auch anstrengend, das stimmt. Und immer kann man diese Geduld auch nicht aufbringen.

    Bei meiner Mutter ist das auch manchmal so, dass sie mich tierisch aufregt und ich anfange zu schimpfen (ich bin halt leider auch nicht Mutter Theresa), und hinterher tut es mir dann wieder leid, weil sie es ja nicht mit Absicht macht. Aber wenn ich ihr unrecht getan habe, entschuldige ich mich halt, und da sie nicht nachtragend ist und ich auch nicht, ist das recht einfach zu lösen.


    Was ich im Lauf der Zeit auch erfahren habe, ist, dass es für ältere Menschen immens wichtig ist, dass sie sich ernstgenommen und wie Erwachsene behandelt fühlen. Wenn man ihre Sorgen und ihre Einwände einfach immer übergeht und sie wegschiebt wie quengelnde Kinder, dann benehmen sie sich meistens auch genau so.

  • Bücherdrache

    Meinen tiefen Respekt und Hochachtung für Deine Ausführungen. Du trifft auf den Punkt die Situation der älteren Menschen, das hat mich zutiefst berührt.

    Das heißt jedoch nicht, daß ich nicht auch vollstes Verständnis für die Angehörigen habe, die die schwere Aufgabe haben, sich um die Eltern angemessen zu kümmern. Man muß sich nur auch beide Seiten vor Augen führen.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein... (Albert Einstein)

  • Das heißt jedoch nicht, daß ich nicht auch vollstes Verständnis für die Angehörigen habe, die die schwere Aufgabe haben, sich um die Eltern angemessen zu kümmern. Man muß sich nur auch beide Seiten vor Augen führen.

    Genau das wollte ich ausdrücken, dass man beide Seiten betrachten und auch mal versuchen sollte, sich in die Lage des jeweils anderen zu versetzen. Wenn man verstehen kann, warum ein alter Mensch sich so benimmt, wie er es tut, und wenn man die Nöte kennt, die ihn plagen, findet man auch viel leichter Lösungen, mit denen sich beide Seiten arrangieren können. Also vorausgesetzt, das Verhalten wird nicht durch eine Krankheit ausgelöst.


    Und Verständnis für die Angehörigen habe ich auch, ich weiß, was das für ein Stress und Kraftaufwand ist, dass die Nerven da oft blank liegen, dass es Familien belastet. Vor allem, wenn die Angehörigen noch vollumfänglich berufstätig sind und vielleicht noch Kinder im Haus wohnen. Man hat da ja kaum Zeit, sich um alle eigenen Angelegenheiten zu kümmern und muss noch Pflege und Verantwortung für einen anderen Menschen übernehmen, das bringt einen schnell an die eigenen Grenzen.


    Den Idealfall, mit dem alle rundum zufrieden und superglücklich sind, wird es wohl kaum geben, aber ich glaube schon, dass man es mit Geduld und gutem Willen und ein bisschen Nachsicht zumindest so hinkriegen kann, dass es nicht gleich derart eskaliert wie bei hke.


    Meine Mutter und ich haben die letzten Jahre über ihre hochbetagte und auch sehr kranke Schwester in deren Wohnung versorgt. Die hatte auch oft so eine herrische und nörglerische Art, wie hke das von ihrer Schwiegermutter beschreibt. Da war das Einkaufen teilweise auch eine Tortur, weil sie immer mitwollte. Prinzipiell war das schon möglich, aber es wuchs sich schnell zu einem riesigen Zeitproblem aus. Ein Einkaufs-Freitag sah halt so aus, dass wir erst zwei Stunden im Schneckentempo durch den LIDL gekrochen sind, und im Anschluss noch zwei Stunden durch den EDEKA, und mit Pech auch noch durch diverse andere Supermärkte, bis sie alles beisammen hatte. Und das jede Woche.


    Deswegen gab es öfters auch mal Streitigkeiten, weil sie es zuerst nicht akzeptieren konnte, dass man eben auch mal keine Zeit für so lange Touren hatte. Aber mit viel Reden und viel Geduld haben wir es dann zusammen mit ihr so beschlossen, dass sie so ca einmal im Monat zum Einkaufen mitkommt und sie da ohne Zeitdruck nach Herzenslust schauen und testen und ihren Wagen vollladen kann, und die restlichen Wochen dazwischen hat sie die wöchentlichen Angebotsprospekte der Supermärkte studiert und so ihre Einkaufszettel geschrieben, die wir dann im Eiltempo erledigt haben.


    Mit der Lösung sind wir alle gut gefahren, meine Mutter und ich hatten den Zeitaufwand wieder auf ein erträgliches Maß geschrumpft, und meine Tante hatte dennoch das Gefühl, voll beteiligt zu sein und nichts aufgezwungen zu bekommen.


    Ich weiß, dass solche Kompromisse in der Betreuung alter Menschen nicht immer möglich sind, aber anstreben sollte man das generell schon, anstatt alles über ihren Kopf hinweg zu planen und zu entscheiden, denke ich. Wenn beide Seiten das Gefühl haben, gleichen Anteil an einer Entscheidung zu haben, ist das gleich eine viel entspanntere Sache.

  • ich bewundere euch alle, die ihr die Kraft aufbringt, euch um eure Eltern/Schwiegereltern zu kümmern auch wenn alles nicht immer ganz einfach ist.

    Ich hoffe das wenn es bei meinen Eltern/Schwiegereltern mal so sein sollte ich das auch so kann.

  • ... kurz was anderes ich bin total genervt, weil Hermes wohl eine Sendung verloren hat, die sollte schon seit mindestens 4 Tagen beim Käufer sein, leider schwirrt sie wohl irgendwo im Nirvana rum und ich kann mich jetzt mit dem Kundenservice und meinem Käufer bei Ebay rumstreiten (wobei die Person bisher sehr verständnisvoll ist/war)

    hatte einer von euch schon mal den Vermerk "Löschkennzeichen" bei Hermes und kann mir da weiterhelfen, der Kundenservice hat mir das nämlich nicht erklären können....


    ... dazu nervt mich gerade unsere neue Mieterin, da sie nix macht... also keine Kehrwoche, jeder Wink mit der Eisenbahnschiene hat nicht geholfen, werden dann wohl doch nächste Woche mal was sagen müssen (sie wohnt jetzt erst seit 6 Wochen in der Whg, ich finds blöd aber ich muss es ja auch machen)

  • wie Bücherdrache schon sagte, es ist teilweise ein Zeitaufwand mit dem Einkaufen, der nicht zu stemmen ist. Wir sind beide voll berufstätig, ich fahre mit der DB täglich ca. 50 min. einfache Fahrt (wenn die DB denn mal so fährt, wie der Fahrplan das sagt). Meine Arbeitszeit ist (Kern) 8.30 h bis 17.00 h. Damit ist nicht gesagt, das ich um 17.20 h bereits wieder am Ort bin und die Seniorin fahren kann. Mein Mann fährt zwar mit dem Dienstwagen, muss aber 100 km einfache Fahrt auf sich nehmen. Da er rund um K die Autobahnen nehmen muss (die man auch als Dauerbaustelle bezeichnen kann) ist er auch nicht immer pünktlich zu Hause, wobei seine Arbeitszeit nicht mit meiner vergleichbar ist.


    Er hat seiner Mutter so oft gesagt, wenn es zeitlich eng wird, wenn ich die ganze Woche auf Dienstreise bin, wenn ein Feiertag in der Woche ist oder wenn irgend etwas in der Firma ist, dann musst du mir den Einkaufszettel geben und wir kaufen das irgendwo/irgendwie ein. Danach können wir wieder sehen, das einer von uns dich fährt; trotzdem machst du dir einen Einkaufszettel. wir haben keine Zeit, im Laden zu stehen und du weisst nicht mehr, ob du noch genug salz etc. zu Hause hast. - Sie hat immer den großen Versteher gegeben, hat es aber nicht verstanden bzw. akzeptieren wollen. ihre Grundaussage: früher.... als der Jochem (ihr Mann) noch da war, ging das immer und überhaupt, Jochem war fußläufig 5 min. von der Wohnung entfernt beschäftigt....


    Wir haben Sie immer eingebunden, sei es, das wir ihr gesagt haben, wenn du zum Friedhof gehst/Brötchen bezahlen gehst, kannst du uns für Samstag ein "§$%-Brot bestellen? - ja mach ich..... von 5 mal war es 3 mal nicht der Fall. Auch diese "tollen" Aufgaben, kannst du mal fragen, ob die am 2§$"§$ aufhaben bzw. ab wann die aufhaben, hat sie nicht immer in den Griff gekriegt. Allerdings wurde sie dann frech, wenn man sagte, wir wissen nicht, ob der Bäcker am Sonntag auf hat und wir dir dort ein Stück Kuchen holen können....


    Gestern abend stand die Putzfrau in der Tür und wollte ihren Wochenlohn. Ich hab ihr die üblichen Fragen gestellt, ob es was besonderes gäbe, ob irgend etwas gekauft werden müsse usw. usw. Die Bezahlung erfolgte immer durch meinen Mann (der gerade in der Keramik wohnte), die Putzfrau hat alles mit "ist alles ok, nichts auffälliges, es muss nichts gekauft werden, auch kein Waschpulver", beantwortet. Als ich dann gefragt habe, wann sie da gewesen sei, sagte sie "heute morgen". Da sie keinen Hausschlüssel hat, hab ich gefragt, wer ihr denn die Tür geöffnet hätte. Darauf wurde sie patzig und meinte, was diese Frage denn solle.... als ich ihr sagte, das sie mich gerade eiskalt belogen hätte, wurde sie ungehalten. Sie wolle ihr Geld und dann wolle sie endlich gehen. mein Mann hat ihr dann erklärt, das sie lügen würde, da seine Mutter im KH wäre und ihr unmöglich hätte öffnen können. Da sagte die doch tatsächlich: dann war ich eben gestern oder vorgestern da. Dass wir die Kündigung per sofort ausgesprochen haben, versteht sich. Außerdem habe ich eben schon die Abmeldung der Dame bei der Sozialversicherung eingeworfen. Ferner habe ich eben auch das Arbeitsamt informiert, das diese Frau mit Vorsicht zu genießen ist, da sie es augenscheinlich nicht so ganz mit der Wahrheit habe.


    Wir waren heute morgen auch schon bei dem Geldinstitut.... Meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Madam hat hochspekulative Anlagegeschäfte getätigt, ein Beratungsbogen liegt nicht vor. Der Filialleiter war da, der hat auch mit dem Kopf geschüttelt, das seine Angestellten einer so alten Frau, ohne irgendwelche Vorkenntnisse, solche Sachen "andrehen". Ich habe ihn in die Pflicht genommen, muss das allerdings sicherheitshalber noch per Brief/Mail an den Vorstand des Institutes schreiben, das er diese Geschäfte rückabwickelt.... Der Filialleiter wurde handzahm, als ich ihm erklärt habe, das ich eine Kollegin eines anderen Institutes bin und durchaus mit den Gepflogenheiten vertraut bin. Er hat uns auch schon div. Infos gegeben, die wir ihm allerdings noch durch eine Kopie der Vollmacht sanktionieren müssen. Er war allerdings mehr als beruhigt, als er erfahren hat, mit welchem Anwalt wir das gerade auseinander dröseln. Das beste war natürlich, das der Anwalt meinen Mann auf dem Parkplatz des Geldinstitutes abgeholt hat um mit ihm ins KH zu fahren, der Filialleiter und der Anwalt kennen sich anscheinend besser. Da die ganzen Ausdrucke/Informationen mir zeigen, das das ganze schon mind. 1 bis 1,5 Jahre läuft, das sie uns belogen hat, wo es nur geht, und zwar ganz offensichtlich; ich muss jetzt aufpassen, das mein Mann nicht vor Wut platzt.


    Hier hat ja schon jemand gesagt, es wäre nicht so prickelnd, das er sie rüde angemacht hat, das er ihr den Schlüssel auf den Tisch geknallt hat etc. - aber: kann sich jemand, außer denen, die bereits leidvolle Erfahrungen damit gemacht haben, vorstellen, wie es ist, wenn man so veralbert wird, wenn man so belogen wird und dann, wenn man sie auf frischer Tat ertappt auch noch dreist als Antwort kriegt: du bist doch doof, du bist unfähig, was willst du denn? Ich entscheide für mein Leben alleine, ich bestimme, was du in deiner Freizeit machst und wenn du das nicht tust wie ich das will, dann.... dann..... wirst du sehen, was du davon hast....


    Mein Mann ist mit dem Anwalt ins KH, die versuchen, eine Vollmacht, Generalvollmacht von ihr unterschrieben zu bekommen. Der Stationsarzt ist da, der hat zugesagt, das er das mit unterschreibt, das er einen Passus drunter setzen will, das sie das ausführlich erläutert bekommen hat und das er der Meinung ist, das sie das verstanden hat. Der Anwalt hat das Schriftstück vorbereitet.... da bin ich im Augenblick mal raus.


    Der Doktor hat gestern Abend gesagt, aufgrund des Tablettenmissbrauchs, die die Seniorin augenscheinlich gemacht hat, wird es unmöglich sein, sie in eine eigene Wohnung im Komplex "betreutes wohnen" unterzubringen, er tendiert dazu, sie in ein Einzelzimmer in der Wohneinheit "Vollbetreuung" einziehen zu lassen. Mal sehen, was die Herren jetzt alles besprechen bzw. besprochen haben. mir persönlich wäre das mehr als Recht, dort kann sie mit anderen Essen, dort wird über die Tabletten-Einnahme gewacht und auch, ob, wann und wie oft sie sich duscht etc. Ich muss heute noch mal mein Hirn durchforsten, den Anwalt fragen bzw. Montag meine Kollegen um Hilfe bitten, ob wir der Seniorin nicht nur den Zugriff auf ihr Rentenkonto lassen, alles andere zwar auf ihren Namen laufen lassen, aber sie keinerlei Entscheidungsgewalt mehr darüber hat. sie macht sonst noch mehr Quatsch.


    Ich habe zwar damit gerechnet, das es irgendwann so weit kommt, das sie nicht mehr alles alleine machen kann, aber das sich das innerhalb von 5 Wochen so rapide verändert, hätte ich nicht erwartet.


    Danke fürs Zulesen und eure Hinweise.


    ich gehe jetzt mal meinen Haushalt betreuen, den macht ja auch keiner

  • hke Wenn deine Schwiegermutter demenzkrank ist (wurde das abgeklärt?), dann lügt sie euch nicht unbedingt absichtlich an, sondern ist in dem Moment davon überzeugt, recht zu haben. Das macht es nicht einfacher, aber es hat echt keinen Sinn, da dann drüber zu diskutieren. Meine Schwiegermutter macht sehr viel kaputt, weil die Motorik nicht mehr so rund läuft, aber behauptet immer steif und fest, das wäre nicht sie gewesen. Und letztens habe ich bestimmt ne halbe Stunde gebraucht, um ihr zu erklären, dass ein viertel Kilo keine 125g sind. Das machen wir gefühlt zwei mal im Monat, weil sie es immer wieder vergisst. Mein Mann wird dann auch sauer, wenn sie ihn auslacht, weil er ihr erzählt, es wären 250g und sie ihm nicht glaubt. Ist anstrengend, aber das ärgern macht es nicht besser.

  • Ach hke das klingt ja alles wirklich ziemlich daneben. Ich hoffe ihr könnt das mit den Geldanlagen noch klären, sie braucht ihr Geld ja dann auch für die Heimstelle.....


    Was immer schlimm ist, ist wenn Eltern nicht loslassen können. Den „Kindern“ immer noch vorschreiben zu wollen, was sie wann zu erledigen haben geht halt gar nicht. Ich hab manchmal das Gefühl, dass manche Eltern der Meinung sind ein Anrecht darauf zu haben von ihren Kindern bedingungslose Einsatzbereitschaft zu verlangen. So nach dem Motto, ich hab dich groß gezogen, jetzt musst du dich auch um mich kümmern und das zu meinen Bedingungen.


    Versteht mich nicht falsch, es ist für mich selbstverständlich meinen Eltern zu helfen, wo es geht, aber ich habe auch noch eine Familie und einen Job und ein eigenes Leben um das ich mich kümmern muss. Glücklicherweise sehen meine Eltern das auch so....

  • Ich sehe leider in meinem Umfeld sehr viele vereinnahmende Eltern.


    Anstatt froh zu sein, daß die Kinder in der Nähe wohnen und auch durchaus bereit sind, zu helfen, werden Forderungen gestellt, so daß die Kinder zu einem bestimmten Zeitpunkt in Habachtstellung anzutreten haben, um ihren "Verpflichtungen" nachzukommen.

    Dabei sind die Eltern in Rente und können relativ frei über ihre Zeit verfügen, während die Kinder Familie haben (Kinder und teils ebenso hilfsbedürftige Schwiegereltern), Haus und Garten, Vollzeitjobs etc. Es wird dann aber nicht akzeptiert, wenn die "Kinder" ihren Eltern Termine nennen, zu denen sie ihre Hilfe zeitlich unterbringen, es muß sofort gesprungen werden und wenn nicht, dann gibt es Stunk.


    Furchtbar finde ich das. Zum Glück sind da meine Eltern bislang noch anders...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)