Die Wedernoch - Stefan Bachmann

  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
    Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (24. September 2014)


    Klappentext:
    Bartholomew hat aus nächster Nähe mit angesehen, wie sich ein Tor zwischen seiner Welt und dem verzauberten Feenforst auftat und seine Schwester dahinter verschwand. Er hatte versprochen, Hettie nach Hause zu holen, koste es, was es wolle. Aber was ist, wenn die bösen Wesen nur den richtigen Moment abwarten, um auch ihn zu entführen? ›Die Wedernoch‹ zeigt auf höchst packende Weise, wie drei junge Außenseiter – nicht obwohl, sondern weil sie anders sind! – die gefährlichsten Abenteuer bestehen können.


    Der Autor:
    Stefan Bachmann, geboren 1993 in Boulder/Colorado, lebt in Zürich, wo er seit seinem 11. Lebensjahr das Konservatorium besucht (und dort inzwischen die Fächer Orgel und Komposition studiert), ansonsten aber von seiner Mutter bis zum Highschool-Abschluss zu Hause unterrichtet wurde. Er will Filmkomponist werden. Mit 16 schrieb er, inspiriert von seiner Liebe zu Steampunk, Charles Dickens und C.S. Lewis’ ›Chroniken von Narnia‹, sein Debüt, ›Die Seltsamen‹.


    Meine Meinung:
    Der erste Teil der zweibändigen Steampunk/Fantasyreihe endete damit, dass die kleine Hettie im Alten Land verschwand. Entführt von den Feen. Ihr Bruder Bartholomew hat sich geschworen, sie zurück zu holen, um jeden Preis. Doch neben der kräftezehrenden Suche nach der geliebten Schwester bricht ein Krieg aus, der ein schlimmes Ende für die Menschen nehmen könnte.
    Der Straßenjunge Pikey Thomas, der ein ganz besonderes Auge hat, ist diesmal mit von der Partie; er ist unersetzlich und eine große Hilfe für Batholomew. Können die beiden Hettie retten?


    Lange habe ich auf die Fortsetzung und das Finale gewartet. Die Geschichte erzählt abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven von Hettie und Barth bzw. Pikey, der eine entscheidende Rolle spielt. Ich fand seine Figur äußerst interessant angelegt. Aber auch Hetties Entwicklung spielte eine große Rolle, die sich im Nachthemd verbissen wehren muss. Mr. Jelliby hatte diesmal den kleineren Part, und auch Barth kam erst spät in die Handlung hinein.


    Die Steampunk- und Fantasyelemente, die der Autor vereint, waren wieder sehr ideenreich. Pferde, die sich in junge Männer verwandeln, Feengefängnisse, die wie ein eiserner Globus mit Widerhaken und Stacheln durch die Landschaft rollen und ein Maskenball, der so manche Überraschung birgt.


    Die Standuhr hatte es mir besonders angetan:
    "Sie hatte ein Pendel und zwei stacheldünne Zeiger, und sie war mit Schnitzereien bedeckt, die Dornen nachempfunden waren. In ihrem Inneren trat ein kleiner Wichtel in die Pedale, und Zahnrädchen und hölzerne Kolben knarrten ohne Unterlass. Aber es war keine gewöhnliche Standuhr. Sie zeigte die Zeit nicht in Stunden und Minuten an, sondern in Gemütslagen. Statt Zahlen prangten vier kleine Messinggesichter auf ihren brünierten Wangen. Das erste grinste, das zweite schaute traurig drein, das dritte wütend, und beim letzten Gesicht war sich Hettie nicht sicher, aber sie vermutete, dass es schlief."


    Ich muss zugeben, dass ich anfangs die Zusammenhänge noch etwas verwirrend fand, aber nach und nach wurden sie deutlicher. Nach einigen Längen, die aber nicht übermäßig waren, gipfelte das Buch in einem sehr spannenden Finale.
    Stefan Bachmanns Welt, in die er den Leser/die Leserin entführt ist eigen, voller magischer Einfälle und auch etwas schonungslos.


    Band eins hat mir einen Tick besser gefallen, aber der Ausgang der Geschichte hat mich dafür mitgerissen.


    8 Punkte für den gelungenen Abschluss.

  • Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Testleserunde lesen, hier noch einmal herzlichen Dank an Wolke und den Verlag.
    Eigentlich gehört Fantasy nicht zu meinen präferierten Genres, aber es ist ja einer der Vorteile von Testleserunden, dass man auch einmal über den Tellerrand schauen kann.
    Das konnte ich hier tun. Ich kenne den Vorgängerband nicht, während der Lektüre aufkommende Fragen wurden aber von netten mitlesenden Eulen umgehend beantwortet und ich glaube daher nicht, dass mein Verständnis im Endeffekt beinträchtigt war.
    Zum Abschluss hätte ich mir mehr Meinungsaustausch gewünscht, aber noch sind wohl nicht alle Eulen mit dem Buch fertig. Da ich mich aber auf eine morgen startende neue Leserunde ohne Altlasten/Schulden einlassen möchte, erstelle ich bereits heute meine Rezension.
    Allerdings erscheint es mir fair, diesmal ausnahmsweise keine Eulenpunktbewertung vorzunehmen.
    Ich habe dieses Buch, in dem es nach meinem Verständnis hauptsächlich darum ging, dass drei Kinder, Bartholomew, seine Schwester Hettie und das Findelkind Pikey, unbeschadet durch Kriegshandlungen, Verfolgungen und Bedrohungen verschiedenster Art wieder zueinander fanden, gern gelesen.
    Bewundert habe ich den Einfallsreichtum des Autors.
    An mehreren Stellen hatte ich aber keinen roten Faden mehr, sah keine Perspektive und konnte keine Motive erkennen. Ich entschied, dass ich bei Fantasy vielleicht auch nicht danach suchen, sondern statt mit dem Kopf mehr mit dem Gefühl, eben dem Staunen über die gerade beschriebene phantastische Phantasie lesen sollte.
    Als ich das umsetzte, konnte ich mich relativ gut auf die Geschichte einlassen.
    Das Ende, das ich hier natürlich nicht verraten kann, gefiel mir gut.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe beide Bücher schon vor einiger Zeit gelesen. Steampunk scheint ja langsam in alle Genres hineinzuwachsen. Die Geschichte ist spannend und gut erzählt, mir haben vor allem die abwechsungsreiche Handlung und schillernden Einfälle des Autors gefallen (wie wohl den anderen Lesern auch) Es wird beispielsweise ein Markt beschrieben, der mir immernoch ein Bild im Kopf hinterlassen hat.
    Kriegsszenen finde ich immer ein wenig langatmig, aber auch hier muss man nicht das wiederholte Abhacken und Erstechen überblättern, es bleibt angemessen knackig und geht zügig zurück zur eigentlichen Handlung.
    Auch für Fantasy Muffel gut zu lesen.

    "Reading is food for thought, and anything to do with food must be good." Snoopy


    :lesend : Vladimir Vertlib: Spiegel im fremden Wort
    :lesend : Ingeborg Bachmann: Malina
    :lesend : Michael Stavaric: Königreich der Schatten

  • Auch im zweiten Teil schreibt Stefan Bachmann wieder sehr bilderreich; gesegnet mit einer großartigen Vorstellungskraft hat mich dieses Buch bis in meine Träume verfolgt.


    Sympathische Figuren mit Ecken und Kanten in einer sehr düsteren Welt, in der nur ab und zu (und dann nicht gerade im positiven Sinne) ein Farbfleck auftaucht, der geradezu heraussticht, funktionieren auch hier wieder.


    Leider schließt der Band nicht an der Stelle an, wo der erste Teil aufhört, was ich sehr schade finde. Ich hätte gern mehr über Barthy und Mr. Jelliby gelesen, wie es mit ihnen weiterging und Barthy auf seiner jahrelangen Suche nach seiner Schwester begleitet. Dies wird jedoch nur in ein paar Sätzen erwähnt.


    Auch das Ende stimmt mich wegen seiner Schnelligkeit nicht gerade glücklich. Ein paar Seiten und Erklärungen mehr hätten hier nicht geschadet.


    Von mir gibt es aber trotz der Kritikpunkte und offenen Fragen (die übrig gebliebenen aus dem ersten Teil wurden auch nicht geklärt) 8 Punkte für ein spannendes Lese-Erlebnis und ein großes Dankeschön an den Verlag sowie nicht zuletzt an Wolke für die Organisation und die Eulen aus der Leserunde für die schöne selbige.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Auch ich durfte dieses Buch im Rahmen der Leserunde hier im Eulenforum lesen und möchte mich dafür noch einmal ganz herzlich bei Wolke und dem Verlag bedanken!


    Dieser zweite Teil schließt zeitlich nicht direkt an den ersten Teil "Die Seltsamen" an, als Hettie in das Feenreich verschwunden ist, sondern es sind inzwischen einige Jahre vergangen.
    In dem Buch erlebt der Leser immer abwechselnd die Abenteuer von Hettie in einer sehr bizarren und seltsamen Feenwelt, und die Geschehnisse in England, in der sich die Bevölkerung auf einen Krieg mit den Feen vorbereitet.
    Gleich zu Beginn wird mit dem Straßenjungen Pikey eine sehr sympathische neue Hauptfigur eingeführt. Pikey trifft bald auf Bartholomew und zusammen begeben sie sich auf die Suche nach der verschwundenen Hettie.


    Auch dieser zweite Teil sprudelt nur so über vor fantastischen, skurilen und wundersamen Figuren und Ereignissen. Zwischendurch war es mir sogar ein wenig zu viel an verrückten Ideen und es hat mich doch leicht verwirrt zurück gelassen. Aber man darf wohl einfach keinen tieferen Sinn darin suchen oder für alles eine genaue Erklärung wollen sondern man kann nur mit großen Augen diesen Ideenreichtum des Autors bestaunen.
    Meiner Meinung nach gab es im Mittelteil des Buches einige Längen, dafür wurde es zum Schluss hin noch einmal richtig fesselnd und spannend und alles gipfelt in einem großen Finale, was mir wieder sehr gut gefallen hat.


    Ich habe das Buch wirklich sehr schnell und zügig gelesen, von der Sprache und vom Stil hat es mir sehr gut gefallen. Insgesamt aber fand ich den ersten Teil etwas besser. Ich vergebe für das Buch 7 Eulenpunkte.

  • Ich durfte das Buch ebenfalls im Rahmen der Leserunde lesen und möchte mich als erstes nochmals bei Wolke und dem Verlag bedanken.


    Schon der erste Teil dieser Duologie "Die Seltsamen" hat mich mit seinem Ideenreichtum und den phantasievollen Schilderungen des Autors fasziniert. Was das betrifft knüpft er mit "Die Wedernoch" nahtlos an den ersten Teil an. Auch hier findet man wieder skurrile Handlungsorte, Wesen und Maschinen, die in einer Sprache voller Phantasie in einer spannenden Geschichte zum Leben erweckt werden. Hier hat der junge Autor ganz klar seine Stärken.


    Leider reicht dieses Ende der Geschichte rund um Barthy und seine Schwester Hettie nicht ganz an die Stärken des ersten Teils heran. Zu viele Fragen bleiben offen und mir persönlich hat Mr. Jelliby als ausgleichendes Element zu der düsteren Stimmung gefehlt. Im ersten Buch war er es, der mich mehrfach schmunzeln ließ. Das alles bleibt bei "Die Wedernoch" ein wenig aus, weil er höchstens noch eine Randfigur ist. Dafür ist die Geschichte des Straßenjungen Pikey, der im ersten Teil noch keine Rolle spielt, umso spannender.


    Dies ist ein Kinder- und Jugendroman, den ich gerne gelesen habe. Es hat Spaß gemacht, in dieses seltsame London zurückzukehren und die Feenwelt zu entdecken.


    Ich bin sehr gespannt, was wir von Stefan Bachmann noch lesen werden.


    8 Punkte gibt es von mir für dieses Buch.

  • Wie schon Teil 1 durfte ich auch diesmal wieder mit Teil2 an einer Leserunde hier teilnehmen. Nochmal Danke für das kostenlose Leseexemplar.


    Eigene Meinung:
    Wie auch in Teil 1 beschreibt der Autor hier Welt und "Personen" jugendgerecht sehr fantasie- und detailreich, leider nimmt das dem Buch zwischendurch etwas die Spannung. Ich hätte mir, statt detailgenauen Beschreibungen, etwas mehr Geschichte gewünscht.
    Zum Ende hin, wird dagegen alles recht schnell abgehandelt, einige Fragen bleiben offen.
    Die Personen bleiben allesamt eher blass, von manchen Liebgewonnenen aus dem ersten Teil hört man gar nix.



    Fazit
    Insgesamt hat mir die Geschichte aber trotzdem gut gefallen.
    Ich denke man kann es bedenkenlos ab 10 Jahren empfehlen.
    7/10 Eulenpunkten

  • Es sind Jahre vergangen seit Hettie in die Alte Welt entführt wurde.
    Für Hettie fühlt es sich allerdings nicht so an, doch beide Geschwister denken noch aneinander, uns so wie Hettie hofft das Barthy kommt und sie nachhause holt so hofft dieser dass er sie findet und sich alles wieder zum Guten wenden wird.
    Als Barthy dann auf Pikey stößt der durch sein Auge auch schon Hettie gesehen hat tun beide sich zusammen und versuchen gegen die Feen und für das Leben von Hettie zu kämpfen.


    Nun ist also die Fortsetzung des Romans „Die Seltsamen“ erschienen. Meine Meinung nach eine gelungene, wobei ich mich beim Lesen doch etwas schwer getan habe.
    Der Einstieg in die Geschichte ist mir relativ leicht gelungen, allerdings habe ich mich mit den verschiedenen Erzählsträngen schwer getan und ich habe etwas gebraucht bis ich alles zugeordnet hatte.
    Sehr gut hat mir gefallen, dass die Handlung nicht genau da ansetzt wo der erste Teil aufgehört hat, so dass man es auch als eigenständiges Buch lesen kann auch wenn dann einiges an Vorwissen fehlt.
    Der Erzählstil war auch sehr ansprechend und vom Handlungsaufbau her war es auch sehr flüssig erzählt.
    Was mir immer sehr gut gefällt ist, dass der Spannungsbogen wirklich bis zum Schluss erhalten war und man sich so auch während des Lesens seine Gedanken machen kann wie wohl alles enden wird.
    Vielleicht hätte man zu Beginn des Buches einen kleinen Rückblick geben können, aber das ist ja Geschmackssache.
    Alle handelnden Figuren waren gut beschrieben und man konnte sich diese während des Lesens gut vor Augen führen.
    Eine Lieblingsfigur hatte ich allerdings nicht.
    Auch die Handlungsorte waren gut beschrieben und auch wenn man noch nie in England war konnte man sich alles gut vorstellen.
    Alles in allem hat mir der Roman wirklich gut gefallen, auch wenn ich anfängliche Probleme hatte.
    Ich bin gespannt was es den nächsten Roman des Autoren geben wird.
    Für das Buch vergebe ich fünf von fünf Sternen.

  • Vorab muss man sagen, dass es zu diesem Buch schon einen ersten Teil gibt, ohne den die Geschichte meiner Meinung nach nur schwer verstanden werden kann. Im ersten Band wird die Geschichte von Hettie und ihrem Bruder Barthy erzählt, die in London leben - allerdings handelt es sich nicht um das London, das wir kennen. In dieser Stadt leben Menschen, Feen und Elfen, sowie weitere magische Geschöpfe zusammen, es fliegen dampfbetriebene Geräte durch die Gegend, der Himmel ist grau von den vielen Schornsteinen, die den Qualm unzähliger Fabriken in die Luft blasen und es tummeln sich viele interessante mechanische Wesen und Maschinen in dieser „Steampunk-Welt“. Leider gibt es auch hier keinen Frieden zwischen den verschiedenen „ethnischen“ Gruppen und besonders schwer haben es die Mischlinge. Sie werden von allen Seiten angefeindet und oft auch getötet. Hettie ist solch ein Mischlingswesen und im ersten Teil wurde sie unter dramatischen Umständen entführt.


    In diesem zweiten Teil treffen wir nun wieder auf die beiden schon bekannten Hauptfiguren und erleben einerseits die Suche von Barthy nach Hettie mit, sehen aber auch, was mit Hettie in einer unbarmherzigen Feenwelt geschieht. Eine weitere Hauptfigur kommt noch hinzu; Pikey, der Bettlerjunge, dem die Feen ein Auge gestohlen haben und der mit seinem „Ersatzauge“ merkwürdige Dinge aus der Feenwelt sehen kann.


    Mir erging es beim Lesen so, dass ich schnell wieder in der Geschichte „drin“ war und es genossen habe, diese Explosion an phantastischen Ideen zu lesen. Der Autor hat eine sehr komplexe und bunte Welt, Pardon, – zwei Welten erschaffen, bei denen man zwar Anleihen aus bekannten Klassikern wie „Alice im Wunderland“ oder „Der Zauberer von Oz“ wiederzuerkennen meint, doch ist die Handlung trotzdem eine ganz eigene. Er erzählt nicht nur eine Geschichte, in der Magie und Grausamkeit eine große Rolle spielen, sondern es geht auch um Freundschaft und darum, einen geliebten Menschen nicht aufzugeben, obwohl die Lage aussichtslos erscheint.


    An manchen Stellen habe ich gestaunt, dass ein doch recht junger Autor schon so lebensklug klingt - Zitat:


    „Möglicherweise weiß niemand von uns, wie wichtig wir sind. Möglicherweise finden manche von uns es nie heraus, weil wir uns einfach hinlegen und sterben. (…) Wenn dir alles gefallen würde, was dir widerfährt, wärst du ein äußerst albernes Geschöpf. Tausend Dinge werden dir noch widerfahren, manche gut und andere schlecht und manche sogar absolut entsetzlich, aber alles…“ Der Feenbutler hielt inne. „Alles führt irgendwohin.“


    Mein Fazit: Das Buch hat mich, wie schon sein Vorgänger, auf eine Reise in andere Welten entführt, durch die ich wohlbehütet und staunend wandern durfte. Mir sind Hettie, ihr Bruder Barthy und dessen Begleiter Pikey, die nicht aufgeben, egal, wie aussichtslos ihr Vorhaben scheint, ans Herz gewachsen und ich gebe bezauberte 10 Punkte für diese magische Geschichte.

  • Dies ist die Fortsetzung zu "Die Seltsamen".


    In diesem Teil macht sich Bartholomew mit einem Freund auf die Suche, um seine Schwester Hettie zurückzuholen. Dabei muss er aufpassen nicht selber entführt zu werden.


    Beim Lesen war ich schnell wieder in der Welt, die Stefan Bachmann erschaffen hat (bzw. Welten). Die Welt fand ich sehr düster und trist, aber Barthy, Hettie und Pikey geben nicht auf und müssen mehrerer Abenteuer überstehen.


    Schade fand ich, dass Mr. Jelliby aus dem ersten Band hier kaum erwähnt wird.


    Ich vergebe 8 Punkte.

  • Überbordende Fantasie, eine Fülle von fantastischen Ideen mit pfiffigen Details und eine schöne Sprache kennzeichnen auch diese Fortsetzung von Die Seltsamen.


    Waren in Teil eins Bartholomew und Mr. Jelliby die Hauptfiguren, so sind es hier seine Schwester Hetty, die ihre Abenteuer im Feenland besteht und der Londoner Straßenjunge Pikey. Barthy erscheint relativ spät auf der Bildfläche und als er spürt, dass zwischen Pikey und seiner vermissten Schwester eine Verbindung besteht, rekrutiert er diesen kurzerhand als Helfer bei seiner Suche.


    London macht mobil für den Kampf gegen die Feen und auch das Feenland bereitet sich auf Krieg vor. Die Atmosphäre dieser der Geschichte ist entsprechend düster, doch bizarr und düster geht es wohl meistens zu in Steampunk-Romanen.


    Für meinen Geschmack gab es „unterwegs“ ein paar Längen, dann aber ein atemberaubendes Finale, in dem die kleine Hettie sich und ihre Fähigkeiten erkennt und eine entscheidende Wendung herbeiführt.


    Über Sinn und/oder logische Abfolge sollte man sich bei einem Buch dieses Genres wohl keine großen Gedanken machen, sondern sich einfach mitreißen lassen von dieser „fantastischen“ Erzählung. Deshalb habe ich das Lesen auch hier wieder sehr genossen, obwohl ich eigentlich mit den Figuren, den Schauplätzen und der Handlung nicht so viel anfangen kann.

  • "Die Wedernoch" von Stefan Bachmann ist die Fortsetzung zu "Die Seltsamen"; es ist ein Roman aus dem Genre Steampunk.


    "Die Wedernoch" beschäftigt konzentriert sich eher auf die Abenteuer von Hettie, die es am Ende des ersten Bandes ins "Alte Land", das Land der Feen, verschlagen hat. Der Konflikt zwischen den Menschen und den Feenwesen spitzt sich in diesem Band noch zu und man taucht wieder ein in die herrlich komplizierte und abstrakte Welt von London, nur dass es eben nicht "nur" London ist.


    Auch über Barthy, den man als Leser im ersten Band bei seinen Abenteuern begleiten durfte, erfahren wir mehr und es wird auch ein neuer Charakter eingeführt, Pikey, der ein Feenauge besitzt.


    Mir hat "Die Wedernoch" gut gefallen, auch wenn mir im direkten Vergleich der erste Band der Reihe ein wenig besser gefallen hat. In jedem Fall ist es eine seltsame Welt, in die Stefan Bachmann die Leser mitnimmt. Ein London, wie man es noch nicht gesehen hat.


    Die Geschichte ist ein modernes Märchen, bei dem man nicht unbedingt alles verstehen muss, um Spaß am Lesen zu haben.


    Ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkten und bedanke mich noch einmal bei buechereule.de und dem Verlag, da ich das Buch im Rahmen der Leserunde hier lesen durfte.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Mit "Die Wedernoch" knüpft Stefan Bachmann lückenlos an "Die Seltsamen" an. Schon nach den ersten Seiten ist man als Leser wieder in der Geschichte und möchte so schnell nicht mehr daraus auftauchen. Der Verlauf ist auch wie im ersten Teil spannend und voller überraschender Wendungen.
    Die Charaktere sind in diesem teil noch liebevoller gestaltet als im ersten Band, vor allem Hettie. Aufmerksamen Lesern wird eine gewisse Ähnlichkeit zu "Alice im Wunderland" sicherlich nicht entgehen, doch durch die vielen phantasievollen Elemente stört dies nicht im geringsten den Lesefluss. Die Welt von "Die Wedernoch" ist wieder einmal überraschend anders und doch so bekannt. Das damalige London vermischt mit Fantasy ergibt eine tolle Mischung. Faszinierend ist, dass vieles nicht so ist, wie es normalerweise immer ist. So sind die Feen beispielsweise nicht diese kleinen zarten Dinger die nur gutes wollen, sondern teilweise richtig hinterhältige Biester (Pflasterfee z.B.).
    Stefan Bachmann beschreibt seine Welt auf seine Weise und verzichtet gänzlich auf das übliche "schöngemale".
    Durch das dunkelblaue Cover ist "Die Wedernoch" noch unscheinbarer als sein Vorgänger, was ich persönlich sehr schade finde. Mit einem auffälligerem Cover würden Kunden in Buchhandlungen sicher viel öfter danach greifen. So bleibt es aber eher ein Geheimtipp.


    Fazit
    Ein gelungener zweiter Teil der dem ersten in nichts nachsteht, sondern ihn eher noch übersteigt. "Die Wedernoch" ist ein tolles Buch über Freundschaft und unerschütterliche Geschwisterliebe die seinesgleichen sucht.
    Ich bedauere sehr, dass es keinen weiteren Teil geben wird und hoffe, dass es noch viel von Stefan Bachmann zu lesen geben wird.


    Empfehlung
    Wer "Die Seltsamen" geliebt hat, der wird "Die Wedernoch" vergöttern. Beide Bücher sind für Steampunktfans und -neulinge sehr zu empfehlen.


    10 von 10 Eulenpunkten

    :lesend "Durch die Nacht und alle Zeiten" von Eva Völler
    :lesend "Heartbreaker" von Avery Flynn

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von AnjaR ()

  • "Die Wedernoch" ist eine gelungene Fortsetzung zu "Die Seltsamen", war für mich aber trotz all der phantastischen Ideen und faszinierenden Figuren nicht ganz so sark wie der Vorgänger, aber trotzdem toll.
    Der zweite Teil von Barthys Abenteuer ist wesentlich düsterer und bedrückender als die Abenteuer vor Hetties Verschwinden.
    Vor allem die verrückten Feen und ihre schauerlich-schöne Welt ziehen den Leser in ihren Bann.
    Stefan Bachmann schreibt sehr stimmungsvoll und bildreich, Figuren, Schauplätze und die Handlung sind absolut mitreissend.
    Man könnte stundenlang in den phantasievollen Beschreibungen der sonderbaren Feen und Kostüme, der rätselhaften Gegenstände und seltsamen Maschinen versinken.
    Aber leider ist das ganze dann doch viel zu schnell vorbei, wenn man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann.


    Am Ende bleiben zwar einige Fragen offen, doch darüber lässt sich bei dieser mitreissenden Geschichte leicht hinwegsehen.


    Auch für diesen Teil gebe ich 7 Eulenpunkte.

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • Ein sehr gelungener zweiter Teil der sich vorallem durch so einige tiefgründige Sätze auszeichnet, die man vorallem einem so jungen Autor niemals zutrauen würde. Alleine schon deswegen umbedingt lesenswert.Was mit persönlich gefehlt hat war Mr Jelliby den ich im ersten Teil sehr gemocht habe. Ich hatte nicht so das Gefühl das viele Fragen offen blieben, das ist evtl. auch Anssichtsache. Man sollte aber das Vorgängerbuch gelesen haben sonst hat man sicher Probleme mit dem Handlungsablauf und den Personen. Der erste Teil hat mir durch Mr Jelliby ein klein bisschen besser gefallen, wobei man in diesem Teil mehr Tiefgründiges fand als noch in die Seltsamen.


    Fazit Mir hat auch dieser Teil gut gefallen und ich bin sehr gespannt auf weitere Bücher dieses Autors und seines Ideenreichtums.

  • Bartholomew hat aus nächster Nähe mit angesehen, wie sich ein Tor zwischen seiner Welt und dem verzauberten Feenforst auftat und seine Schwester dahinter verschwand. Er hatte versprochen, Hettie nach Hause zu holen, koste es, was es wolle. Aber was ist, wenn die bösen Wesen nur den richtigen Moment abwarten, um auch ihn zu entführen? ›Die Wedernoch‹ zeigt auf höchst packende Weise, wie drei junge Außenseiter – nicht obwohl, sondern weil sie anders sind! – die gefährlichsten Abenteuer bestehen können.




    Die Protagonisten


    Hettie ist etwas neugierig geblieben, obwohl sie im ersten Band mehr Einfallsreichtum bewiesen hat. Ich stelle mir sie immer noch klein und süß vor, aber anscheinend wächst auch sie und da geht mir jede Vorstellung ab. Hettie ist einfach weg und ich schaffe es nicht mehr, mir ein Bild zu ihr zu machen.


    Barth gefällt mehr immer noch sehr gut. Ich mag es, dass er so hartnäckig ist und seine Schwester sucht und sucht und sucht. So einen Bruder hätte wohl jeder gerne ;)


    Pikey und sein Geheimnis haben mich am Lesen gehalten, denn immer wenn dieser Charakter auftaucht, wird die Sprache von Herrn Bachmann wieder runder und stilvoller. Ich weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt, aber ich hatte immer das Gefühl: hier spricht seine Lieblingsfigur.



    Kulisse



    Die Kulisse ist diesmal mehr in der "Seltsamen-Wedernoch" Welt angesiedelt. Nur kurz befinden wir uns noch mit Bartholomew im richtigen London. Immerhin müssen wir Hettie retten und die befinden sich auf der anderen Seite.


    Diese Seite ist oft sehr düster beschrieben und nur selten habe ich das Verlangen dort länger zu bleiben. Stefan Bachmann hat keine nette, andere Welt erschaffen, sondern eher etwas, wovon man böse träumen kann.




    Handlung


    Die Handlung wird aus drei Perspektiven erzählt. Hettie in ihrer Diaspora, die sich mit komischen Butlern rumschlagen muss und einige tolle Dinge entdeckt. Barth, der immer noch versucht Hettie zu finden, ist zum Teil in London und sucht dort einen Weg in die Welt, in der Hettie ist. Aber wer es mir besonders angetan hat: Pikey! Er ist ein ganz neuer Charakter, der sehr liebevoll eingeführt wird und sehr gut beschrieben ist. Da spürt man richtig Stefan Bachmanns Herzblut den Pikey ist ein netter Kerl, dem das Leben nicht all gut mitgespielt hat.


    Während Barth einen Weg sucht zu Hettie zu kommen, vergehen viele Jahre in London. Sehr komisch, denn damit kam ich nicht wirklich zurecht. Die Zeitrechnung hat für mich hinten und vorne nicht gepasst, obwohl ich weiß, dass es ein Fantasyroman ist und der Autor machen kann, was er für richtig hält. Mich hat es nur verwirrt, dass bei Hettie die Zeit irgendwie anders vergeht und mir niemand erklärt warum, wie und wieso!


    Hettie erlebt allerdings die interessanten Abenteuer. Manche ziehen sich zwar sehr in die Länge, aber sie waren alle farbenfroh und gewitzt beschrieben. Leider fehlen mir die Seiten am Ende der Geschichte, denn diese holpert und poltert für mich recht schnell zum Ende.


    Barths Geschichte ist geprägt von einem Hin und Her, Gesprächen und dann dem Treffen mit Pikey. Erst dann wird es interessant und bis dahin, dauert es mir zu lange. Pikey hingegen hat mir am Anfang sogar etwas Angst gemacht, denn er hat eine sehr eigenwillig, grausige Sache an sich. Mehr will ich hier nicht verraten.


    Da die Geschichte an manchen Stellen nicht so rund lief, wie ich es mir vorgestellt habe, Bachmann aber immer noch bunt, wortreich und elegant erzählen kann, bekommt dieses Buch von mir 3 Bücherpunkte.





    Die Gestaltung


    Es ist sehr schön, dass das Buch so gut zu dem ersten Teil passt. Ich mag immer noch das Gefühl, wenn ich die Einbände berühre. Auch das Blau finde ich gut gewählt.





    Die Bewertung


    Leider bin ich nicht so angetan von diesem zweiten Teil. Was im ersten Band noch als Innovation durch ging, bleibt hier leider auf der Strecke. Stefan Bachmanns Vielfalt ist jetzt bekannt und ich hätte noch etwas schöneres, lauteres und bunteres erwartet, damit es sich von der Masse an Fantasy-Büchern abhebt. Sein schöner Schreibstil, der sicher und korrekt ist, gibt ihm keinen Bonus mehr. Das Finale ist am Ende etwas schwach.

  • "Die Seltsamen" von Stefan Bachmann endete mit einem großen Cliffhanger. Zwar schien England erst einmal gerettet zu sein, aber Bartholomews Schwester ist nun im Feenreich verloren. Somit geht eine neue Jagd los. Aber nicht nur die Schwester ist in Gefahr. England selbst, so wie es Bartholomew kennt, ist immer noch in Gefahr. Aber das bemerkt er erst später, als er mit dem Jungen zusammentrifft, der ein Auge besitzt, mit dem er in die Feenwelt gucken kann.


    Das Cover alleine ist ähnlich wie das Cover von "Die Seltsamen". Alleine sehr interessant, nur dass dieses Mal ein mechanisches Insekt auf dem Buchdeckel abgebildet ist.


    Dieses Mal wird der Leser stärker in das Feenreich mit hineingezogen und auch hier existeirt eine düstere Welt. Damit bemerkt man, dass das Düstere insgesamt überwiegt. Bartholomew entdeckt noch mehr von England und entdeckt auch allerlei übles. Vor allem die Kugelgefängnisse, die durch England rollen und die magischen Gestalten und Feen in sich einschließen. Das Konstrukt, das Bachmann in seiner Geschichte aufbaut wird immer größer und somit wächst auch die Gefahr, dass er sich verstrickt. Und so kann der aufmerksame Leser auch hier logische Brüche finden, wenn er nach ihnen sucht. Diese fallen aber nicht allzu sehr ins Gewicht, aus meiner Sicht. Meinem Lesegenuss haben sie keinen Abbruch getan.


    Vermutet habe ich schon früh, dass alles auf ein Happy End herauslaufen wird. Hier konnte mich der Autor auch nicht mehr überraschen. Es war mir schon fast ein wenig zu glatt. Jedoch lässt Bachmann viele Fragen offen am Ende, so dass der Leser auch noch die Chance hat, weiterzudenken und seine Vorstellungen weiter zu verfolgen. Meine grölßte Frage am Ende war: Wie geht es jetzt mit London weiter? Gibt es hier vielleicht auch noch einen Band, der sich weiterhin mit dem London in dieser Zeit beschäftigt?


    Fazit: Das Buch war wieder sehr unterhaltsam, jedoch nicht mehr ganz so gut wie der erste Band. Die Brüche fielen eher ins Gewicht und das Ende der Geschichte hat mich am meisten gestört. Sie ging zu glatt und ohne Überraschungen aus. Zumindest kündigte sich dieses Ende viel zu früh an. Eine gute Fortsetzung, die zum ersten BAnd dazu gehört mit dem leichten Nebengeschmack des nicht überraschenden Endes.