Opferfluss - Lorenz Stassen

  • Produktinformation


    Broschiert: 384 Seiten

    Verlag: Heyne Verlag; Auflage: Originalausgabe (10. Februar 2020)

    ISBN-10: 3453439457

    ISBN-13: 978-3453439450



    Kurzbeschreibung


    Nach zwei spektakulären Kriminalfällen, die er aufklären konnte, ist Nicholas Meller vom Underdog zum Staranwalt geworden - doch die Verbrechen, die er hautnah erleben musste, hinterlassen ihre Spuren. Zudem hat er sich die Polizei nicht gerade zum Freund gemacht. So überrascht es Meller, als ihn Kommissar Rongen um Hilfe bittet. Rongen ist des Mordes angeklagt! Alte Konflikte sind vergessen, denn für Rongen geht es jetzt um alles oder nichts. Nach und nach gerät Meller in ein Netz aus Korruption, Gewalt und Leidenschaft - ein Netz, aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint



    Autor

    LORENZ STASSEN
    Ich lebe und arbeite dort, wo auch die Nicholas-Meller-Reihe spielt: in Köln. Meine Hauptfigur ist quasi mein Nachbar, dennoch schreibe ich keine Regionalkrimis.
    In meinem "ersten Leben" habe ich Chemielaborant gelernt. Naturwissenschaften interessieren mich immer noch, aber ich wollte nicht mein ganzes Berufsleben im Labor stehen. Darum habe ich in die Filmbranche gewechselt und das Schreiben angefangen. Meine Filmografie ist bei: http://www.imdb.com zu finden.
    "Angstmörder" ist mein Debütroman. "Blutacker" ist der zweite Band der Nicholas-Meller-Reihe. Weitere Bücher werden folgen.



    Meine Meinung


    Schauplatz Köln

    Nachdem es zwei Polizistenmorde und einen versuchten Mord gab, ist die Polizei dem Täter auf der Spur. Bei der Verfolgung des vermeintlichen Täters, Frank Brenner, gerät Kommissar Thomas Rongen in eine knifflige Situation. Er ist dem Täter dicht auf den Fersen, die angeforderten Kollegen sind noch nicht in Sicht, aber er will nicht aufgeben und macht im Alleingang weiter. Das erweist sich für ihn als ein folgenschwerer Fehler. Für seine Darlegung des Falles, daß für ihn eine Notwehrsituation bestand, gibt es keine Zeugen. In seiner Verzweiflung engagiert er zu seiner Verteidigung den Anwalt Nicholas Meller. Sie kennen sich bereits aus früheren Fällen und waren bis heute nicht unbedingt Freunde. Und wie man Meller kennt, er verbeißt sich auch in diesen Fall und Rongen findet Hinweise, die bei den Ermittlungen übersehen wurden. Eine verwirrende Situation und als Leser stellt man sich die Frage: Was passiert eigentlich hinter den Kulissen bei Polizei und bei den Russen? Wem kann man trauen, wer ist womöglich korrupt? Im Polizeiapparat verliert Rongen hingegen immer mehr die Unterstützung und Loyalität von Vorgesetzten und Kollegen und gerät dadurch ins Abseits.




    Gleich vorneweg – es ist für mich der beste Band der Trilogie. Das Cover finde ich sehr gelungen. Die die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben, empfand ich als hilfreich. Manche Details bzw. Figuren waren mir einfach bekannt, aber auch für Neueinsteiger dürfte es kein Problem sein, der Handlung zu folgen. Der Plot ist durchgehend fesselnd und komplex, man kann als Leser sehr gut mit rätseln. Die Kapitel sind kurz gehalten und es entwickelte sich bei mir ein richtiger Lesesog, so daß ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Da es sich hier um einen Thriller handelt, muß sich der Leser auch auf durchaus härtere Szenen einstellen, aber das gehört nun mal dazu. Aber auch in diesem Thriller gibt es nicht nur Dramatik, Korruption, Gewalt, Folter, sondern auch ein Quentchen Liebe.


    Nicholos Meller war bereits seit Beginn der Reihe für mich eine Sympathiefigur. Er hat sich weiter entwickelt und wurde vom Loser, der seinen Beruf nicht sonderlich ernst nahm, durch einen gelösten Fall zum Staranwalt und in diesem Band wurde er für mich zu einem Anwalt, der etabliert ist, ernst genommen wird und dem man zutraut, seine Aufgabe gut zu erledigen. Anschaulich beschrieben fand ich auch das Verhältnis zwischen Meller und Rongen, das mit der Zeit immer enger und vertrauter wurde. Nina Vonhoengen, seine On-/Off-Partnerin, sowohl privat als auch geschäftlich, hat sich gemausert und wurde eine richtig toughe Anwältin, derzeit als Juristin im Polizeidienst. Die Büroleiterin, Frau Zollinger, konnte ich mir in ihrer Eigenschaft als Firewall sehr gut vorstellen.


    Opferfluss ist der letzte Band der Trilogie, obwohl ich mir vorstellen könnte, daß es noch jede Menge Stoff für einen weiteren Thriller gäbe rund um Nicholas Meller und Nina Vonhoengen. Die letzte Passage des Buches könnte eventuell ein Hinweis darauf sein.


    Für mich der beste Band der Trilogie und deshalb eine absolute Leseempfehlung für alle Thrillerfans!



    ASIN/ISBN: 3453439457

  • Mit "Opferfluss", dem dritten Band um den Anwalt Nicholas Meller, setzt Lorenz Stassen nochmal einen drauf.

    Schon der Anfang zeigt dem Leser in welche Richtung es in diesem Thriller geht.


    Nicholas Meller wird von Kommissar Rongen, man kennt ihn aus den vorherigen Bänden, als Anwalt engagiert.

    Und damit beginnt eine spannende Geschichte, die in viele Bereiche wie Polizei oder Russenmafia hineinreicht.

    Und es geht wahrlich nicht zimperlich zu.


    Das Buch liest sich super gut, es ist kurzweilig, spannend, wendungsreich und sehr gut aufgebaut.

    Auch das Privatleben von Nicholas Meller spielt wieder eine ( angemessene ) Rolle, seine Beziehung zu Nina bekommt eine neue Wendung.

    Ich wäre auf jeden Fall bei weiteren Fällen als Leserin mit dabei, wenn es denn noch welche geben sollte.

    Für mich der stärkste Teil der Reihe.

  • Ein starker Abschluss der Trilogie!


    In diesem dritten Teil werden ein paar Dinge aufgelöst, die in den Vorgängern offen geblieben sind, kann aber problemlos auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Alles, was man zum Verständnis braucht, wird geliefert. Trotzdem macht es m. E. mehr Spaß, die Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen untereinander von Anfang an zu verfolgen.


    Anwalt Nicholas Meller hat kein besonders gutes Verhältnis zur Polizei, insbesondere mit Hauptkommissar Thomas Rongen gab es immer wieder Ärger. Und ausgerechnet der beauftragt Nicholas mit seiner anwaltlichen Vertretung als er vom Dienst suspendiert und wegen Mordes gegen ihn ermittelt wird. Die Waffe, mit der er nach eigener Aussage bedroht wurde und zu einer Handlung in Notwehr geführt hat, ist nicht aufzufinden. Eine schwierige Aufgabe für Meller und sein Team, deren Lösung ihm alles abverlangt und ihn tief in einen Dschungel von Korruption und alten Rechnungen eintauchen lässt.


    Es geht noch eine Nummer härter zur Sache als in den Vorgängern. Die privaten Dinge sind zwar auch hier vorhanden, bleiben aber mehr im Hintergrund als zuvor. Und die Atmosphäre hat sich verändert. Meller ist eindeutig erwachsen geworden. Diese gewisse Leichtigkeit, die der „unreife“ Luftikus Nicholas gerade in den ersten Teil eingebracht hat, fehlt hier völlig. Fast ein bisschen schade. Nur ein einziges Mal lässt er den Aston Martin röhren *gg*. Aber gut, alles hat seine Zeit.


    Die Geschichte entwickelt einen starken Lesesog aufgrund der kurzen Kapitel und der knappen, präzisen Sätze. Bleibt immer eng am Geschehen, ohne nennenswerte Abschweifungen, was das Verständnis der komplexen Zusammenhänge erleichtert.


    Sehr empfehlenswert!

  • Opferfluss

    Thriller

    Heyne Verlag

    Autor: Lorenz Stassen

    vollständige deutsche Erstausgabe 03/2020

    ISBN 978-3-453-43945-0

    382 Seiten



    Opferfluss ist der dritte Band einer als Trilogie ausgelegten Reihe um den Strafverteidiger Nicholas Meller. Wer die Entwicklung der Protagonisten und Nebencharaktere verfolgen möchte, tut gut daran, mit den ersten beiden Bänden Angstmörder und Blutacker zu beginnen. Opferfluss kann allerdings auch unabhängig davon gelesen werden, da alle für diesen Band relevanten Informationen in dieser Geschichte enthalten sind.


    Das Besondere an dem Fall, den Nicholas Meller diesmal zu betreuen hat, ist, dass ihn ein alter Bekannter mandatiert: Thomas Rongen. Thomas Rongen ist als Hauptkommissar tätig und in der Vergangenheit mit Nicholas Meller aneinandergeraten. Zwischen den beiden herrscht eigentlich eine tiefe Kluft. Da sich aber gerade die Lebensumstände von Kommissar Rongen geändert haben und dieser des Mordes angeklagt wurde, hat sich auch seine Sicht auf die Arbeitsweise des Strafverteidigers Meller geändert.


    Bei Übernahme des Mandats wissen beide noch nicht, was bei den Ermittlungen alles auf sie zukommt. Korruption und Gewalt gehören bald zum Alltag und ich frage mich, wie die Situation aufgelöst werden soll. Ein anderthalb Jahre zurückliegender Fall rückt immer mehr in den Mittelpunkt, bei dem Russen beteiligt sein könnten, die sich schon geraume Zeit in Deutschland etabliert haben. Und Rongen selbst kann nicht mehr ermitteln.


    "Wenn du weißt, dass der Bulle von den eigenen Leuten gehasst wird. wenn niemand da ist, der seinen Tod rächen würde. Dann musst du dir keine Gedanken um ihn machen." - Seite 63


    Die Geschichte ist in kurz gehaltenen Kapiteln erzählt, die es mir als Leser leicht machen, die verschiedenen Stränge zeitnah zu begleiten. Das ist toll gelungen. Somit brauchte ich auch nie nachzusehen, wie viele Seiten es noch bis zum nächsten Kapitel braucht und ich noch weiter lesen kann: ich konnte einfach lesen. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte komplex, so dass ich dem Geschehen gut folgen konnte und das Miträtseln spannend gestaltet war. Und auch, wenn die Geschichte so eingängig erzählt wird und das Geschehen nachvollziehbar ist, ist es keinesfalls vorhersehbar. Hier wartet der Autor mit ungeahnten Überraschungen auf.


    Die Handlungen sind schlüssig und die Charaktere handeln authentisch. Es war für mich zum Teil sehr überraschend, wie authentisch die Charaktere tatsächlich schlussendlich handeln. - Als Leser hätte ich mir das eine oder andere Mal den Ausgang einer Situation anders gewünscht.




    Fazit


    Ein Thriller, der mich mit Spannung und vielschichtigen Charakteren in ein äußerst komplexes Geschehen entführt hat.

  • Chapeau lieber Lorenz Stassen. Für mich der beste Teil der Trilogie.


    Vertraut mit den altbekannten Protagonisten, war ich sofort wieder mittendrin und voll dabei. Lorenz Stassen hat echt ein sehr gutes Händchen interessante Charaktere entstehen zu lassen, egal in welche Richtung, und egal ob es Nebencharaktere oder Hauptcharaktere sind. Sie alle machen diese Geschichte aus, sie alle sind auf ihre Art stark und authentisch und sind besonders mit ihren Eigenarten, Ecken und Kanten.


    Opferfluss ist ein Thriller der süchtig macht. Von der ersten bis zur lezten Seite ist man gefangen in dem Geschehen, das mit vielen unverhergesehenen Wendungen überrascht. Die kurzen Kapitel und die ständig wechselnden Stränge lassen einen das Buch nicht aus der Hand legen.


    Erst im letzten Viertel werden alle losen Fäden verknüpft und alles schlüssig aufgeklärt. Selten habe ich so daneben gelegen.


    Nicholas Meller hat sich super entwickelt und auch Nina ist erwachsen geworden. Die beiden sind einfach ein sehr gut eingespieltes Team. Egal, ob sie zusammen als Anwälte arbeiten oder Nina als Juristin bei der Polizei. Sie ergänzen sich einfach perfekt.


    Opferfluss ist ein Thriller nicht unbedingt für schwache Nerven: Gewalt, Folter, Korruption, Russenmafia wechseln sich ab mit Szenen aus dem Privatleben, etwas Romantik, nicht nur von Nina und Nicholas. Diese sind in diesem Teil allerdings nicht vorrangig, aber wichtig für den Verlauf und zum Durchatmen. Eine gute und gelungene Mischung.


    Für mich eine klare Leseempfehlung und verdiente 9 von 10 Eulenpunkte.

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    Hörbuch: Mario Giordano - Tante Poldi und die schwarze Madonna

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317

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  • Ich kann mich der allgemeinen Begeisterung nicht so ganz anschließen. Ja, es war spannend, aber für mich nicht der beste Teil.


    Sehr gut hat mir Nicholas Entwicklung gefallen, und auch dass Rongen ausgerechnet ihn als seinen Anwalt aussucht, fand ich gut und gelungen. Auch der Schreibstil war gewohnt gut zu lesen.


    Die Story an sich hatte für mich zu viele einzelne Puzzelstücke. Zum Schluss setzt sich zwar alles logisch zusammen, aber den Weg dorthin fand ich verwirrend und etwas anstrengend.


    Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen und mitgerätselt. Ich war natürlich auf der völlig falschen Fährte und das Ende hat mich wirklich überrascht.


    Für mich nicht der beste Teil, aber ein gut zu lesender Thriller.

  • Mit „Opferfluss“ ist Lorenz Stassen wieder ein mitreißender Thriller gelungen, der einen würdigen Abschluss der Trilogie um Rechtsanwalt Nicholas Meller bildet.


    Meller bekommt es in diesem Band mit Thomas Rongen zu tun, der seine Hilfe als Anwalt benötigt. Rongen und Meller sind in der Vergangenheit keine Freunde geworden, haben bisher eher gegeneinander gearbeitet. Aber Rongen möchte sich von Meller vertreten lassen, denn er weiß, dass er genau der richtige Mann für seinen Fall ist. Und er wird recht behalten.


    Bei der Lösung des Falles bedient sich Meller wiederholt der Hilfe seines speziellen Freundes Aleksandr Sokolow. Dieser bewegt sich in illustren russischen Kreisen, von welchen man besser Abstand halten sollte. Entsprechend gefährlich wird es irgendwann für die Beteiligten. Gerade diese Verbindung zu Untergrundgrößen und Mellers Verstrickungen, die für einen rechtschaffenen Anwalt völlig undenkbar sind, machen den Reiz dieser Trilogie aus.


    Man muss grausame Szenen aushalten können, wenn man diesen Thriller liest. Stassen geht mit seinen Lesern nicht zimperlich um. Aber diese Szenen dienen keinesfalls purer Effekthascherei, sondern vermitteln einen passenden Eindruck des rauen Milieus, in dem Meller sich bewegt. Die Geschichte ist in sich stimmig und führt schlüssig zur Lösung hin, die ich in dieser Konstellation nicht erwartet habe.


    Auch Mellers Privatleben ist wieder Thema in diesem Band, tritt jedoch zugunsten der Ermittlung stark in den Hintergrund. Im letzten Band hatte mich noch gestört, dass so sehr auf Statussymbolen herumgeritten wurde – dies fehlte hier angenehmerweise.


    Mir hat dieser letzte Band der Trilogie sehr gut gefallen, ein wahrer Pageturner. Ich hoffe, dass es vielleicht doch noch weitere Bände um Nicholas Meller geben wird. 8 Eulenpunkte.

  • Nicholas Meller ist ziemlich überrascht, als er von Kommissar Thomas Rongen engagiert wird. In Köln wurde auf Polizisten geschossen; zwei wurden tödlich verletzt und ein Polizist liegt im Koma. Verdächtigt wurde der erst kürzlich aus der Haft entlassene Frank Brenner. Rongen observiert den Verdächtigen und verfolgt ihn im Alleingang, da keine weiteren Kollegen vor Ort sind. Dann ist Brenner tot und Rongen behauptet, dass er von Brenner mit einer Pistole bedroht wurde; daher habe er in Notwehr geschossen. Doch bei der Untersuchung des Tatortes findet sich keine Pistole, die Brenner zugeordnet werden kann. Zeuge gibt es auch nicht. Daher plädiert der Staatsanwalt auf Mord. Auch Meller kommt das alles etwas seltsam vor, aber er nimmt das Mandat an. Von den Kollegen hat Rongen keinen Rückhalt zu erwarten.

    Auch bei diesem dritten Band der Reihe um den Anwalt Nicholas Meller wurde ich von Anfang an wieder gepackt. Dem Autor Lorenz Stassen gelingt es vorzüglich, einen zum Schluss an der Nase herumzuführen. Man glaubt, die Verdächtigen früh ausgemacht zu haben, doch immer wieder gibt es Wendungen, die einen verunsichern. Wenn sich dann das ein oder andere bestätigt, darf man dennoch nicht sicher sein, dass die Lösung greifbar ist, denn noch im letzten Moment ergibt sich etwas, dass die Sache erst rund macht.

    Die Hauptcharaktere haben sich seit dem ersten Fall richtig gut weiterentwickelt. Meller ist inzwischen ein angesehener Anwalt, der sich für seine Mandanten wirklich einsetzt. Das tut er natürlich auch für Rongen, obwohl es in der Vergangenheit einige Konflikte zwischen ihnen gab. Für Rongen wendet er sich sogar wieder einmal an die Russen. Rongen wird von den Kollegen kaltgestellt, doch er versucht natürlich in eigener Sache zu ermitteln. Dabei verliert er aber manchmal seinen kriminalistischen Blick und macht Fehler. Irgendjemand will Rongen unbedingt als Täter sehen und schreckt daher vor keiner Grausamkeit zurück. Nina arbeitet inzwischen im Polizeipräsidium und ist auch da eine Hilfe für Nicholas.

    Dieser Fall ist ziemlich komplex und es gibt eine Verbindung zu Mellers erstem Fall. Die Spannung ist durchgängig sehr hoch, so dass man das Buch schwer aus der Hand legen kann. Ich hoffe auf weitere spannende Fälle mit Nicholas Meller.

    Lesenswert!


    10/10

  • Nach "Angstmörder", "Blutacker", nun Band 3 "Operfluss". Ich finde die Aufmachung der Cover von den drei Bänden sehr gelungen und sie haben für mich einen hohen Wiedererkennungswert.


    Rechtsanwalt Meller hat sich mittlerweile hochgekämpft, hat eine gut laufende Kanzlei und eine Geschäftspartnerin.

    Die Überraschung ist groß, als ausgerechnet Kommissar Rongen ihn um Hilfe bittet. Der Fall ist verzwickt: Zwei Polizisten werden getötet, einer schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter soll Frank Brenner sein, der gerade aus der Haft entlassen wurde. War es ein Racheakt an den Polizisten? Bei Rongens Observation des mutmaßlichen Täters wartet er nicht auf seine Kollegen, sondern verfolgt den Flüchtigen allein und erschießt Brenner in Notwehr. Doch sie finden bei dem Toten keine Waffe und die Polizei zweifelt an Rongens Aussage..Dann taucht eine weitere Leiche auf. Wie hängt das alles zusammen? Trotz früherer Konflikte mit Rongen und seinen Kollegen nimmt Meller den Fall an und gerät in eine Spirale aus Gewalt und Korruption. Wem kann man noch trauen? Gibt es bei der Polizei jemanden, der ein falsches Spiel spielt?


    Dieser Thriller ist recht spannend geschrieben und durch die kurzen Kapitel ein echter Pageturner!


    Man sollte diese Reihe von Anfang an lesen, damit man die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Personen und deren Entwicklung verstehen kann.


    Dieses Buch haben wir in einer Leserunde lesen dürfen. Vielen Dank an den Verlag und an den Autor für die interessanten Blicke hinter die Kulissen!


    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich hoffe sehr, das die Reihe fortgesetzt wird.


    Ich gebe 9 Eulenpunkte!

  • LORENZ STASSEN

    Ich lebe und arbeite dort, wo auch die Nicholas-Meller-Reihe spielt: in Köln. Meine Hauptfigur ist quasi mein Nachbar, dennoch schreibe ich keine Regionalkrimis.

    In meinem "ersten Leben" habe ich Chemielaborant gelernt. Naturwissenschaften interessieren mich immer noch, aber ich wollte nicht mein ganzes Berufsleben im Labor stehen. Darum habe ich in die Filmbranche gewechselt und das Schreiben angefangen. Meine Filmografie ist bei: http://www.imdb.com zu finden. "Angstmörder" ist mein Debütroman. "Blutacker" ist der zweite Band der Nicholas-Meller-Reihe. Weitere Bücher werden folgen. Facebook: http://www.facebook.com/lorenzstassen/


    Wenn Korruption und Intrigen ihre Opfer fordern


    "Wenn es heißt, ein Mensch sei unbestechlich, frage ich mich unwillkürlich, ob man ihm genug geboten hat." (Joseph Fouché)

    Nach seinen letzten beiden grandiosen Fällen die Nicholas Meller schlussendlich alle aufklären konnte, scheint er am Ziel zum Staranwalt zu sein. Doch die Verbrechen haben Spuren bei Nicholas und besonders bei seiner Partnerin Nina hinterlassen. Außerdem hat er sich bei der Polizei durch manche Aktionen nicht gerade Freunde gemacht, allen voran Thomas Rongen. Deshalb verwundert es Nicholas sehr, als eines Tages Kommissar Rongen vor seinem Büro steht und ihn als Anwalt um Hilfe bittet. Rongen steckt tief in einem Schlamassel. Den er hat seiner Ansicht nach einen Täter in Notwehr erschossen, wird jedoch nun des Mordes angeklagt, weil die Pistole des Täters fehlt. Trotz ihrer Konflikte steht für Nicholas fest, dass er Rongen helfen wird. Allerdings steckt er schneller, als er denkt wieder einmal in einem Netz aus Korruption, Gewalt und Macht, die ihn in eine überaus gefährliche Vergangenheit katapultieren.


    Meine Meinung:
    Das helle, frostig aussehende Cover, passt meiner Ansicht nach sehr gut zu der eisigen, brutalen Geschichte. Bisher kenne ich alle Fälle dieser Reihe und ich muss sagen, das mir besonders das Verwirrspiel in diesem Band am besten gefallen hat. Der Schreibstil ist flüssig, gut durchdacht, jedoch trotz kurzer Kapitel nicht immer einfach zu lesen. Von Vorteil ist es sicher, wenn man die beiden Bücher zuvor gelesen hat, da man einiges besser versteht. Es geht um Korruption, Intrigen, Machtspiele, Gewalt und teils um die Vergangenheit. Nina und Nicholas sind inzwischen wieder ein Paar, doch die Liebe ist nicht mehr so wie zu Beginn. Deshalb beschließen die beiden ihre Beziehung, als Freunde zu beenden, was mich ein wenig traurig macht. Das dann ausgerechnet Kommissar Rongen sich an Nicholas wendet, hat mich mehr als erstaunt. Doch noch mehr hat mich überrascht, wie teilweise brutal hier wieder die Opfer malträtiert wurden. Ebenso haben mich die vielen Wirrungen bei den Ermittlungen total in die Irre geleitet, je mehr ich las, desto weniger hatte ich eine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Chapeau an den Autor, das war mal wieder eine Meisterklasse an Verwirrungen um den Leser an der Nase herumzuführen. Dadurch bleibt der Krimi stetig interessant, aber vor allem spannend, als Nicholas wieder mal in ein Wespennest sticht. Dass wie schon bei den letzten beiden Büchern, hier ebenso wieder die Russen ins Spiel kommen, hatte ich nicht vermutet. Der Autor scheint irgendwie ein Faible für Russland bzw. die russische Mafia zu haben. Doch dadurch wird das Ganze noch gefährlicher und unberechenbarer. Die Charaktere waren wieder sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Erschüttert haben mich besonders die brutalen Morde in dem Buch, weil sie wirklich schonungslos und grausam waren. Für mich war dies eines der besten Bücher der Nicholas Meller-Reihe, weil ich bis am Ende auf die Auflösung gespannt war. Und mit einem hinterlistigen Cliffhanger vermute ich, dass sie weiter geht. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 10 Eulen, aber mit dem Hinweis an die Leser, doch bitte zum besseren Verständnis die komplette Reihe zu lesen.
    :thumbup:


    ASIN/ISBN: 3453439457

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Tolle Figuren und spannende Handlung


    Buchmeinung zu Lorenz Stassen – Opferfluss


    „Opferfluss“ ist ein Kriminalroman von Lorenz Stassen, der 2020 im Heyne Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Rechtsanwalt Nicholas Meller.


    Zum Autor:

    Lorenz Stassen, geboren 1969, wuchs in Solingen auf und wurde zunächst Chemielaborant. Er wechselte ins Film- und Fernsehgeschäft und arbeitet seit 1997 als freischaffender Drehbuchautor, u. a. für »Soko Köln / Soko Stuttgart«. Mit seiner Kriminalserie um Nicholas Meller und Nina Vonhoegen tritt er jetzt als Autor hervor. Lorenz Stassen lebt in Köln.


    Klappentext:

    Nach zwei spektakulären Kriminalfällen, die er aufklären konnte, ist Nicholas Meller vom Underdog zum Staranwalt geworden - doch die Verbrechen, die er hautnah erleben musste, hinterlassen ihre Spuren. Zudem hat er sich die Polizei nicht gerade zum Freund gemacht. So überrascht es Meller, als ihn Kommissar Rongen um Hilfe bittet. Rongen ist des Mordes angeklagt! Alte Konflikte sind vergessen, denn für Rongen geht es jetzt um alles oder nichts. Nach und nach gerät Meller in ein Netz aus Korruption, Gewalt und Leidenschaft - ein Netz, aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint ...


    Meine Meinung:

    Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da ich viel Gutes darüber gehört hatte. Vieles davon hat sich bewahrheitet. Die Figuren Nicholas Meller und Kommissar Rongen sind ungewöhnlich, tiefschichtig und mit einem dunklen Touch, genauso wie ich es mag. Die dritte Hauptfigur fällt etwas ab, da mir zu sehr und zu oft auf ihre körperliche Behinderung hingewiesen wurde. Der Fall selber ist komplex und auch originell, weil sich Kommissar Rongen, der in den vorhergehenden Bänden gegen die Klienten Mellers ermittelte, in die Obhut Mellers begibt. Der Staatsanwalt ist der Gegenspieler Mellers und auch er ist mit allen Wassern gewaschen. Schwierig wird es für Meller und Rongen auch dadurch, dass russische Kriminelle auch ihre Interessen vertreten. Der Fall bleibt lange Zeit undurchsichtig und nimmt mehrfach eine unerwartete Wendung. Auch persönliche Beziehungen und ihre Entwicklung spielen eine wichtige Rolle, zumal sie den harten Grundstoff auflockern.

    Explizite Gewaltdarstellung gibt es an einigen Stellen. Sie war für mich teilweise grenzwertig.

    Schnelle Szenen- und Ortswechsel prägen mit kurzen Kapiteln prägen den Erzählstil, der viel Spannung zusätzlich zur Handlung erzeugt. Zum Abschluss gibt es einen denkwürdigen Showdown, der zur Geschichte passt.


    Fazit:

    Ein recht harter Thriller, der mit komplexer Handlung, tief gezeichneten Figuren und viel Spannung überzeugt, für mich manchmal aber etwas zu brutal. Trotzdem vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln