Leipziger Buchmesse 2013

  • Hallo Dieter,


    Deine Enttäuschung verstehe ich gut, aber auf der Messe war das nicht anders zu erwarten. Anders habe ich die Lesungen rund um die Messe in Buchhandlungen etc. erlebt.
    Das, was Du über den Lärmpegel und das Kommen und Gehen geschrieben hast, habe ich in abgemilderter Form bei größeren Lesungen in Hamburg erlebt. Teile des Publikums sind offensichtlich nicht mehr in der Lage, einer Lesung die nötige Aufmerksamkeit und Ruhe zu schenken, die die Veranstaltung zu einem Erlebnis werden lassen. Das ist bedauerlich, aber augenscheinlich ein Phänomen unserer Zeit.

  • Dieter, darf ich dich an unsere Diskussion im Dezember erinnern? Komm bitte wieder mit einem neuen Buch und versuche bei einem der vielen Krimievents in der Stadt zu lesen und dann auf dem Stand auf der Messe präsent zu sein. Im übrigen, Kirstens Worte kann ich nur unterstreichen.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Zitat

    Original von Kirsten Slottke
    Die Messe war voll aber schön. Vor allem habe ich einige nette Leutchen getroffen, darunter auch ein paar Eulen :wave .


    Beide Sätze kann ich nur voll und ganz unterstreichen! Ja, es war teilweise rappelvoll, aber schließlich waren wir (fast) alle zum Vergnügen dort und da bin ich dann meist ganz gelasssen, auch wenn es mal ein bisschen länger dauert, von A nach B zu kommen. (Wobei ich ehrlicherweise nachmittags nicht mehr in Halle 2 war.) Genervt hat es mich nur ganz kurz, als ich was zu Essen und aufs Klo wollte, beides habe ich dann lieber nach hinten verschoben und siehe da - ein paar Stunden später war es wesentlich ruhiger! Für mich gehört das Gedränge irgendwie auch dazu und man findet ja trotzdem noch ruhigere Eckchen!


    Ich hab mich auch sehr gefreut, dass es dieses Mal mit einem Mini-Eulentreffen geklappt hat :wave. War schön mit euch und vielleicht klappts ja doch einmal mit einem großen Eulentreffen, ihr habt mir auf alle Fälle Lust darauf gemacht. Und danke nochmal an Jupp für den Kaffee!


    @ Dieter: Zwar verstehe ich deinen Ärger, aber als Leser habe ich das auch so wie Kirsten empfunden. Damit sind wir also mit beowulf schon zu dritt, also mach dir keinen Kopf darüber. Klar ist so eine Lesung auf einer Messe ganz anders als in einem abgeschlossenen Raum. Mal völlig abgesehen davon, dass eine halbe Stunde zu kurz ist, um wirklich in ein Thema/Buch einzutauchen. Du hattest vielleicht auch etwas Pech mit der Bühne, denn dort sind durch die offene Gestaltung immer wieder Leute durchgelatscht. Für mich als Zuhörer sind diese Messelesungen aber auch ein offenes Angebot, mal hinschauen und gucken und ein bißchen zuhören - interessiert es mich, bleib ich; ansonsten bummle ich einfach weiter. Wenn mich ein Vortrag wirklich interessiert, kann ich aber das Drumherum ganz gut ausblenden.


    Von daher: Sieh es nicht als Alternative zu einer "richtigen" Lesung, sondern als eine Art anderes Angebot, bei dem vielleicht auch Leute angesprochen werden, die sonst nicht im Publikum sitzen.


    Zitat

    Original von Bodo ICH HABE JOE LANSDALE GETROFFEN!!!!


    Ah, jetzt habe ich eine Idee, wo die Cowboys hergekommen sein könnten! Die sind selbst im Cosplayers-Getümmel aufgefallen!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Huhu!


    Ich bin auch gerade wieder zurück, und ich fand es wieder sehr, sehr schön :-)
    Ich habe einige bekannte Eulen getroffen und andere kennengelernt, viele interessante Gespräche geführt und zwei schöne Lesungen gehabt.


    Wobei ich Dieter recht geben muss, die Lesung auf der Messe war gewöhnungsbedürftig. Freitag Abend mit den 42ern im Knicklicht hatte ich Kontakt zum Publikum, die Lacher kamen, wo ich sie erwartet habe, und es war irgendwie ... kuschelig ;-) Auf der Messe hatte ich ständig das Gefühl, gegen den Lärm anzureden, und in den ersten fünf Minuten hat mich das Kommen und Gehen noch etwas irritiert. Aber letztendlich war es auch nett, und ich würde es gerne wieder machen.


    In jedem Fall freue ich mich schon auf nächstes Jahr Leipzig :)


    :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Mir hat mein erster Besuch der Buchmesse in L E I P Z I G auch sehr gut gefallen. Anreise & Rückfahrt haben hervorragend geklappt. Leipzig hat sich den ganzen Tag mit strahlendem Sonnenschein, der sich wunderbar in dem chicen Glasbau widerspiegelte, empfohlen. Hier war ab heute Mittag wieder Schneegestöber und ich glaube kaum daran, dass unser Eulentreffen in einer Woche den Frühling herlocken kann. Witzig war, dass ich im Eingangsbereich gestern morgen als erstes bekanntes Gesicht meinem Verlagsleiter begegnete. Ansonsten habe ich mich gefreut alten und neuen Eulen zu begegnen, das Leipziger Messetreiben zu beobachten und nette Gespräche, einige lesende Autoren zu erleben und manches an Infomaterial dort mitgenommen zu haben.
    Ich möchte wiederkommen!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich finde ja Buchmesse wunderbar absurd.
    Da schleppen picklige Teenager kiloweise Fantasy-Bücher in aldi-Tüten an, um sie signieren zu lassen und in Ehren ergraute Literaturmenschen mit seltsamen Brillen ziehen prallvolle Trolleykoffer hinter sich her, in denen sich womöglich auch Fantasy befindet.
    Ältere Herren im Anzug essen lausige Würstchen und lausigen Kartoffelsalat, während scharenweise übergewichtige Mädels als fleischgewordener Schulmädchenreport in viel zu knappen Höschen und Röckchen vorbeidefilieren.
    Da sitzen einsame Männer in ihren mit einem einzigen Lyrikbändchen zutapezierten Büdchen, während einen fünf Meter weiter eine Wand aus Samenspenderinnen, Tauchsiederinnen und Wanderimkerinnen zu erschlagen droht.
    Man findet Bücher, die man auf der Stelle einpacken möchte und Zeugs, das man nicht geschenkt haben will.
    Man trifft dort seine Kinderärztin, seinen Zeitschriftenhändler, seinen ehemaligen Zoologieprofessor, Gorbatschov, Esterhazy und Stefansson.


    Jedesmal frage ich mich: Was mach ich hier eigentlich. Jedesmal sage ich mir dann: na, Buchmesse halt. Das ist wie Weihnachten. Das kommt in schöner Regelmäßigkeit, jedes Jahr schwankt man zwischen Vorfreude und Genervtsein. Und jedes Jahr geht man hin. Buchmesse ist etwas, das man einfach nicht ausfallen lassen kann. Wie Weihnachten eben.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ja, Eulen - warum seid ihr denn nicht zu mir gekommen??!!


    :lache
    Ich hatte am Samstag nachmittag eine Plauderstunde angedacht, um mal mit dem ein oder anderen ein bisschen zu quatschen. Das verlief ... irgendwie anders als gedacht.
    In jedem Fall sah ich eine kleine Schar Eulen aus der Ferne, wie sie sich, Beo umringend, am Stand vorbeitreiben ließen, sodass ich wenigstens winken konnte. :wave


    Ich freu mich aber über jedes bekannte Gesicht, auch wenn mit mir nichts anzufangen war. Ich war soo aufgeregt und soo im Stress und es war sooooo toll :anbet


    Ich liebe die Leipziger Messe!
    Vor allem, wenn sie derart überfüllt ist und der Buchmarkt präsentiert bekommt, wie begeistert Deutschland liest und mit weil mit so viel Inbrunst und Kreativität Hobbys wie das Cosplay gepflegt werden und weil das alles so großartig zusammenpasst!

  • Also wir wollten dich deinen Bewunderern überlassen. Eine so lange Schlange, wie sie sonst nur Herr Fitzek mit seinem eigenen Stand produzierte, mit denen wollten wir uns nicht anlegen.

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    ...während scharenweise übergewichtige Mädels als fleischgewordener Schulmädchenreport in viel zu knappen Höschen und Röckchen vorbeidefilieren...


    Da stimme ich dir voll zu, denn davon habe ich auch genügend gesehen. :-)


    Hauptsächlich habe ich mich in der Messebuchhandlung aufgehalten und meinen SuB ein wenig gefüttert. :-)

  • Ich habe den ganzen Samstag aif der Messe verbracht und EIGENTLICH fand ich es ganz schön. Allerdings wollte ich mich besonders auf die Halle 2 konzentrieren. Und zwar NICHT die Manga-Arena sondern die restliche Halle. Hatte dort ein paar berufliche Termine, aber die musste ich irgendwann einfach absagen bzw. sausen lassen, weil kaum ein Durchkommen war und ich es darin nicht mehr ausgehalten habe. Ständig knallte mir irgendwer eine Pappmascheewaffe an den Kopf, rammte mir jemand anderes den Kinderwagen in die Hacken oder den Ellenbogen in die Seite.
    Nein danke. Da lobe ich mir für sowas doch die Fachbesuchertage in Frankfurt. Ansonsten war es aber schön, ich habe mehrere Autoren gesehen, viel mit Vertretern gesprochen und das ein oder andere Leseexemplar bekommen. Von diesem Standpunkt her war es praktisch als Fachbesucher dort zu sein.
    Eigentlich wollte ich mir auch ein Buch von Herrn Fitzek signieren lassen, aber als ich die Schlange sah, habe ich diesen Gedanken wieder verworfen. Sooooo wichtig war es mir nun doch nicht ;)
    Ja, am Sonntag war ich dann aber doch froh, wieder zuhause zu sein und vor allem Zeit zu haben, die Eindrücke zu verarbeiten (Samstag Abend war dafür keine Zeit, da haben wir in unserem Internat gefeiert ;) )...


    Lg

  • Zitat

    Original von Woelfchen85
    Ich habe den ganzen Samstag aif der Messe verbracht und EIGENTLICH fand ich es ganz schön. Allerdings wollte ich mich besonders auf die Halle 2 konzentrieren. Und zwar NICHT die Manga-Arena sondern die restliche Halle. Hatte dort ein paar berufliche Termine, aber die musste ich irgendwann einfach absagen bzw. sausen lassen, weil kaum ein Durchkommen war und ich es darin nicht mehr ausgehalten habe. Ständig knallte mir irgendwer eine Pappmascheewaffe an den Kopf, rammte mir jemand anderes den Kinderwagen in die Hacken oder den Ellenbogen in die Seite.
    Nein danke. Da lobe ich mir für sowas doch die Fachbesuchertage in Frankfurt. Ansonsten war es aber schön, ich habe mehrere Autoren gesehen, viel mit Vertretern gesprochen und das ein oder andere Leseexemplar bekommen. Von diesem Standpunkt her war es praktisch als Fachbesucher dort zu sein.
    Eigentlich wollte ich mir auch ein Buch von Herrn Fitzek signieren lassen, aber als ich die Schlange sah, habe ich diesen Gedanken wieder verworfen. Sooooo wichtig war es mir nun doch nicht ;)
    Ja, am Sonntag war ich dann aber doch froh, wieder zuhause zu sein und vor allem Zeit zu haben, die Eindrücke zu verarbeiten (Samstag Abend war dafür keine Zeit, da haben wir in unserem Internat gefeiert ;) )...


    Lg


    Die Halle des Todes ist nur was für die, die ganz hart im Nehmen und besser noch geben sind. Ellenbogen ausfahren und durch die Menge pflügen ist hilfreich. Ansonsten Sonntag ab 15 Uhr sind die auch schon weniger.

  • Ich war an allen vier Tagen auf der Messe, hab mich aber nicht stressen lassen und bin es eher gemächlich angegangen. Belohnt wurde ich mit vielen tollen Lesungen, Begegnungen mit lieben Menschen und manchen nicht so lieben, mit Ruheinseln und Engstellen. Es war wieder supertoll und das Zimmer für nächstes Jahr ist gebucht.
    Zur Lautstärke während der Lesungen fällt mir noch ein, dass das nicht nur auf der Messe so war. Bei der Lesung von Brigitte Riebe, die sehr engagiert und mitreissend war, haben die Veranstaler der nächsten Lesung im hinteren Teil des Saales ein kleines Büffet aufgebaut und sich munter unterhalten. Dass sie die laufende Lesung massiv gestört haben, konnten sie sich gar nicht vorstellen. Gesunder Menschenverstand ist anscheinend nicht überall Einstellungsvoraussetzung.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Zitat

    Original von Totenleserin


    Da stimme ich dir voll zu, denn davon habe ich auch genügend gesehen. :-)


    Hauptsächlich habe ich mich in der Messebuchhandlung aufgehalten und meinen SuB ein wenig gefüttert. :-)


    darf ich fragen, warum Du auf der Messe kaufst? es ist ja nicht günstiger als sonst und man muss die ganzen Massen nach Hause schleppen.


    gekauft hab ich gar nichts, aber mittels Barcode-Scanner eine lange Liste interessanter Bücher erstellt :-] und ein Buch, dass ich unbedingt sofort (naja, am nächsten Tag...) haben musste, hab ich per Foto in einer E-Mail an meine Stammbuchhandlung geschickt mit besten Grüßen von der Leipziger Buchmesse. 5 Minuten später kam eine E-Mail zurück: "wir legen Ihnen ein Exemplar zurück. viele Grüße aus Halle 3" - das war sooo witzig :lache
    am Samstag hab ich dann mein Lieblingsbuchhändlerin besucht, ewig über die Messe gequatscht und natürlich das Buch mitgenommen. und gleich noch ein Leseexemplar angeboten bekommen :-]

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich will hier kein Fass aufmachen- aber die MEssebuchhandlung nicht zu bedienen ist etwa dreimal so sinnvoll, wie amazon zu boykottieren, nach dem was da ablaufen soll.


    Was läuft denn da ab? :gruebel