Wie stark beeinflussen euch Cover beim Bücherkauf?

  • Bei der Leserunde zu den Pemberley-Büchern ist es mir aufgefallen: Wenn mich ein Cover nicht anspricht, schaue ich oft gar nicht erst in die Kurzbeschreibung. Wie geht euch das? Was erwartet ihr von einem Cover?


    Ich mag es gar nicht, wenn der Titel nicht auf den ersten Blick lesbar ist (wäre bei dem aktuellen Pembeley-Cover mein größter Kritikpunkt, dieses rot auf dem Fotohintergrund in kleiner Schrift ist für meine Augen furchtbar schlecht lesbar). Dann sind offensichtlich selbstgemalte Titelbilder auch etwas, was mich abschreckt, weil es unprofessionell aussieht. Und einfach nur ein Foto ist kritisch, wenn Titel und Autor nicht deutlich hervorgehoben sind (durch große Schrift, "Nebel" unter der Schrift zur Abgrenzung des Titels, Rahmen o.ä.).


    Eigentlich schade, denn ich habe durch Empfehlungen auch schon wirklich nette Bücher mit Covern gefunden, die ich sonst direkt aussortiert hätte. Aber bei der Menge an Neuerscheinungen und kostenlosen EBooks fehlt die Zeit, jedesmal die Beschreibung zu lesen.


    Wie stark werdet ihr durch die Cover beeinflusst?

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ich habe ehrlicherweise auch gedacht, dass ich weniger von Covern beeinflusst werde als es der Fall ist - denn das merke ich aktuell sehr stark, wo es hier noch nicht wieder ISBNs gibt. Die schiere "Flut" an gerade gelesenen Büchern bzw. Neuerwerben lese ich so gar nicht mehr durch...vorher habe ich anhand des Covers eine "Vorauswahl" getroffen und mich da wirklich vom allerersten Eindruck leiten lassen...gewisse Genres und Geschichten haben eher ähnliche Arten einer Covergestaltung, da ist es dann recht leicht für mich auszusortieren...trifft aber nicht immer pauschal zu, das ist mir dabei vollkommen klar, bevor das jemand falsch auffasst.


    Ich habe auch schon Bücher empfohlen bekommen, die ich mir allein aufgrund des Covers nicht näher angeschaut hätte und die mir dann auch gefallen hätten...aber so ist das nunmal...ich merke jedenfalls, dass mir das Buchstöbern ohne dem keine Freude mehr macht / der Aufwand zu groß für mich ist...


    Ich lasse mich da durchaus optisch beeinflussen, um erst im zweiten Schritt Autor und Titel und danach dann Kurzbeschreibung und danach Leseprobe anzuschauen...aber es ist tatsächlich in so einer Reihenfolge bei mir, das sehe ich nun bestätigt...wofür Forum-Programmiererei gut ist. ;)

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    Ich lasse mich da durchaus optisch beeinflussen, um erst im zweiten Schritt Autor und Titel und danach dann Kurzbeschreibung und danach Leseprobe anzuschauen...aber es ist tatsächlich in so einer Reihenfolge bei mir, das sehe ich nun bestätigt...wofür Forum-Programmiererei gut ist. ;)

    Interessant, dass du die Frage mit der Foren-Optik in Verbindung setzt.


    Ich springe auf den Autorennamen an + meine Vermutung, dass ich DIESEN Titel von dieser Person noch nicht kenne. Die derzeitige Forenoptik mit fehlender Überschrift/fehlendem Verfassernamen in vielen Rezensionen hält meinen Geldbeutel deshalb straff verschlossen.


    Zitat
    ... vorher habe ich anhand des Covers eine "Vorauswahl" getroffen und mich da wirklich vom allerersten Eindruck leiten lassen...gewisse Genres und Geschichten haben eher ähnliche Arten einer Covergestaltung, da ist es dann recht leicht für mich auszusortieren...

    Die Negativ-Auswahl kann ich auch bestätigen. Wenn in einem Jahr alle Krimis offenbar rote Schrift und schwarze Grafik auf weißem Grund zeigen oder alle Australien-Romane einen roten Felsen im Hintergrund, signalisiert das: alles wie gehabt, nichts Neues auf dem Markt.


    Fazit: Ein Cover sollte mich davon überzeugen, dass jemand die Persönlichkeit dieses einen konkreten Buchs im Bild umsetzt.

  • Fazit: Ein Cover sollte mich davon überzeugen, dass jemand die Persönlichkeit dieses einen konkreten Buchs im Bild umsetzt.



    :write  :write  :write


    Ich achte auch sehr stark auf Cover, denn wie schon oben beschrieben, kann man davon oft (wenn auch nicht immer!) die Art des Buches ableiten.

    Und die Seele des Buches sollte sich durchaus auch im Cover widerspiegeln. Dass auch Grafikdesigner nur Menschen sind, die das Buch meist nichtmal gelesen haben, ist klar... Dafür müssten dann seitens des Verlags passende Vorgaben gemacht werden.


    Und mit Modeerscheinungen ist es auch so eine Sache. Ich kaufe z.B. derzeit kein Buch mehr, auf dem die Rückenansicht einer jungen Frau zu sehen ist, egal, ob mit Hut oder Sonnenschirm oder ohne - ich kann das Motiv einfach nicht mehr ertragen!!! :bonk

  • Ich muss gestehen, dass ich mich sehr stark vom Cover beeinflussen lasse, oft ist das sogar alleinentscheidend, ob ich ein Buch in die Hand nehme oder anklicke. Für den Kauf sind dann schon auch andere Kriterien ausschlaggebend, aber ob ich das Buch überhaupt in die Auswahl mit einbeziehe, das hängt tatsächlich sehr oft vom Cover und vom ersten Blick ab. Es sei denn, ich kenne den Autor schon oder suche gezielt nach einem bestimmten Titel, dann ist es natürlich egal. Es gibt auch so ganz bestimmte Covertypen und Designs und Farben, auf die ich besonders anspringe und bei denen der Klickfinger immer sofort zu zucken anfängt.


    Manche Cover, gerade von Fantasyromanen, sind ja richtige kleine Kunstwerke, wunderschön gestaltet und aufgemacht. Ich hab mal ein Zitat gelesen, ich glaube, es war von Neil Gaiman, das lautet: Bücher sind magische Portale in andere Welten. Bei manchen Büchern finde ich, sind allein schon die Cover solche magischen Portale, einladend, neugierig machend, geheimnisvoll .... man will sofort dieses Buch aufschlagen und herausfinden, in welche magische Welt es einen katapultiert. Wenn mich ein Cover derart anspricht, dann ist es für mich meist ein sicherer Kauf.


    Teilweise liegt das vielleicht daran, dass ich auch sonst ein sehr visuell orientierter Mensch bin. Ich liebe Kunst und Malerei, male und zeichne auch selbst und beschäftige mich viel mit grafischer Gestaltung. Schöne, gut gemachte Grafiken, ästhetische Bilder, sowas spricht mich einfach extrem an, und darunter fallen eben auch schön gestaltete Cover. Ich bin halt ein oberflächlicher Bunte-Bildchen-Typ :grin


    Auf der anderen Seite schrecken mich unschön gemachte Cover auch total ab. Was da zum Beispiel oft bei den (Kindle-)Selfpublishern zu sehen ist, das ist oft so derart gruslig schlecht, dass einem förmlich die Haare zu Berge stehen. Manchmal tut es mir da echt um die Autoren leid, weil sie sich damit von vorneherein schon so viele Chancen verspielen.


    Zitat

    Die Negativ-Auswahl kann ich auch bestätigen. Wenn in einem Jahr alle Krimis offenbar rote Schrift und schwarze Grafik auf weißem Grund zeigen oder alle Australien-Romane einen roten Felsen im Hintergrund, signalisiert das: alles wie gehabt, nichts Neues auf dem Markt.


    Oder es signalisiert: hier ist genau das Gesuchte. Das funktioniert nämlich auch als Positiv-Auswahl. Wenn ich gerade ein paar tolle Bücher gelesen habe und nach mehr von dieser Sorte suche, dann werde ich mich sicher von ähnlichen Covern angezogen fühlen. Wenn die für gut befundenen Bücher zum Beispiel viktorianisch gewandete Damen vor großen Herrenhäusern auf den Covern herumstehen haben oder eben große rote australische Felsen, dann werde ich vermutlich gerade auf solche Bilder vermehrt anspringen, einfach weil es das ist, was ich gerade suche und weil ich ein schönes Leseerlebnis damit verknüpfe.


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    Oder es signalisiert: hier ist genau das Gesuchte. Das funktioniert nämlich auch als Positiv-Auswahl. Wenn ich gerade ein paar tolle Bücher gelesen habe und nach mehr von dieser Sorte suche, dann werde ich mich sicher von ähnlichen Covern angezogen fühlen. Wenn die für gut befundenen Bücher zum Beispiel viktorianisch gewandete Damen vor großen Herrenhäusern auf den Covern herumstehen haben oder eben große rote australische Felsen, dann werde ich vermutlich gerade auf solche Bilder vermehrt anspringen, einfach weil es das ist, was ich gerade suche und weil ich ein schönes Leseerlebnis damit verknüpfe.



    Den visuellen Eindruck brauche ich stärker, um mir ein Buch langfristig zu merken. Wenn ich 20 Jahre später das Buch suche, in dem eine Frau mit Kamelen durch Indien zog oder nach Fidschi heiratete, geht das immer sehr gut mit dem Farbton des Covers o. ä.

  • Den visuellen Eindruck brauche ich stärker, um mir ein Buch langfristig zu merken. Wenn ich 20 Jahre später das Buch suche, in dem eine Frau mit Kamelen durch Indien zog oder nach Fidschi heiratete, geht das immer sehr gut mit dem Farbton des Covers o. ä.

    Aus ähnlichen Gründen lese ich nur selten Bücher in meiner Leselotte (eigentlich fast nur geliehene oder druckfrische Hardcover), denn da sieht man das Cover ja nicht mehr. :heul

  • Zitat

    Den visuellen Eindruck brauche ich stärker, um mir ein Buch langfristig zu merken. Wenn ich 20 Jahre später das Buch suche, in dem eine Frau mit Kamelen durch Indien zog oder nach Fidschi heiratete, geht das immer sehr gut mit dem Farbton des Covers o. ä.



    Ja, das stimmt, oft haben bestimmte Genres auch ähnliche Coverfarben. Im Regal ballen die sich immer so schön zusammen, wenn man nach Genres sortiert.


    20 Jahre nach dem Lesen ... wahrscheinlich könnte ich da von den wenigsten Büchern noch den Inhalt beschreiben, aber von den meisten noch das Cover. Bilder bleiben bei mir auch viel länger hängen.

  • Um auch mal eine Gegenstimme anzubringen: ich denke zwar nicht, dass mich das Cover gar nicht beeinflusst (das tut es mit Sicherheit), aber ich bemühe mich, ihm zumindest bewusst nicht zu viel Beachtung zu schenken. Und ich denke, dass ich faktisch tatsächlich etwas weniger davon beeinflusst werde, weil ich meine Bücher anders auswähle. Üblicherweise stöbere ich nicht einfach, sondern suche schon gezielt nach einem bestimmten Thema (meist irgendeine historische Epoche oder Persönlichkeit), das mich gerade interessiert. Und wenn ich ein Buch gefunden habe, das sich damit beschäftigt, kann es meinetwegen auch in eine alte Zeitung gewickelt sein; ich kauf's trotzdem :grin.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Bei mir ist das Cover der erste Eycatcher, wenn ich ein Buch nicht kenne - und zwar im positiven wie im negativen Sinn.


    Ich greife nicht zu bei den schon genannten Australien-Fels-Romanen, den Herrenhäusern und Frauen mit Hut, weil ich genau weiss, die Storie ist nichts für mich. Vielleicht verpasse ich dadurch den einen oder anderen tollen Roman, aber der wird mich dann über Empfehlungen finden...


    Liebespaare auf dem Cover sind schon eher meins, Blumen, Blüten, Ornamente ziehen auch gut. Genau wie Männergesichter/Körper etc - da ist dann meist was für mich dabei :grin


    Am Ende aber entscheidet aber der Blick ins Buch - und zwar digital sowie im Buchladen... ich blättere immer auf die erste Seite und lese den Anfang... holt mich das Buch damit ab, kaufe ich es, unabhängig, ob das Cover nun genau meins ist oder nicht... Der Inhalt zählt, nicht die Verpackung! Viele der sogenannten 'Nackenbeißer' sind wunderbare Bücher - in zum Teil gruseliger Hülle

    :write

  • Ein schönes, passend zum Inhalt gewähltes Cover ist eine zusätzliche Freude an einem Buch.

    Ansonsten muss mich der Inhalt allein überzeugen - dann ist es ziemlich egal, wie es außen aussieht. Ich kaufe fast nur noch nach Empfehlungen und komme meist ungehindert an Büchertischen vorbei, weil ich mir sage, da will ich erst einmal eine oder mehrere Rezensionen dazu lesen. Nur bei besonders auffälligem Cover nehme ich mir das Buch in die Hand und lese die Kurzbeschreibung (der ich aber nur grob traue).


    Ich mag es auch nicht, wenn man den Titel mühsam auf dem Cover suchen muss oder wenn er sich nicht eindeutig vom Namen des Autors unterscheidet. :umschau

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Tom Liehr: Im wechselnden Licht der Jahre

  • Wenn ich im Buchladen bin, greife ich bei tollen Covern zu und lese den Klappentext. Leider ist dann oft wieder nur Mainstream drin, z.B. eine zeit lang ständig Vampirromanzen oder ähnliches :P


    Aber so manches Buch habe ich nur wegen des Covers gefunden, während es bei EBooks eher anders herum ist: Vielen Büchern gebe ich wegen des Covers gar keine Chance, weil es so nach "Küchentisch-Autorin Ü50" aussieht (ich weiß, dass das gemein klingt, aber drumrum reden hilft nicht).


    Ist das Cover auf eine bestimmte Art gestaltet, oder sehr neutral aber mit interessantem Titel, lese ich den Klappentext. Leseproben schicke ich mir nur bei Ebooks über 2,99€, darunter riskiere ich auch Fehlkäufe.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Schon immer habe ich mich sehr vom Cover beeinflussen lassen und viele Bücher gekauft, weil mir dieses gefallen hat. Inzwischen bemühe ich mich, das etwas einzuschränken, klappt aber nicht immer. Cover und ein schöner Titel sind für mich schon sehr gefährlich ...

  • Das ist beim Stöbern unterschiedlich:

    Bei mir ist es nicht das Coverbild direkt, das mich zum Buch greifen und reinlesen lässt, sondern der Titel. Natürlich springen auch mir die Farben zuerst ins Auge. Aber Titel und Autor sind mir wichtiger, um einem Buch "positiv" gegenüber zu stehen.


    Im negativen Sinne sind es aber schon Coverbilder oder die ganze Aufmachung, die mich nicht zu einem Buch greifen lassen.


    Bei Empfehlungen oder interessanten Rezis, spielen die Cover überhaupt keine Rolle. Hier sind mir nur die Rezis an sich wichtig und vor allem aber, wer das Buch empfiehlt bzw. es schafft mein Interesse zu wecken.