'Untreue' - Seiten 165 - 229

  • Zitat

    Original von piper1981


    Na, ich wusste nicht so recht was ich dazu schreiben soll....
    Für mich war die Szene, wie das ganze Buch, wie Linda, einfach nur gefühllos.


    Mir gings da wie piper1981, ich hätte es nicht in Worte fassen können.


    Ich kann mich nicht daran erinnern, ob es in Coelhos Büchern jemals so zur Sache ging...zumindest nicht in denen, die ich bisher gelesen habe. Und ich muss sagen: Gefallen tuts mir nicht :rolleyes

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • So, nachdem ich einen familienfreien Nachmittag geopfert habe, habe ich auch diesen Abschnitt (und das restliche Buch) geschafft. Ich muss sagen, dass ich wesentlich schneller vorankomme, seit ich die vielen philosphischen Exkurse und Selbstbetrachtungen von Linda nur noch querlese... :grin


    Je weiter ich im Buch vorankomme, desto weniger verstehe ich Linda. Sie ist mir viel zu passiv, suhlt sich in ihrer Depression (von der ich immer noch nicht wirklich überzeugt bin, dass es eine ist), und auch ihr Ärzte-Hopping (schönes Wort!) kommt mir eher vor wie halbherziger Aktionismus einer Frau mit zuviel Geld und nicht wie ein Versuch, wirklich was an ihrer Situation zu ändern. Und die Sexszene mit Jacob grenzt ja schon an selbstverletzendes Verhalten!


    Ich werde mit Linda einfach nicht warm - manchmal würde ich sie am liebsten nehmen und schütteln! :fetch


    LG, Bella

  • Naja, also natürlich muss man als Frau sagen, wenn einem etwas nicht gefällt oder weh tut oder so. Aber Jacob hat ja einfach losgelegt, er hat sie ja überhaupt nicht gefragt oder mal langsam probiert, wie sie drauf reagiert!!


    Wenn er so gewalttätig und grob ist und so loslegt, also ich weiß nicht...


    Es stand ja eindeutig, er stöhnte vor Lust und sie vor Schmerzen?!


    Und diese Praktiken waren schon nicht gerade Standard-Blümchensex! Da sollte man sich vorher schon erst mal vergewissern, ob das ok ist!


  • Sie hat ihn ja auch nicht gefragt, ob er einen geblasen haben will. Bei der kurzen Nummer hätte er vielleicht lieber verzichtet. :gri

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Belle Affaire
    Aber Jacob hat ja einfach losgelegt, er hat sie ja überhaupt nicht gefragt oder mal langsam probiert, wie sie drauf reagiert!!


    Und dann lässt man sich alles gefallen und sagt nicht z. B., dass er aufhören soll?
    Das Jacob sich rücksichtslos und blöd verhält, ist eindeutig.

  • Zitat

    Original von xexos


    Und dann lässt man sich alles gefallen und sagt nicht z. B., dass er aufhören soll?
    Das Jacob sich rücksichtslos und blöd verhält, ist eindeutig.


    Und genau das gibt es doch leider viel zu häufig bei Frauen.. Selbst wenn ihnen das nicht gefällt, was der Mann macht, treffen sie sich doch weiterhin mit ihm, ohne darüber auch nur ein Wort zu verlieren...


    Dieser Abschnitt hat sich etwas flüssiger gelesen, allerdings kann mich das Buch einfach nicht überzeugen und Linda wird immer unsympathischer (soweit das noch geht)..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen



    Dieses zu drei Ärzte hintereinander zu gehen - wir würde ja Ärzte-Hopping sagen - zeigt für mich an, dass es mehr um Aktionismus geht als um Angehen der Probleme geht.


    Ich hab das irgendwie als eine Art "Austesten" verstanden.
    Und wie man sieht, bzw. liest, bekommt sie ja auch von jedem quasi eine andere Diagnose bzw. Behandlungsmethode. ;-)
    Was vielleicht noch nichtmal besonders unrealistisch ist.


    Da empfand ich die Begegnung mit dem Schamanen direkt als positiv.


    Die Sexszene im Hotel hat mir auch nicht gefallen, aber Linda schafft es, sich das Ganze schön zu reden. Bzw. sie transportiert ihre Erlebnisse auch noch in ihre Ehe - plötzlich
    hat sie viel mehr Lust auf Sex mit ihrem Mann.


    Manche Gedanken in diesem Abschnitt fand ich sehr interessant, es gab aber auch Längen - das Buch kann nicht so richtig fesseln, schade.

  • Linda wird mir immer unsympathischer.


    Jetzt lässt Sie auch noch die Sexpraktiken von Jacob über sich ergehen, obwohl sie Schmerzen hat und trifft sich weiter mit ihm, ohne ihm ein Wort zu sagen. *Kopfschüttel*


    Die Art und Weise von Jacob fand ich auch nicht in Ordnung. Das grenzt ja schon an Vergewaltigung, wenn es nicht sogar schon eine ist.


    Zitat

    Original von Rosenstolz:


    Die Sexszene im Hotel hat mir auch nicht gefallen, aber Linda schafft es, sich das Ganze schön zu reden. Bzw. sie transportiert ihre Erlebnisse auch noch in ihre Ehe - plötzlich hat sie viel mehr Lust auf Sex mit ihrem Mann.


    Das kann ich auch nicht nachvollziehen.

  • Diesen Abschnitt fand ich doch sehr interessant. Mein erster Gedanke das da Borderline eine große Rolle spielt hat sich doch verändert. Für mich waren in den vorherigen Abschnitten dafür die Sache mit dem Hund und das sie Marianne mit dem Unterschieben von Drogen Schaden zufügen wollte der Auslöser.


    Ein für mich wichter Punkt den hier noch niemand bisher genannt hat ist Lindas Erkenntnis das sie Einsam ist, was ich mir in den vorherigen Abschnitten schon irgendwie gedacht hatte. Sie begreift das ihr sagen wir unangenehmer *Zustand* etwas mit ihrer Einsamkeit zu tun hat. Ein wie ich finde sehr wichtiger Punkt und eine sehr wichtige Erkenntnis die so manchem eine anderen Blickwinkel verleiht.


    Ich habe nicht das Gefühl das sie ihre Kinder vernachlässigt. Die Beziehung zu ihren Kindern spielt in diesem Buch einfach keine Rolle, sie scheint auch normal zu sein. Was die Gesellschaft als normal ansieht :grin.


    Ich sehe das Buch auch nicht als Unterhaltungsroman.


    Die Sexszene fand eigentlich gut beschrieben. Es paßte einfach in den sonstigen Handlungsablauf. Ich seh es nicht als Vergewaltigung an. Linda hatte zu jeder Zeit die Möglichkeit das ganze zu unterbrechen und zu beenden. Ich hatte beim Lesen auch nicht den Eindruck das sie etwas hat über sich ergehen lassen weil sie ihm einen Gefallen tun wollte oder etwas in der Richtung. Sie war eher überrascht wie sehr sie das ganze *angemacht* hat. Etwas das sie so von sich überhaupt nicht kennt und das hat sie dann logischerweise auch durcheinander gebracht. Später wird ja kurz beschrieben das sie sich ja noch öfter in dem Hotel zum Sex getroffen haben der in unterschiedlicher Weise ( mal normaler Durchschnittssex :grin und mal eben diesen andere Variante :grin) stattgefunden hat.
    Linda hat eine neue Seite an sich kennen gelernt, wie man auch an ihren Sexfantasien sieht, die sie ja wohl auch bald auszuleben gedenkt :grin. Ihr Geliebter ist also irgendwie ein sexuelles Experimentierfeld :lache... nach dem Motto mal sehen ob das vielleicht Spaß machen könnte :grin. Da zwischen den beiden keine Gefühle, außer der körperlichen Anziehen sind, klappt das doch ganz prima.
    Sie hält die Schmerzen freiwillig, aus eigener Entscheidung aus. Sie hat Jacob nie signalisiert das sie etwas nicht mag oder nicht genießt, wobei sie das hätte jeder Zeit tun können. Es gibt diesen Grad zwischen Schmerz und Lust das glaube ich wurde sogar inzwischen wissenschaftlich erforscht und bewiesen :grin. Habe ich mal irgendwo gelesen :klugscheiss.


    Das sich das auch auf ihren ehelichen Sex auswirkt ist irgendwie klar ,den sie hat ihre eigene Sinnlichkeit, ihre sexuellen Fantasien und ganz neue Facetten an sich entdeckt.


    Wie das jetzt in der Schweiz ist ob es da eine Unterscheidung zwischen Psychiatern und Psychologen gibt weis ich nicht, ist aber auch irgendwie unwichtig für dieses Buch finde ich . Den Linda hat versucht sich professionelle Hilfe zu suchen und hat auch nicht gleich nach dem ersten *Fachmann* gesagt das ist nichts für mich usw. Sondern sie hat ja noch zwei weitere aufgesucht, für sie mit dem gleichen Ergebnis das sie damit nicht weiterkommt. Durch Zufall hat wohl der Schamane die richtigen Worte gefunden oder nur Gedanken angeregt die sie dann einfach weitergebracht haben. Was ihr ja bei den *Fachleuten* so nicht passiert ist. :grin
    Nicht alles ist immer der richtige Weg für jeden Menschen :-)



    Der Satz mit dem Licht und der Dunkelheit wurde öfter angesprochen von Euch. Ich interpretiere ihn in die Richtung .. wer im Licht steht ...( wer mit sich im Reinen ist, sich annimmt wie er jetzt in dem Moment gerade ist ... ohne zu werten und zu verurteilen ..sich einfach annimmt9... der braucht vor der Dunkelheit (unschöne Facetten die ein Mensch an sich selber findet, depressive Phasen Characterzüge die man an sich entdeckt die einen erschrecken und die man bei anderen Menschen verurteilt) ... nicht zu fürchten....


    Für mich ein durchaus stimmiger Satz :-)


    Ich bin dann doch schon gespannt auf den letzten Abschnitt wobei ich diesen hier jetzt erstmal sacken lassen und mir noch durch den Kopf gehen lassen möchte :-]

  • Zitat

    Original von Lumos
    Dreamchen, es freut mich, dass es auch hier jemanden gibt, der dem Buch einen tieferen Sinn entnehmen kann.


    Ich finde deine Sicht auf die Dinge interessant (auch wenn ich sie nicht teile ;-)) und es belebt die Leserunde :-].



    :knuddel1


    och Lumos es ist so gut wie nie jemand einer Meinung das total normal und ich hab mich längst dran gewöhnt :rofl

  • Mir ist es (auch) zunehmend schwerer gefallen, dabei zu bleiben und nicht nur noch querzulesen. Lindas halbherzige Versuche, in Therapie zu gehen waren nicht wirklich glaubwürdig. Sie wollte das wohl eher um "überhaupt etwas zu tun". Mir ist auch nicht klar, ob sie wirklich krank ist oder einfach nur schwer unzufrieden und gelangweilt von ihrem Leben.


    Dass sie nach diesem Stelldichein im Hotel auch nur daran denkt, sich weiterhin mit Jacob zu treffen ist mir ebenfalls komplett unverständlich. Seine Aussage bezüglich des Slips und der Vaseline zeigt ja auch ganz eindeutig, dass er regelmäßig fremdgeht.

  • Ich bin nun mit diesem Abschnitt durch.


    Linda hat nun tatsächlich Sex mit Jacob. Ihre Reaktion auf den doch eher nüchternen Sex kann ich aber nachvollziehen. Frauen reden sich ja vieles schön. Leider.


    Die Schamanenszene fand ich dagegen richtig gut, vor allem die Gedankengänge dahinter.


    Ich bin nun echt gespannt, ob sie noch die Kurve kriegt. Jacob ist sicher kein Mann mit dem man eine glückliche Beziehung führen kann. Ob sie ihrem Mann überhaupt etwas sagt?

  • Nun ja so langsam aber sicher kann ich für Linda keine Sympathie mehr empfinden. Es ist ja schön, dass sie ihr Problem los werden will, aber was gibt ihr das, dann gleich Termine bei 3 unterschiedlichen Psychologen zu machen? Das habe ich nicht verstanden.


    Die Abschweifungen zu Calvin und mal wieder Religion haben mich hier genervt. Das bringt doch die Geschichte nicht vorwärts.


    Interessant fand ich das Treffen mit dem kubanischen Schamanen. Ich glaube ja an solche Dinge nicht, aber wenn es Linda hilft an einen Schutzgeist zu glauben, dann ist das vielleicht besser als sich dauernd eine Depression einzureden.


    Und gelernt hat sie offenbar auch nichts, denn sich wieder mit Jacob zu treffen, das kann doch nur in die Hose gehen, oder? Ich persönlich glaube ihm kein Wort, dass er sie so sehr vermisst hat. Höchstens für das Eine…


    Mal sehen was der Abschnitt sonst noch so bringt, denn gestern habe ich ihn noch nicht komplett geschafft.


    Puuhh das Buch macht es mir weder leicht es zu mögen noch es zu hassen…

  • Diesen Abschnitt habe ich recht schnell gelesen, aber ich bin nicht sicher, ob er mir gefallen hat. :gruebel


    Linda ist ja ziemlich verwirrt und genauso wirr wird die Story. Ein Handlungsstrang wird einfach beendet, dann kommt etwas Neues vor, was vorher noch ausgeschlossen wurde. :pille Die Drogen spielen aktuell wohl keine Rolle mehr - ich bin gespannt, was noch damit passieren wird. Dafür versucht es Linda nun doch mit professioneller Hilfe.
    Die Szene mit dem Schamanen fand ich auch sehr gut geschrieben, aber ich glaube, die kann ich dann erst am Ende des Buches bewerten. Überhaupt ist das mein Gefühl am Ende von diesem Abschnitt: Ich habe überhaupt keine Ahnung, worauf der Autor hinaus will. Deswegen werde ich die Szenen dann wohl rückblickend einsortieren müssen und auf ihre Sinnhaftigkeit überprüfen. Letztere fehlt im Moment doch manchmal. :lache
    Was mir nicht gefällt, sind diese Rechtfertigungsversuche von wegen "Menschen sind nun mal schlecht und böse, das geht allen so, ist genetisch festgelegt, wird immer so sein und wir können nichts tun, um das zu ändern". Oder auch dieses ewige "alle Ehen laufen nach dem gleichen Muster ab und irgendwann geht jeder fremd oder träumt davon." So ein Quatsch! Was für faule Ausreden. :fetch


    Beim Schreiben habe ich mich gerade gefragt, ob Untreue sich nicht auf mehr als auf das Sexleben bezieht. Wird Linda sich nicht überhaupt eigentlich selbst untreu? In Bezug auf viele Dinge, wie Calvin/die Religion, indem sie ihre Familie aufs Spiel setzt usw. :gruebel

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Heute habe ich den Abschnitt beendet, aber ich weiß immer weniger, was ich vom Buch eigentlich halten soll.


    Die erste Sexszene fand ich widerlich, da sich Linda hier richtig benutzen lässt und Jacob wie ein Pascha dasteht. Lindas Bestürzung konnte ich verstehen, aber diese wandelt sich ja ganz schnell um in Begeisterung, die ich absolut nicht verstehen konnte.


    Man mag von einer Affäre halten was man will, aber diese sollte doch beiden dienen und nicht dass einer seine Wünsche erfüllt (Jacob) und der andere nur mitmachen muss (Linda). Linda merkt ja selbst, dass sie ihre Wünsche noch nicht umgesetzt hat und so dominant wie Jacob sich gibt, wird ihr das wohl auch nicht gelingen.


    Hoffentlich besinnt sich Linda im letzten Abschnitt, ich bin jedenfalls gespannt.

  • Die Frau hat immer neue Theorien, Erleuchtungen und was unausweichlich war wurde verhindert und war falsch, anderes musste geschehen :pille ?(


    So wirklich überzeugend klingt sie nicht, wenn sie sich einzureden versucht, diese Affäre zu brauchen und dass es ihr gefällt. Zumindest zu Beginn.


    Ich bin jetzt durch mit diesem Abschnitt.