Forenumbau - Teil II

  • Meister ist für mich ein Titel - völlig unabhängig vom Geschlecht. Tiere können übrigens auch Meister sein - nur mal so.


    Diese Genderdebatte ist für mich total lächerlich - ich bin auch immer noch Kaufmann von Beruf, da es eine Bezeichnung ist und nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.


    Wie wollt ihr denn demnächst die Diversen unterbringen mit welchen Endungen? Das ganze nimmt mittlerweile ein Ausmaß an - vielleicht bin ich auch einfach zu alt dafür oder nicht weiblich genug, aber ich finde mich in jeder Bezeichnung wieder und möchte nicht ständig irgendwelche unsinnige Abwandlungen haben. Das Schlimmste war das Gendersternchen - wer viel Briefe oder Texte mit Anreden tippen muss, der wird schön geflucht haben *g*


    Aber gut - jedem kann man es eh nicht recht machen - und wenn es Leuten so wichtig ist, haben sie ihren Wunsch ja auch erfüllt bekommen.


    Bei uns in der Firma heißt es jetzt übrigens Mitarbeitende - dahin könntet ihr die Bezeichnungen ja auch genderneutral ändern - also z.B. Meisternde. Wobei ich mich auch immer als Mitarbeiter gesehen habe, was ja auch nur eine Bezeichnung ist und in meinen Augen genderneutral.

  • Ich habe mich doch lieber als Kauffrau bezeichnet und finde Meisterin auch angenehm, obwohl ich nicht darauf bestehen würde.


    Die Genderdebatte finde ich generell nicht lächerlich, weil ich es doch wichtig finde, dass in einigen sturen Köpfen sich durchaus der Gedanke einnisten sollte, dass Frauen eigene Titel erwerben können. Besonders in denen, die das Frauen nicht zutrauen oder Frauen lieber als Anhängsel eines Mannes und dessen Bedeutung sehen wollen.


    Das Gendersternchen erinnert mich daran, dass Menschen nicht so in Schubladen gesteckt werden sollten, egal ob es nun um das Geschlecht oder die Herkunft oder andere Äußerlichkeiten geht.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich finde, dass zwar Sprache prägt, aber es wird ja nicht umgesetzt. Frauen werden trotz der weiblichen Bezeichnung oft nicht ernst genommen, weil sie sich oftmals selber als das schwache Geschlecht darstellen. Beispielsweise schleppe ich auch schwere Dinge von A nach B, während ich sehr oft erlebt habe, dass andere Frauen sich da Hilfe holen, weil das ja „Männerarbeit“ ist. Solange sowas besteht können wir hier „Meister“ in „Meisterin“ umbenennen wie wir wollen, es ändert dann halt nur die Sprache, nicht das Denken. Meiner Meinung nach hat Emanzipation viel mehr mit dem eigenen Verhalten zu tun als mit dem wie man angesprochen wird.

  • Das Gendersternchen finde ich noch angenehmer als solche Wortschöpfungen wie Mitarbeitende und Studierende. Da schüttele ich nur mit dem Kopf...

    Wobei die Studierenden früher weniger mit Geschlechtsneutralität zu tun hatten, sondern damit, dass man zum Beispiel an der Berufsakademie nicht Student heißen durfte, solange die Berufsakademie noch nicht der Fachhochschule gleichgestellt war.

  • Ein geschlechterneutraler Text kann sprachlich durchaus elegant sein und muss nicht seltsam in unseren Ohren klingen oder sogar weniger leicht verständlich sein - das hängt wie immer vom Formulieren-Können ab. Die eine kann's, der andere nicht.


    Hier eine interessante Studie KLICK

    „Aus Gründen der Verständlichkeit ...“: Der Einfluss generisch maskuliner und alternativer Personenbezeichnungen auf die kognitive Verarbeitung von Texten


    Da ich beruflich (unter anderem) auch viel mit Sprache arbeite, habe ich gelernt, wie wichtig der Unterschied zwischen "sagen" und "meinen" ist.

  • Ich finde, dass zwar Sprache prägt, aber es wird ja nicht umgesetzt. Frauen werden trotz der weiblichen Bezeichnung oft nicht ernst genommen, weil sie sich oftmals selber als das schwache Geschlecht darstellen. Beispielsweise schleppe ich auch schwere Dinge von A nach B, während ich sehr oft erlebt habe, dass andere Frauen sich da Hilfe holen, weil das ja „Männerarbeit“ ist. Solange sowas besteht können wir hier „Meister“ in „Meisterin“ umbenennen wie wir wollen, es ändert dann halt nur die Sprache, nicht das Denken. Meiner Meinung nach hat Emanzipation viel mehr mit dem eigenen Verhalten zu tun als mit dem wie man angesprochen wird.

    Doch auch die allgegenwärtige Sprache beeinflusst die Wahrnehmung und damit letztlich auch das Verhalten. Und dazu zählen nicht nur die weiblichen oder männlichen Formen, sondern auch sämtliche altbackenen Klischees und doofen Witzchen und Sprüche, die die Rollenverteilung immer noch weit in der Vergangenheit sehen. Egal ob im Alltag, in der Werbung, in Büchern und Filmen, usw.

    Ich finde dieses Bewusstsein wichtig und zwar von Männern und Frauen.

    Klar wirkt dieses Bemühen manchmal übertrieben und anstrengend, aber von alleine ändert sich nichts.

  • Wäre es nicht besser, diese Diskussion in einen eigenen Thread auszulagern, damit Velion & Co. sich gezielt um die technischen Fragen zum Forum kümmern können, ohne sich durch zu viele "Off-Topic-Beiträge" scrollen zu müssen?

    Ein notwendiger Appell an die Eulenden....

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.