Homeschooling! Yo!

  • Ich bin gerade sehr glücklich. Ich durfte heute zum ersten Mal Homeoffice machen und habe mit meinen Erstklässlern und Zweitklässlern jeweils eine Stunde Deutsch und Mathe per Videokonferenz durchgeführt. Von der Schule aus funktioniert das nicht, da das WLAN zu schwach ist. Aber von zu Hause aus hat das toll funktioniert.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ihr Eltern tut mir leid. Das Ganze jetzt noch weitere drei Wochen oder vielleicht auch mehr mitmachen zu müssen. Irgendwann hat man doch mal die Nase voll, oder? Ich habe es früher gehasst, wenn meine Eltern mir was erklären wollten. Wäre jetzt sicher nicht anders.

  • Meinst du "Spaß" oder Spaß? :grin


    Ich hatte gerade tatsächlich Spaß, während der Junior eine Doppelstunde Sport im Homeschooling gemacht hat. Es klang sehr lustig. :lache


    Ich konnte ihn allerdings daran hindern für die Geschicklichkeitsaufgabe "Wirf einen Stift aus einer bestimmten Höhe in eine Gasflasche", seinen Tablet-Pencil zu verwenden. Bleistift ging zum Glück auch. 8o

  • Mein Sohn ist in der fünften Klasse, meine Frau und ich wechseln uns im 2-3-Tage-Rhythmus mit der Betreuung ab. Es gibt gelegentliche, kurze Videokonferenzen, und ansonsten verlängerte Hausaufgaben, die auf mehreren unterschiedlichen Kanälen kommuniziert werden. Alle Beteiligten sind in erster Linie mit logistischen Aufgaben beschäftigt. Es ist aus unserer Sicht sehr, sehr zeitraubend und eine große Belastung der Geduldskapazitäten. Das stoffliche Vorankommen hängt in der Hauptsache von uns ab.

  • Meine Tochter ist in Klasse 7.

    Sie nutzen nextcloud, seit dieser Woche dürfen sie sich am morgen anwesend melden.

    (sie meinte nur, manche melden sich um 7.30 und gehen dann wieder ins Bett......)


    Ich bin gerade oft dabei Sachen auszudrucken, wenn sie fertig ist wieder einzuscannen, diese als PDF zu speichern, bzw. da sie so gut es geht immer nur 1 Dokument schicken sollen, die pdf zusammenzufügen...

    seit dieser Woche machen sie auch Videokonferenzen, ich bete immer nur das das Wlan hält, heute ging mal eine weile gar nix da Server wohl überlastet.

    Sportunterricht findet als Youtube Video statt, da bekamen sie ein 10 Minuten Workout geschickt...

    Informatik fand sie heute lustig, da mussten sie die Cäsar-Verschlüsselung bearbeiten.


    Zudem darf ich ja noch den Haushalt machen und arbeiten sollte ich auch ab und an gehen...

  • Ich bin froh, seit Oktober vormittags arbeiten zu dürfen ;)


    Meine Kids (16,14 und übernächste Woche 12) sind auf sich allein gestellt.

    Im März war alles noch Chaos, aber seit Dezember läuft es laut den Kindern gut.
    Endlich ist es auch strukturiert, und sie sind mit dem zettelwahnsinn nicht mehr auf sich selbst gestellt.
    die Stunden laufen ganz normal über den PC, als ob sie im Unterricht sitzen würden.


    lustig war wohl Montag morgen als die Lehrerin vor der Tür stand um eine Schulaufgabe für den mittleren abzugeben

    Da erst Mittwoch die erste reguläre Stunde in der Woche ist, hat er sich die Arbeitsaufträge natürlich nicht am Montag durchgelesen.
    dumm nur, dass da drin stand, dass sie am Montag Vormittag bei jedem persönlich vorbei kommt :D

    Die jüngste hat dann geöffnet und der Lehrerin erklärt, dass ihr Bruder sich erst schnell anziehen muss

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Ich habe hier einen 3. und einen 1. Klässler. Selbstständig arbeiten ist da natürlich noch nicht drin und die Zeit, die wir Vormittags mit Aufgaben machen verbringen fehlt mir vorne und hinten. Videokonferenzen werden zum Glück noch nicht verlangt. Die sind mit dem lahmen Internet hier nicht zu machen ...

  • Ich erlebe das Homeschooling von zwei Seiten. Unsere Kinder sind in Klasse 11 und 13. Alle Schüler wurden mit einem IPad ausgestattet gegen eine Leihgebühr, bei bedürftigen Schülern übernimmt diese die Stadt. Die Schule arbeitet mit Teams, Unterricht findet nach Plan statt, Gruppenarbeiten in kleineren Chaträumen. Das funktioniert echt gut.

    Über meine Situation als Lehrerin an einer Brennpunktschule mag ich nicht reden im Moment, damit geht es mir ganz schlecht. Vor allem den Schülern. Heute war ein guter Tag, siehe oben. Aber nach 10 Tagen Schule kann und will ich mich einfach nicht damit abfinden.


    Bei meinem Mann sind jetzt ständig "Hacker" in den Videokonferenzen, die übelste Beschimpfungen dort loslassen. Heute wurde die Tastatur lahmgelegt. Im Moment kümmert sich gerade die Polizei darum.


    Mein Traum für die nächsten Wochen an meiner Schule: Schule auf und testen, testen, testen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Im Frühjahr war der Fernunterricht bei meiner Tochter (7. Klasse) eigentlich nur endloses Hausaufgaben machen. Jetzt kann man das wirklich Unterricht nennen eine gute Mischung aus Videokonferenzen, Videos, Aufgaben, Gruppenarbeit, etc. Alles streng nach Stundenplan.

    Manche Aufgaben gibt es über weitere Plattformen, z.B. einen Rechtschreibtrainer. Da fällt dann auch ausdrucken und einscannen weg.

    Wobei sie das mittlerweile auch selbstständig macht. Also der Umgang mit dem PC war defintiv auch ein Lerneffekt.

    Generell läuft das ziemlich selbstständig, wenn nicht gerade die Technik streikt, so dass wir gut zeitgleich arbeiten können.

    Den Hilfslehrer/Aufgabenkontrolleur mache ich wie sonst auch kaum, für Fragen sind die Lehrer im Chat da.

    Teilweise macht sie parallel einen Videocall mit 2 Klassenkameradinnen, damit sie Gesellschaft hat. Wobei sie da auch nicht groß quatschen, aber halt da sind.

  • Ich hatte letztens an anderer Stelle mal meine Erfahrungen gepostet. Hier mal reinkopiert:

    Kurzer Einblick in Distanzunterricht/Digitalisierung Deutschland:

    Gestern bis 22:30 beschäftigt gewesen im Kontext 'Distanzunterricht'. Material runterladen und sichten, Infrastruktur prüfen, Termine in Kalender eintragen, erstellte Aufgaben prüfen usw.

    Heute morgen beginnt's für unseren Jüngsten mit einer Zoom-Konferenz. Link wird verteilt über eine digitale Schul-Plattform, die ist ab 7:30 nahezu komplett platt. Nach langem Warten öffnet sich ein Modul namens 'Lernen'. Das Fach Biologie, das den Link zum Zoom-Meeting enthält ist als einziges auf dem iPad nicht sichtbar.


    Schnell an den PC, vielleicht geht es da. Viele Minuten später, tatsächlich, dort ist der Ordner sichtbar. Kurze Mail an die Lehrerin, dass der Ordner in der Plattform auf dem iPad nicht sichtbar ist.

    Und schnell den Link auf dem PC kopiert und per Mail ans iPad geschickt. Aber kurz vor Schulbeginn wird die Mail-App auf dem iPad ausgeschaltet. Und das passiert natürlich genau in dem Moment. Geht also auch nicht.


    Also Zoom-App auf iPad starten, Meeting-ID und Kenncode abgeschrieben und manuell eingegeben und Zoom so gestartet, gerade rechtzeitig, das Zoom-Meeting beginnt. Nach 5 Minuten steht unser Jüngster wieder hier, er ist irgendwie wieder rausgeflogen, also erneut über Meeting-ID und Kenncode einloggen.


    Die Lehrerin hat angekündigt während des Zoom-Meetings Material zur Bearbeitung über die Schul-Plattform zu verteilen. Das wird dann auch wieder nicht funktionieren, da der Biologie-Ordner ja ohnehin auf dem iPad nicht sichtbar ist. Am Vorabend, wie andere Lehrer das machen (weswegen wir bis in die Nacht damit beschäftigt sind Material zu sortieren und den Unterricht vorzubereiten), möchte sie nicht.

    PC, Drucker, Scanner und KnowHow werden selbstverständlich vorausgesetzt. (Wenigstens das klappt bei uns, aber bei wie vielen wohl nicht?).


    Die Klasse von unserem Jüngsten ist eine iPad-Klasse. Sie verwendet jetzt 3 Systeme über 6 Kanäle zur Kommunikation:

    - Mail getrennt nach Eltern/Kind

    - Cloud-Nachrichten getrennt nach Eltern/Kind

    - Schulplattform-Nachrichten getrennt nach Eltern/Kind

    Es kann also Freitag das Zoom-Meeting stattfinden, das Montag per Cloud-Nachricht mitgeteilt wurde. Oder eben das Cloud-Konferenz-Meeting. Vielleicht wurde es aber auch per Schulplattform-Nachricht am Dienstag mitgeteilt. Oder doch per Mail?

    Die Aufgaben müssen auf der Nextcloud gespeichert werden, aber zwingend auch in der Schul-Plattform abgegeben werden. Oder auch nicht. Das entscheidet der Lehrer.
    Neben obigen Kanälen gibt's natürlich auch noch den Klassenchat via WhatsApp, in dem allgemeine Ratlosigkeit vorwiegt.

    Gestern kam ich noch gar nicht in die Cloud hinein, über die Aufgaben abgegeben werden sollen und Material verteilt werden soll, wenn es nicht über die Schulplattform verteilt wird. Ein Lehrer hatte das Kennwort des Accounts geändert, ohne dies mitzuteilen. Rücksetzung geht nicht, weil keine Mail-Adresse hinterlegt ist. Mittlerweile wurde mir ein neues Kennwort mitgeteilt, ich wollte dann eine Mail-Adresse hinterlegen, aber dieses Feature wurde ausgeschaltet, man sieht nur das nicht ausgefüllte Feld mit dem Hinweis, dass dann keine Password-Rücksetzung möglich ist. Versucht man es, gibt es diese Meldung natürlich nicht, sondern eine, der Account wäre unbekannt.
    Die Cloud-Ordner werden aber auf dem iPad nicht aktualisiert, es fehlen welche (obwohl immer kurz eine Meldung kommt 'Synchronisieren'). Ich suche nach einem Menüpunkt zur Synchronsieriung, es gibt keinen. Später verstehe ich, dass man die Ordner auf dem iPad nach oben wischen muss, damit sie sich aktualisieren (Intuition ala iPad. Wer denkt sich sowas aus?). Die iPad-Schulung der Eltern hat wegen Corona nicht stattgefunden...

    Die Aufgaben, die gestellt werden, sind häufig welche, die zumindest unser Jüngster nicht alleine bearbeiten kann. (Kennt jemand hier einen 5.Klässler der einen Sport-Wochenplan mit täglichen Übungen für bestimmte vorgegebene unterschiedliche Muskelgruppen aufstellen kann?)
    Schaut man in den WhatsApp-Klassenchat scheinen wenigstens alle dieses Problem zu haben...

    Unsere Kinder gehen auf 3 verschiedene Schulen. Jede verwendet andere Systeme für Meetings, Cloud und Co. Es gibt keine einzige Überschneidung bei den Systemen.

    Dieses Weihnachten haben wir unsere älteren Kids ebenfalls mit Tablets bestückt. Unseren Größten mit einem Samsung-Tablett. (Habe ich schon mal erwähnt, was ich von den iPads halte, die die anderen beiden haben?).
    Mitte Januar bekamen wir dann von der Schule unseres Größten die Empfehlung ein iPad zu kaufen. Es wäre nicht teurer als das Samsung (nach meiner Rechnung bei vergleichbarer Ausstattung etwa das Doppelte). Aber egal ob iPad oder Android. Wäre es nicht möglich das vor Weihnachten mitzuteilen statt 2 Wochen danach? :bonk

    Kurze Klarstellung:
    - Ich finde es richtig, dass die Schulen in dieser Situation geschlossen sind
    - Wäre ich ein Lehrer, mich würde dieses ständige Hin- und Her- und die Notwendigkeit immer wieder aufs Neue improvisieren zu müssen verrückt machen.
    - Mir ist bewusst, dass Schulpolitik nicht in der Lage ist so schnell auf Änderungen zu reagieren.
    - Aber anstrengend ist das schon wirklich.

  • Maarten : :grin


    Das habe ich gestern bei Facebook gepostet. Die Lehrer, mit denen ich dort vernetzt bin, mochten es nicht sehr, die Eltern schon:


    Was Kinder beim Homeschooling lernen: Wie man Scanner, Drucker, Tablets, Computer, Airpods und iPods, Eingabestifte, Mäuse und Tastaturen bedient, wie man mit Mailprogrammen, Slack, Twitter, Whatsapp, Telegram, Signal, Facetime, Skype, Teams, Rooms, Zoom, MeetGreen, jitsi, BlueJeans, diversen Browsern, wetransfer, Dropbox, Filetransfer, Schulclouds, Zippern, Virenscannern und Firewalls umgeht. Wie die Mailadressen sämtlicher Leute lauten, die Kinder an der Schule haben, oder die mit Kindern verwandt sind, die zur Schule gehen, die an der oder für die Schule arbeiten oder jemanden kennen, der das tut. Möglicherweise lernen sie auch die Mailadressen von Schulräten und Schulamtsmitarbeitern kennen, und vielleicht sogar den Inhalt von Mails, die an diese Leute geschrieben wurden. Sie lernen, wie wenig verlässlich Kommunikation und Terminplanung sein können, was „Bandbreite" und „Bildauflösung" bedeutet, wie schlecht öffentlich finanzierte Programmierer zuweilen arbeiten und wie man das Hintergrundbild bei Skype ändert, wie die Eltern der Mitschüler morgens aussehen und wenn sie gereizt oder wütend sind, welche Erziehungsmethoden dort angewandt werden und wie die Wohnungen ausgestattet sind. Sie lernen, dass auch Lehrer gerne prokrastinieren und gut beim Erfinden von Ausreden sind, vor allem solchen, die mit Technik zu tun haben.


    Was sie eher nicht lernen: Ihren Stoff.

  • Wir kotzen auch, auf Deutsch gesagt, dass wir Produkte wie Teams aus Datenschutzgründen nicht nutzen dürfen. Das funktioniert echt gut bei unseren Kindern. Die gesamte Stadt, ich glaube sogar der ganze Landkreis, nutzt dieses System. Übrigens schon seit 2018, parallel dazu wurden die Lehrer Innen im Weiterbildungszentrum geschult, alles schon seit 2018.

    Wir hängen auch mit nicht funktionierendem WLAN, Schulplattformen und Systemen rum, die nicht sicher funktionieren, so dass wir doch wieder kopieren und Schulsachen ausfahren. Das kostet Zeit, Nerven, breitet Unmut- bei Schüler Innen, Eltern und Lehrer Innen.

    Warum orientiert man sich nicht deutschlandweit an funktionierenden Systemen?

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Meine beiden Schulkinder sind jetzt in der 7. Klasse und in der Q1 (11. Klasse G8).

    An unserer Schule läuft alles online, d. h. es muss nichts mehr ausgedruckt werden. Das war im Frühjahr noch anders. Gearbeitet wird mit Tablets (außer den 5. und 6. Klasse hat jeder ein eigenes Tablet), entsprechenden Apps, Moodle, Videokonferenzen und der Schul-Cloud für Mails etc. Unterrichtet wird nach Stundenplan und es gibt tatsächlich in jedem Fach an jedem Tag zumindest eine kurze Videokonferenz, manchmal aber auch für die vollen Unterrichtsstunde oder mehreren Konferenzen in einer Doppelstunde.


    Der Ältere macht alles komplett allein und er hat nicht das Gefühl, dass er im Homeschooling weniger machen muss, im Gegenteil.

    Mein Jüngster arbeitet auch selbständig, stellt sich selbst den Wecker, er weiß wie alle Geräte und Programme funktionieren usw. Ich muss ihm nur ein wenig beim Strukturieren der Aufgaben helfen (er würde sonst alles aufs Wochenende verschieben, wenn möglich) und ihn ans Vokabelabschreiben und - lernen erinnern. Ich kontrolliere auch seine Aufgaben, die er hochladen muss, nicht. So wie sonst ja auch nicht.

    Unsere Schule ist ja eine sog. hausaufgabenfreie Schule (für Erprobungs- und Mittelstufe, nicht für die Oberstufe) und der Unterricht ist so gestaltet, dass er außerhalb der offiziellen Schulzeiten tatsächlich keine schriftlichen Aufgaben erledigen muss. Das finde ich richtig gut.

    Beim Großen sieht das anders aus. Er sitzt oft abends an den Aufgaben, aber das wäre im normalen Schulalltag auch so. Er ist halt in der Quali-Phase und will nächstes Jahr sein Abi machen.


    Was einfach schön ist, ist die Ansprache, die die Kinder von ihren Lehrern erfahren, wie sehr sie sich bemühen, die Situation für die Kids zu erleichtern und die Angebote, die an Kinder gemacht werden, die nicht zu Hause arbeiten können. Es läuft nicht alles rund, aber das funktioniert und das ist an der ein oder anderen Stelle viel wichtiger.


    Meine beiden Großen studieren von zu Hause aus. Für den Großen ist das okay, er ist ja schon länger dabei und motiviert. Schwieriger ist es für meine Tochter. Anfänglich hieß es noch, dass die Erstsemester Präsenzveranstaltungen haben würden, was leider nicht so ist. Das ist alles nicht so einfach, hier fehlt der persönliche Austausch total.

  • Wir kotzen auch, auf Deutsch gesagt, dass wir Produkte wie Teams aus Datenschutzgründen nicht nutzen dürfen.

    Bei uns waren es Zoom, Teams und noch ein anderes System. Wie das mit dem Datenschutz beim VK-System der HPI-Schulcloud aussieht, weiß ich nicht.


    Aber es gibt immer Bedenkenträger, das erschwert die Situation weiter. Wobei Bedenken ja nicht grundsätzlich falsch sind, aber eben auch nicht grundsätzlich richtig. Letzteres scheinen aber nicht wenige zu glauben. Ich habe von Eltern gehört, die verlangt haben, grundsätzlich nur Apple-Produkte zu verwenden. Und von solchen, die das Gegenteil verlangt haben. Eine Initiative, die m.E. auch durch die Presse gegangen ist, wollte durchsetzen, dass alles, was mit Homeschooling zu tun hat, und zwar auf beiden Seiten, vollständig auf Open Source-Systemen basieren sollte. Es gibt für und gegen alles Argumente. Aber man muss eben nicht alles diskutieren.

  • Hallo Maarten,

    Du sprichst ein meines Erachtens sehe wichtiges Thema an: iPad versus Geräte anderer Hersteller und Kosten.

    Mir ist bislang unverständlich, wie Schulen und Lehrer sich Teilhabe von Kindern finanzschwacher Eltern vorstellen und teilweise verpflichten, ohne dass vorher überhaupt Ausschreibungen erfolgt sind.

    Wen wundert es, wenn Sozialhilfeträger sich in ihrer Auffassung durch erste Urteile bestätigt sehen, nicht leisten zu müssen?


    Zur Sache: Im Beteich der Erwachsenenbildung wäre es möglich, eine brauchbare, Software zu nutzen. Leider kommt unsere nicht-IT-affine Lehrerin mit der Software nicht klar und besteht auf Zoom (Nutzung über einen Unizugang). Die Verbindung ist mäßig stabil, Unterlagen werden nicht hinterlegt (oder können nicht hinterlegt werden) und werden per Mail zugeschickt. Was mich tatsächlich stört, ist die Tatsache, dass wir die Aufzeichnungen des Unterrichts mit Screenshots oder mit der Kamera des Smartphones aufnehmen, da das Board relativ schnell gelöscht wird und wir ansonsten keine Möglichkeit haben, den Stoff nachzuarbeiten.

    Prinzipiell halte ich Lernen von zu Hause für eine gute Lösung.

    Diese Lösung erfordert allerdings auch eine Menge Bereitschaft und Kreativität, flexibel nicht im Bereich von Mobilität , sondern von technischem Verständnis und Austausch zu sein. Ich bin sicher, dass dabei einige Erwachsene und noch mehr Kinder auf der Strecke bleiben werden.

  • Ich biete 8. Klasse Integrierte Gesamtschule und Q1 (12. Klasse G9). Nach einem etwas holprigen Start bei der Kleinen letzte Woche läuft es inzwischen bei beiden ziemlich gut, aber ich hab auch das Glück, sehr selbstständige Lerner zu haben. Das einzige, was mich nervt, ist, dass der Familien-Laptop ständig für die Videokonferenzen der Kleinen entführt wird, aber auch da ist eine Lösung in Sicht.


    Generell finde ich, dass es besser läuft als im Frühjahr, wo es für die Kleine nur Arbeitsblätter ohne Ende gab. Mittlerweile wird zumindest in den Sprachen auch online unterrichtet. Beim Großen bekomme ich nichts mit, der macht seinen Kram allein - ich seh nur immer die große Übersicht, die er sich auf sein Whiteboard gemalt hat und wo er seinen "Schlachtplan" pflegt.


    Von einem Online-Unterricht nach Stundenplan, wie ihn einige eurer Kinder erleben dürfen, sind wir aber meilenweit entfernt und das wird auch so schnell nicht kommen. Ich habe auch null Einblick, wie unsere Schulen ihre Schüler hardwaretechnisch unterstützen, wenn sie nicht alles von den Eltern gestellt bekommen (können).


    Im Moment bin ich froh, dass es einigermaßen läuft und keiner aus dem Haus muss, aber die Kinder vermissen den Kontakt zu ihren Freunden schon sehr. Und ich sehe auch Tag für Tag, dass der Distanz-Unterricht einen Präsenz-Unterricht nicht ersetzen kann. Ich kann meiner Tochter ihre Fragen in Mathe, Deutsch und den Fremdsprachen noch beantworten und bei Physik und Chemie hilft der große Bruder, aber viele Kinder stehen mit ihren Aufgaben ganz allein da - und wenn das noch länger so geht, fallen sie irgendwann hinten runter...


    Gespannt bin ich auch, was aus dem Praktikum im Februar werden wird! :gruebel


    LG, Bella

  • Meine Kinder sind seit dem 16. März zu Hause, seit dem sind die Schulen und Kindergärten in Mexiko geschlossen. Nach den um eine Woche verlängerten Osterferien gab es im Frühjahr für meine 7 jährige circa 2 zoom meetings am Tag und für den Rest einen Plan mit Aufgaben, was idealerweise wann gemacht werden sollte.


    Seit diesem Schuljahr (begann im August) ist ihr Unterricht komplett über den Rechner, also zoom von 8 bis 14:30, der gleiche Stundenplan als wäre sie in der Schule. Das klappt erstaunlich gut, ich muss circa einmal am Tag mit der Technik etwas helfen oder ein paar Mal Fragen beantworten.


    Das nervigste ist das abfotografieren und hochladen der eledigten Aufgaben in ihren Büchern und Heften, das kostet 30 Minuten am Tag und ist für mich nervig. Das bekommt sie alleine noch nciht hin.


    Ausgedruckt werden in der Woche vielleicht 5 Blätter, aber sie arbeiten in ihren Büchern und Heften.


    Unsere Schule hat das hervorragend gelöst, finde ich, und das Beste aus dieser Situation gemacht. Klar würde meine Tochter lieber in die Schule gehen, aber sie freute sich nach den Weihnachtsferien auch so auf die Schule.


    Allerdings geht meine Tochter hier auf eine Privatschule mit nur 20 Kindern in der Klasse. Für die öffentlichen Schulen wurde Fernunterricht im fernsehen gemacht, bzw wird noch gemacht.

  • Ich bin froh das mein Küken in der Abi-Abschlussklasse (bei uns die 12.Klasse) ist und sich selbständig kümmert. Da muss ich nicht hinschauen. Seit Montag ist in Sachsen für die Abschlussklassen, also 10. Klasse und auf dem Gymnasium 11. und 12. Klasse, wieder Präsenzunterricht möglich, aber am Gymnasium nur in den Leistungskursen und Mathe, die auch schriftlich geprüft werden. Nach den schriftlichen Prüfungen findet Unterricht in den Grundkursen statt, die mündl. geprüft werden. Ist besser als nur Homeschooling. Nachteil bei der ganzen Sache: mein Kind muss wegen einem Kurs, also 11/2 h Unterricht, in die Schule fahren. Da aber im ÖPNV Busse und Bahnen jetzt in größeren Anständen fahren, muss sie 15 min bzw. 30 min. warten bis der Anschluss kommt. Ich habe schon angeboten das Küken vom Bahnhof einzusammeln, aber das ist kontraproduktiv extra mit dem Auto loszufahren.

    Ich hoffe das die Prüfungen dann so stattfinden können wie geplant.


    Der Musikunterricht an unserer örtlichen Musikschule findet auch über Video statt. Bei Geige gar nicht so einfach. Unser Gastkind spielt Klavier, da ist es einfacher. Für ihn ist die ganze Situation ohnehin schwerer. Glücklicherweise wohnt ein Klassenkamerad nur zwei Dörfer weiter. Die Eltern haben angeboten das die Jungs zusammen Schule machen können, da hat er gleich Hilfe. Der Klassenkamerad hat ihn von Anfang an in der Schule unterstützt. Da mein Mann Risikopatient ist und wir lange Zeit Hotspot waren, ist unser Gastkind jetzt Gast bei seinem Klassenkameraden, sprich er wohnt auch vorübergehend dort. Der junge Mann hatte ohnehin Schwierigkeiten durch das Homeschooling einen strukturierten Tagesablauf zu finden, fand die Schulaufgaben zu Hause sinnlos. Jetzt hat er wenigstens einen Klassenkameraden der ihm helfen kann.


    Soeben kam von der Schule ein Schreiben über den weiteren Schulablauf in der 12. Klasse.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)