Die Querbeet-Lesegruppe liest ab 3.Dezember 2018 Kazuo Ishiguro - Alles, was wir geben mussten

Ich habe es ein oder zweimal erlebt, dass es für die Diskussion sogar interessant war, wenn einige das Original gelesen haben und andere die Übersetzung. Das wurde dann zum Teil der Diskussion.

Zur Qualität von Übersetzungen: Ja, es gibt auch schlechte Übersetzungen. Zum Teil liegt es sicher daran, dass auch Übersetzer den Anspruch haben, von dem Geld, was sie dafür bekommen, ihre Miete und ihre Lebenshaltungskosten bezahlen zu wollen. Da bleibt oft die Qualität auf der Strecke, wenn man nicht wirklich die Option hat, das ganze in Ruhe noch einen weiteren Korrekturgang einzuschieben, sondern man muss zum nächsten Auftrag hetzten, damit am Ende des Monats genug Geld für den nächsten reinkommt (und ja, ich finde auch beim zweiten Korrekturlesen meiner eigenen Übersetzungen noch Punkte, mit denen ich unzufrieden bin - aber soweit kommen Literaturübersetzer meist gar nicht),

Saiya - Druck rausnehmen klingt sinnvoll und gut. Achte auf dich.

Ellemir, interessant ist es auf jeden Fall, wenn auch das Original gelesen wird. Manchmal kommen doch Fragen auf, die sich anhand des Originals beantworten lassen.

Ansonsten kann ich es wirklich kaum mehr ertragen, in wie vielen Bereichen wirklich gute Arbeit gar nicht mehr möglich ist, weil sie nicht mehr bezahlt wird. Und überall wird noch Werbung dafür gemacht, dass alles noch billiger wird, noch schneller kostenlos geliefert ist.

Manchmal frage ich mich, ob wir kollektiv verrückt geworden sind. Rationalisieren uns nach und nach alle selber weg.

Gibt es eigentlich noch die Buchpreisbindung? Ich dachte, deren Zweck war es, den Autoren und Übersetzern einen Mindestlohn zu sichern.

Huhu Clare , kannst du mich bitte auch mit Fragezeichen auf die Liste setzen?

Tante Li schrieb:

Gibt es eigentlich noch die Buchpreisbindung? Ich dachte, deren Zweck war es, den Autoren und Übersetzern einen Mindestlohn zu sichern.

Wenn Du weniger verkaufst als früher, nutzt Dir die Preisbindung auch nicht viel.

xexos   Das stimmt natürlich, außerdem haben sich wohl so manche Umgehungswege festgefahren.

Ich bin ja selber Übersetzerin, wenn auch nicht für Belletristik. Aber ich kenne einige Literaturübersetzer. Bezahlt wird üblicherweise per Normzeile (55 Zeichen) - d.h. man bekommt für ein Buch einen festgelegten Betrag, egal wie lange man dafür benötigt. Leider ist der Betrag verhältnismäßig niedrig, wenn man mit einberechnet, dass man ja als Selbstständige auch so Sachen wie Krankenkasse, Altersvorsorge und ähnliches davon tragen muss. Damit gerät man als Übersetzerin unter Druck, so schnell wie möglich übersetzen zu müssen, damit man genug schafft, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und je schneller man übersetzt, desto fehleranfälliger ist das System - und Gegenlesen, um die eigenen Fehler auszumerzen kostet auch wieder Zeit.

In anderen Sprachen mit kleinerem Sprachraum ist das ganze noch drastischer.

Sieht gut aus, find ich und danke fürs Kümmern Clare  

Ich persönlich mag hier die kürzeren Abschnitte lieber.

Mir gefällt es auch gut, so wie es ist, danke .

  Clare Bestens! Danke, dass Du Dich darum kümmerst.

Ich find kürzere Abschnitte auch passend. Danke fürs anmelden

Danke, Clare !

Vielen Dank, Claire für die Einteilung und die Anmeldung!

Ich mag auch lieber kurz