'ZERO. Sie wissen, was du tust' - Seiten 375 - Ende (Montag - Ende)

  • So, ich bin auch durch und kann sagen, dass mich das Buch insgesamt mächtig beeindruckt hat und ich mich hier und da fragte, in wie weit das schon Realität ist bzw. werden wird.


    Es hinterlässt jedenfalls ein kritisches Gefühl.


    Manche Figuren sind mir nicht ganz klar geworden. Ich hätte gerne noch mehr über die Personen gewusst, auch über ihre Motive und wie sie selbst sich in diesem Geflecht sehen, so vor allem Chander, aber auch Will Deckert oder Alice. Mich hätte schon interessiert, was Chander wirklich über Cyn gedacht hat. Auch hätte man die Reaktionen der Angehörigen der Toten mehr einbauen können, dem Ganzen einfach mehr Persönlichkeit geben, mehr "Gefühl". Das finde ich etwas schade.


    Die Verfolgungsszene um Cyn war sehr spannend. Ich dachte beim Lesen, dass sie auch gut in einen typischen US-Thriller umgesetzt werden könnte.


    Das Ende fand ich dann wieder passend, Cyn flieht in die Abgeschiedenheit mit ihrer Tochter, aber selbst dort ist sie nicht komplett frei, auch hier lässt sie das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.

  • Zitat

    Original von hollyhollunder



    Ich habe mir die "Gefühlslosigkeit" bei den Toten so erklärt, dass Cyn in so einem emotionalen Stress war, dass für Trauer keine Zeit war. Sie wäre ja selbst beinahe ermordet worden, wurde von CIA und sonstwem durch eine fremde Großstadt gejagdt. Sie hatte also selbst Todesangst. Da werden Eddie und Chander relativ unwichtig dagegen, denke ich mal.


    Ja, stimmt auch irgendwie. Vll auch das...

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Irgendwo in dieser Leserunde wurde über TOR gesprochen. Kannte ich natürlich wieder nicht. :grin Jetzt heißt es in den Nachrichtgen, dass TOR und sein "Gründer" neben Angela Merkel als einzige Person von der NSA ausspioniert wurden und dass wahrscheinlich alle Online-Verbindungen über TOR aufgezeichnet wurden. Hätte Eddie also wohl auch nix geholfen, wenn er mit TOR verschlüsselt hätte. :wow


    Das kam mir auch sofort, als im Buch TOR erwähnt wurde.
    Gab ja grad vor einigen Tagen ein Interview mit dem Betroffenen, der von der NSA jetzt besonders ausspioniert wird.


    Zitat

    Original von BelleMorte
    Ihr müsst das geschickter machen, ihr müsst das 1) online schreiben, aber 2) verschlüsselt, dann wird die NSA erst richtig munter :lache


    Hmm, man sollte die NSA vielleicht mit diesem Buch beglücken?
    Natürlich nicht in einer Ausführung - am besten Kistenweise, am besten soviele, daß sie in ihren Laden nicht mehr hineinkommen und nicht mehr an ihre Datenserver :chen


    Obwohl - eine reale Zerogruppe, die die aufs Korn nimmt, wär auch nicht zu verachten....




    Jou, wie schon vorher erwähnt - das Buch ist richtig gut, nur das Gefühl, das es mir vermittelt eben nicht.
    Schon frustrierend, wie weit die Menschheit gekommen ist......

  • Endlich hatte ich heute Zeit, den letzten Abschnitt zu beenden.
    Ich muss sagen, dass ich Ciths Posting eigentlich komplett unterschreiben kann.
    Das Buch lies sich leicht und schnell lesen, war durchaus auch spannend, ist aber immer mehr einfach zu einem "normalen" Thriller geworden (hier stimme ich chiclana zu), der mehr auf Action gesetzt hat als auf tiefere Entwicklungen. Viele Figuren sind dabei flach und oberflächlich geblieben, aber leider hat mich die Story hier nicht so gefesselt, dass ich das komplett hätte ausblenden können.


    Der Schluss ging sehr schnell und man hat durchaus das Gefühl, als hätte man was verpasst. Chander wurde entlarvt und noch bevor es die Möglichkeit gab das irgendwie zu verarbeiten oder Hintergründe zu beleuchten ist er auch schon tot. Klar, wir wissen Carl hat ihn angesetzt und dass er offenbar den Hals nicht vollkriegen konnte und versuchte, Carl wiederum mit dem neu erworbenen Wissen zu erpressen, aber irgenwie wäre es mir persönlich lieber gewesen, es hätte nochmal eine Szene zwischen ihm und Cynthia gegeben in denen sie ihn zur Rede hätte stellen können ohne dass sofort die große Verfolgungsjagd losbricht.


    Und dann geht alles plötzlich wie am Schnürchen: Sie wird gefasst, aber Zero spielt schnell das Video ein und zum Glück ist der ermittelnde Beamte gut genug um Cynthia tatsächlich zuzuhören und zu glauben. - Schnitt - Idylle im Grünen (natürlich ist man sich aber bewusst, dass die Überwachungsbedrohung nicht abgewendet ist). Ich hatte am Schluss fast ein bisschen den Eindruck, als würde Vi sich jetzt wesentlich besser mit Verschlüsselung und Geheimhaltung auskennen. Ob Zero sie angeworben hat? Oder hat sie sich einfach selber etwas schlau gemacht? Irgendwie gefällt mir aber die Vorstellung, Vi könnte sich Zero anschließen.


    Ich gehöre auch zu denjenigen die gerne etwas mehr über Zero erfahren hätten. Entweder über die Organisation an sich oder aber über einige der Mitglieder. Was ist mit Alice? Inwieweit hat sie ihren Posten bei Freemee benutzt um Zero zu unterstützen? Hat sie vielleicht wirklich die Zahlen manipuliert um es so aussehen zu lassen als würde die Jagd nach Zero Freemee etwas nutzen, aber es war nicht so? Sie verlässt entrüstet das Damenklo und das war es dann mit ihr in dieser Geschichte.


    Die Denkanstöße speziell in der ersten Hälfte des Buches waren interessant und die eigene Recherche dazu im Internet hat das Lesen sicher bereichert, aber für mich ist das Buch letzten Endes leider hinter seinen Möglichkeiten zurückgeblieben. Es hat zwar Spaß gemacht es zu lesen, es ging schnell und spannend, aber ich denke dass der Thrilleranteil selbst größtenteils durchschnittlich war und deshalb keinen allzugroßen Eindruck hinterlassen wird. Die zu Beginn aufgeworfenen Fragen zu den Themen Privatsphäre und Fremdbestimmung dagegen schon.


    Es wird nicht ganz einfach, eine Rezi zu schreiben, ich merke es schon...

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Irgendwo in dieser Leserunde wurde über TOR gesprochen. Kannte ich natürlich wieder nicht. :grin Jetzt heißt es in den Nachrichtgen, dass TOR und sein "Gründer" neben Angela Merkel als einzige Person von der NSA ausspioniert wurden und dass wahrscheinlich alle Online-Verbindungen über TOR aufgezeichnet wurden. Hätte Eddie also wohl auch nix geholfen, wenn er mit TOR verschlüsselt hätte. :wow


    :yikes Ich kannte TOR schon von einem anderen Buch, habs mir aber nie angeschaut, weil ich a) wahrscheinlich zu bequem war und b) nicht weiß, ob ich es verstanden hätte. Mitten in der LR habe ich wieder drüber nachgedacht, mir das mal genau anzuschauen und bin jetzt echt froh, dass ich es nicht getan habe...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Ich hatte am Schluss fast ein bisschen den Eindruck, als würde Vi sich jetzt wesentlich besser mit Verschlüsselung und Geheimhaltung auskennen. Ob Zero sie angeworben hat? Oder hat sie sich einfach selber etwas schlau gemacht? Irgendwie gefällt mir aber die Vorstellung, Vi könnte sich Zero anschließen.


    Ein schöner Gedanke :anbet Würde mir auch gefallen :grin

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin


    :yikes Ich kannte TOR schon von einem anderen Buch, habs mir aber nie angeschaut, weil ich a) wahrscheinlich zu bequem war und b) nicht weiß, ob ich es verstanden hätte. Mitten in der LR habe ich wieder drüber nachgedacht, mir das mal genau anzuschauen und bin jetzt echt froh, dass ich es nicht getan habe...


    Mir ist TOR auch schon in einem Buch ("Little Brother") begegnet und wollte es mal ausprobieren, habe es aber nicht gemacht. Und bin jetzt froh drum, wenn ich mir so die Nachrichten lese. :-(

  • Ein spannendes Ende, bie dem einiges unerwartet kam. Chander war also doch keiner von den Guten - oder? Mir hat besonders der Epilog gefallen und das Cyn eindeutig vieles gelernt hat. Auf jeden Fall hat das Buch viel Stoff zum nachdenken gegeben und ich habe mir auch TOR angeschaut - danke für den Tipp! Obwohl es eigentlich vorhersehbar ist, daß gerade so ein Portal die Aufmerksamkeit der NSA auf sich zieht, in ihrem Verfolgungswahn denken die bestimmt, daß jeder, der TOR nutzt, etwas zu verbergen hat.


    Das Personenverzeichnis hätte mir übrigens beser am Anfang gefallen, hätte ich nicht hier in der Diskussion davon gelesen, hätte ich es wirklich erst nach Beendigung des Buches entdeckt. :nerv
    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, besonders schön fand ich, daß es kaum einen Spannungsabfall gab.
    Übrigens habe ich auch noch ein altes Handy, ganz ohne "Tatsch" - ich glaube, ich werde dabei bleiben...

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Cyn`s Flucht habe ich sehr gespannt verfolgt, mit wenig Hoffnung, dass es für sie gut ausgeht. Doch sie hat sich als erstaunlich tough erwiesen und gut aus der Affäre gezogen.


    Gleichzeitig mit der Suche nach Cyn wurde immer wieder eine Ann Tsilakis ins Spiel gebracht. Wer war das denn eigentlich? Wurde das von Zero eingespielt um für Verwirrung zu sorgen und von Cyn abzulenken? Oder habe ich im Eifer des Gefechts etwas Wichtiges überlesen?


    Ich fand es bizarr, wie Vi durch diese Livestreams die Flucht ihrer Mutter mitverfolgt.


    Eindrucksvoll auch die Szene, als Zero Eddies Video in New York auf die Werbemonitore schaltet - absolut filmreif, wie eigentlich das ganze Buch.


    Das Ende war dann etwas unspektakulär, doch ganz ok und nachvollziehbar. Es blieb eine Menge offen, aber jeden Faden abschließend zu verknüpfen und sinnvoll zu beenden würde hier sicher zu weit führen.
    Muss m. E. auch nicht sein. Ich denke, das Wichtige in dieser Geschichte ist es, die Leser aufzurütteln und zum Nachdenken zu bringen. Nicht ausschließlich die zweifellos vorhandenen Annehmlichkeiten zu sehen, sondern auch die damit verbundenen "Nebenwirkungen".


    Wenn zu viel Intensität in die Tiefe der Figuren gelegt wird, kann das zu Lasten der Aussage gehen. Man legt mehr Augenmerk auf die Entwicklung der Figuren als auf das brisante Thema. Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht Marc Elsbergs Intention ist.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Gleichzeitig mit der Suche nach Cyn wurde immer wieder eine Ann Tsilakis ins Spiel gebracht. Wer war das denn eigentlich? Wurde das von Zero eingespielt um für Verwirrung zu sorgen und von Cyn abzulenken?


    So hab ich das auch verstanden. :wave

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Das ging dann ja doch temporeich zu Ende. Für mich war die *Datenspeicherungsmöglichkeit* die Hauptperson des Romans. Die einzelnen Figuren waren eher Beiwerk.
    Was mich vielleicht interessiert hätte wo Vic sich versteckt hatte und wie sie ihre Mutter dann gefunden hat. Was die Trauer betrifft fand ich das nicht ungewöhnlich. Der Roman spielt in einem sehr kurzen Zeitrahmen in dem unheimlich viel auf die Menschen einstürmt. Erst sind Menschen da sicher geschockt, verdrängen auch was passiert ist . In einer so stressigen Zeit schützt sich der Mensch glaub ich sogar unbewußt davor in ein Trauerloch zu fallen weil da der Überlebensinstinkt siegt.


    das hab ich gerade gefunden




    http://www.n24.de/n24/Nachrich…tent-fuer-smartwatch.html

  • Auch ich habe diesen letzten Abschnitt verschlungen.


    Zum Schluss ging doch einiges anders aus als ich es dachte, aber bei Chander hat mich mein Gefühl also doch nicht getäuscht, er gehörte nicht zu den Guten.


    Mich hat das Buch nachdenklich zurückgelassen. Wie viel wissen andere schon über mich? Was wird von mir wo von wem schon gespeichert? Auf welchen Listen stehe ich wohl aufgrund meiner angeschauten Internetseiten, meiner Buchkäufe, meiner Recherchen, usw.?


    Am 03. Juli 2014 hatte ich das Vergnügen einen Vortrag bzw. eine Lesung von Marc Elsberg zu besuchen, der mich eigentlich geschockt hat. Marc Elsberg hat meine Illusion zerstört indem er mitgeteilt hat, dass all die Technik die in "ZERO" vorkommt schon existiert und nur noch nicht für alle zugänglich ist.


    Deshalb werde ich mich evtl. auch früher oder später mal mit TOR beschäftigen. Auf jeden Fall werde ich mit meinen Daten noch vorsichtiger umgehen als ich es jetzt schon mache.


    Vielen Dank auch an Marc Elsberg für die Begleitung durch die Leserunde.


    Viele Grüße


    :wave :wave

  • Nachdem ich das Buch noch ein bisschen sacken gelassen habe, konnte ich meine Gedanken etwas "verwurschteln". ;-)


    Der letzte Teil war nochmals sehr spannend und ich merkte, wie ich beim Lesen immer schneller wurde, um endlich zu wissen, wie es ausgeht. Leider kam für mich persönlich das Ende etwas zu plötzlich und ich hätte gerne noch das eine oder andere ausführlircher erzählt bekommen.


    Das Ende von Chander kam für mich sehr plötzlich. Ich hatte ja bis zum Schluss gehofft, er gehöre zu den "Guten". Mit der "Auflösung" kann ich jedoch gut Leben - ich hätte mir nur gewünscht, ein bisschen mehr über seine Beweggründe zu erfahren.


    Nach der fulminanten ersten Hälfte, hat der Plot etwas nachgelassen. Nichtsdestotrotz lässt mich das Buch sehr nachdenklich zurück. Als Leser bekomme ich ungewöhnlich viel Input zum Grübeln und ich merke, dass ich im Internet - vor allem bei "Wegen" und Seiten, die nicht zu meiner täglichen Routine gehören - doch vorsichtiger und überlegter geworden bin. Ich befürchte jedoch, noch nicht überlegt genug, denn so manche Annehmlichkeit möchte ich doch nicht missen. :grin


    Alles in allem ein gelungener Thriller, der mir spannende und vor allem sehr nachdenkliche Lesestunden geschenkt hat. Obwohl mir "Blackout" von Anfang bis Ende etwas besser gefallen hat, bin ich nach wie vor ein Marc Elsberg-Fan und ich freue mich schon auf sein nächstes Werk. :-)


    An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Marc für seine Begleitung dieser Leserunde! :wave

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Ich habe mir die "Gefühlslosigkeit" bei den Toten so erklärt, dass Cyn in so einem emotionalen Stress war, dass für Trauer keine Zeit war. Sie wäre ja selbst beinahe ermordet worden, wurde von CIA und sonstwem durch eine fremde Großstadt gejagdt. Sie hatte also selbst Todesangst. Da werden Eddie und Chander relativ unwichtig dagegen, denke ich mal.


    Das ist ein absolut nachvollziehbarer Gedanke. Die Ereignisse folgen innerhalb kürzester Zeit Schlag auf Schlag und Cyn hat wohl kaum Zeit, zu sich zu kommen und zu realisieren, was gerade alles passiert. Die Trauer und die Leere folgen bestimmt später, sobald sie selber zur Ruhe kommt.

  • Zum Ende wurde das Buch dann nochmal spannend. Obwohl es mich zwischen durch nicht immer mitgerissen hat.


    Schade das Chander nicht zu den guten gehört hat, jetzt muss ich für meine R
    romantische Ader einen Liebesroman lesen ;)
    Aber so richtig böse kann ich Chander auch nicht finden, eigentlich hat Herr Cyn ja doch recht viel geholfen im Verlauf der Geschichte.


    Das Buch regt einen doch zum nachdenken an. Ich merke inzwischen schon, dass ich zweimal überlege wenn jemand im Internet meine Daten haben möchte.


    Insgesamt fand ich, dass ein interessantes Buch ist. Die Spannung kommt auch nicht zu kurz. Es treten halt nur sehr viele Personen auf, da muss man sich erstmal dran gewöhnen.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


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