Mir ging der Tod der Großmutter sehr nahe. Ich denke, für Christina war das ein wichtiger Wendepunkt im Leben. Wahrscheinlich nicht zum positiven....
'Die Farben des Himmels' - Seiten 057 - 144
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Ich denke, zu dieser Zeit war ein längerer Schulbesuch für die meisten Kinder aus "einfachen" Verhältnissen eine Art Luxus. Bildung hatte damals einfach einen anderen Stellenwert als heute, Grundkenntnisse reichten aus.
Und die Arbeitskraft aller Familienmitglieder wurde einfach benötigt um zu überleben.
Ich glaube nicht, das der Vater hierbei auf seinen Vorteil bedacht war.
Natürlich ist es für den Vater vorteilhaft, wenn Christina keine Zeit mehr in der Schule verbringt, sondern sich stattdessen um den Haushalt kümmert.
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Daß Christina nicht weiter die Schule besuchen darf, um anschließend eventuell Lehrerin zu werden, hat mich auch traurig gestimmt. Die Gedichte von Emily Dickinson passen so richtig zu ihr, eine verwandte Seele. Sogar Mammey konnte die Eltern bezüglich des Schulbesuchs nicht umstimmen. Ich denke auch, daß beim Arztbesuch der Unterschied darin bestand, daß sich Vater und Tochter in der Öffentlichkeit befanden und der Vater kein Aufsehen wollte, die jetzige Diskussion findet zu Hause im kleinen Kreis statt. Klar, war das früher üblich, daß die Mädchen mitarbeiten mußten. Aber gerade durch ihre körperliche Behinderung war das für sie wesentlich anstrengender. Und hier liest man auch, daß sie verwachsene Hände hatte.
Andy und Christina scheinen durch ihre Behinderungen einen ganz besonderen Draht zueinander zu haben.
Schade, daß man schon weiß, daß die Verbindung mit Walton nicht gut ausgehen wird. Ich hätte das gerne unvoreingenommen gelesen und für Christina gehofft.
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Daß Christina nicht weiter die Schule besuchen darf, um anschließend eventuell Lehrerin zu werden, hat mich auch traurig gestimmt. Die Gedichte von Emily Dickinson passen so richtig zu ihr, eine verwandte Seele. Sogar Mammey konnte die Eltern bezüglich des Schulbesuchs nicht umstimmen. Ich denke auch, daß beim Arztbesuch der Unterschied darin bestand, daß sich Vater und Tochter in der Öffentlichkeit befanden und der Vater kein Aufsehen wollte, die jetzige Diskussion findet zu Hause im kleinen Kreis statt. Klar, war das früher üblich, daß die Mädchen mitarbeiten mußten. Aber gerade durch ihre körperliche Behinderung war das für sie wesentlich anstrengender. Und hier liest man auch, daß sie verwachsene Hände hatte.
So sehe ich das auch. Allein der Satz des Vaters: Durch Schulweisheit wird die Hausarbeit nicht erledigt. Ich hatte so eine Wut. Das wäre die Chance für Christina gewesen, die ganze Hausarbeit, und es liest sich schon so, als müsste sie wirklich den ganzen Haushalt machen, ist eigentlich viel zu schwer für sie.
Was tut eigentlich die Mutter und wie lange dauert so eine postnatale Depression?
Ich fand es so rührend, wie Alvaro und Christina die Mutter nach der Geburt mit der blauen Farbe aufmuntern wollen. Ich hatte aber den Eindruck, die Geburt läge da schon einige Jahre zurück, als sie von der Schule genommen wird, Fred scheint zu der Zeit auch schon in die Schule zu gehen.
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Was tut eigentlich die Mutter und wie lange dauert so eine postnatale Depression?
Wie lange so eine Depression dauert, kommt vermutlich auch den Einzelfall an. Die Mutter war damit ja auch komplett allein gelassen... Ich glaube nicht, dass es damals diese Diagnose überhaupt schon gab, schon gar nicht im ländlichen Maine! Und so eine Depression kann einen Menschen wirklich lähmen, von daher glaube ich, dass die Mutter in dieser Zeit nicht wirklich was getan hat.
LG, Bella
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Und so eine Depression kann einen Menschen wirklich lähmen,
Das stimmt natürlich, ich bin da wahrscheinlich etwas ungerecht.
Jemand schrieb auch, die Mutter wäre in der selben Tretmühle,
das sehe ich nicht ganz so.
Erstens hat sie nicht diese Krankheit, zweitens hätte sie einige Entscheidungen auch anders treffen können. Sie zieht diesen begrenzten, konservativen Lebensentwurf den freieren Vorstellungen ihrer Mutter vor. Ist zumindest mein Eindruck.
Auch Christina macht sich dazu nach dem Tod der Großmutter ihre Gedanken:
"Vielleicht glaubt sie, dass ihre Art zu leben der Gipfel der Rechtschaffenheit ist."
Das ist womöglich das Problem, die Eltern haben eine sehr puritanische Einstellung vom Leben. Harte Arbeit, keine Träume, keine Ziele, die darüber hinaus gehen, kein Tadel ist Lob genug. Nur vor Walton findet die Mutter mal lobende Worte.
Ich glaube schon, dass die Mutter ihre Tochter liebt, sie kann es nur selten zeigen.
Beim Vater bin ich mir da nicht so sicher. Ob der überhaupt für jemanden tiefere Gefühle empfindet?
Alvaro wird mir dagegen immer sympathischer, er behandelt seine Schwester ganz ungezwungen, fasst sie nicht mit Samthandschuhen an, hält aber trotzdem zu ihr.
Die spätere Zeitschiene finde ich auch sehr interessant.
Christina und Andy tun sich gegenseitig gut, sie haben auch eine ähnliche Einstellung zu alten Dingen. Die Großmutter hatte die auch.
Schön fand ich das Zitat von D.H. Lawrence:
"Mit dem Ohr am Kern der Dinge kann man den Aufruhr hören,
der uns hervorbringt und zerstört."
Das ist es, was Andy will.
Dieses Gespräch auf Seite 66 gefiel mir sehr.
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Wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich das Buch leider meist langatmig und auch irgendwie langweilig, so richtig flasht es mich noch nicht. Es passiert einfach nichts. Die Abschnitte von damals sind noch ok, die Zeit von Christina mit Al nur noch in dem Haus lebt und Betsy und Andy immer kommen, sind für mich bisher eintönig.
Werde trotzdem weiterlesen, die Geschichte mit Walton könnte noch interessant werden
Mir geht es genauso, vor allem die Zeitschiene mit der "alten" Christina finde ich sehr langatmig.
Der frühere Teil ist da deutlich interessanter. Mich hält vor allem der tolle Schreibstil bei der Stange
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Die Zeitschiene mit der älteren Christina gefällt mir echt gut. Andy scheint wirklich Leben in die Bude zu bringen und scheinbar auch einen anderen Blickwinkel. Seine Unterhaltungen mit Christina sind sicher sehr bereichernd für sie, er bringt ein wenig die Welt, die sie nicht kennt, mit.
Ähnlich wie schon Walton, der ja auch sehr beeindruckt von ihren praktischen Kenntnissen war. Beide Männer erkennen ja, dass Christinas Wissen nicht weniger wert ist, als ihr eigenes, nur anders.
ICh finde es schade, dass es Mit walton wohl nichts wird, aber ich denke auch er wird sich, wie vorher schon Christina, den Wünschen seiner Familie beugen müssen. Man muss ja auch bedenken, dass es damals einfach so üblich war gesellschaftlich "passend" zu heiraten. Nur weil man jemanden geliebt hat, war das für die Familie noch lange kein Grund. Und mit Harvard hat Walton ja nun wirklich hervorrangende Möglichkeiten in seinem Leben, da würde ein "Landei" wie Christina nicht dazu passen.
Betsy muss das ja auch erfahren. Ihr Schwiegervater ist ja wohl auch der Meinung, sein Sohn hätte unter Stand geheiratet. Dabei scheint sie ja eine recht patente Frau zu sein, die sich nicht nur um ihren Mann , sondern auch um Christina kümmert.
Als die Großmutter stirbt, verliert Christina ja ihre letzte Verbündete in Sachen Zukunft. Dass sie die Schule nicht weiter besuchen darf, fand ich auch schlimm, ist aber für diese Zeit und Gegend wohl eher üblich. Die Eltern führen ja ein eher angepasstes Leben und da passt ein Kind, dass Lehrer werden soll einfach nicht rein. Und zu Hause gab es ja wohl mehr als genug Arbeit. Die Mutter mit ihrer postnatalen Depression hat wohl recht lange damit zu kämpfen und kann einfach nicht mehr alles alleine erledigen. Und da Christina das einzige Mädchen ist, muss sie halt jetzt ran. Vielleicht hätte sie eine Chance gehat, wenn noch eine Schwester dagewesen wäre.
Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr gerne, er ist ja schon sehr poetisch. Auch wenn das Leben damals sehr hart war, habe ich nicht dass Gefühl dass Christina deswegen verbittert wäre. Sie nimmt das Leben, wie es ist. Zumindestens bis jetzt.
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Den Abschnitt habe ich gestern schon beendet, bin aber leider beim besten Willen nicht zum Schreiben gekommen und habe gerade erst einmal eure gesammelten Beiträge gelesen.
Mir gefällt das Buch nach wie vor sehr gut. Obwohl nicht wirklich viel "passiert", verschlinge ich das Buch doch regelrecht. Ich habe auch nicht das Gefühl, es sei langatmig, sondern genieße die Beschreibungen. Aber da ist natürlich jeder anders.
Walton würde ja sicher nicht auf die Farm ziehen und Christina in der Stadt???
Bei dem Satz musste ich irgendwie direkt an "Die Landmaus und die Stadtmaus" denken.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Walton auf der Farm glücklich werden würde und Christina umgekehrt in der Stadt. Vor allem müsste sie dort wahrscheinlich erst einmal mit dem Gerede der Leute fertig werden, die sich sicher den Mund über sie und ihre Krankheit zerreißen würden. Walton mit seinen samtweichen Händen kann ich mir beim besten Willen nicht beim Holzhacken oder Stall ausmisten vorstellen. Selbst wenn er in der Schule arbeiten würde, müsste er ja Zuhause mit anpacken.
Ein bisschen kitschig aber sehr schön fand ich den letzten Satz dieses Abschnitts: "Ich bin hier, und er ist dort, und der Himmel verbindet uns."
Die Beziehung zu Andy und Betsy finde ich auch herzerwärmend. Mit Andy verbindet Christina ja ein tieferes Verständnis, da beider Kindheit von Schmerzen und Ausgrenzung geprägt war. Er scheint ja auf der Farm für die Sommermonate eine Art zweites Zuhause zu finden und Christina tut seine Anwesenheit auch gut. Interessant finde ich übrigens auch die Ausführungen über Andys Malerei!
Das fand ich auch sehr interessant. Ich kenne mich da nicht wirklich aus und kann nur sagen, was mir gefällt und was nicht. Aber die Beschreibung der Herstellung der Farben fand ich sehr faszinierend. Ich finde es auch sehr schön, dass Christina mit Andy einen Menschen kennengelernt hat, der sie völlig verstehen kann und bei dem sie sein kann wie sie nun einmal ist. Hier gefällt mir Al auch immer sehr. Er hat Christina nie anders kennengelernt, als so wie sie momentan ist. Zwar waren ihre Leiden in der Jugend vielleicht noch nicht so ausgeprägt, aber da er sie schon so lange kennt, nimmt er sie wie sie ist und lässt ihr auch ihre Freiheiten.
Wovon leben sie eigentlich? Immer noch von den Erträgen der Farm?
Ich meine das hätte sie irgendwo erwähnt, bin mir aber grad nicht mehr hundertprozentig sicher. Ich meine Christina näht Kleidung und Al hakt für die Nachbarn Holz oder etwas in der Art. Auf die Schnelle habe ich die Stelle auch nicht finden können...
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Es ist eine harte Entscheidung des Vaters, dass Christina nicht Lehrerin werden darf. Das war eine der wenigen Chancen in ihrem Leben.
Christina muss trotz ihrer Gebrechen ein sehr hartes Leben auf der Farm managen. Die ganze Hausarbeit bleibt an ihr hängen, auch wenn sie Probleme bei der Erledigung hat, oder dadurch Schmerzen erleidet. Das wird von der Autorin sehr nüchtern sachlich beschrieben.
Ich finde das Verhältnis zwischen Christina und Andy Wyett sehr interessant. Er bringt sie dazu ihr Umfeld aus anderen Augen zu betrachten.
Was mir im Nachhienein noch aufgefallen ist. Habt ihr auch den Eindruck, das Christina alles auf der farm machen muss, nachdem sie die Schule verlassen hat ? Man bekommt total das Gefühl, das die Mutter eigentlich nichts macht, es wird immer nur gesagt was Christina alles zu tun hat... Ich finde das irgendwie unfair
Das ist mir auch aufgefallen! Wo ist die Mutter geblieben? Hat sie plötzlich nichts mehr gemacht, oder womit war sie den ganzen Tag beschäftigt?
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In diesem Teil erfahren wir über Christinas Vater, über seine Kindheit und woher er kommt. Jetzt verdient er sein Geld mit Eisverschiffen, ein interessanter Beruf in der damaligen Zeit.
Dann trifft Christina Walton, der sie umgarnt. Er meint es ernst, wenn er Christina seine Liebe bezeugt. Ich bin gespannt, warum diese Liebe nicht auf Dauer überleben kann.
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Als Christina ihre Schule abbrechen musste, habe ich ein paar Tränchen vergossen.
Das fand ich auch so schlimm.
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Dass Christina die Schule beenden musste, hat mir sehr Leid getan für sie. Dabei denke ich gar nicht, dass die Eltern so engstirnig waren, ihr Bildung und einen besserne Beruf verwehren zu wollen, ich habe eher den Eindruck, dass sie sich nicht anders zu helfen wussten und eine zusätzliche Arbeitskraft brauchten. Christina hatte es dadurch natürlich alles andere als einfach, vor allem auch durch das zusätzliche Handicap.
Walton liebt sie glaube ich wirklich. Was ist da der Grund dass es nicht funktioniert ?
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Mir gefällt das Buch auch ausgesprochen gut. Und zwar beide Erzählstränge.
Sicher, auf den ersten Blick passiert nicht viel - und eigentlich doch so viel. Vieles steht zwischen den Zeilen.
Ich kann leider nicht so viel posten wie gewünscht - bin zur Zeit in Reha und das mit dem Internet ist hier leider nicht so gut wie gedacht/erhofft. Werde ggf. noch ergänzen.
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Natürlich ist es für den Vater vorteilhaft, wenn Christina keine Zeit mehr in der Schule verbringt, sondern sich stattdessen um den Haushalt kümmert.
Ich denke mal, das war nicht sein wichtigstes Anliegen. Also nicht im materiellen Sinne. Er wollte das Mädchen sicher im Haus behalten, wo er sie beschützen konnte, wo sie niemandem zur Last fallen und ihr auch nichts geschehen konnte. Es war sicher eine Entscheidung, die wegen mehrerer Faktoren auf der Hand lag für den Vater.
Eine Tochter, die weiterführende Schulen besuchte war teuer und als Mann sah man wohl oft nicht ein, warum die Frauen überhaupt so viel lernen sollten. Auch bei einer gesunden Tochter hätte er vielleicht entschieden, dass sie besser am heimischen Herd aufgehoben wäre, wo sie Nützliches fürs Leben lernen und behütet von ihm wäre. Außerdem war eine behinderte Tochter sicher immer etwas, was der Familie unangenehm war, wenn es zu öffentlich wurde. Und dass Kinder auf dem Land als volle Arbeitskraft eingesetzt wurden, das war normal und wurde auch so erwartet. Meine Mutter und ihre Geschwister mussten auch auf dem Bauernhof ihrer Familie nach der Schule mitarbeiten.
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Die letzten Tage war ich voll eingespannt und bin kaum zum Lesen gekommen, so dass ich gerade erst mit diesem Abschnitt fertig geworden bin. Ich hoffe mal, am Wochenende springt etwas mehr Lesezeit für mich heraus.
Mir geht es wie Euch, ich war auch völlig entsetzt, dass Christina nicht weiter die Schule besuchen und Lehrerin werden durfte. Da ihr Vater immer neue Geschäftsideen entwickelte, hätte man von den Mehreinnahmen ja vielleicht eine Magd einstellen können. Und nach dem Unterricht hätte Christina auf dem Hof ja immer noch zur Hand gehen können. Aber so waren damals wohl die Zeiten. Es tat mir wirklich leid für Christina und das verschenkte Potential.
Ich mag das Buch bisher auch sehr gerne, die verschiedenen Zeitebenen und vor allem die poetischen Beschreibungen, auch wenn es manchmal sehr ruhig daherkommt.
Die Begegnung mit Walton fand ich richtig spannend. Für Christina ist’s es die erste reale Erfahrung mit der Liebe. Und Walton akzeptiert ihr Handicap bedingungslos. Ebenso wie ihr Bruder Al und später Andy. Ich bin gespannt, wie sich der erste aufkeimende Funke Liebe zwischen Christina und Walton weiter entwickelt. Bestimmt sind es die gesellschaftlichen Umstände, die diese Beziehung scheitern lassen, denn die beiden bewegen sich ja in völlig unterschiedlichen Welten. Theoretisch hätte Christina in Boston vielleicht tatsächlich die Chance, die Schule weiter zu besuchen und dort eine Anstellung als Lehrerin zu finden. Nur ob sie sich dort wohlfühlen würde?
Allerdings bleibt auf der Farm vieles an Christina hängen und der Alltag ist von harter, nicht enden wollender Arbeit geprägt. Ich finde es bewundernswert, wie sie ihr Schicksal so hinnimmt.
Die Begegnung mit Walton und seinen Geschwistern bringt zumindest etwas Licht in ihr entbehrungsreiches Leben, seine Briefe, die er ihr später aus Havard schickt, sind für sie ein richtiges Highlight.
Auch Andy hat seine Last zu tragen und sie fühlt sich mit ihm verbunden. Durch ihn nimmt sie scheinbar belanglose Dinge völlig anders war.
Besonders gefallen hat mir die Stelle, wo Christina und Al mit blauer Farbe Möbel und das Haus aufgepeppt haben, um ihre Mutter aus der Depression herauszuholen. Eine wirklich rührende Idee. Ich konnte das alles förmlich vor mir sehen. Wie überhaupt die Umgebung durch diese wunderbaren Beschreibungen.
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Ich bin entsetzt, das Christina nicht weiter zur Schule gehen darf, um evtl. Lehrerin zu werden, dies wäre meiner Meinung nach doch der ideale Job für sie mit ihrer Beeinträchtigung.
Allerdings kann ich auch verstehen, das sie auf der Farm gebraucht wird, besonders, da die Mutter augenscheinlich nach der Geburt des letzten Kindes unter Depressionen (oder wie nennt man das??*GRÜBEL*) zu leiden scheint.
Das Mammey so langsam alt und klapprig wird, hat, glaube ich, keiner erwartet, daher war es wohl schon ein Schock, als die Senioren gegangen ist. Logischerweise fehlen da 2 Hände, und Christina muss diese Hände ersetzen und gleichzeitig auch die Depressionen der Mutter "Mit auffangen". Das tut mir schon sehr leid.
Allerdings fand ich es ausgesprochen interessant, das Christina sich -mehr oder minder- mit dem Ergebnis so einfach abfindet, das sie nicht bockt oder trotzt um sich weiter in die Schule bewegen zu dürfen.
Was mich auch sehr angesprochen bzw. angefasst hat, hier wird das Landleben, das einfache Landleben beschrieben, auch hier vollkommen ohne Füllwörter, sondern einfach nur die "nackten Tatsachen". Das was hier erzählt wurde, war mir so nicht präsent, obwohl ich auf dem Land aufgewachsen bin und es dort auch noch einige "Einöd-Bauernhöfe" gab, wo es vieles erst sehr viel später (wie Elektrizität) gab.
Das Buch berührt mich auf eine sehr eigene Art, hier bin ich immer wieder sauer, wenn ich unterbrechen muss bzw. wenn ich bemerke, das ich mich nicht so auf das Buch einlasse, wie das Buch und die Geschichte es verdient haben.
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Christina Baker Kline beschönigt nichts. Sie lässt "ihre Christina" das Landleben genauso beschreiben wie es ist: hart, ungerecht (vor allem gegenüber Frauen/Mädchen) und geprägt von der anfallenden Arbeit.
Nichts liest man, wie in so vielen anderen Romanen, durch die rosarote Brille, nichts wird romantisiert. Das gefällt mir sehr gut.
Das ist mir auch aufgefallen und ich kann dir nur zustimmen. Ich war richtig traurig, als entschieden wurde, dass Christina nicht weiter zu Schule gehen durfte, weil sie im Haushalt gebraucht wird. Ob sie einen Beruf erlernen möchte, hat bei dieser Entscheidung, wenn überhaupt, eher eine untergeordnete Rolle gespielt. Aber die Zeiten waren damals wohl eher so, von daher hat die Autorin sich auch daran gehalten.
Christinas Kindheit und Jugend finde ich bisher auch interessanter als die Begegnung mit Andy.
Das geht mir auch so. So ganz blicke ich noch nicht durch, was es eigentlich mit der Freundschaft zwischen Christina und Betsy auf sich hat, die ja Andy überhaupt erst in Christinas Leben gebracht hat. Von daher finde ich auch die Abschnitte aus Christinas Vergangenheit durchaus interessanter.
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Das Landleben muss damals schon hart gewesen sein. Dazu hat Christina noch ihr Handycap. Sie ist sehr willensstark und erträgt das Leben einfach so wie es ist, ohne murren. Das finde ich sehr bewundernswert.
Zu diesem insgesamt schon schweren Leben darf sie auch noch die Schule nicht mehr weiter besuchen. Christina tut mir sehr leid.
Die Geschichte mit Walton, da weiß ich auch nicht so genau, was ich davon halten soll.
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es tut mir leid das ich diesmal so lange brauche..das liegt nicht am Buch sondern an mir ... ich kann mich nicht nicht wirklich auf das konzentrieren was ich lese .. mir gehen beim Lesen tausend Sachen durch den Kopf so das ich nach einer Seite nicht mehr so wirklich weis was ich gelesen habe
Ich habe es auch als sehr schade empfunden das sie die Schule abbrechen mußte ...das wäre für sie so eine Chance gewesen auf ein selbständiges unabhängiges Leben trotz der körperlichen Behinderung. Ihr Beziehung zu dem jungen Mann sehe ich auch sehr zweifelend , ich denke auch das seine Familie das nicht gut heißen wird. Was mich bei der Autorin immer wieder fasziniert ist das sie Situationen egal ob tragisch oder romantisch in Worte kleidet die nichts übertreiben oder kitschig werden lassen oder so dramatisieren das man es nicht mehr glaubwürdig finden kann .