Die Medica von Bologna - Wolf Serno

  • Verlag: Droemer (1. Dezember 2010)


    Kurzbeschreibung
    Bologna 1552. Mit einem entstellenden Feuermal - für die Inquisition ein Schandmal der Sünde - kommt Carla zur Welt. Um sich von diesem Makel zu befreien, träumt sie davon, eine Medica zu werden. Doch ein Medizinstudium ist ihr als Frau verwehrt. Sie gibt nicht auf. Heimlich besucht sie Vorlesungen an der Universität, wo der charismatische Chirurg Gaspare Tagliacozzi die Kunst der Gesichtsoperationen lehrt. Sie hofft auf seine begnadeten Hände und verliebt sich dabei rettungslos in ihn. Doch Gaspare, der ihre Liebe nur zum Schein erwidert, nutzt ihre Gefühle aus und schickt sie auf eine tödliche Mission ...


    Über den Autor
    Wolf Serno arbeitete 30 Jahre als Texter und Creative Director in der Werbung. Mit seinem Debüt-Roman "Der Wanderchirurg" - dem ersten der fesselnden Saga um Vitus von Campodios - gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller, dem viele weitere folgten, unter anderem: "Der Balsamträger", "Hexenkammer", "Der Puppenkönig" sowie "Das Spiel des Puppenkönigs". Wolf Serno, der zu seinen Hobbys "viel lesen, weit reisen, gut essen" zählt, lebt mit seiner Frau und seinen Hunden in Hamburg und in Nordjütland/Dänemark.


    Meine Meinung


    Dieser neue Roman von Wolf Serno macht schon vom Ansehen einen guten Eindruck.
    Mit seinen 640 Seiten ist er ziemlich dick, hat aber eine angenehme Schriftgröße und
    lässt sich gut lesen.


    Er ist in Ichform geschrieben, Carla erzählt ihre Lebensgeschichte.


    Sie wurde mit Feuermal im Gesicht geboren, das in der Zeit 1552 ein Zeichen des Teufels ist.
    Ihre Mutter ist Schneiderin und zieht sie alleine auf . Carla wächst sehr einsam auf, ihre Puppen sind ihre Freunde. Von ihrem Vater erzählt die Mutter ihr nichts.


    Der Schuhmacher Marco verliebt sich in Carla, als der eine Erbschaft macht, fängt er mit dem Arztstudium an. Jetzt wird Carla neugierig und sie lässt sich alles erzählen, leider ist Maro nicht so mitteilsam.


    Carla verliebt sich in den Arzt Gaspare Tagliacozzi und lernt dabei viel und er lässt sie sogar bei Nasenoperationen teilnehmen. Es wird sehr detailliert beschrieben wie es geht, mir ein fast wenig zu genau. Am Schluss des Buches gibt es auch noch gute Bilder davon zu sehen.


    Leider lässt sich Carla so auf Gaspare ein , dass ich sie oft schütteln möchte. Liebe macht doch blind.
    Sie reist für ihn nach Venedig, obwohl da die Pest wütet, da trifft sie Latif, der ihr Diener sein will.
    Er begleitet sie über viele Jahre in ihrem weiteren Leben.
    Sie nimmt für ihre Arzttätigkeit viel in Kauf, vergisst sich selbst und bringt sich in Gefahr.

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen.
    Für mich ist es ein typischer Wolf Serno Roman, er muss ein Faible für den Arztberuf haben.
    Er lässt sich gut lesen und ich war gut unterhalten.



    :lesend

  • Das Buch beginnt mit der jungen Carla und ihren Erinnerungen an ihre Kindheit, bei der sie selten vor die Türe durfte und nie mit in die große Stadt Bologna. Denn ihre Mutter wollte dies nicht, da sie ein Feuermal im Gesicht trägt was damals gerne als Zeichen des Teufels bezeichnet wurde. Durch einen Zufall lernt sie Marco kennen und die beiden verstehen sich sehr gut und sie Verloben sich. Als Marco dann beginnt Medizin zu studieren passiert Carlas Mutter ein schwerer Unfall und sie merkt, das sie sich nicht wirklich auf Marco verlassen kann. Er vermittelt ihr zwar eine Stelle als Hilfsschwester bei den Nonnen im Krankenhaus aber ansonsten kann sie sich nicht auf ihn verlassen. Durch ihre Tätigkeit im Krankenhaus wird ihr Interesse an der Medizin geweckt und sie findet Mittel und Wege an den Vorlesungen teilzunehmen, zwar im Verborgenen aber es klappt. Da sie von ihrer Mutter auch das Schneiderhandwerk gelernt hat, bemerkt sie das die Weste die die Mediziner bei einer Nasenoperation nutzen nicht optimal ist und spricht einen Arzt an, der dann bereit ist sich ihre Änderungen anzusehen, diesen Arzt überredet sie das sie ihm bei der Operation assistieren darf. Die beiden sind dann so eingespielt das sie bei vielen Operationen dabei ist. Irgendwann hat sie dann den Wunsch selbst eine Nasenoperation durchzuführen, was dann auch klappt. Carla reist auch für die Wissenschaft in das von der Pest gebeutelte Venedig um ein Gutachten für den Arzt zu holen, dort hilft sie dem Arzt bei seinem Kampf gegen die Pest und lernt auch ihren Diener Latif kennen, der sie dann wieder zurück nach Bologna begleitet. Nachdem sie erfahren hat,

    ,
    arbeitet sie im Untergrund und behandelt Arme und Bettler als Ärztin, als dies der Inquisition zu Ohren kommt muss sie mit ihrem Diener fliehen. Ein spannender Roman, der das ganze Leben von Carla aus ihrer Sicht erzählt, aber auf den ganzen Seiten nie Langweilig wird. Auch die Erzählungen von den Operationen sind so geschrieben, das man versteht um was es geht ohne das man zuviel Ekel haben muss. Auch die 6 Akte der Nasenrekonstruktion am Ende des Buches geben Aufschluss wie damals behandelt wurde.

  • Wolf Sernos Roman „Die Medica von Bologna“ ist angenehm zu lesen und sehr handlungsreich.


    Der Autor schafft es, mich als Leser tief in die Welt des 16.jahrhunderts in Italien zu versetzen. Im Mittelpunkt steht dabei die Medizin, unüblicherweise ausgeübt von einer Frau, die trotz der Benachteiligungen eines äußeren Makels es schafft, sich selbst auszubilden und durchzusetzen.
    Carla ist eine starke Hauptfigur, die als Erzählfigur alle Passagen des Romans durchdringt und bestimmt. Hinzu kommen einige gute Nebenfiguren und ein paar weniger stark entworfene. Neben vielen medizinischen Fakten bestimmt Wolf Serno das Buch durch seinen unaufdringlichen, aber dichten Stil.


    Einige Passagen wirken zu konstruiert, wenn die Zufälligkeiten dominieren, aber mich hat das nicht gestört.


    Der Roman ist über Jahrzehnte angelegt. Man kann Carlas Lebensstationen verfolgen ohne beim Lesen je an Intensität zu verlieren.


    Von mir bekommt der Roman starke 9 von 10 Punkten!

  • Carla Maria Castagnolo, eine Frau von 48 Jahren die an einer schweren Krankheit leidet, lässt ihre Lebenserinnerungen niederschreiben um der Welt die Wahrheit zu berichten. Dabei geht es um keine weltumstürzenden Geheimnisse, nichts was den Vatikan bedroht oder die Wissenschaften von oben nach unten kehrt. Es ist ihre ganz persönliche Geschichte, der Kampf einer Frau um die Anerkennung ihrer Fähigkeiten und Leistungen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Wir haben teil an Carlas Kindheit, die geprägt ist von einer strengreligiösen Mutter und dem Verstecken vor anderen. Denn Carlas linke Gesichtshälfte ist durch ein großes Feuermal entstellt. Nicht ungefährlich, kann ein solches "Sündenmal" doch von der Inquisition durchaus auch als Hexenmal interpretiert werden. So wächst das Mädchen sehr zurückgezogen auf, verlässt kaum je das Haus und lernt schließlich von der Mutter das Schneiderhandwerk. Erst ein Nachbarssohn schafft es langsam in ihre Abgeschiedenheit einzudringen und macht ihr schließlich sogar einen Antrag. Marco, der gelernte Schuster, beginnt ein Studium der Medizin, was die Hochzeit vorerst hinauszögert, und verschafft Carla eine Stellung als Hilfsschwester im Kloster, wo sie sich um Kranke kümmert. Dabei entdeckt sie ihre große Begabung und zukünftige Obsession: Menschen heilen. Immer häufiger fragt sie Marco nach dem Inhalt seiner Studien, doch als sie von ihm nur abwiegelnde und unzureichende Antworten erhält, muss sie einen anderen Weg finden ihren Wissensdurst zu stillen. Und sie findet ihn. Heimlich verfolgt sie Anatomielesungen in der altehrwürdigen Universität von Bologna durch einen Spalt im Dachboden mit. Wie nicht anders zu erwarten, wird sie entdeckt und nur mit knapper Not und durch ein Unglück, kann Carla unerkannt entkommen.


    Doch sie will den Traum von der eigenen medizinischen Laufbahn nicht aufgeben. Sie spricht einen der Dottores in ihrer Eigenschaft als Krankenschwester und Schneiderin an, und bietet ihm an, die für die Nasenrekonstruktionen so wichtigen Stützwesten anzupassen und mit Verbesserungen zu versehen. So lernt sie den Doktor Gaspare Tagliagcozzi, dessen Vorträgen sie im Geheimen schon lauschte, näher kennen. Er ist beeindruckt von ihrem Können und Wissen, beschäftigt sie hin und wieder auch als seine Assistentin und zieht sie schließlich auch in sein Bett. Carla liebt den Dottore sehr, aber leider muss sie feststellen, dass auch er nur ein Mann seiner Zeit ist und sie niemals als Gleichgestellte behandeln wird.



    Was mir an diesem Buch gut gefallen hat, war die liebevolle Ausstattung. Im Anhang findet man Bildtafeln, die alle Schritte der oft erwähnten Nasenrekonstruktion schematisch darstellen. Am Anfang jedes Kapitels gibt es eine kleine Zeichnung die Bezug hat zum Titel, der zusätzlich auch noch in italienischer Sprache vorhanden ist. Was leider fehlt ist ein Lesebändchen und, wie einem beim Lesen später öfter schmerzhaft auffällt, ein Glossar mit italienischen Worten und Sprichwörtern. Manchmal wirkte der Einsatz auch ein bisschen zu sehr auf Lokalkolorit getrimmt. Die verwendeten lateinischen Begriffe sind meist selbsterklärend oder werden im Text übersetzt, da gab es von meiner Seite keine Probleme. Auch der Schreibstil ist angenehm und flott zu lesen.
    Das medizinische Wissen dieser Zeit wurde gut eingearbeitet und fand ich sehr interessant. Nicht zuletzt durch die Darstellung der erwähnten Tafeln im Anhang wurde vieles sehr anschaulich vermittelt. Man merkt, dass Wolf Serno sich damit auskennt. In der Leserunde gab es einige Teilnehmer, denen zu sehr ins Detail gegangen wurde, mir persönlich hat gerade das sehr gefallen. Was vermutlich auch an meinem großen Minuspunkt der Geschichte liegt, zu dem ich jetzt komme.


    Carla selbst. War es zu Beginn noch ein eher unbestimmtes Gefühl, hat sich im weiteren Verlauf immer stärker herauskristallisiert, dass ich diese Frau nicht leiden kann. Ihr Verhalten ist geprägt von Sturheit, Naivität, Dummheit und auch einem Teil Eitelkeit. Viele ihrer Entscheidungen konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, ganze Handlungsstränge wirkten dadurch konstruiert. Auch einige andere, von ihr nicht abhängige, Elemente waren allerdings durch seltsame Zufälle bestimmt, eines wurde zu Beginn mit Andeutungen spannend gemacht, ewig nicht erwähnt, und dann plötzlich wurde eine fertige Seifenopernauflösung aus dem Hut gezogen, dass diverse Vorabend-Serien vor Neid erblassen würden.


    Der Gegenpol, die Figur die mir am meisten am Herzen lag, war Carlas Diener Latif. Der osmanische Eunuch hat einen treuen, fürsorglichen und schalkhaften Charakter. Mehrere Male hab ich laut gelacht oder zumindest vor mich hingegluckst. Leider taucht er erst nach über der Hälfte des Buches auf, sonst hätte er vielleicht noch das eine oder andere für mich retten können.


    Ich habe in einem Artikel von Wolf Serno zur Entstehung der Medica gelesen, dass es sein erster Roman aus Sicht einer Frau ist. Vielleicht liegt es ja daran? :gruebel Ich werde ihm wohl nochmal eine Chance mit einem seiner älteren Romane geben, vermutlich dem Wanderchirurgen. Vielleicht komm ich ja mit einem Mann besser klar.


    Fazit: Für mich war "Die Medica von Bologna", mein erster Roman von Wolf Serno, letzten Endes nur ein durchschnittlicher historischer Roman. Das medizinische Wissen war zwar interessant, aber die unsympathische Hauptfigur und die manchmal konstruiert wirkende Handlung machten das Lesen leider nicht nur zum Vergnügen. Ich habe mich entschieden der Medica von Bologna 7 von 10 Punkten zu geben, wobei ein Punkt allein für den wunderbaren Latif ist.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Geschichten, die sich mit ärztlicher Kunst vergangener Zeiten beschäftigen, insbesondere mit Ärztinnen, lese ich einfach gerne. Insofern war dieses Buch jetzt kein Missgriff, aber insgesamt doch eine kleine Enttäuschung. Dass Wolf Serno ein sprachliches Feuerwerk abbrennt hatte ich nicht erwartet, denn seine Bücher leben eher von der erzählten Geschichte mit einer spannenden Handlung, jedoch blieb der Roman trotz der sicher umfangreichen Recherchen zu den medizinischen Aspekten irgendwie blass und oberflächlich.


    Den Einstieg fand ich gelungen. Er beschäftigte sich mit Kindheit und Umfeld von Carla, der künftigen Medica und weckte Sympathie für einen Menschen, der es im Laufe seines Lebens wohl nicht leicht haben würde. Diese Sympathie blieb dann bei mir relativ schnell auf der Strecke, denn der Autor ließ Carla sich zunehmend zu einer nervigen Person entwickeln, deren sprunghafte und unausgegorene Handlungsweisen und Gefühlsäußerungen die meiste Zeit nicht nachvollziehbar blieben. Paradise Lost hat das vortrefflich und ganz in meinem Sinne erläutert! :grin
    Vieles geschah aus heiterem Himmel, ohne logisch aufgebaut zu sein, als wäre dem Autor gerade nix Passenderes eingefallen. Und es wurden allerhand Andeutungen gemacht, die dann im Sande verliefen. Statt anzusteigen flachte die Spannung immer mehr ab, dümpelte vor sich hin und mündete in einem unspektakulären Ende.


    Die interessanteste und authentischste Figur bildete auch für mich Latif, weiß der Himmel, was er an Carla findet! Gefallen hat mir auch die Schilderung der Bettlertruppe, vielleicht ein bisschen klischeehaft, aber trotzdem phantasievoll und gelungen! Sie hätte für meinen Geschmack ruhig einen größeren Raum einnehmen dürfen. Insgesamt wurde recht viel Information eingearbeitet, nicht immer flüssig, passend und leicht lesbar, oft hatten ganze Passagen einen zu aufzählenden, dozierenden Charakter. Die eigentlichen medizinischen Ausführungen, hauptsächlich die detaillierte Schilderung der Nasenoperation, waren sehr interessant und das eigentliche Highlight des Buches, die erläuternden Tafeln und Bilder im Anhang wirklich klasse!


    Ich kannte schon einige Bücher von Wolf Serno und fand sie, mit kleinen Einschränkungen, recht gut. Vielleicht liegt es ihm mehr, aus der Perspektive eines Mannes zu erzählen, wahrscheinlich habe ich dieses Buch aber auch sehr viel kritischer gelesen als die anderen.


    Nach reiflicher Überlegung entscheide auch ich mich für 7 Punkte.

  • Carla, entstellt durch ein Feuermal im Gesicht, wird alleine von ihrer Mutter aufgezogen. Ihr innigster Wunsch ist es Medizin zu studieren und dann als Medica tätig zu werden. Ein Beruf, der in der damaligen Zeit für eine Frau unmöglich zu sein scheint. Carla versucht alles Menschenmögliche um ihrer Berufung nachzukommen.


    Im Großen und Ganzen konnte der Autor mich mit „Die Medica von Bologna“ nicht zufriedenstellen, zu viel kam mir unrealistisch vor, zu viel konstruiert. Manche Passagen waren nett zu lesen, manche lustig. Wenn man die vielen italienischen Ausdrücke außer Acht lässt, fand ich die Sprache flüssig lesbar. Man sollte allerdings Redewendungen nicht abgeneigt sein.


    Leider waren mir die Protagonistin und ihre große Liebe streckenweise äußerst unsympathisch, aber glücklicherweise kamen auch liebenswerte Personen im Roman vor.


    Ich denke, man hätte mehr aus dem Stoff machen können. Schade! Hätte ich das Buch aus der Bücherei geliehen, hätte ich es möglicherweise abgebrochen, so vergebe ich 5 von 10 Punkten.

  • So, ich habe es leider nicht geschafft dieses Buch zu Ende zu lesen. Dafür wäre mir meine Zeit zu schade gewesen. Ein Wunder, dass ich überhaupt die ersten 200 Seiten gelesen habe...


    Ich kann mich hier der Meinung meiner Vorgänger nur anschließen..


    Mir war die Geschichte zu langweilig und auch zu unrealistisch. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und die Figuren werden einem gar nicht richtig symphatisch bzw. sie werden gar nicht richtig "lebendig".
    Auch kann ich deren Handlungsweise teilweise gar nicht nachvollziehen.


    Der Schreibstil liest sich eigentlich flüssig, mal von den ganzen italienischen und lateinischen Ausdrücken abgesehen, die nicht übersetzt werden. Also Achtung: Beim Lesen lieber ein Wörterbuch zur Hand haben. Obowohl ich die Wörter und Ausdrücke einfach überlesen habe.


    Auch ist mir stellenweise zu viel ausführliches medizinisches Wissen mitgeteilt worden. Die ganzen Einzelheiten finde ich eher uninteressant und es stört den Lesefluß..


    Fazit: Kein Buch, welches ich weiterempfehlen würde


    P.S. Das erste Buch, welches ich in diesem Jahr abgebrochen habe, was ich wirklich schade fand, da dies auch meine erste Leserunde war. Diese könnte ich nun leider nicht beenden ;-(

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • im Rahmen der Leserunde habe auch ich dieses Buch gelesen.


    Es hat mich streckenweise gut unterhalten und auch interessante Informationen über die plastische Chirurgie in dieser Zeit bereit gehalten.


    Aber ges gab auch einige Dinge die mir an diesem Roman aufgesetzt und konstruiert vorkamen und mich gerade gegen Ende zu mehr und mehr gestört haben, wie z.B. die vielen Zufälle (Carla kennt genau den Fluchtweg, der verliebte Priester, der Söldner der von Gaspares Tod berichtet, die Rückkehr Latifs).


    Alles in Allem würde ich diesem Roman 6 von 10 Punkten geben.

  • Bologna, 1552. Die kleine Carla kommt mit einem Feuermal im Gesicht, einer voglio di peccata, zur Welt. Durch ihre Mutter weitestgehend von ihrer Umgebung abgeschirmt, lernt Carla schon in jungen Jahren das Schneiderhandwerk von ihrer Mutter. Nach dem Tod der Mutter bekommt sie durch ihren Verlobten Marco Zugang zu medizinischem Fachwissen, auch verdankt sie ihm eine "Stelle" als Hilfsschwester bei den barmherzigen Nonnen. Durch ihren Patienten Conor, dem Bettlerkönig, erfährt Carla von der Möglichkeit, Teile des Gesichts mit Hilfe der "Ars Reparatoria" wiederherzustellen. Ob das auch eine Möglichkeit wäre, sie selbst von ihrer Entstellung zu heilen? Sie sucht den Kontakt zu Gaspare Tagliacozzi, einen von Marcos Dozenten, dessen Spezialgebiet die "Ars Reparatoria" ist...


    Viel mehr Worte möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht über den Inhalt verlieren. Wolf Serno schreibt in einem flüssigen Stil, der sich sprachlich leicht lesen lässt. Lange Satzgebilde oder schwierige Inhalte sucht man hier vergebens. Aber genau das ist auch mein größter Kritikpunkt an diesem Roman: der Inhalt. Einerseits so vorhersehbar, dass man praktisch alles vorher schon weiß oder zumindest ahnt, was passieren wird - andererseits an den Stellen, an denen er nicht vorhersehbar ist, handeln die Personen so unplausibel, dass der Geschichte fast schon jede Glaubwürdigkeit abgesprochen werden muss. Oft wirkte es auf mich auch, als hätte der Autor lieblos einzelne Sequenzen aus Carlas Leben aneinandergereiht und die Nähte nicht ordentlich versehrt - um in der Sprache des Schneiderhandwerks zu bleiben. Auch muss ich leider sagen, dass ich den Klappentext irreführend fand, denn diese 'tödliche Mission' in Venedig nimmt im ganzen Buch doch nur einen sehr geringen Stellenwert ein.


    So bleibt mir nur zu sagen, dass ich trotz des angenehmen Erzählstils wegen der für mich empfundenen inhaltlichen Mängel mehr als doppelt solange an diesem Buch gelesen habe als ich normalerweise für ein Buch dieser Stärke benötige und wahrscheinlich in nächster Zeit keines mehr von diesem Autor lesen werde. Und wenn, dann auch nur, weil einige LR-Teilnehmer meinten, die früheren Bücher mit männlicher Hauptperson seien besser.

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Die Ich-Erzählerin Carla berichtet 48-Jährig und an Schüttellähmung erkrankt, rückwirkend über ihr Leben.
    Carla hatte keine leichte Kindheit. Sie kam mit einem Feuermal im Gesicht zur Welt. Ihre Mutter versteckt sie vor der Welt und lehrt sie das Schneiderhandwerk.
    Carla entdeckt allerdings schon früh ihr Interesse an der Medizin und bekommt durch einen Freund Zugang zu dieser Welt.


    Wolf Serno lässt den Leser teilhaben an Carlas Leben und ihrer Entwicklung. Er unterhält mit Exkursen in die Welt der Mode aber in erster Linie verschafft er einen Einblick in die Rekonstruktion von Nasen im 16. Jahrhundert, sowie in die Behandlung der Pest.


    Ich habe den Roman gern gelesen, wenn ich die Handlung streckenweise vorhersehbar und Carlas Entscheidungen manchmal nicht nachvollziehen konnte. Aber ich lese in erster Linie, um unterhalten zu werden und dabei kam ich auf meine Kosten. Wegen der o.g. Abstriche vergebe ich 8 von 10 Punkten.

  • Bologna, im 16. Jahrhundert: Die junge Carla Castagnolo, uneheliche Tochter einer frommen Schneiderin und mit einem entstellenden Feuermal geboren, träumt davon Medica zu werden, doch als Frau bleibt ihr das Universitätsstudium verwehrt. Über Umwege gelingt es ihr, sich einiges an medizinischem Wissen anzueignen und bei einem der führenden Chirurgen seiner Zeit zu assistieren, dem charmanten und gutaussehenden Gaspare Tagliacozzi. Dieser ist jedoch nicht nur an der medizinischen Begabung der jungen Frau interessiert, und so lässt sich die naive Carla auf eine verhängnisvolle Liebelei ein.


    Optisch ein echter Hingucker, augenscheinlich gründlich recherchiert und flüssig geschrieben lässt sich der neue Serno anfangs gut wegschmökern. Nach der dritten Nasenrekonstruktion beginnt jedoch ein erster Zweifel aufzukeimen – wie viele Nasenversehrte hat es damals in Bologna bloß gegeben? – und nach der vierten habe ich es dann aufgegeben, auf etwas Abwechslung im medizinischen Bereich zu hoffen. Abwechslungsreicher sind die Themen, die Serno in die Geschichte drückt, leider ohne auch nur eines wirklich konsequent zu verfolgen und in der Handlung zu entwickeln: die Frage nach Carlas Herkunft, das Feuermal, welches die Kirche als Sündenmal ansah, eine Reise in die Pest-Stadt Venedig und nicht zuletzt Carlas Werdegang zur Medica (um nur einige Beispiele zu nennen) - nach einigen anfänglichen und oft nur angedeuteten Schwierigkeiten löst sich alles in Wohlgefallen auf. Vieles wirkt beim Lesen arg konstruiert, nicht immer ist die Wortwahl dem historischen Ambiente zuträglich und insgesamt bleibt die Handlungsweise Carlas über weite Strecken schlicht unbegreiflich.


    Interessant sind die angefügten Bildtafeln über die – na, was schon? – Nasenrekonstruktion dennoch; einen Anhang mit Erläuterungen und Übersetzungen habe ich mir so manches Mal gewünscht, vielleicht wäre dann der Text an einigen Stellen nicht ganz so belehrend daher gekommen.
    Von Serno bin ich eigentlich Besseres gewohnt (oder es kam mir bisher so vor), daher nur Mittelmaß und lediglich eingeschränkt empfehlenswert. Ich gebe 5 von 10 Punkten.

  • Bologna 1552. Carla kommt mit einem entstellenden Feuermal zur Welt und wird von ihrer Mutter allein aufgezogen. Um sich von diesem Makel zu befreien, träumt sie davon, eine Medica zu werden. Doch ein Medizinstudium ist ihr als Frau verwehrt. Sie gibt nicht auf. Heimlich besucht sie Vorlesungen an der Universität, wo der Chirurg Gaspare Tagliacozzi die Kunst der Gesichtsoperationen lehrt. Sie hofft auf seine begnadeten Hände und verliebt sich dabei rettungslos in ihn. Doch Gaspare, der ihre Liebe nur zum Schein erwidert, nutzt ihre Gefühle aus und schickt sie auf eine tödliche Mission ...


    Der Roman ließ sich flüssig lesen und hat mich teilweise gut unterhalten. Das medizinische Wissen dieser Zeit wurde ebenfalls gut eingebaut. Für mich gab es jedoch Abschnitte in denen genau dieses medizinische Wissen und die Operationen zu detailliert über Seiten ausgebaut waren. Was am Anfang faszinierte, wurde dadurch schnell uninteressant und ich habe viel überlesen. Carlas Leben war reibungslos nachvollziehbar und ließ zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen.


    Für mich fehlte jedoch ein Glossar über die ganzen italienischen und lateinischen Ausdrücke und Redewendungen, so dass ich auch hier viel überlesen habe.


    Die Protagonistin entwickelte sich für mich leider sehr negativ. Zu konträr und nicht nachvollziehbar waren für mich teilweise ihre Einstellungen und Handlungen. Dafür ist mir Latif sehr ans Herz gewachsen und hat mit seiner Art viel gerettet.


    Pluspunkt war für mich: die liebevolle Gestaltung des Buches. Ob es nun die kleinen Zeichnungen an den Kapitelanfängen waren oder auch die bildliche Darstellung der Nasenrekonstruktion in sechs Akten am Schluss des Romanes.


    Fazit: „Die Medica von Bologna“ war der erste Roman von Wolf Serno, den ich gelesen habe. Ein durchschnittlich historischer Roman mit einem angenehmen Erzählstil, der sich flüssig lesen ließ. Ich gebe 7 von 10 Punkten.

    :lesend Cristina di Canio - Die Buchhandlung der Träume

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Verhältnisse

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 319

  • "Die Medica von Bologna" hält in medizinischer Hinsicht das, was der Titel verspricht. Interessante Informationen über die Anfänge der plastischen Chirurgie in Italien, im Anhang sogar Abbildungen der Originalzeichnungen von Gaspare Tagliacozzi, einer der Hauptfiguren des Romans.


    So interessant die medizinischen Informationen sind, nicht "nur" zur plastischen Chirurgie sondern auch z.B. zur Behandlung von Pestkranken, so wenig konnte ich leider mit den Hauptfiguren anfangen. Die (fiktive) Carla ist völlig weltfremd, da sie bis zu ihrer Volljährigkeit fast völlig isoliert aufwuchs. Ihre Mutter versteckte die Tochter zu Hause, um Gefahren durch deren großes Feuermal im Gesicht zu vermeiden. Auch Gaspare Tagliacozzi ist mir nicht sympathischer, ganz im Gegenteil und ich wüsste gerne, ob es Quellen gibt, die sein Verhalten im Roman belegen.


    Die Handlung wartet mit einigen interessanten Schauplätzen auf, sowohl die damals noch recht neue Hochschule von Bologna als auch Venedig und die zahlreiche historische Details gefielen mir sehr gut. Dem entgegen steht die sprunghafte und gelegentlich unlogisch wirkende Handlung, was nicht nur an der Hauptfigur Clara liegt.


    Fazit:
    Eine interessante Idee, fesselnder historischer Hintergrund, dessen sehr flüssig zu lesende Umsetzung mich inhaltlich leider nicht immer überzeugen konnte. An manchen Stellen wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen.


    7/10 Punkten

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Carla, die mit einen Feuermal im Gesicht zur Welt kam, wurde von ihrer streng gläubigen Mutter allein groß gezogen. Nachdem ihre Mutter stirbt, interessiert sie sich immer mehr für Medizin. Doch ein Studium bleibt ihr als Frau verwehrt. So eignet sie sich ihr Wissen mit Büchern und bei den Schwester im Hospital an. Auch bei Caspara darf sie assestieren und verliebt sich in ihn.


    Immer wieder erfährt sie Enttäuschungen und Rückschläge. Nach einer Reise kommt sie zum Diener Latif. Mit ihm wurde die Geschichte so richtig interessant.


    Die Story wird in der Ich-Form erzählt, was mir durchaus gefällt. Was ich etwas störend fand, sind die lateinischen und italienischen Wörtern und Sätze die ohne Übersetzung blieben. Hier wäre so etwas wie eine Fussnote angebracht gewesen.


    Es war mein ersten Buch von Wolf Serno, daher ging ich ohne große Erwartungen ran. Mir hats ganz gut gefallen, das Buch ist gut zu lesen.


    Ich vergeb 8 von 10 Punkten, da mir der Verlauf doch ganz gut gefallen hat.

  • Auf jeden Fall ein Buch, dem ich erstmal ein paar Tage Zeit geben musste, bevor ich mich an die Rezi wage. Entgegen vieler anderer Stimmen hier muss ich schon sagen, dass es mir sehr gut gefallen hat.


    Mir hat Sernos Erzählstil unglaublich gut gefallen. Die Personen, die er beschreibt, zeichnet er sehr sorgfältig und verleiht ihnen Tiefe. Latif ist ihm unglaublich gut gelungen. Auch den Charakter der Carla fand ich durchaus nachvollziehbar und konsequent umgesetzt, ebenso ihre Handlungen.


    Der Plot an sich war für mich sehr spannend, und die Meinung, dass zu viele Handlungsstränge geführt werden, die nicht zusammenhängen, teile ich eigentlich gar nicht.


    Lediglich der letzte Abschnitt des Buches war ein wenig gewöhnungsbedürftig, da er so anders war als der Rest vorher.


    Alles in allem hat mir das Buch aber total gut gefallen.


    Es war mein erster historischer Roman; allerdings war es für mich direkt ein Volltreffer.


    Dafür gibt's von mir 9/10 Punkten. Abzug nur wegen des letzten Teils.

  • "Die Medica von Bologna" habe ich auch im Rahmen der Testleserunde gelesen und mir hat das Buch richtig gut gefallen.
    Angefangen von den vielen interessanten medizinischen Erklärungen und Beschreibungen über doch einige sehr beeindruckende und sympathische Protagonisten wie Latif und für mich auch Carla bis hin zu der sehr schönen Aufmachung des Buches incl. ausführlicher Beschreibung einer Nasenrekonstruktion im Anhang gibt es für mich eigentlich wenig zu bemängeln.
    Das Buch war sehr flüssig zu lesen, mich haben die eingestreuten italienischen Sätze und Worte nicht gestört, sondern im Gegenteil eher einen positiven Eindruck hinterlassen.
    Ob nun Carlas Verhalten immer logisch und nachvollziehbar war - das war für mich mehr als zweitrangig. Sie hat mir insgesamt als Person gut gefallen und von daher hat mich ihr Leben mit allem, was sie so erlebte, sehr interessiert.
    Auch der Schluss war für mich so in Ordnung, Carla hatte ihren Frieden gefunden, sie und Latif werden wohl auch ihre letzten Jahre gemeinsam verbringen.


    Insgesamt empfand ich "Die Medica von Bologna" als rundes Lesevergnügen und ich gebe dem Buch 9 von 10 Punkten.

  • Carla Maria Castagnolo, geboren im Jahr 1552, hat es von Anfang an schwer im Leben, denn sie ist mit einem, für die damalige Zeit schweren, Makel behaftet. Sie hat ein Feuermal im Gesicht. Aus diesem Grund scheut die Ich-Erzählerin die Öffentlichkeit, seit sie begriffen hat, dass ihr Anblick die meisten Menschen erschreckt. Denn das Mal, das sie trägt, wird als Zeichen der Sünde und des Teufels angesehen und bringt die Trägerin in Gefahr, von der Inquisition verfolgt zu werden. Ihr Zufluchtsort ist das Haus, welches sie von ihrer Mutter geerbt hat, und in ihrer selbst gewählten Isolation wächst ein starker Wunsch in ihr: Sie möchte Medizin studieren und Ärztin werden. Aber das Studium ist Frauen zu dieser Zeit nicht gestattet. Doch findet Wege, sich heimlich das faszinierende Wissen anzueignen, indem sie sich unerkannt in die Vorlesungen an der Universität schleicht. Der Zufall will es, dass Carla eines Tages den Chirurgen Gaspare Tagliagozzi kennen lernt, und die Protagonistin verliebt sich in den charismatischen Mann. Er verfügt über alle Möglichkeiten, von denen Carla nur träumen kann. Seine große medizinische Spezialität ist die plastische Nasenkorrektur nach einer Verletzung oder Verstümmelung. Als Gaspare Carla bittet, seine Assistentin zu werden, kann diese ihr Glück kaum fassen, hat sie sich zu allem Überfluss doch auch noch in Tagliagozzi verliebt. Es scheint so, als würde er ihre Gefühle erwidern, aber dann stellt sich heraus, dass er Carla immer wieder schamlos ausnutzt und hintergeht.


    Dieser Roman ist der Rückblick auf das außergewöhnliche und bewegte Schicksal einer Frau, mit großen Wünschen und Träumen, immer auf der Suche nach Anerkennung, die ihr eigentlich zustand aber größtenteils verwehrt wurde. Im Alter von 48 Jahren, an der Schüttellähmung erkrankt, bittet sie ihren treuen Diener Latif, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.


    Der Versuch des Autors, eine weibliche Protagonistin zu Wort kommen zu lassen, ist größtenteils gut gelungen. Mit viel Einfühlungsvermögen schildert er das Schicksal und die Probleme von Carla und lässt sowohl sie als auch ihre Umgebung sehr lebendig und farbig vor den Augen des Lesers entstehen. Wolf Serno scheint ein großes Interesse an medizinischen Vorgängen des Mittelalters zu haben und sehr ausführlich zu recherchieren, das spürt man hinter jedem Satz. Auch die hochwertige Ausstattung des Buchs, sowie die ausführliche, bebilderte Beschreibung einer Nasenplastik im Anhang, welche original aus Tagliacozzis Werk stammt, sprechen für sich. Ich gebe zu, dass ich die Ausführungen über Nasenoperationen und Herstellung von Theriak zwar sehr interessant, doch stellenweise fast etwas zu ausführlich fand. Auch spielen einige Zufälle in die Handlung hinein, die für mich nicht völlig glaubwürdig waren. Trotz dieser kleinen Kritiken kann ich jedoch sagen, dass mich dieses Buch wunderbar unterhalten hat. Besonders Carla und Latif sind mir mit der Zeit direkt ans Herz gewachsen. Wolf Serno hat einen interessanten und kurzweiligen Roman geschaffen, bei dem ganz besonders Interessierte der Medizin im 16. Jahrhundert auf ihre Kosten kommen.

  • Meine Meinung zu dem Buch:


    Die Geschichte der Medica wird aus Sicht der Medica selbst als Rückblende auf ihr Leben in Bologna erzählt. Meine Erwartungen waren eigentlich über die Taten und das Wirken einer Medica zur damaligen Zeit in Bologna zu erfahren. Das ganze verbunden mit den Schwierigkeiten, die ein solcher Beruf für eine Frau zu der Zeit mitgebracht hat. Dieser Teil kam für mich einfach zu kurz.
    Einen Pluspunkt bekommt das Buch allerdings für die Aufmachung: ein schöner Schutzumschlag und im Anhang die bebilderte Darstellung der Nasenrekonstruktion, eine Operation, die mehrfach zur Sprache kommt.
    Ich denke, wenn das Buch um 200 Seiten gekürzt wäre, so dass der Fokus wesentlich mehr auf der Medica und ihren Taten gelegen hätte, dann wäre die Geschichte sicherlich etwas griffiger geworden.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Man erfährt die gesamte Lebensgeschichte der sehr sympatischen Carla, mit allen Hochs und Tiefs. Mir gefällt der Schreibstil von Wolf Serno sehr gut, obwohl teilweise das Buch doch sehr klischeehaft und vorausschaubar ist. So war mir schon ziemlich früh klar, für wen ihr Herz am Ende schlagen wird. Trotzdem ist es immer spannend und man möchte eigentlich mit einem Mal das ganze Buch durchlesen. Von mir gibt es 9 von 10 Punkten!